Hotelzimmer von Emilia

Marco musterte sie noch einen kurzen Moment abschätzend, bevor er nickte.
"Gut. Und wenn du es nicht tust, werde ich es auf jeden Fall davon erfahren, glaub mir." Für Marco war dieses Gespräch hiermit beendet, daher ließ er Emilia wieder los und trat einen Schritt zurück.
"Ich tue das nur, weil Mario mein bester Freund ist", erinnerte er sie, bevor er auf die Tür zuging.

Emilia nickte wieder nur. Als Marco sie los ließ sackte sie in sich zusammen. Was er gesagt hatte, bekam sie nicht mehr mit. Sie lag zusammen gekauert auf dem Boden und weinte. Warum musste das alles ihr passieren?

Als Marco schon fast an der Tür war, drehte er sich noch einmal um und beobachtete sie mit leicht schlechtem Gewissen.
Seufzend kehrte er um und kniete sich neben sie auf den Boden, um sie auf die Beine zu ziehen. Danach zog er sie irgendwie zu ihrem Bett und legte sie dort ab. "Ich kenne dich nicht und ich weiß auch nicht, ob du es bei anderen Männern auch so abziehst, aber lass Mario in Ruhe", meinte er und setzte sich schließlich neben sie auf die Bettkannte.

Emilia bemerkte nur schleierhaft, wie Marco sie auf ihr Bett legte. Sie kuschelte sie an eines der Kissen uns sah Marco einfach nur an. Sagen konnte sie immer noch nichts. Mario und Marco waren wohl sehr gute Freunde und er wollte Mario nur beschützen. Das konnte Emilia ja verstehen. Sie würde es ja genau so machen.

"Jetzt sag doch mal was, ich hab keinen Bock, dass du wegen mir zum Psychologen musst", beschwerte er sich, bevor er aufstand und die Decke über ihr ausbreitete. Danach setzte er sich wieder neben sie und seufzte. Das Gespräch hatte zwar den gewünschten Effekt gehabt - sie würde Mario in Ruhe lassen - aber er hatte sie ja nicht vollkommen verstören wollen.

Emilia kuschelte sich in die Decke und beruhigte sich so langsam. Sie sah Marco immer noch weinen an. "Geht... nicht.", nuschelte sie nur und sah weg. Mühsam brachte sie dann noch ein "Entschuldigung." heraus. Sie meinte das wirklich ernst.

Marco seufzte und rutschte etwas näher an sie heran, damit er eine Hand auf ihre Schulter legen konnte.
"Ich wollte dir wirklich keine Angst machen. Irgendwie ist einfach eine Sicherung durchgebrannt. Ich will nur, dass Mario nicht mehr so niedergeschlagen ist, dass kann ich einfach nicht sehen."

Marcos Hand beruhigte sie noch mehr. "Ich... ich wusste doch nicht, dass Mario... also dass er... naja... in mich verliebt ist." Sie sah Marco an. "Und... und er wollte es doch auch." Ihr Blick wurde traurig. "Ich... ich weiß doch auch nicht, was gerade mit mir los ist... irgendwie geht alles schief und ich bin nicht mehr ich."

"Jetzt weißt du es", antwortete er kühl, zwang sich aber dazu, sich etwas zu beruhigen. "Ja, das glaube ich dir, dass er es wollte... Wie du bist nicht mehr du? Wie kannst du denn nicht mehr du sein?"

Emilia nickte. Ja jetzt wusste sie, dass sie Mario weh tat damit. Aber sie wollte auch nicht mehr mit ihm schlafen. Eigentlich hatte bei ihr Sex etwas mit Liebe zu tun und dazu wollte sie auch wieder zurück kehren. Sie sah Marco an. "Ich... ich... mein Ex-Freund hat mich 2 Monate lang nach Stich und Faden betrogen und war nur mit mir zusammen, weil ich Kroos heiße. Und dann hab... naja ich hatte ein One-Night-Stand und von dem bin ich jetzt schwanger und dann das mit Mario. Normal schlafe ich nicht mit jemandem ohne Gefühle für ihn zu haben. Aber ich wollte einfach nur alles vergessen und als ich mit Mario geschlafen habe, war das für eine Weile so." Die Tränen liefen wieder in Strömen ihre Wangen hinunter und sie hatte ihren Blick gesenkt.

Marco fuhr sich über das Gesicht und schüttelte den Kopf. Schöne Scheiße... "Das ist... scheiße", murmelte er und seufzte. "Aber.... nur weil es mal nicht so läuft, wie man es gerne hätte, sollte man nicht gleich den Kopf in den Sand stecken und versuchen, sich abzulenken. Das geht meistens schief", fügte er hinzu.

Emilia nickte. "Ja du hast ja recht. Deshalb sage ich ja, ich weiß nicht, was gerade mit mir los ist.", meinte sie traurig. "Aber ich will das jetzt nicht mehr." Entschlossen setze sie sich auf und wischte die Tränen weg. "Danke Marco, danke, dass du mir den Kopf gewaschen hast. Und die Ohrfeige tut mir leid. Ich wurde aber noch nie als Schlampe bezeichnet und sowas tut wirklich weh." Sie überlegte kurz. "Und von Mario halte ich mich fern, wenn du meinst, dass das für ihn besser ist. Es tut zwar schon ein bisschen weh, weil ich ihn als Freund wirklich mag, aber ich will ihm nicht unnötig weh tun."

"Schon okay, ich hätte mich auch etwas zurückhalten können", winkte er ab.
"Gut, also... danke... dass du es ihm nicht unnötig schwer machst, er wird dich irgendwann vergessen, da bin ich mir sicher." Er lächelte leicht.

Emilia tat es weh, das von Marco zu hören und das sah man ihr auch kurz an. Aber Marco hatte Recht. Mario musste sie vergessen, da sie ihm nicht das geben konnte, was er wollte. Also nickte sie nochmals. "Bitte. Aber... aber ich muss ihn noch einmal sehen und ihm alles sagen. Ich will es ihm persönlich sagen und auch mit ihm reden."

"Muss das sein? Also... sorry... Aber, ich will nicht, dass da wieder was passiert. Könnt ihr das wenigstens an ne öffentlichen Ort machen? Versteh mich nicht falsch... Und ich würde gerne vorher noch mit ihm reden, aber ich kann ihm ja bescheid geben, er müsste inzwischen auch fertig mit dem Klettern sein."

Emilia sah ihn geschockt an. "Ich halte mich von Mario fern, genau wie du das willst. Es tut mir weh, aber ich mache es, wenn du meinst, dass es besser für ihn ist. Aber ich lasse mir nicht von dir verbieten, mit Mario zu reden. Ich will ihm selber erklären, warum ich auf Abstand gehe. Und ich will nicht, dass du vorher mit ihm über mich redest. Es ist eine Sache zwischen ihm und mir und du hast damit nichts zu tun." Leicht sauer sah sie Marco an.

"Es ist besser für ihn, ja. Und ich verbiete dir auch nicht, mit ihm zu reden, ich will nur nicht, dass ihr das macht, wenn ein Bett in der Nähe ist. Mario wird im Moment so schnell schwach und ich will nicht, dass du das ausnutzt." Er erwiderte ihren Blick nur gleichgültig, bevor er vom Bett aufstand und auf die Tür zuging.
"Ich für meinen Teil habe jetzt Hunger, man sieht sich", verabschiedete er sich und machte sich auf den Weg zum Speisesaal.

tbc. Speisesaal

Marco ließ sie einfach sitzen. Was fiel ihm eigentlich ein? Emilia sah ihm böse hinterher. Doch nachlaufen wollte sie ihm nicht. Deshalb legte sie sich wieder hin und sah an die Decke. Warum hatte sie nicht bemerkt, dass Mario sich in sie verliebt hat?

cf: Speisesaal

Sebi hielt kurzentschlossen vor Emilias Zimmertür an und klopfte gegen die Tür. Vielleicht würde Emilia ihm ja öffnen.

Emilia schreckte aus ihren Gedanken auf, als es an der Tür klopfte. Wer war es wohl diesmal? Seufzend erhob sie sich und schlurfte zur Tür. Langsam öffnete sie sie und sah Sebi dort stehen. Ein kleines und kurzes Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht. "Hey Sebi." Schüchtern sah sie ihn an.

Nach kurzer Zeit hörte er von Innen schlurfende Schritte, dann wurde die Tür geöffnet und Emilia sah ihn schüchtern an, als sie ein "Hey Sebi.", verlauten ließ. Sebi war im ersten Moment erschrocken über ihr verheultes Aussehen. "Hallo Emilia, was ist den mit dir passiert?", war sein erschrockener Ausruf, zog sie dann aber in seine Arme.

Emilia lehnte sich in die Umarmung. "Weil... weil einfach alles... alles schief geht gerade.", schniefte sie. Sie klammerte sich Halt suchend an Sebi. Wieder kamen ihr die Tränen und sie schluchzte. Ihr gingen die Szenen der letzten Tage durch den Kopf.

"Weil... weil einfach alles... alles schief geht gerade.", schniefte Emilia und klammerte sich an ihm fest. Vorsichtig schob Sebi die nun weinende Emilia in ihr Zimmer, es musste ja nicht der ganze Flur mitbekommen, was hier los war. "Pssst...hey Emilia....beruhig dich doch.", sprach Sebi sie sanft an und strich ihr über den Rücken. Am Bett angekommen ließ er sich auf der Bettkante nieder und zog Emilia wieder in seine Arme. "Was ist den passiert?", fragte er dann nach.

Emilia kuschelte sich wieder an Sebi und beruhigte sich ein bisschen. "Das Meiste hast du ja selbst mitbekommen.", meinte sie und sah auf ihre Hände. "Und... und warum habt ihr mir nicht gesagt, wie scheiße ich in der letzten Zeit drauf war?", fragend sah sie zu Sebi. "Ich... ich... es tut mir leid." Sie senkte ihren Blick wieder.

"Und... und warum habt ihr mir nicht gesagt, wie scheiße ich in der letzten Zeit drauf war?", fragend sah Emilia zu ihm. "Ich... ich... es tut mir leid.", sagte sie und senkte ihren Blick. Sebi schluckte einmal. "Ich hab dich drauf angesprochen, warum du solche Stimmungsschwankungen hast, aber da hast du das ja nicht eingesehen...", begann Sebi unterbrach sich dann aber. "Wie kommst du da jetzt so plötzlich eigentlich drauf?", fragte er dann, Emilia weiter an sich haltend.