Hotelzimmer von Emilia

Ach da hatte er ja überhaupt nicht mehr dran gedacht. Aber das sollte er wohl später mal machen. Außerdem sollte er mal Marco suchen gehen. Hoffentlich war mit Lisa auch alles in Ordnung. "Ich muss gleich laufen... Ein paar Minuten haben wir aber noch zusammen.", grinste Mario. "Worauf hast du lust?"

"OK." Emilia lächelte. "Wir könnten hier ein bisschen Fernsehen, oder wir gehen an den Strand ein bisschen die Füße ins Wasser hängen oder so. Mir egal.", meinte sie und überlegte, was sie noch machen konnten. "Oder wir reden daüber, was vorher passiert ist und klären das." Sie hatte ihren Kopf gesenkt. Eigentlich wollte sie nicht mit ihm darüber sprechen, aber sie sollten es schon klären.

"Strand klingt doch gut.", nuschelte Mario und war mit seinen Gedanken schon wieder wo anders. Sie wollte das klären? Was gab es denn da zu klären? Für sie war das doch nix besonderes. Sie liebte Ron. Und würde für ihn nie mehr als Freundschaft empfinden. Der Sex war nur Ablenkung gewesen. Aber wenn sie das klären wollte. Nur konnte er die Wahrheit nicht preisgeben. Würde er nie tun. Er musste sich schützen und würde sie nach Brasilien einfach vergessen. Sie und ihr Baby.
"Wollen wir los? Wenn du drüber reden willst, kannst du das einfach tun", murmelte er.

"Ok.", sagte Emilia und lächelte Mario an. Sie stand auf. "Bin mal noch schnell im Bad.", sagte sie und verschwand im Badezimmer. Sie stellte sich vor den Spiegel und sah hinein. Ihre Haare waren wild durcheinander und einen leichten rotel Fleck hatte Mario an ihrem Schlüsselbein hinterlassen. Sie schob schnel ihr T-Shirt darüber und kämmte sich dann ihre Haare. Danach ging sie wieder zu Mario.

Emy verschwand noch einmal kurz im Bad, bevor sie mit glatten Haaren zurückkam. Er selbst kam sich nun ein bisschen dreckig vor und wollte am liebsten auch noch einmal ins Bad. Grinsend fragte er: "Darf ich auch mal kurz?", wartete aber gar keine Antwort ab. Als er vor dem Spiegel stand, erschrak er. Seine Haare sahen schlimm aus. "Emy ich darf doch mal deinen Haarspray benutzen oder?", rief Mario und grinste in sich hinein. Schnell machte er sich die Haare nass, bürstete kurz hindurch und fönte sie trocken. Dann kam der Haarspray. Als er wieder heraus kam sah er sie schief von der Seite an. "Fertig!"

Emilia sah ihm kurz nach und setzte sich dann auf ihr Bett. Mario brauchte lange. Sie wunderte sich. Duschte er etwa noch? Sie grinste und sah sich nochmal das Ultraschallbild an. Mario kam frisch gestylt aus dem Bad. "Wir gehen nur an den Strand, nicht auf eine öffentliche Veranstaltung." Sie lachte, stand auf und ging zur Tür.

"Trotzdem muss man ja immer gut aussehen, wenn man mit einer so hübschen Lady ausgeht oder?", grinste er. Als sie an der Tür stand, sah er einen kleinen Zettel in ihrer Hand. Er ging auf sie zu und zog das Blättchen aus ihrer Hand. Das Ultraschallbild. Natürlich. Er betrachtete es noch einmal, lächelte sie dann an. "Willst du es mitnehmen? Das hast das kleine doch auch so dabei.", meinte er schmunzelnd.

Emilia lachte und wartet an der Tür auf Mario. Als er bei ihr war, nahm er ihr das Ultraschallbild aus der Hand. "Ähm nein, das hatte ich nur noch in der Hand.", erklärte sie. Sie nahm das Bild und legte es auf dem Tisch. Wieder bei Mario sagte sie: "Los gehts." und öffnete die Tür.

tbc: Strand

cf: Zimmer Mario

Emilia war froh, dass sie niemand gesehen hatte. Sie zog sich eine ihrer Jäckchen an und legte sich dann ins Bett. Ihren Laptop hatte sie auf dem Schoß und fing an an ihrem Bericht für den Prof weiter zu schreiben. Sie beschloss, entweder heute Abend oder dann morgen mit Jogi zu reden. Nachdem sie eine Weile geschrieben hatte, merkte sie, wie müde sie war. Sie legte ihren Laptop weg und schlief.

Emilia schlug erschrocken die Augen auf. Nein, das konnte nicht sein. Patrick war sich doch so sicher gewesen. Aber Patrick hatte keine blonden Haare und war auch nicht so groß. Emilia schloss ihre Augen wieder. Doch sie sah immer noch das Bild der blonden Haare vor sich. Sie setzte sich auf und trank erstmal einen Schluck Wasser. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein. Hatte sie nicht schon genug Probleme? Musste das jetzt auch noch dazu kommen? Verzweifelt ließ sie sich nach hinten fallen. Sie musste auf jeden Fall mit Patrick reden. Doch dieser war wieder in Deutschland. Also musste sie ihn anrufen.

Nach dem Telefonat, ließ sie Emilia auf ihr Bett fallen. Die Tränen liefen in Strömen. Wie sollte es jetzt nur weiter gehen? Sie war schwanger von einem Kerl, den sie nicht kannte, ihr Freund hatte sich von ihr getrennt deswegen und dadurch hatte sie auch einen ihrer besten Freunde verloren und wie es bei dem anderen aussah, wusste sie nicht wirklich.
In dem Telefonat kam raus, dass es wirklich nicht Patrick gewesen war, mit dem sie geschlafen hatte. Sie hatten geredet und festgestellt, dass es zwei verschiedene Hotels waren in denen sie übernachtet hatten. Emilia hatte ihm am Schluss noch viel Erfolg bei Nicky gewünscht und dann aufgelegt.
Was sie jetzt machen sollte, wusste sie nicht wirklich. Sie hätte gerne mit jemandem geredet, aber wusste nicht mit wem. Sebi kam nicht in Frage, weil zwischen ihnen noch nichts wieder geklärt war. Felix wollte sie gerade nicht anrufen, weil sie irgendwie Angst vor seiner Reaktion hatte. Jemand anderes fiel ihr nicht ein. Kurz dachte sie an Mario. Aber sollte sie wirklich mit Mario über so etwas reden? Irgendwie war das komisch. Das wurde dann so vertraut und das wollte sie eigentlich nicht.
Also blieb sie einfach auf ihrem Bett liegen, nahm ihr Kissen zu sich und drückte es fest an sich. Sie schloss die Augen. Warum musste das alles so passieren? Bevor sie nach Brasilien gekommen war, war doch alles gut. Und jetzt war alles kaputt.

cf: Lobby

Grob erinnerte er sich noch an den Weg und klopfte laut gegen die Tür. Er würde ihr jetzt gehörig seine Meinung geigen, da machte die Tatsache, dass Lisa ihn gerade nicht einmal wahrgenommen hatte, ihn nicht gerade ruhiger.

Emilia hörte, wie jemand bei ihr an der Türe klopfte. Eigentlich wollte sie nicht aufmachen, aber der Besucher war anscheinend hartnäckig. Also stand sie auf, wischte sich die Tränen weg und ging zur Tür. In der Spiegel hatte sie nicht gesehen, aber ihr war das auch egal. Sie öffn erstete die Tür und war erstaunt. "Marco, was machst du denn hier?"

"Hallo", fauchte er nur und schob sich an ihr vorbei in ihr Hotelzimmer. Ihr verheultes Gesicht nahm er zwar wahr, ignorierte es aber, da er selbst ja auch seine Probleme hatte und sie musste hier gar nicht das Opfer spielen. "Was fällt dir eigentlich ein, Mario so zu benutzen?! Du willst ihn nur für deinen eigenen Spaß, weißt du nicht was du ihm damit antust?!"

Emilia sah Marco mit großen Augen hinterher? Nur ein unfreundliches 'Hallo' sonst keine Begrüßung. Er stürmte nur in ihr Zimmer. Sie schloss die Tür und sah ihm nach. Dann fing er an sie anzumeckern. Sie sah ihn nur verwirrt an. Was erlaubte sich Marco hier eigentlich. "Sag mal gehts dir noch gut? Du stürmst hier in mein Zimmer und fängst an hier rum zu meckern."

Marco schüttelte nur den Kopf und lachte gehässig. "Ich glaube, dir geht's zu gut. Und ich mecker hier nicht rum, ich frage dich nur, ob du weißt, was du Mario damit antust?! Du legst ihn flach, obwohl du von nem Andren schwanger bist und obwohl du ihn nicht mal liebst, oder sonst wie Gefühle für ihn hast! Für dich ist das wohl Alles nur Spaß! Aber ihn verletzt das, verstehst du? Das ist einfach sowas von scheiße!"

"Pff.", machte Emilie. "Das war ja wohl nicht nur so eine Frage.", meinte sie schnippisch. "Und was ich Mario antu? Nichts. Das ist eine harmlose Affäre Marco. Und das in beidseitigem Einverständnis." Sie schrie zwar nicht, aber war nahe dran. Was erlaubte sich Marco bitteschön hier?

"Ach, du tust ihm also nichts an?! NICHTS?!" Wütend machte er einen Schritt auf sie zu. "Du willst mich doch verarschen, oder? Ich wusste ja, dass du anscheinend nur hier bist, um Jemanden ins Bett zu kriegen, aber dass du echt so eine Schlampe bist... Das ist echt... widerlich! Wahrscheinlich hast du dich auch noch bemitleiden lassen, bevor du ihn ins Bett gezerrt hast!"

Emilia blieb der Mund offen stehen. Ohne nachzudenken holte Emilia aus und gab Marco eine Ohrfeige. Danach sah man leicht ihren Handabdruck auf seiner Wange. "Sag mal hast du sie noch alle? Ich bin hier um ein Praktikum zu machen und nich um irgendwelche Spieler abzuschleppen. Wenn ich dach wollte, hätte ich es schon in Bremen oder München gemacht. Dass jetzt alles ein bisschen anders gekommen ist, als geplant, aber so ist es jetzt nunmal. Und außerdem, was geht es dich eigentlich an, mit wem ich wann Sex hab." Emilia schrie Marco an.

Marco rieb sich die schmerzende Wange und funkelte Emilia wütend an. Ohne Nachzudenken schob er sie gegen die Wand und hielt sie dort fest. "Wag es noch ein mal, mich zu schlagen und du fliegst hier schneller raus, als du es dir vorstellen kannst!", drohte er ihr und lachte nur über ihren letzten Kommentar. "Was es mich angeht?! Mario ist mein bester Freund, verdammt! Und er sagt mir nun mal, wenn er Gefühle für Jemanden hat! Er hatte noch nie ne feste Beziehung, jetzt scheint er endlich mal ruhiger zu werden und du nutzt ihn nur aus und zerrst ihn zum Spaß in die Kiste! Für mich ist das das Verhalten einer Schlampe! Und Mario hat es nicht verdient, von so jemandem wie dir benutzt zu werden!"

Emilia funkelte Marco genau so böse an. Erst wollte sie ihn anschreien, doch dann wurde ihr bewusst, was er da gerade gesagt hatte. Mit großen Augen sah sie ihn an. Mario hatte Gefühle für sie? So richtig? Wahrscheinlich schon, sonst würde Marco hier nicht so ausflippen. Langsam sammelten sich wieder Tränen in ihren Augen. Sie hatte Mario wirklich weh getan und zwar so richtig. Aber das wollte sie doch gar nicht. Sie merkte wie ihre Knie weich wurden und dass sie gleich zusammen brechen würde. So wollte sie doch eigentlich nie sein.

"Jetzt hör auf zu heulen! Davon wird es auch nicht besser, schließlich hast du auch keinen Gedanken daran verschwendet, als du mit ihm gevögelt hast!", brüllte er sie an und hielt sie an den Schultern fest, als sie ein Stück nach unten rutschte.

Emilia sah Marco mit Tränen verschleierten Augen an. Sie öffnete ihren Mund um was zu sagen, doch raus brachte sie nichts. Ihre Beine knickten weg und dadurch tat Marco ihr weh, weil er sie so fest an die Wand drückte. Doch das bemerkte sie gerade nicht. Ihr gingen nur die letzten Monate durch den Kopf. Was hatte ihr Ex-Freund nur aus ihr gemacht? Sie hat mit einem Wildfremden geschlafen und hat jetzt Mario nur ausgenutzt.

"Und jetzt sagst du nicht mal was?! Das ist echt lächerlich! Steh wenigstens dazu, wenn du schon so scheiße baust! Und jetzt... Tu bitte uns Allen einen Gefallen und verpiss dich aus Marios Leben! Lass ihn einfach in Ruhe, damit er nicht so eine Schlampe abbekommt!" Marco war immer noch auf Hundertachtzig und hielt sie weiterhin an ihren Schultern aufrecht.

Emilia schloss die Augen und öffnete sie wieder. Immer wieder öffnete sie ihren Mund, doch sagen konnte sie nichts. Also nickte sie nur und senkte ihren Blick. Sie würde machen, was Marco gesagt hat. Sie hatte Mario schon genug verletzt, da musste sie jetzt Abstand von ihm halten. Es tat ihr zwar weh, weil sie Mario als Freund mochte, aber es wäre so besser für ihn.