Hotelzimmer von Leo & Mo

Leo schob sein Handy zurück in die Hosentasche, nachdem er schnell mit seinen Eltern telefoniert hatte. Bisher hatte er zur WM leider nicht mehr beitragen können, als beim Training mitzumachen und auf der Bank zu sitzen. Seufzend leerte er seine Wasserflasche zur Hälfte und starrte danach gegen die Zimmerdecke.
Natürlich freute er sich, bei der WM überhaupt dabei zu sein, aber irgendwie fühlte er sich ziemlich fehl am Platz.

Als Leo einen Blick auf die Uhr warf, krabbelte er seufzend vom Bett und schob seine Zimmerkarte, um sich auf den Weg zum Speisesaal zu machen.
Er war zwar sowieso schon viel zu spät, aber inzwischen machte sein Bauch sich lautstark bemerkbar.

tbc: Speisesaal

cf: Speisesaal

Wieder in seinem Zimmer nutzt er es aus, dass Jogi hoffentlich noch mit Hansi sprach und schnappte sich ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank, mit dem er es sich auf dem Bett bequem machte.

Gelangweilt stellte er die leere Bierflasche zurück in die Minibar und beschloss, noch für eine Weile nach Draußen zu gehen.
Vielleicht traf er ja den einen oder anderen Spieler, oder irgendjemand würde ihm mal diese Sache mit Ron erklären.

tbc: Park

cf: Park

Gelangweilt betrat er sein Zimmer und warf die Tür hinter sich ins Schloss.
Nachdem er abgeschlossen hatte, genehmigte er sich noch eine Flasche Bier aus der Minibar, immerhin musste er ja Morgen nicht spielen.
Danach sah er noch etwas Fern, schaltete die Kiste wenig später allerdings aus, da nur Schwachsinn zu sehen war.
Gähnend stellte er sich den Wecker für's Frühstück und schlief wenig später ein.

Als sein Wecker ihn am nächsten Morgen unsanft aus dem Schlaf riss, setzte er sich müde auf und verschwand für eine kurze Dusche im Badezimmer. Danach erinnerte er sich an das Gespräch der beiden Trainer und wickelte die beiden leeren Bierflaschen vorsichtshalber in eine schwarze Plastiktüte ein, bevor er sie in den Mülleimer stellte.
Nachdem er schnell in seine Jogginghose und ein Trikot geschlüpft war, schob er sich die Zimmerkarte in die Hosentasche und machte sich auf den Weg zum Frühstück.


tbc: Speisesaal

cf: Fußballplatz

Müde erreichte er sein Zimmer und versuchte, sich beim Duschen zu beeilen, um Emilia nicht warten zu lassen, oder um sie vor allem nicht mit Mario alleine zu lassen.
Allerdings war er schon immer ein chronischer Langduscher und konnte sich einfach nicht von dem warmen Wasser trennen.

Als bereits das ganze Badezimmer beschlagen war, drehte er seufzend das Wasser ab und trocknete sich ab.
Nachdem er sich frische Kleidung angezogen hatte, fielen ihm Emilias Sachen auf, oder besser die Sachen ihres Bruders. Daher nahm er die Boxershorts und das Tshirt zusammen mit der Zimmerkarte in die Hand, bevor er sich auf den Weg zu ihr machte.

tbc: Zimmer von Emilia

cf: Meer

Auf seinem Zimmer schmiss er das Handtuch in die nächstbeste Ecke und warf sich ungeduscht auf sein Bett. Scheiße! Jetzt hatte er die Chance, Anschluss in der Mannschaft zu finden, erst recht verbockt! Das würde sofort die Runde machen und er würde als Arschloch da stehen! Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn er noch bei der U21 geblieben wäre!
Wütend wischte er sich die Tränen von seinem Gesicht und zog sich das Kissen über den Kopf.

cf: Meer

Zähneknirschend stand Mario vor Leos Tür. In ihm sträubte sich alles dagegen, sich zu entschuldigen. Leo sollte sich auchmal entschuldigen, er war ja auch nicht unschuldig. Leise klopfte er dagegen und hoffte, dass er nicht aufmachen würde. Aber ein schlechtes Gewissen hatte er auch.

Leo zuckte zusammen, als er ein Klopfen wahrnahm und setzte sich langsam auf. Wer wollte denn jetzt noch was von ihm? Nach einem kurzen Blick in den Spiegel versuchte er, den schlimsten Schaden mit dem Handtuch in Ordnung zu bringen und zog geräuschvoll die Nase hoch, bevor er zur Tür schlich und diese einen winzigen Spalt öffnete. "Ja?", murmelte er fragend und zuckte erschrocken zusammen, als er Mario erkannte. "Was ist denn noch?", fügte er leiser hinzu und machte keine Anstalten, die Tür weiter zu öffnen.

Als die Tür aufging und ein völlig verheulter Leo vor ihm stand, stellte Mario noch schnell den Fuß in die Tür. Schuldbewusst senkte er den Kopf und murmelte "Darf ich mal kurz reinkommen?" Ach herrje, wenn der schon heulte wie ein Schlosshund, hatte er ja wirklich einiges verbockt.

Eigentlich hätte Leo nichts lieber getan, als die Tür gleich wieder zuzuschlagen, aber Jogi würde ihn persönlich umbringen, wenn er Mario dabei am Ende noch den Fuß brach.
Daher zuckte er nur missmutig mit den Schultern und entfernte sich von der Tür. "Wenn's sein muss", murmelte er leise, bevor er das Handtuch vom Boden aufhob und sich damit auf das Bett verzog. Nervös spielte er mit einem Faden, der sich gelöst hatte und starrte dabei auf die Bettdecke, die ungemacht auf der freien Betthälfte lag.

Zerknirscht und völlig fertig, stand Mario in diesem Zimmer. Er kam sich total fehl am Platz vor. "Man es tut mir leid ok?" murmelte Mario leise. "Ich weiß doch auch nicht, was mit meinen Gefühlen los ist, seit wir hier sind. Ich komm einfach nicht klar und mein Körper spielt verrückt. Da kann ich einfach nicht damit umgehen, dass du so ehrlich bist. Ich bin so ein schlechter Freund und Teamkollege. Aber egal, das ist ja nicht dein Problem. Ich wollte nur, dass du weißt, dass ich es nicht so gemeint hab. Tut mir leid." Damit drehte sich Mario wieder zur Tür und wollte so schnell es geht in sein Zimmer.

Leo sah kurz auf und zog erneut geräuschvoll die Nase hoch, während er Mario zuhörte.
"Ich... ich kann halt nichts dafür! Und ich wollte halt nicht, dass du Schü irgendwie hintergehst oder so", stammelte er schließlich, bevor er sich schnell abwandte und sein Gesicht ins Kissen drückte, damit Mario ihn nicht beim Heulen sah. "Is ja jetzt a-auch egal... Sowieso zu spät", nuschelte er wahrscheinlich unverständlich in dieses Hinein.

Mario merkte, dass Leo richtig am Heulen war. Und das tat ihm so richtig leid. Das wollte er nicht und hatte das auch nie gewollt. Leo schmiss sich wieder auf sein Bett und brummelte in sein Kissen. Verdammt, er konnte ihn doch jetzt nicht so da liegen lassen. Langsam schlurfte er zu Leos Bett und kniete sich neben ihn. Dabei zog er ihm sanft das Kissen weg, sodass er direkt in Leos verweinte Augen sehen konnte. "Ich will mich mit dir nicht streiten und das wollte ich auch nicht. Aber alle die mich NOCH mögen, werden dass bald nicht mehr tun. Wie schon einmal gesagt. So viel älter als du bin ich auch nicht und manchmal komm ich meinen Gefühlen nicht mehr hinterher. Wir sitzen doch beide im selben Boot oder nicht? Dann müssen wir lernen, wie normale Menschen miteinander umzugehen."

Als Mario ihm sein Kissen vom Gesicht zog, rollte er sich sofort zur Seite, damit er ihn nicht ansehen musste.
"Hau ab!", fauchte er, bevor er sich zusammenrollte und ihm den Rücken zudrehte. Er kam sich dabei schon ziemlich kindisch vor, aber im Moment hatte er das Gefühl, dass einfach jeder gegen ihn war.
"I-Ich will ja auch nicht streiten! Aber ich sag doch eh immer was Falsches! Deshalb hasst du mich ja auch!"

"Leo, verdammt noch mal. Jetzt hör mir doch einmal in deinem Leben zu.", rief Mario. "Erstmal müssen wir ja wohl mal festhalten, dass ich dich nicht hasse. Mensch du bist mein Teamkollege in zwei Teams, wie könnte ich dich da bitte hassen? Wir müssen halt beide lernen, unsere Emotionen unter Kontrolle zu haben. Du genauso wie ich. Denn wie hast du mich genannt? Heiliger? Ich glaube, das bin ich eher weniger. Und weiter. Du bist jung und machst Fehler. Ich bin auch jung und mach halt auch Fehler. Kann passieren. Aber was ich eigentlich sagen wollte: Ich wollte dich nicht verletzten und habe es doch getan. Das tut mir leid!"

Leo zuckte zusammen, als Mario laut fluchte und rückte noch mehr von ihm ab. "I-Ich hör dir doch zu", nuschelte er leise und wischte sich erneut mit dem Arm über das Gesicht. "Aber.... aber ich finde, dass du dich manchmal wie ein Heiliger aufspielst. Und... und das wollte ich halt nur mal sagen, dass du das mal gesagt bekommst. Sonst traut sich das doch keiner", fügte er hinzu und räusperte sich. "Ich mache doch dauernd Fehler. Schü wird mich jetzt auch hassen und wenn sich das rumspricht, wird mich keiner mehr mögen!" Als Mario sich erneut entschuldigte entspannte er sich etwas. "Wirklich? Tut es dir echt Leid? Oder sagst du das jetzt nur so?"

"Weißt du was? Ich bin kein Heiliger und ich werde auch nie einer sein. Aber kannst du mir das nicht auch so sagen, ohne dass es das halbe Team mitbekommt und du mich anschreist? Es denken doch eh alle, dass ich scheiße bin.", murmelte er. "Schü und Emy auf jeden Fall. Max auch und bei Jule und Benni hab ich auch schon verkackt. Also und dich soll wer hassen? Wer sagt das denn? Du hast doch hier noch den Kükenstatus und bist zu allen lieb und nett und alle glauben, dass wir eine große Familie sind, in der sich alle lieb haben. Warum sollte Schü dich hassen? Weil du die Wahrheit gesagt hast? Ich bin der, der unglaubwürdig wird und als schlechter Freund da steht.", fügte er hinzu. "Und nein, mir tut es wirklich leid. Das sage ich jetzt nicht nur so, sondern meine es auch so. Aber kannst du mir vielleicht auch einen Gefallen tun? Wenn dir beim nächsten Mal etwas nicht passt. Würdest du vielleicht mit mir reden, bevor du das durch die ganze Welt schreist? Dann können wir wie normale Menschen darüber sprechen."

"Ach, dann sind wir schon zwei. Ich bin hier doch das Kleinkind, dass hier nichts verloren hat", murmelte er leise. "Emy mag dich immer noch. Und Schü ist schon so lange mit dir befreundet, der bleibt auch bei dir. Bei den Anderen weiß ichs ja nicht, die kenn ich nicht so gut. Ich wollte das doch nicht... We-Wenn du willst, rede ich mit Schü und sage, dass das nicht so gemeint war... Ich bin gar nicht zu allen lieb und nett, oder sieht das etwa so aus?" Als Mario die Bitte an ihn richtete, drehte er sich schließlich wieder zu ihm um und zog die Nase hoch, bevor er leicht nickte. "Okay... Ich... Ich werds versuchen."

"Kleinkind? Ach man Leo, sieh das doch nicht so. Wir brauchen hier jeden, außerdem hast du Talent. Sonst wärst du nicht hier oder?", zwinkerte er ihm zu und knuffte ihm in die Seite. "Danke für das Angebot", meinte Mario aufrichtig, "ich spreche mal mit Schü und hoffe, dass er mir glaubt. Wenn nicht, würde ich da bestimmt nochmal drauf zurückkommen. Aber fast alle mögen dich, weil du so klein und jung und süß bist. Aber hey, wir schaffen das zusammen oder meinst du nicht?"

"Hm, ne... wahrscheinlich nicht", murmelte er nachdenklich. "Ich bin aber nicht klei... Okay, ich bin klein, aber nicht jung und süß! Max ist jünger als ich! Und ich merke nichts davon, dass mich hier angeblich alle mögen, du etwa? Ich muss mich immer irgendwo dazwischendrängen und dann endet es in Streit. Vielleicht sollte ich einfach für mich alleine bleiben, da mache ich wenigstens nichts kaputt." Zweifelnd sah er auf und antwortete auf Marios Frage jediglich mit einem Schulterzucken.

"Mäxchen ist ja auch das Oberküken. Aber du bist auch jung und du bist auch süß. Dich mögen hier alle, glaub mir mal. Die BVB-Jungs sowieso und auch die anderen. Oder hat sich schon mal irgendwer anders geäußert? Und ich, ich mag dich doch auch.", murmelte Mario. Er trat einen Schritt auf Leo zu "Darf ich?", murmelte Mario. Auf Leos Nicken, zog Mario ihn in eine Umarmung. "So darfst du niemals denken, Leo. Wir brauchen alle Freunde, die für einen da sind. Ich hab Marco und Schü. Du hast doch bestimmt auch Freunde auf die du dich verlassen kannst."