Hotelzimmer von Clemens und Per

(Tut mir leid... bin leider nicht zum posten gekommen )

cf Joggen

Immer noch etwas genervt jetzt aber richtig ausgepowert kam er zurück ins Zimmer. Eigentlich war es nicht seine Art sich so über seine Ersatzbank-Rolle zu ärgern. Es war nur so, dass er sich irgendwie mittlerweile schon Chancen ausgerechnet, diesmal doch in der Startelf zu stehen. Er hatte es sich so sehr gewünscht und so an sich gearbeitet, das er mittlerweile wirklich stark damit gerechnet hatte spielen zu dürfen, aber er war nicht dabei, obwohl es schon einige Veränderungen gab.
Sogar René hatte es geschafft. Natürlich gönnte er es ihm von ganzem Herzen, aber er war sogar krank zwischendurch und stand jetzt in der Startelf. Eigentlich war es wirklich nicht seine Art sich so sehr darüber aufzuregen, aber es wurmte ihn einfach. Vielleicht hatte er im Moment auch einfach zu viel Stress und das hatte das Fass jetzt halt zum Überlaufen gebracht. Wenn er es jetzt nochmal betrachtete, war es ja eigentlich auch gar nicht so eine große Überraschung. Nur bei manch anderen, die vorgezogen worden waren, da verstand er es einfach nicht. Wahrscheinlich war er deshalb so wütend. Jedenfalls war er spontan nach der Besprechung noch eine große Runde laufen gegangen. Eigentlich war das bei dem Wetter ziemlich verrückt und sogar das Abendessen hatte er verpasst, aber er hatte es einfach gebraucht.
Es ging ihm dafür jetzt ja auch schon deutlich besser, auch wenn er nun völlig erledigt war.
Erschöpft ging er erst einmal duschen. Das kühle Wasser tat gut und mittlerweile kam ihm das Ganze wirklich nicht mehr so dramatisch vor. Es wäre nur ein schöner Schub gewesen. Nach dem Haufen Neuigkeiten um Clemens hätte ihm diese Nachricht sicher gut getan. Aber schön. Etwas anderes machen als es so hinnehmen konnte er ja auch nicht. Er würde sich einfach weiter reinhängen und irgendwann würde es schon klappen. Das Turnier war ja noch lang - er ging nämlich nicht davon aus, dass nach der Vorrunde schon schluss sein sollte.
Nach der Dusche zog er sich ein paar gemütliche Klamotten an und schrieb Ulli eine SMS. Irgendwie hatte er erwartet, dass Rico so langsam mal auftauchte aber dem war nicht so. Dann würde er halt mal schauen gehen, wo die anderen wieder steckten. Es würde ihn sicher etwas ablenken. Hoffentlich gab es nur nicht noch weitere Hiobsbotschaften, aber eigentlich sollten sie nach Renés Einsatz doch ganz zufrieden sein oder nicht?

tbc Renés und Clemens Zimmer

cf Speisesaal

Er war schon fast bei den beiden angekommen, als ihm einfiel, dass ja Renés und Ricos Eltern heute Abend gekommen waren. Da wollte er wirklich nicht stören, schließlich hatten sie genug zu bereden. Also machte er kehrt und ging zurück zu seinem Zimmer, aber nicht ohne einen kleinen Umweg über den Speisesaal zu machen. Er hatte doch etwas Hunger. Mit reichlich Obst und einem letzten Brötchen, das er noch abstauben konnte, bewaffnet. Machte er es sich nun also im Bett gemütlich. Irgendwie tat es ihm aber auch leid, dass er vorhin einfach verschwunden war, also tippte er eine kurze SMS an Rico, da er dachte, der würde ihm wohl am schnellsten antworten. Schließlich hatten Clemens und René grade bestimmt andere Sachen im Kopf.

"Hey!
Ich hoffe mit euren Eltern läuft es gut?! Tut mir leid, dass ich nicht da war um noch viel Glück zu wünschen. Gratuliere René schonmal von mir für seinen Startelf-Platz. Ich habe es leider vorhin nicht geschafft. Wünsche euch noch viel Spaß heute Abend! Wir sehen uns dann später?
Per"

Dann nahm er sich sein Buch vom Nachtschrank und begann zu lesen, während er nebenbei das Obst aß.

"Hi Per, alles super gelaufen mit Mama und Papa. Magst du nicht rüber kommen? Wir würden uns alle sehr freuen!"

Es hatte sich gerade endlich herausgestellt das der Gärtner - wie wenig überraschend im Nachhinein - der Täter war, als sein Handy piepste und eine SMS ankündigte. Er legte das Buch wieder beiseite und las schnell, was Rico ihm geschrieben hatte. Lächelnd stand er auf und tippte eine schnelle Antwort.

"Bin unterwegs "

Er war wirklich froh über die willkommene Ablenkung. Seine Gedanken waren immer wieder zur Bekanntgabe der Aufstellung entglitten und er kam sich mittlerweile echt dumm vor, das er so überreagiert hatte. Er würde schon noch seine Chance bekommen. Vielleicht würde er ja auch eingewechselt werden... Jedenfalls hatte er keinen Grund genervt zu sein.
Es freute ihn, das scheinbar alles gut zu laufen schien, wie Rico ja schrieb. Er gönnte es René und Clemens von ganzem Herzen, nach all dem Drama. Schnell tauschte er die bequeme Jogginghose gegen Jeans und lief dann rüber.

tbc Clemens und Renés Zimmer

Zurück in ihrem Zimmer lief Rico sofort mit einem entschuldigenden:

"Sorry Per, muss mal dringend ins Bad und mach mich auch gleich schonmal schnell fertig. Beeil mich aber!"

ins Badezimmer, wo er sich auf dem Beckenrand des Waschbeckens abstützte und traurig in den Spiegel sah. Denn jetzt, wo seine fröhliche Familie und Clemens nicht mehr da waren, registrierte er, was neben dem, sehr erfreulichen Outing, noch im Hotelzimmer seines Bruders passiert war. Sunny, seine Sunny, die Frau, die er so sehr liebte, hatte einfach so am Telefon mit ihm Schluss gemacht, ihn und seine Familie beschimpft und ihm eröffnet, dass sie ihr gemeinsames Kind eigentlich gar nicht wollte.

Verzweifelt taumelte er leicht nach hinten, stieß dabei gegen den Badewannenrand und ließ sich auf den Boden sinken, wo er sich ganz eng zusammenkauerte und bitterlich anfing tu weinen.

Kurz kam ihm dabei in den Sinn, dass Sunny ihn wohl dafür wohl auch verachten würde, doch das war ihm in dem Moment egal. Er musste seine Gefühle nur irgendwie rauslassen, und Per wollte er damit auf keinen Fall belästigen. Ebenso wenig wie René, der am nächsten Tag auf jeden Fall frisch und erholt sein musste. Schließlich sollte er ein gutes Spiel machen können. Und das würde ihm wesentlich leichter fallen, wenn er in dieser Sache wenigstens ein bisschen beruhigt sein würde.

Kaum waren sie im Zimmer ging Rico gleich weiter ins Bad. Irgendwie kam es Per so vor, als würde er regelrecht flüchten. Irgendetwas stimmte nicht, das war ihm schon vorhin aufgefallen. Rico hatte sich zwar sehr normal benommen, aber ihm war nicht entgangen, dass sein Blick kurz aufgesetzt wirkte, als Kerstin fast etwas verraten hätte. Auch wenn er in letzter Zeit bei Clemens, so empfand er es zumindest, schon ziemlich versagt hatte, so war er doch verdammt feinfühlig. Eigentlich spürte er immer instinktiv, wenn irgendwas nicht stimmte und dieses Gefühl hatte ihn nur selten getäuscht.

Er ließ sich aufs Bett fallen, die Badezimmertür besorgt im Blick. Warum erzählte Rico ihm nicht was los war? Auch wenn sie sich noch nicht so lange kannten, so hatte er doch das Gefühl, dass sie so schnell doch schon gute Freunde geworden waren. Er hatte nicht gelogen, als er seinen Eltern eben erklärte hatte, dass sie sich wirklich schon sehr nahe standen. Wenn es da wirklich etwas gab, dann konnte er ihm vertrauen, das wusste er doch oder?

Irgendwie brauchte Rico mittlerweile doch schon ziemlich lange. Vorsichtig stand er auf. Er wollte nicht wieder als Freund versagen. Zwar wollte er sich nicht einmischen, aber er wollte zumindest Hilfe anbieten für den Fall, dass Rico wirklich wen brauchte. Falls er sich geirrt hatte, dann umso besser, aber dann sollte Rico wenigstens wissen, das er für so einen Fall auf seine Hilfe zählen konnte!
Langsam schritt er auf die Tür zu und klopfte schließlich zaghaft an. "Rico? Ist alles in Ordnung bei dir?"

Als Rico Pers zaghaftes klopfen und das fragende: "Rico? Ist alles in Ordnung bei dir?"

hörte, zuckte er kurz zusammen und rappelte sich schnell auf. Dabei rief er:

"Ja Per, sorry! Ich bin sofort fertig!"

Dann spritze er sich ein bisschen Wasser ins Gesicht, putzte sich notdürftig die Zähne und verließ das Badezimmer mit einem aufgesetzten Lächeln, das seine Augen nicht erreichte. Zudem bemerkte er nicht, dass er noch immer die Kleidung trug, die er den ganzen Tag angehabt hatte, und dass, obwohl er sich eigentlich hatte umziehen wollen.

"Hey." Er zögerte, denn wenn Rico nun einfach nicht mit ihm reden wollte, dann würde er ihn auch nicht bedrängen. Aber er, jetzt wo er Rico sah, wirklich überzeugt, das da etwas ganz und gar nicht in Ordnung war.

Ach verdammt! Wer weiß, was Rico sich da einredete, warum er nichts erzählen konnte. Hatten sie sich zusammen nicht noch bei Clemens und René über genau diese Eigenschaft aufgeregt? Er war sich ziemlich sicher, dass es nicht daran lag, das Rico ihm nicht vertraute. Er hatte wirklich das Gefühl, sie hätten sich schon sehr angefreundet. Also dieses in sich hineinfressen brachte wirklich niemandem was, dass hatten sie jetzt ja schon an genügend Beispielen gesehen.

Langsam ging er auf Rico zu, legte ihm eine Hand auf die Schulter und brachte ihn stumm dazu, ihn anzusehen. "Ich bin nicht blind, Rico. Ich sehe doch, das etwas nicht stimmt. Rede doch mit mir... Vielleicht kann ich helfen. Außerdem bin ich ein guter Zuhörer - das sagen zumindest die anderen."

Auf dem Weg zum Bett seufzte Rico, denn irgendwie hatte er das Gefühl, Per würde ihm nicht glauben, dass alles OK war. Kunststück, so wie er sich verhielt. Und tatsächlich, er war noch nicht wirklich weit gekommen, da spürte er plötzlich eine große Hand auf seiner Schulter, hörte Pers sanfte Stimme und sah sich ihm kurz darauf gegenüber und in besorgte, liebe Augen.

Einen Moment sperrte Rico sich noch, doch dann konnte er nicht mehr, auch weil es ihm bewusst wurde, dass er Per vermutlich mit seinem Schweigen eher verletzten als schonen würde. Daher machte er auch einen Schritt auf ihn zu, schlang seine Arme um den Größeren und sagte leise:

"Ach Per, du...danke! Dabei wollte ich dir doch nicht wieder Kummer bereiten. Aber..., also wenn du es wirklich wissen willst, Sunny hat Schluss gemacht! Sie hat ein spitzen Jobangebot in London bekommen und es angenommen, ohne dass wir vernünftig darüber gesprochen hätten. Dann hat sie mir noch an den Kopf geknallt, dass sie sich eigentlich noch zu jung für ein Baby fühlt, dass ich mich aber gern drum kümmern könnte, wenn ich keine Nanny dafür haben will. Ach, und zu allem Übel hat sie auch noch meine Familie beleidigt, sie als spießig bezeichnet und mir meine Enge Beziehung zu René schwer vorgeworfen. Was genau sie gesagt hat das...möchte ich gar nicht wiederholen. Es war so ungeheuerlich, dass...!"

Rico brauch ab und klammerte sich fester an Per, denn die Erinnerung an die Worte seiner Ex-Freundin taten mehr weh, als alles andere, was sie gesagt hatte.

Er legte sofort seine Arme um Rico und hörte ihm schweigend zu. Er tat Per so unsagbar leid. Das hatte er nicht verdient, nicht Rico! Er strich ihm beruhigend über die Schulter und suchte nach den richtigen Worten. Was bildete sie sich überhaupt ein? Rico hatte immer so verliebt geklungen, wenn er von ihr sprach und vor allem im Hinblick auf das Baby... Rico war mit Sicherheit ein toller Vater! Scheinbar wusste die Frau nicht einmal, was sie da gerade wegwarf.

"Sunny weiß gar nicht, was sie an dir gehabt hat. Du hast sowas jedenfalls nicht verdient. Du bist einer der nettesten Menschen, die ich kenne und das sind einige, also auch wenn es weh tut..." Er zögerte kurz und strich Rico weiter beruhigend weiter über die Schulter. Er wusste nicht, was er weiter sagen sollte. Er hatte irgendwie nicht damit gerechnet, das es sowas ernstes war. Irgendwie klang es wirklich endgültig so wie Rico sprach, nicht nach einem einfachen Streit, der sich aus der Welt schaffen ließ.
Vorsichtig bucksierte er Rico Richtung Bett und setzte sich gleich zu ihm, um ihn kurz darauf wieder in eine Umarmung zu ziehen.

Schließlich fand er die Sprache wieder und redete beruhigend weiter: "Irgendwie wird sich das schon regeln. Auch wenn es sich jetzt so anfühlt, als würde dir der Boden weggerissen werden, so braucht es erstmal nur Zeit. Und mit eurem Baby, das wird sich schon finden. Ich bin sicher, du wirst ein großartiger Vater sein!" Schließlich fügte er noch leise hinzu: "Und denkt jetzt bitte nicht, nur weil das in den letzten Tagen so viel war, könnt ihr nicht mehr zu mir kommen. Ich bin euer Freund und will für euch da sein. Ich hab ne wirklich große Schulter zum Abladen." Er schmunzelte schief. "Kopf hoch. Warte erst einmal ab, was sich weiter ergibt und versuch dich abzulenken. Morgen spielt dein Bruder das wird sicher schon mal einmalig werden. Ach und wer was gegen eure besondere Bindung sagt, der ist vermutlich nur eifersüchtig." Er war sich nicht sicher das Richtige zu sagen, aber er wollte auch hauptsächlich signalisieren, das er für ihn da war, und ihm Trost spenden.

Rico genoss die Nähe zu Per sehr, denn in der Beziehung war er René sehr ähnlich. Auch er brauchte sehr viel Nähe, wofür Sunny auch nicht immer Verständnis gehabt hatte. Sie war eher der hibbelige Typ gewesen, der immer Bewegung und Action brauchte.

Das sagte er auch Per, nachdem er sich herzlich bei dem großen Abwehrspieler bedankte:

"Per du..., vielen Dank! Ich..., also ich wollte dich wirklich nicht verprellen, oder so. Könnte ich gar nicht. Schließlich bist du mir hier wirklich schon unheimlich ans Herz gewachsen und ich bis froh und dankbar, dass du mich als Freund bezeichnest.

Hm, "eifersüchtig" ist gut. Diese Eifersucht nimmt dann aber schon sehr abstruse Züge an! Oder hat dir deine Freunde mal irgendwann vorgeworfen, dass du zu dicke mit Clemens bist, und es nur noch fehlt, dass ihr das Bett auch für andere Dinge als zum schlafen teilt? Ich hoffe doch mal nicht. Aber Sunny hat das getan, eben am Telefon...! Daher..., also so weh es tut, wie es sich so plötzlich entwickelt hat, glaube ich nicht dass sich da noch etwas kitten lässt.

Nur um mein Baby, darum werde ich kämpfen. Ich werde keinesfalls zulassen, dass sie es Fremden überlässt. Wenn sie es nicht will, bitte dann soll sie mir das Sorgerecht überlassen, sobald es auf der Welt ist. Ich krieg es schon allein groß! Und ich werde es lieben, soviel steht fest!"

Trotzig schmiegte er sich enger an Per, dann kamen ihm seine Worte über das Spiel wieder in den Sinn und mit einem sanften Lächeln sagte er:

"Und was das Spiel betrifft, da hast du Recht! Ich freue mich unglaublich darauf René wieder da zu sehen, wo er hingehört und lasse es mir auch von niemandem kaputtmachen!

Aber jetzt...lass uns schlafen, OK? Vielleicht..., also nur wenn es dich nicht stört, kannst du mich ja noch etwas im Arm halten, bis ich eingeschlafen bin? Ich glaube, das würde mir guttun. Deine Schulter zum Anlehnen tut gut."

Verlegen senkte er den Blick, weil er keine Ahnung hatte, wie Per auf die Bitte reagieren würde.

Sowas zu sagen, am Telefon. Er konnte wirklich nur den Kopf schütteln! Diese Sunny sollte ihm mal über den Weg laufen, er hätte ihr sicher einiges zu erzählen!
"Natürlich wirst du es lieben. Und es kann sich schon jetzt glücklich schätzen so einen Papa zu haben," murmelte er schließlich leise. Er spürte wie Rico sich noch etwas näher an ihn schmiegte. Es freute ihn, das er ihm zumindest Trost spenden konnte, denn er tat ihm wirklich leid.

Schließlich meinte Rico, dass sie wohl langsam schlafen sollte. Außerdem hatte er noch eine kleine Bitte an Per und der musste etwas schmunzeln, als Rico ihn schüchtern ansah, auch wenn die Situation ganz und gar nicht komisch war. "Natürlich kann ich das machen. Hauptsache es hilft dir..." Dann stand er auf und zog sich schnell um und verschwand noch eben ins Bad. Als er zurück kam war Rico auch schon umgezogen. Schnell kletterte er ins Bett, löschte das Licht und tastete dann nach Rico, um ihn wenig später, wenn auch etwas zögerlich, den Arm umzulegen. Etwas merkwürdig war es schon aber er tat das ja nur als guter Freund. "Ich hoffe du schläfst schön und Kopf hoch, das wird schon!" murmelte er leise.

Für Außenstehende mussten sie wirklich ein komisches Bild abgeben, aber sie wussten ja beide, wies gemeint war. Per konnte gut verstehen, dass Rico sich allein fühlte und er wollte ihm schließlich helfen.

Dankbar dass Per seinem Wunsch entsprach kuschelte sich Rico an Per und sagte:

"Per das..., ich kann dir gar nicht genug danken für das, was du hier für mich tust. Schließlich ist mir bewusst dass das alles andere als selbstverständlich ist. Daher weiß ich es auch so zu schätzen. Trotzdem werde ich jetzt nicht jede Nacht an dir kleben. Es ist ja nicht so, dass ich gar nicht allein sein kann. Zuhause, wenn ich da irgendwelchen Stress hab, dann ziehe ich mich sogar gern mal zurück, quäle meinen Boxsack, oder meine Gitarre im Proberaum. Aber hier, wo ich im Grunde nichts habe außer euch, da brauch ich einfach anstatt dieser "aggressiven" Art der Ablenkung ein bisschen Nähe und Geborgenheit. Morgen ist das dann aber bestimmt schon wieder besser. Und jetzt erstmal, gute Nacht mein Freund!"

Dann schloss er seine Augen, froh nicht allein zu sein und schaffte es wirklich relativ schnell in einen tiefen Schlaf zu fallen.

Am nächsten Morgen wachte Rico vor Per auf und stellte fest, dass sie das Frühstück verschlafen hatten. Seufzend ließ er Per daher noch ein bisschen schlafen. Nur war es ja eh zu spät und da der liebenswerte Verteidiger seinetwegen schon wieder Sorgen hatte, beschloss er ihn einfach noch etwas schlafen zu lassen und ein bisschen an den Pool zu gehen. Daher löste er sich auch ganz vorsichtig von Per, ohne ihn zu wecken, tapste ins Bad, zog sich schnell um und verließ das Zimmer, nachdem er Per noch einen Zettel hinterlassen hatte, in Richtung Pool.

"Guten Morgen Per,

vielen Dank noch mal für alles, was du letzte Nacht für mich getan hast!

Mit geht es schon viel besser, aber ich brauch jetzt dringend ein bisschen Bewegung. Daher bin ich am Pool.

Bis später und liebe Grüße an Ulli und Paul, wenn du mit ihnen sprichst.

LG


Rico

PS: Irgendwie hat das mit dem schwimmen nicht so ganz geklappt. Der Pool war belegt. Bin daher jetzt in der Lounge. Wollte dich nicht wecken. Hast den Schlaf bitter nötig. "

tbc Pool

Am Hotelzimmer angekommen öffnete Rico ganz leise und stellte fest, dass das eine gute Idee gewesen war, denn Per schlief noch immer die und fest. Daher schnappte er sich auch nur schnell die Sachen für den Team-Day und verzog sich zunächst kurz in den Speisesaal und dann in die Lounge, was er noch kurz auf dem Zettel notierte.

tbc Speisesaal

Schließlich wachte Per dann auch mal endlich auf. Nach einem Blick aufs Handy stellte er erschrocken fest, dass er das Frühstück verschlafen hatte. Eigentlich war das so nicht geplant gewesen, aber er musste zugeben, dass ihm der Schlaf gut getan hatte.
Er ließ sich sogar nochmal in die Kissen zurück fallen und dachte noch etwas über gestern Abend nach. Dann fiel sein Blick auf Ricos Zettel. Scheinbar war der schon deutlich länger auf den Beinen. So langsam wurde es aber auch Zeit für ihn, denn schließlich stand heute ja noch das Spiel gegen England an und da mussten sie wohl bald los, und das zählte auch für ihn, trotz dessen, dass er nicht in der Startelf stand. Wenn er vorher noch was essen wollte, musste er also wohl oder übel aufstehen.
Daher ging er ins Bad und machte sich erst einmal fertig. Anschließend beschloss er erstmal beim Speisesaal vorbeizuschauen, um noch etwas Frühstück abzugreifen. Dann wollte er mal schauen, ob er Rico und Clemens noch irgendwo fand, denn sonst hätte er gleich keine Chance mehr, sie noch vor ihrer Abfahrt zu sehen.

tbc Speisesaal + (?)

Zurück in ihrem Zimmer schnappte sich Per sofort sein Handy um mit Uli zu telefonieren, während Rico sich nach draußen auf den Balkon verzog und einfach nur ein bisschen die wunderschöne Aussicht genoss. dabei schweiften seine Gedanken zu dem Gespräch mit seinen und Renés Eltern ab und plötzlich hoffte er, dass der gemeinsame Urlaub mit René, Clemens und den Eltern zustande kommen würde. Denn auch wenn die Reise nach Brasilien so viele negative Erlebnisse gebracht hatte, hatte er bisher auch viele schöne Dinge erlebt und bei seiner Suche nach schönen Preisen festgestellt, wie unglaublich faszinierend dieses Land eigentlich war. Dementsprechend wünschte er sich sehnlichst es mit den Menschen, die er liebte noch ein bisschen erkunden zu können.

Irgendwann wurde er aber wieder hubbelig und bekam das Gefühl aus dem Hotel raus zu müssen. Daher ging er auch wieder rein ins Zimmer, schnappte sich schnell Sonnenbrille und Handy , sagte Per Bescheid, dass er nochmal schnell weg musste und verließ so schnell wie möglich das Hotelgelände in Richtung Stadt.

Tbc

Altstadt

Zurück im Zimmer stellte Rico fest, dass Per noch immer telefonierte. Daher winkte er ihm nur lächelnd zu und ging ins Bad, weil er noch schnell duschen wollte, was er auch tat. Als er damit fertig war, machte er sich für's Stadion fertig. Das hieß, er zog sein "Adler-Trikot" mit der Nr. 1 und eine leichte Shorts an. Dazu wählte er nicht die obligatorischen FlipFlops, sondern feste Sneaker. Zudem zog er, kaum dass er das Trikot übergezogen hatte, seine Sonnenbrille wieder auf.

Dann nahm er sich eine Flasche Wasser aus der Minibar und stellte dabei fest, dass jeglicher Alkohol daraus verschwunden war. Irritiert sah er zu Per, der aber alles andere als alkoholisiert aussah. Seufzend schloss er die Tür wieder, schnappte sich sein Handy und ging wieder nach draußen, auf den Balkon.

Dort nahm er zunächst einen großen Schluck aus seiner Flasche, bevor er eine SMS an René schickte:

"Hi Brüderchen,

wollt ihr noch ein bisschen rüber kommen, bevor du zum Anschwitzen musst? Wir würden uns freuen.

Liebe Grüße

Rico"

cf Hotelzimmer von René und Clemens

Mit den beiden Schüsseln in der Hand machten sich Clemens und René auf den Weg zu Per und Rico.
"Fast alles was ich will also?" fragte Clemens schelmisch und grinste René breit an. "Da komm ich noch mal drauf zurück, da fällt mir bestimmt noch einiges ein." sagte er, bevor sie am Zimmer der beiden anderen ankamen. Da Clemens die beiden Schüsseln noch immer in der Hand hatte, klopfte René.

Eine Antwort bekam Rico auf seine SMS nicht. Allerdings klopft es nach noch nichtmal einer Viertelstunde an der Tür, weswegen Rico aufstand zur Tür ging und sie lächelnd öffnete. Dabei fiel sein Blick zunächst auf Clemens, der zwei Schälchen in der Hand hielt - es mit Ananas, eines mit Schokopudding.

Freudig strahlte er Clemens an, nahm ihm schnell die Schüsselchen ab, stellte sie zur Seite und umarmte Clemens dann kräftig.

Dabei sagte er:

"Hallo Clemens! Wow, sind die für uns? Das ist ja lieb. Vielen Dank! Setz dich doch schonmal. Per telefoniert noch, aber er ist bestimmt gleich fertig."

Dann wandte er sich René zu, den er ebenso herzlich begrüßte, wobei er noch ein bisschen länger einfach an ihn geklammert stehen blieb.

René sah seinem Bruder erst mit einem herzlichen Lächeln zu, wie er Clemens schon fast "überfiel", doch als sein Blick auf die Sonnenbrille fiel und Rico sich an ihn klammerte wie an einen Rettungsring, ahnte er, dass wieder was vorgefallen war.

Daher fragte er auch leise und besorgt:

"Rico, was ist los? Hat Sunny sich noch einmal gemeldet? Macht sie irgendwie Stress?"

Rico schüttelte den Kopf, verfluchte sich, dass er vergessen hatte die Sonnenbrille auszuziehen und murmelte:

"Nicht direkt René! Ich...hab sie noch mal angeschrieben, weil ich ihr mitteilen wollte, dass ich ihre Entscheidung akzeptiere, das Kind aber allein für mich haben will. Mir ist das nicht leichtgefallen, aber angesichts ihrer Antwort bin ich jetzt schon der Überzeugung, dass es das Beste ist."

Dann drehte er seinen Kopf zu Clemens um, lächelte ihn verlegen an und meinte:

"Clemens, greif doch mal bitte in meine Hosentasche, hol das Handy raus und öffne die letzte SMS!"

Sicher hätte er das auch selber machen können, aber er schaffte es im Moment einfach nicht sich von René zu lösen, der inzwischen auch begonnen hatte ihm tröstend über den Rücken zu streicheln.

"Ich dich auch! Und grüß Paul von mir!" verabschiedete Per sich schließlich. Die beiden hatten ganz schön lange telefoniert, aber Paul war gerade bei Ullis Freundin, die ebenfalls einen Sohn in seinem Alter hatte, und deshalb wurden sie nicht gestört.
Dann waren René und Clemens jedoch aufgetaucht und so langsam wurde es wirklich Zeit Sachen zusammen zu packen. "Hallo ihr beide," grüßte er freudig und nahm Clemens kurz in den Arm. René wurde gerade von Rico in Beschlag genommen und da wollte er nicht stören. "René ich sollte dir noch von Ulli gratulieren und sie wünscht viel Glück!" meinte er jedoch schnell, bevor er es noch vergessen konnte.

Per war inzwischen fertig mit telefonieren und umarmte clemens zur Begrüßung.
"Hey langer! Alles klar?"
Clemens sah Rico ein wenig verdutzt an, tat es jedoch dann doch und öffnete die SMS. Entsetzt laß er, was da stand. "Ey, das ist der Hammer! Die spinnt doch komplett oder? Ich fass es nicht." sagte er und zeigte rene die sms. "Aber ich versichere die, dass du dich auf uns verlassen kannst. Wir helfen dir wo wir können."