Hotelzimmer Benni und Mats

Besorgt sah Benni Julian nach. Scheinbar waren die Neuigkeiten, die PAtrick hatte, ziemlich schlimm, so wie er aussah.
Zögerlich stand Benni auf und folgte Julian nach draußen auf den Balkon, stellte sich zu ihm und legte ihm einen Arm um die Schulter.
"Was ist los?" fragte er besorgt.

Die Frage war naheliegend. Patrick wünschte sich, er könnte sie verneinen, aber leider wusste er selber überhaupt nicht, weshalb sie gegangen war. Die Notiz hatte da nichts zu gesagt, sie hatte so oder so nur aus wenigen Worten bestanden.
"Ich kann's dir nicht sagen", gab er leise zu.
Im Hintergrund hörte er Gemurmel und er konnte sich schon denken, wer das war.
"Ist Benni bei dir?", erkundigte er sich direkt darauf.
Doch auch diesmal ließ Paddy ihm eigentlich gar keine Chance zu antworten.
"Mach dir erst mal nicht so nen Kopf, ich glaube immer noch, dass sie wieder zur Vernunft kommt. Und dann wird alles wie früher." Vielleicht auch nicht, aber gerade wollte er seinem kleinen Bruder auch ein bisschen Mut zusprechen. Er hatte es noch nie leiden können, wenn Julian völlig fertig war.

Julian wusste gar nicht, was er sagen sollte. Weder zu Benni, noch zu Paddy. War das wirklich nur eine Kurzschlussreaktion gewesen? Aber man hinterließ doch nicht einfach so so einen Zettel und verschwand dann. Da musste doch mehr dahinter stecken. So etwas hatte man sich doch gründlich überlegt.
Überfordert lehnte Jule sich an Benni.
"Sie haut doch nicht grundlos genau an dem Tag ab, wo ich als geoutet in der Zeitung steh..." Er seufzte, versuchte, das Chaos in seinem Kopf irgendwie zu ordnen.
"Ja, Benni ist bei mir..."
Dem würde er auch gleich alles erklären müssen.

Patrick blieb nichts anderes übrig, als hilflos mit den Schultern zu zucken, ungeachtet der Tatsache, dass sein Bruder das wohl nicht sehen konnte. Das fiel ihm aber erst nach ein paar Sekunden auf, weshalb er dann doch noch etwas sagte.
"Wahrscheinlich nicht. Aber mach dir da nicht so einen Kopf drum, du trägst keine Schuld." Es war ja nicht Jules Entscheidung, schwul zu werden. Da hatte Paddy seine Eltern eh nicht verstanden.
"Gut", murmelte er auf die Antwort hin. Dann wäre Julian nicht allein, das war schon mal vorteilhaft. Benni würde sich hoffentlich gut um ihn kümmern.

Doch, natürlich war es seine Schuld. Wegen ihm war seine Mutter abgehauen. Aber was sollte er denn sonst machen? Er wollte mit Benni zusammen sein, konnte ohne ihn gar nicht mehr leben. Aber er wollte doch auch nicht seine Familie kaputt machen.
"Sagst du bescheid, wenn du was Neues hörst?"

Von dem, was Benni mitbekommen hatte und sich zusammenreimte, war wohl in Julians Familie etwas passiert, aber so wirklich verstehen tat er es nicht.
"Ich bin bei dir", bekräftigte er Julians Worte und schlang seine Arme von hinten fest um Julian. "Ich bin für dich da."
Er wusste zwar nicht, was passiert war, aber offenbar nahm es Julian sehr mit und er gab sich die Schuld dafr, was Benni fast das Herz zerriss.

"Natürlich. Schlaf noch ne Runde, ich geb dir Bescheid, wenn ich was Neues höre", versprach Patrick seinem Bruder. Das war ja wohl das mindeste, was er tun konnte. Selber schlafen würde er gleich wahrscheinlich nicht mehr können, dafür war er mittlerweile zu wach. Er hätte echt warten sollen, bis er richtig wach war, dann wäre das wohl besser gelaufen.

Julian lehnte sich an Benni, legte seine Hand auf dessen Arm und streichelte leicht darüber. Benni war für ihn da... Würde es auch immer sein. Und das konnte er nicht aufgeben. Selbst wenn es seine Familie zerstörte. Er liebte Benni zu sehr und es würde sie beide kaputt machen, wenn sie es beendeten, nur weil es Jules Familie besser in den Kram passte.
"Okay, dann... bis dann", verabschiedete er sich von Patrick und legte wieder auf. Er wusste absolut nicht, was er denken sollte. Aber erstmal sollte er Benni sagen, was los war.
"Mama ist weg."

"Wie weg?" fragte Benni bestürzt. Er drückte Julian an sich. Julian brauchte ihn jetzt, das war Benni klar und er würde auch für ihn da sein.
Von dem, was er von dem Telefonat mitbekommen und verstanden hatte, gab Julian sich die Schuld dafür...
"Egal, was passiert ist, du bist nicht schuld dran!"

"Naja, weg halt. Hat n Zettel dagelassen, dass wir nicht mehr ihre Familie sind."
Julian schluckte schwer. Das tat weh. Er wollte doch nicht, dass seine Familie endgültig zerbrach. Dass Paddy ja auch seine Mutter verlor. Das hatte er doch nie gewollt.
"Es liegt an mir", murmelte er. Da konnte jeder etwas anderes sagen. Es lag doch auf der Hand, dass sie seinetwegen gegangen war.

Benni seufzte und streichelte Julian durch die Haare, drückte ihm einen Kuss auf die nackte Schulter.
"Das tut mir Leid", murmelte er.
Er verstand es einfach nicht... wie konnte man seine Familie einfach so verlassen und abhauen? Wie konnte eine Mutter so kaltherzig sein?
"Red dir das nicht ein", bat Benni inständig. "Du kannst nichts dafür, dass deine Eltern dich nicht so akzeptieren können, wie du bist."

"Nein, das vielleicht nicht, aber... Es ist trotzdem meinetwegen."
Irgendwie war es ja doch seine Schuld. Aber was sollte er machen? Er konnte nicht ändern wie er war. Er liebte Benni und daran würde sich so schnell nichts ändern. Er konnte sich auch nicht trennen. Würde er auch nicht.
So langsam wurde es hier aber auch kalt. Immerhin trug er nichts außer seinen Shorts.

"Aber du kannst nichts dafür", wiederholte Benni. "Es ist nicht deine Schuld und deshalb... mach dir deswegen keine Vorwürfe."
Julian fing ein wenig an zu zittern und Benni strich ihm über die Seiten, um ihn ein wenig aufzuwärmen.
"Lass uns wieder ins Bett", murmelte er.
Hoffentlich nahm das alles jetzt Julian nicht allzu sehr mit... das wäre wirklich nicht gut.
Warum konnte bei ihnen eigentlich nicht einfach alles glatt laufen?
Immer jagte ein Drama das nächste.

Julian nickte, ging wieder ins Zimmer und legte sich unter die Bettdecke,grübelte nachdenklich. Es war nicht seine Schuld. Das wusste er ja eigentlich. Aber es tat trotzdem weh. Immerhin lag es an ihm.
"Muss man sich so für mich schämen?", fragte er seufzend.
Seine Mutter tat das ja anscheinend. Sonst hätte sie nicht gleich die ganze Familie verlassen. Aber eine wirkliche Antwort darauf fanden sie wohl nicht. Benni schämte sich nicht für ihn, das wusste er. Immerhin standen sie den ganzen Mist gerade zusammen durch. Aber seine Mutter... Er verstand es nicht.
Immerhin konnten sie noch ein paar Stunden Schlaf abkriegen, dann machten sie sich fertig und gingen zum Frühstück.

tbc: Speisesaal

cf Speisesaal

Zurück vom Frühstück ließ Benni sich auf das Bett fallen. Immerhin hatten sie in dieser Nacht doch verhältnismäßig wenig Schlaf bekommen, dank Patricks Anruf und so war Benni jetzt doch ziemlich müde.

Julian legte sich neben Benni, kuschelte sich an ihn. Das ganze machte ihn immer noch ziemlich fertig. Seine Mutter war verschwunden, Manu ließ sie wie erwartet im Stich, machte aber unerwartet mit ter Stegen rum...
Eigentlich würde er jetzt gerne den restlichen Tag einfach durchschlafen.
"Nickerchen?", schlug er deswegen vor, auch ziemlich müde.

Benni schlang einen Arm um Julian und zog ihn an sich. "Klingt nach einer guten Idee", stellte er fest und gähnte.
Julian schien auch reichlich angestrengt und wenig munter, so wie er klang und dawar es wohl gut, wenn sie sich noch für ein kleines Nickerchen hinlegten.

Nachdem sie eine Weile geschlafen hatten, standen sie auf, zogen sich die Trainingsklamotten an und gingen zum Training. Zusammen, weil sie sich so doll liebten. Sie würden sich niemals trennen und das Training trotz Outing zusammen meistern.

Tbc: Fußballplatz

cf: Trainingsraum

Nach ihrem Kraft- und Ausdauertraining gingen sie in ihr Zimmer, wobei sie auch schon gleich weiter mussten. Lange dauerte es bis zur Besprechung nicht mehr. Wobei es fraglich war, ob sie überhaupt elf Spieler zusammenbekamen.
Sie hüpften beide jeweils schnell unter die Dusche, gingen dann auch schon wieder weiter. Die schönen Dinge des Lebens mussten noch warten.

tbc: Besprechungsraum

cf: Besprechungsraum

Benni sah deutlich, dass es Julians Rücken nicht zwangsläufig gut ging. Vielleicht hätten sie es doch nicht ganz so wild auf diesem Tisch treiben sollen.
Aber gut, jetzt war es zu spät und für de Zukunft sollten sie sich das wohl am besten merken.
"Leg dich hin", murmelte er und strich ihm sanft über den Rücken.
"Was meinst du... hilft eine Massage?" fragte er schmunzelnd.
Immerhin war er ja irgendwie für die Rückenschmerzen verantwortlich, also sollte er sie auch irgendwie lindern können.

Auf die Frage hatte er gehofft und so nickte Jule lächelnd, zog sich das Shirt wieder aus und legte sich bäuchlings aufs Bett. Sein Rücken tat dabei wieder einmal weh und er war froh, als er endlich nur noch daliegen musste.
"Ich glaub, das könnte wirklich helfen", murmelte er und legte sich so angenehm wie möglich hin.
"Ich weiß auch nicht, woher das kommen könnte, aber ich fühl mich, als wär ich zu heftigen auf nem zu harten Tisch gefickt worden."
Schmunzelnd sah er über seine Schulter zu Benni. Gegen eine Wiederholung hatte er da nach wie vor nichts. Aber vielleicht nicht wieder unbedingt zu so einem Zeitpunkt.

Benni machte es sich auf Julians Oberschenkeln gemütlich und legte seine Hände auf dessen Rücken.
"Hm, ja... sowas soll öfters zu Schmerzen führen... vielleicht solltest du solche perversen Sachen einfach in Zukunft lassen und Sex nur noch ganz brav in der Missionarsstellung, bei ausgeschaltetem Licht im Bett unter der Bettdecke praktizieren", stellte er schmunzelnd fest, während er langsam und geduldig anfing, Julians Rücken zu massieren und ihm so etwas gutes zu tun.
Liebevoll strichen seine Hände über den Rücken, mit festem und gezieltem Druck fand er alle Stellen, an denen es schmerzte und tat alles, um es besser zu machen. Immerhin sollte Julian ja auch fit sein zum Spiel. Und bestenfalls auch zu noch mehr Sex.

Julian lachte amüsiert. Natürlich würde er sich ab sofort daran halten.
"Und vermutlich auch nur maximal ein Mal pro Woche?", fragte er schmunzelnd nach. Bevor er so ein langweiliges, monotones Sexleben hatte, nahm er aber lieber einige Schmerzen in Kauf. So schlimm waren die Rückenschmerzen jetzt ja auch nicht. Er hatte nur etwas blöd dagelegen. Passierte schon mal, dass man falsch da lag und dann der Rücken erstmal zickte. Aber das ging wieder weg und er merkte auch schon, wie es besser wurde unter Bennis Berührungen. Es war nicht immer angenehm, wenn Benni eine Stelle fand, aber es wurde schnell besser und alles in allem war es eine angenehme und schöne Massage.

"Allerhöchstens", meinte Benni entschlossen. "Und am allerbesten nur zum Kinderkriegen!"
Na gut, übertreiben musste man es ja auch nicht...
Und eigentlich war er ganz froh um ihr Sexleben, denn das, was er da gerade selbst beschrieben hatte, kam ihm sehr trostlos und fade vor. Da nahm er ja lieber ab und an mal Schmerzen auf sich, damit sie ein wenig Abwechslung hatten. Und er war sich sicher, dass Julian da nicht wirklich anders dachte als er selbst.
Gründlich massierte er weiter Julians Rücken, in der Hoffnung, wirklich alle schmerzenden Stellen zu finden und dafür zu sorgen, dass es Julian bald wieder gut ging.

Julian lachte fröhlich. Wenn er nur zum Kinderkriegen Sex haben dürfte, müsste er wohl komplett darauf verzichten.
"Na immerhin verzichten wir doch auf Kondome. Ich weiß auch nicht, warum ich einfach nicht schwanger werde."
Theatralisch seufzte er, schmunzelte amüsiert. Es war ja immerhin nicht ihre Schuld, dass sie keine Kinder bekamen. Da war schon die Biologie schuld.
Mittlerweile ging es seinem Rücken schon wieder ziemlich gut, genoss aber trotzdem gerne noch eine Weile die Massage. Die vorhin angesprochene zweite Runde konnten sie aber gerne jetzt noch einlegen.
"Was meinst du? Wollen wir das mit dem Babymachen gleich nochmal probieren?"
Grinsend sah er über seine Schulter zu Benni, konnte seinen Rücken auch schon wieder schmerzlos verrenken.