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Hotelzimmer von Philipp Lahm

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Beitrag von Gast Mi Jan 22, 2014 10:42 am

Philipp wollte sich gerade mit den Sachen vernünftig hinsetzen, als das Handy ging. Er seufzte. Den Teller stellte er so auf der Matratze ab, aber die Tasse fand lieber den Weg auf den Nachtschrank. Dort lag auch sein Handy… er schluckte schwer, nahm es in die Hand und sah zögerlich zu Holger während er abhob.
„Claudia… wie geht es dir? Was macht Julian?“
Plötzlich war die Realität wieder da. Die Realität, dass in München seine Frau saß und sein Sohn dort im Sterben lag. Unruhig wandte er den Blick wieder von Holger ab.

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Beitrag von Gast Mi Jan 22, 2014 10:55 am

Claudia glaubte sich verhört zu haben. „Wie es mir geht?“, wiederholte sie deshalb die Frage ungläubig. „Und was Julian macht? Ist das dein ernst?“ Sie glaubte nun wirklich, sie wäre im falschen Film. Das klang so unbekümmert, so als wäre gar nichts vorgefallen und Julian hätte nur einen ganz leichten Schnupfen. Nichts bedrohliches, was ihm das Leben rauben konnte.
„Warum hast du dich nicht gemeldet?“, fragte sie mit zaghafter Stimme. Sie würde zu gerne eine ehrliche Antwort darauf haben. „Meine Nachricht ist doch garantiert bei dir angekommen“, ließ sie ihm keine Chance auf so eine Ausrede.

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Beitrag von Gast Mi Jan 22, 2014 11:18 am

„Wenn du das alles ist, würdest du über das Fußballfeld rollen“, neckte er ihn, aber er wusste ja, dass Philipp ihm auch ein wenig von dem Essen übrig lassen würde. Da war ihm der Kapitänszwerg eigentlich ganz recht, der sich stets Sorgen um das Team machte. Also auch um Holger. Aber gut, womöglich wäre das dann doch eher sein Gartenzwerg, der ihm Essen abgeben würde.
„Den hätte ich dir aber ausgezogen“, antwortete er prompt. Als ob er es geduldet hätte, wenn Philipp sich in einem Skianzug ins Bett gesetzt hätte. Damit beantwortete er auch gleich seine Frage, was ihm lieber gewesen wäre, denn der Blick, den er über den Körper des kleinen Kapitäns huschen ließ, sprach Bände.
„Hm, ich könnte dich dran erinnern, wenn du es nicht mehr weißt“, raunte er ihm und blickte herausfordernd in seine Augen. Natürlich würde er es ihm nicht so wie gestern zeigen, er war ja nicht süchtig danach wie damals Manuel und Thomas. Aber er war süchtig nach Philipps Nähe, das konnte er nicht abstreiten.
Holger grinste, als er das Leuchten in den Augen des Kapitäns sah. Dass ein Essen ihn so glücklich machen konnte, hatte etwas sehr, sehr niedliches.
Noch vor dem Kuss fiel Holgers Blick auf die Matratze. „Ach, Gartenzwerg“, seufzte der Innenverteidiger angestrengt. Musste er jetzt wirklich was verschütten? Nun gut, ein Kuss war es wert, aber definitiv brachte ihm das nichts, wenn er jetzt damit anfing, dass sie aus so einem Grund in den Speisesaal gehen sollten. „Damit du dort alles zusaust?“, witzelte er. „Nein, das wäre peinlich für dich. Da bleiben wir lieber schön unter uns“, grinste er. Hatte er es sich wieder schön so hingedreht, wie es ihm am besten passte.
Das Klingeln des Handys ließ Holger aufschrecken. Irgendwie ahnte er es, wer da in der früh anrief und es sollte sich auch bewahrheiten. Mit einem Mal waren die Gedanken wieder da. Die schlechten Gedanken, weswegen es ihm fast komisch vorkam, dass Philipp davon sprach, dass sie in Zukunft in den Speisesaal gehen sollten. Gab es die Zukunft in Brasilien noch?
„Claudia… wie geht es dir? Was macht Julian?“
Holger räusperte sich, sah stumm auf seinen Teller. So bekam er auch nicht mit, dass auch Philipp seinen Blick mied. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Gleich würde er seinen Entschluss fassen, das wusste Holger. Und er wollte das nicht hören, soviel stand auch fest. Holger wollte nicht alleine hier bleiben. Diese WM war einfach nicht wie die anderen. Der Fußball interessierte nicht...
Ruckartig legte er den Teller beiseite. „Ich geh duschen“, flüsterte er. Nicht, weil er ihn unbedingt ungestört telefonieren lassen wollte. Aber er ertrug das jetzt nicht und duschen musste er sich sowieso noch. Schnell schlug die Tür hinter ihm zu, an die er sich lehnte und angestrengt über sein Gesicht fuhr, ehe er sich von der Tür abstieß und sich seiner Kleidung entledigte, um unter die Dusche zu steigen. Das heiße Wasser tat gut auf seiner Haut, aber es wusch die Angst, dass Philipp abreisen könnte, eben auch nicht weg.

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Beitrag von Gast Mi Jan 22, 2014 9:36 pm

„Wie es mir geht? Und was Julian macht? Ist das dein ernst?“ Sie klang sauer. Zurecht.
Philipp wollte etwas sagen, sich erklären, als Holger plötzlich aufstand und meinte, er würde duschen gehen. Was? Er ließ ihn hier alleine? Philipp wollte ihn aufhalten, aber es ging nicht. Er konnte auch nicht. Holger wollte das sicherlich nicht hören. Irgendwie verstand er es ja sogar.
„Warum hast du dich nicht gemeldet? Meine Nachricht ist doch garantiert bei dir angekommen.“
Stumm seufzte er. Zwar klang sie nicht mehr ganz so sauer, aber was sollte er ihr sagen? Er versuchte es mit der Wahrheit.
„Claudia, ich bin fertig deswegen. Ich wusste nicht, was ich antworten sollte, weil mir nichts richtig… oder besser gesagt alles falsch erschien.“ Vermutlich wäre jede SMS nicht richtig gewesen, in der nicht stand, dass er auf dem Weg zum Flughafen war.
„Aber sag, wirkt das Antibiotika? Oder wann soll es anschlagen?“ Angestrengt fuhr er sich mit einer Hand durch die Haare und starrte auf die Bettdecke. Er wollte nicht darüber reden, nicht über seinen kranken Sohn. Er wollte hören, dass es ihm gut ging, dass er schon wieder Kuchen essen und mit seinem Elefantenplüschtier spielen wollte. Er wollte das glückliche Glucksen hören. Und warum? Damit er nicht vor der Wahl stand. Fliegen oder bleiben? Nie erschien ihm eine Entscheidung so schwer und dabei sollte sie total einfach sein. Eigentlich.

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Beitrag von Gast Do Jan 23, 2014 3:10 am

Claudia schwieg. Sie verstand ihren Mann ja und sie glaubte ihm sogar, dass er fertig deswegen war. Sie war ja selber mit den Nerven am Ende. Julian durfte nicht sterben... sie brauchte ihn doch. Er war ihre Verbindung zu Philipp, den sie trotz allem nicht aufgeben wollte. Irgendwie liebte sie ihn doch noch, oder?
Claudia wusste, dass es nicht richtig war ihm vorzuwerfen nicht auf die SMS geantwortet zu haben. Sie hätte es auch nicht gewusst, was sie schreiben sollte, wie sie diese Situation in Worte fassen könnte. Aber es war hart für die Blonde.
Auf seine Frage hin sog sie scharf die Luft ein. „Nein... also bisher wirkt es nicht“, erklärte sie. Ihre Wut wich der Sorge um Julian. „Die Ärzte können es nicht einschätzen. Es wäre gut, wenn es jetzt anschlägt, es kann zu jeder Zeit wirken, aber … es muss nicht“, hauchte sie die letzten Worte nur noch. „Es ist schwer eine Prognose zu stellen, sagte mir sein behandelnder Arzt“, zitierte sie ihn schwer seufzend. Es war ernst, es stand nicht gut für Julian. Claudia war sich sicher, dass Philipp sich dem bewusst war. Und trotzdem kam kein einziges Wort davon, dass er nach München kommen würde. Zu ihr, zu seinem todkranken Sohn! Das durfte doch nicht wahr sein! Für Claudia nun doch ein Grund wütend zu werden.
„Philipp... es ist so schwer alleine... deine Schwester, meine und deine Eltern sind da, aber das ist etwas anderes...“, deutete sie lediglich an. Sie wollte ihn nicht bitten müssen zu kommen. Auf diese Idee musste er als liebender Vater doch wohl selber kommen, oder? Julian brauchte Philipp um gesund zu werden. Die Mannschaft brauchte vermutlich auch den Kapitän um zu gewinnen, aber was war bitte wichtiger? Eine blöde Weltmeisterschaft oder Julian? Diese Frage sollte sie Philipp vielleicht einmal stellen, obwohl die besorgte Mutter nicht in geringsten ahnte, dass die Weltmeisterschaft nicht das einzige war, das ihren Ehemann in Brasilien hielt.

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Beitrag von Gast Do Jan 23, 2014 11:34 am

„Nein... also bisher wirkt es nicht.“
Traurig senkte er den Kopf und hörte weiter zu. Hoffte, dass sie etwas besseres sagen konnte, aber irgendwie war das nicht so wirklich der Fall. Es war hart. Sehr hart sogar. Warum konnten die Ärzte denn keine gute Prognose stellen? Warum konnte seine Frau ihm nicht einfach sagen, dass er wieder gesund war und alles gut war? Warum? Mehr wollte er doch gar nicht, oder war das etwa schon zu viel?
„Philipp... es ist so schwer alleine... deine Schwester, meine und deine Eltern sind da, aber das ist etwas anderes...“
Er schwieg einen Moment. Philipp wusste ganz genau, was Claudia ihm sagen wollte. Er kannte sie auch gut genug, um zu wissen, dass sie nicht fragen würde. Sie hatte einen gewissen Stolz. Die Frage war nur, ob sie diesen Stolz nicht mal ablegen musste. Aber könnte er ihr den Wunsch verweigern, wenn sie fragen würde? War es da nicht besser, dass sie gar nicht erst fragte?
Eigentlich sollte er sich wirklich mal vor Augen führen, worüber er hier nachdachte. Er sollte es sich nüchtern vor Augen führen und nicht so vollkommen berauscht von Holger und den enormen Gefühlen, die er für ihn hatte. Würde das etwas ändern? Er konnte es nur erahnen…
„Claudia“, er hauchte ihren Namen nur, fuhr sich angestrengt über das Gesicht und durch die Haare. „Morgen ist… morgen ist das Spiel. Es ist nicht mehr lange bis dahin. Und danach… dann… wir gucken dann... okay?“
Er wusste nicht, ob sie ihn verstehen würde. Morgen war zudem auch erst morgen und nicht jetzt. Und er flog länger als nur zwei oder drei Stunden nach Hause. Aber was sollte er ihr sagen? Er wusste nicht, was er tun sollte… also er wusste es schon, aber er wollte es nicht wahrhaben.

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Beitrag von Gast Do Jan 23, 2014 12:51 pm

Philipp schwieg wieder mal. Wie immer in letzter Zeit, was Claudia nur noch wütender auf ihren Ehemann werden ließ. Kein Wort, dass er bei ihr sein würde, sobald der nächste Flieger nach Deutschland ging. Überhaupt nichts. Und in dem Moment, als die Blonde glaubte, Philipp würde gar nichts mehr sagen und ihre Wut nicht noch mehr auf sich lenken können, riss seine nächste Aussage ihr glatt den Boden unter den Füßen weg.
„Morgen ist… morgen ist das Spiel. Es ist nicht mehr lange bis dahin. Und danach… dann… wir gucken dann... okay?“
Okay? Ob das okay war? Claudia schnaubte hysterisch. „Ich wusste schon immer, dass dir dein Beruf wichtig ist und ich habe das akzeptiert. Aber auch weil ich der festen Überzeugung war, dass deine Familie immer noch an erster Stelle steht.“
Tränen, die sie nicht stoppen konnte, sammelten sich in ihren Augen und kullerten ihr über die blassen Wangen. Philipp war nicht der einzige, der fertig war. Sie war es genauso. Wegen Julian und wegen Philipp.
„Spiel dein dämliches Spiel einfach und bleib von mir aus danach auch noch in Brasilien. Dort kannst du beten, dass Julian so lange durchhält“, schluchzend unterbrach sie ihren Redeschwall, der über sie hereinbrechen wollte, um Philipp mit Vorwürfen zu traktieren. Claudia aber schien mit einem Mal die Kraft zu fehlen. Sie war verletzt und wollte wieder rein zu ihren Sohn, damit wenigstens sie bei ihm war und zeigte, dass es jemanden gab, dem es wichtig war, dass er die Krankheit überstand, wenn sich sein Vater schon nicht dafür interessierte.
„Ich hoffe wirklich, dass Julian die Gehirnhautentzündung übersteht und die Chance hat erwachsen zu werden, damit ich ihm sagen kann, was für einen Vater er da hat.“
Danach brach sie die Verbindung zu Philipp ab, steckte ihr Handy in die Jackentasche und vergrub das Gesicht in den Händen. Das Aussprechen dieser Worte war ihr so unglaublich schwer gefallen, dass sie sich jetzt erst beruhigen musste, bevor sie wieder zu Julian gehen würde.

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Beitrag von Gast Fr Jan 24, 2014 12:11 pm

„Ich wusste schon immer, dass dir dein Beruf wichtig ist und ich habe das akzeptiert. Aber auch weil ich der festen Überzeugung war, dass deine Familie immer noch an erster Stelle steht.“
„Claudia, ich…“ – „Spiel dein dämliches Spiel einfach und bleib von mir aus danach auch noch in Brasilien. Dort kannst du beten, dass Julian so lange durchhält.“
Er hörte sie schluchzend und es zerbrach ihn das Herz. So sehr er vielleicht auch Differenzen mit Claudia hatte, sie war die Mutter seines Sohnes und er würde immer mit ihr verbunden sein. Es war ja nicht so, als würde sie ihm nichts bedeuten, als würde sein Sohn ihm nichts bedeuten, aber… die Situation war einfach schwer.
„Ich hoffe wirklich, dass Julian die Gehirnhautentzündung übersteht und die Chance hat erwachsen zu werden, damit ich ihm sagen kann, was für einen Vater er da hat.“
Noch ehe er reagieren konnte, hatte sie aufgelegt. Das Telefon tutete, während Philipp nahe geschockt auf die Bettdecke starrte. War er wirklich so ein schlimmer Vater? Sein Sohn war todkrank und er überlegte, ob er fliegen sollte oder nicht… was war er nur für ein Mensch?
Schnell legte er das Handy beiseite und schwang sich nur in Shorts aus dem Bett. Schnell war der Koffer unter dem Bett hervor gezogen. Er öffnete ihn und legte ihn vor den Schrank. Tür auf und Teil für Teil schmiss er einfach nur in den Koffer. Zusammengerollte Socken hüpften bei dem Schwung sogar wieder heraus. Tränen stiegen ihm in die Augen. Das alles war einfach zu viel für Philipp. Noch ein Shirt landete im Koffer, ehe er auf die Knie sank. Kraftlos lag sein Blick auf den Socken neben dem Koffer und er beugte sich vor, warf sie erneut in den Koffer. Teils blieben sie drin, aber ein Paar fiel auch heraus.
Philipp wollte danach greifen, war aber zu schlapp. Wie hypnotisiert starrte er auf den Koffer, in den alles unkontrolliert hereingeschmissen wurde. Was war er für ein Vater? Was zum Teufel war er für ein Vater? War die WM wichtiger? War Holger wichtiger? Wie sollte er es rechtfertigen, wenn Julian in Deutschland starb und er in Brasilien die WM spielte und sich mit Holger vergnügte. Anders war es ja nicht.
Philipp wollte aufstehen, mit seinem Handy nach dem nächsten Flug googlen, aber er konnte nicht. Saß wie festgewachsen auf dem Boden vor dem Koffer. Das alles war zu viel für Philipp. Er war so durch den Wind, so leer, dass er nicht mal weinen konnte.

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Beitrag von Gast Sa Jan 25, 2014 12:54 am

Holger ließ sich relativ lange unter der Dusche Zeit, hatte sich darauf eingestellt, dass das Gespräch zwischen den Eheleuten länger dauern könnte. Irgendwie kam er sich vor wie ein Kind, von dem die Eltern stritten und er sich deshalb zurückzog. Nachdem er das heiße Wasser abgestellt hatte, stieg er aus der Dusche, zog sich frische Kleidung an und starrte sich an seinem Spiegelbild fest, während er versuchte irgendwelche Gesprächsfetzen aus dem Hauptzimmer wahrzunehmen. Doch es war alles ruhig... war das Telefonat also beendet? Holger konnte nur erahnen, was ihn erwarten würde und schlich mit einem traurigen Lächeln zögerlich zurück zu Philipp. Wie erwartet wollte er abreisen. Vor ihm sein Koffer, er kniete am Boden und schien sich an irgendeinem Punkt festgestarrt zu haben. Die Frage, ob Julian vielleicht sogar tot sein könnte, brachte der Blonde nicht über die Lippen, jedenfalls stand fest, dass es ihm definitiv nicht besser ging. Vorsichtig setzte Holger sich neben Philipp, berührte erst zaghaft seinen Rücken, ehe er beruhigend immer wieder darüber strich. Dabei rutschte er etwas näher ran, damit sie dicht aneinander saßen und ihre Schultern sich berührten. Objektiv betrachtet, machte Philipp nun das richtige zu seinem Sohn zu fliegen, der deutlich wichtiger war, als eine Weltmeisterschaft. Subjektiv wäre es Holger viel lieber, wenn Philipp bei ihm bleiben würde. Aber immerhin konnten sie in Deutschland, sobald alles wieder in Ordnung sein würde, ihre verlorene Zeit in Brasilien nachholen. Der Gedanke ermunterte Holger.
Seinen Arm ausstreckend griff er nach den daneben gefallenen Socken und legte sie sanft in den Koffer zu Philipps anderen Sachen. Er wusste, wie schwer es dem Kapitän fiel, deshalb wollte er ihn unterstützen, ihm zeigen, dass er trotzdem da war und ruhigen Gewissens nach Hause zu Julian fliegen konnte. „Du machst schon das richtige“, flüsterte er und hörte nicht auf über seinen Rücken zu streicheln. Irgendwie wollte er sich selbst mit so einer regelmäßigen Armbewegung beruhigen. „Julian braucht dich, um gesund zu werden.“ Gut, wenn Julian tot war, trat er jetzt in ein Fettnäpfchen, aber er riskierte es. Philipp sagte schließlich nichts und fragen wollte Holger jetzt nicht. Er legte die letzte Socke hinein und wandte sich dann dem Kapitän zu, lehnte seine Stirn an Philipps Schläfe. „Würde mir doch nicht anders gehen“, hauchte er. „Und ganz so lange dauert die Weltmeisterschaft auf nicht mehr... dann steh ich dir bei.“ Er würde definitiv nicht in den Urlaub fliegen, sondern nach München, um bei Philipp zu sein. Etwas anderes stand gar nicht zur Debatte.
„Und wenn du willst, auch schon früher“, flüsterte er kaum hörbar. Philipp musste nur einmal den Wunsch äußern. Holger würde ganz sicher nicht verneinen, wenn er ihn darum bitten würde. Aber das würde er nicht. Philipp – der Kapitänszwerg – würde ihm nur sagen, dass er nicht so töricht sein sollte. Auch wenn es nicht den Anschein machte, war es nach wie vor eine Weltmeisterschaft.

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Beitrag von Gast Sa Jan 25, 2014 3:16 am

Philipp zuckte erschrocken zusammen als er plötzlich die Hand auf seiner Schulter spürte. Er hatte Holger gar nicht gehört. Und er sah ihn auch jetzt nicht an. Das Zucken war die einzige Reaktion auf diese Berührung, denn er starrte weiter mit leeren Augen geradeaus.
Holger hingegen reagierte weiter, rutschte näher, damit Philipp spüren konnte, dass er da war. Obwohl er hier vor dem Koffer saß und nicht wusste, was er tun sollte.
Seine Augen bewegten sich als er sah, wie der Jüngere die Socken in den Koffer legte. Wie sollte er das verstehen? Wollte er, dass er flog? Oder würde er ihn dabei unterstützen?
„Du machst schon das richtige. Julian braucht dich, um gesund zu werden.“
Holger hatte recht. Julian brauchte ihn womöglich wirklich. Aber konnte seine bloße Anwesenheit wirklich helfen? Was, wenn es dann nur noch schlimmer werden würde? Ging das überhaupt oder redete er sich gerade etwas ein?
Philipp sagte nichts und tat nichts. Wieder war es Holger, der reagierte und seine Stirn an seine Schläfe lehnte. Er spürte den warmen Atem auf seiner Wange.
„Würde mir doch nicht anders gehen. Und ganz so lange dauert die Weltmeisterschaft auf nicht mehr... dann steh ich dir bei. Und wenn du willst, auch schon früher.“
Philipp wusste das zu schätzen, aber er würde nicht wollen, dass Holger das Team auch noch alleine ließ. Das ging nun wirklich nicht. Selbst, wenn er wollte und selbst, wenn Holger Mittel und Wege kannte den Kapitänszwerg außer Gefecht zu setzen, das würde er nie erlauben.
„Claudia will Julian sagen, was für ein schrecklicher Vater ich bin, wenn er das übersteht und erwachsen ist“, flüsterte er mit brüchiger Stimme. Sein Hals war trocken. Langsam löste er seinen Kopf von Holgers, damit er ihn drehen konnte und schließlich ihre beiden Stirnen aneinander lehnten.
„Sie hat recht, oder? Ich bin der miserabelste Vater, den es gibt.“ Noch bevor Holger reagieren konnte, rappelte Philipp sich auf. Immer noch nur in Shorts tapste er zum Bett. Sein Blick fiel auf das Frühstück und den Kaffee. Er hatte weder Hunger noch Durst. Er griff zu seinem Handy und suchte nach Flügen. Am Nachmittag und am späten Abend würden zwei gehen… beide ausgebucht. Das konnte doch nicht sein. Jetzt wollte er fliegen und konnte nicht! Was war das für eine gemeine Welt? Warum ließ man ihn nicht zu seinem Sohn? Oder war es die gerechte Strafe dafür, dass er sich erst jetzt dazu entschied und nicht früher gehandelt hatte?
„Scheiße!“ Philipp schmiss aus einer plötzlichen Wut heraus sein Handy in die nächst beste Ecke. Natürlich sprang es auf und der Akku fiel heraus. Es war aber gerade egal, ob es kaputt war oder nicht. Sollte es doch. Es zeigte ihm doch nur an, dass kein Flieger gehen würde! Warum also brauchte er sein Handy?
Claudia… die Verbindung zu Julian war abgerissen. „Verdammt“, angestrengt fuhr Philipp sich über das Gesicht. Er erkannte sich selbst nicht wieder. Das war so grauenvoll.
Jetzt saß er hier also auf dem Rand des Bettes, stützte die Ellenbogen auf die Knie und vergrub das Gesicht in seinen Händen. Aber er weinte nicht. Er saß bloß da. Sogar unfähig aufzustehen und das Handy aufzuheben.

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Beitrag von Gast Sa Jan 25, 2014 1:26 pm

Philipp reagierte nicht auf ihn, aber das war für Holger in Ordnung, da er sich denken konnte, wie er sich jetzt fühlte. Unsicher und verzweifelt, weil er zwischen seiner Frau, Julian und Holger stand. Niemanden wollte er enttäuschen und doch musste es sein, weswegen der Blonde auch einsah, dass es besser war, wenn er sich zumindest jetzt für seinen Sohn entschied... solange es noch die Gelegenheit dazu gab...
Holger tat es weh seinen Gartenzwerg so apathisch zu sehen und das alles nur wegen Claudias Worten, wie er ihm mitteilte. Verletzender und kränkender hätte sie das auch gar nicht formulieren können. Sanft schüttelte er den Kopf, was Philipp auch direkt wahrnahm, da sie Stirn an Stirn aneinander lehnten. Das fühlte sich richtig gut an... wie jede von Philipps Berührungen, nach denen er sich so sehr sehnte.
„Nein, hat sie nicht. Niemand kann dir vorwerfen, dass du dich nicht komplett richtig in so einer Situation verhältst“, sagte er ruhig und einfühlsam. „Außerdem willst du zu ihm fliegen... mit dem nächsten Flieger. Du bist kein schlechter Vater, wirklich nicht.“ Philipp kannte wahrscheinlich nicht die richtige Definition von ''schlechter Vater'', da er selber behütet bei seinen Eltern aufwuchs.
Besorgt folgte Holger den Kapitän lediglich mit seinem Blick und beobachtete ihn, wie er auf seinem Handy herum hantierte. Er war sich nicht ganz sicher, was er machte, schwieg aber, um ihn nicht zu stören. Wenn er was bräuchte, würde er es ihm schon mitteilen.
Züge des Zorns zeichneten sich in Philipps Gesicht ab, was Holger nur noch besorgter und irritierter zur Kenntnis nahm. Was war denn nun?
„Scheiße!“
Holger zuckte zusammen und im nächsten Moment landete auch schon das Handy in der Ecke, in der es hart aufschlug und der Deckel aufsprang.
„Verdammt“, hörte er Philipp sagen, ging aber erstmal nicht darauf ein, sondern versuchte sich an einem schwachen Lächeln, ehe er zum Handy kroch und es samt Akku an sich nahm. Das Display hatte einen offensichtlichen Sprung bekommen. Stumm seufzte er und steckte den Akku wieder in das Gehäuse. Den Deckel legte er beiseite, während er versuchte das Handy anzuschalten. Vergeblich. Wieder seufzte er und erhob sich langsam um sich neben Philipp zu setzen. „Das krieg ich schon wieder hin“, murmelte er, damit er sich jetzt wenigstens darum keine Gedanken machen musste. Holger konnte nicht anders, als die Arme um ihn zu legen und ihn an sich zu ziehen. So wie er hier verzweifelt hockte, zerriss es ihm das Herz. Er wollte ihn einfach nicht so leiden sehen. „Wir schauen jetzt nach dem nächstbesten Flug, okay? Am besten rufen wir dort an oder fahren direkt zum Flughafen“, versuchte er ihm irgendwie zu helfen.

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Beitrag von Gast Sa Jan 25, 2014 2:32 pm

„Nein, hat sie nicht. Niemand kann dir vorwerfen, dass du dich nicht komplett richtig in so einer Situation verhältst. Außerdem willst du zu ihm fliegen... mit dem nächsten Flieger. Du bist kein schlechter Vater, wirklich nicht.“
Holger hatte gut reden. Philipp wusste ja auch, dass er ihm nur Mut machen wollte, ihn aus dem Loch befreien wollte, in das er zu fallen drohte, aber es war als würde er die Hand nur sehen, aber nie die Chance haben, sie zu ergreifen, damit sie ihn daraus zog. Sein Schicksal war besiegelt. Oder? Eigentlich schon. Wenn er mal so darüber nachdachte, sogar noch weiter. Claudia hatte ihm deutlich gemacht, was er für ein schlechter Vater war in ihren Augen. Als wenn sie mit so jemandem zusammenleben wollen würde. Sie würde die Scheidung einreichen und sicher auch das alleinige Sorgerecht einfordern. Und warum? Weil er so blöd war…
Sogar so blöd, dass er sein Handy schrottete. Ja, Philipp hatte es echt drauf im Moment, das war Wahnsinn.
Der Kapitän sah zwar, wie Holger sich um das Handy kümmerte, aber er sagte nichts. Schwieg, denn jedes Wort war doch eh falsch. Aber sogar schweigen war ja verkehrt, wie Claudia ihm deutlich gemacht hatte. Alles war falsch, egal, was er tat. Es sei denn er flog zurück. Und das ging nicht.
Holger kam auf ihn zu und setzte sich neben ihn. „Das krieg ich schon wieder hin.“
Stumm nickte er. Er brauchte sein Handy, sonst müsste er sich ein neues kaufen in der Stadt. Wobei er ja eh ein neues brauchte. Der Display sah nicht gut aus. Aber damit konnte er ein paar Tage leben. Nur, er musste doch erreichbar sein für Claudia. Für den Fall, dass… was passierte.
Plötzlich legte Holger aber seine Arme um ihn und drückte ihn fest an sich. Stumm schloss Philipp die Augen, hatte gerade keine Kraft die Umarmung zu erwidern, aber sie tat gut. Das konnte er nicht leugnen.
„Wir schauen jetzt nach dem nächstbesten Flug, okay? Am besten rufen wir dort an oder fahren direkt zum Flughafen.“
„Heute fliegt keiner mehr“, hauchte er. „Also schon, aber alles voll… deswegen das Handy…“ Tränen stiegen in seinen Augen auf und mit der ersten Träne, die sein Auge verließ, krallte er sich auch in Holgers Shirt, presste sein Gesicht an seine Schulter. Er wollte, dass das alles endlich vorbei war. Es war zu viel für ihn. Philipp dachte immer er wäre stark, konnte alle meistern und nichts für ihn je unterkriegen, denn nach allen Verletzungen kam er stärker denn je zurück. Anscheinend war dem aber nicht so. Gerade wuchs ihm das alles über den Kopf.
„Danke“, hauchte er und eine zweite einzelne Träne verließ sein Auge. Er wollte nicht weinen, wollte stark sein, aber er konnte gegen diese vereinzelten Tränen nichts machen.
„Kannst du das echt mit dem Handy? Ich muss doch erreichbar sein und… Jogi schreiben, wenn wir wirklich zum Flughafen haben.“ Denn nur das würde wohl wirklich Sinn machen, oder? Vielleicht hatte er Glück. Er musste doch auch mal einmal Glück haben. Oder hatte er durch Holger sein Glück schon ausgeschöpft? Das durfte doch auch nicht sein. Denn was brachte es ihm, dass er den Jüngeren gefunden hatte, wenn er es nicht genießen konnte? Da hatte der Plan wohl einen Fehler. Einen Fehler, der nicht sein sollte und der hoffentlich nicht da war.
Philipp löste sich leicht von Holger, versuchte sich an einem Lächeln, aber es misslang. „Kannst du nach dem Handy gucken? Dann ziehe ich mir mal was an.“ Nur in Shorts wollte er immerhin nicht zum Flughafen. Wieder fiel sein Blick auf das Essen… auch das wollte er nicht, obwohl er es müsste. Sonst würde er nicht vernünftig in Deutschland ankommen.

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Beitrag von Gast Sa Jan 25, 2014 3:15 pm

Es war schwierig für Holger überhaupt an Philipp heranzukommen. Er hatte eine Mauer aufgebaut, die der Blonde zu durchbrechen versuchte, aber immer wieder prallte er an dessen Schweigen ab. Es ärgerte ihn, dass er nicht zu ihm durchdringen konnte. Dass er wahrscheinlich nicht mal die Worte an sich heranließ, weil er glaubte dass sie nicht stimmten. Aber das war so. Holger fand nicht, dass Philipp ein schlechter Vater war. Schlechte Väter kümmerten sich nicht um ihre Kinder, schlugen oder misshandelten sie... aber der Kapitän war doch nur durch den Wind und so sehr besorgt, dass er einfach nicht wusste, wie ihm geschah. Natürlich kam erschwerend hinzu, dass Philipp eben auch die Zeit mit ihm genießen und ihn nicht allein lassen wollte. Es war süß und ehrte Holger total, aber in dem Fall, musste er einfach zurückstecken. Sonst würde er sein Leben lang mit einem schlechten Gewissen leben müssen. Und Philipp würde sich die noch schlimmeren Vorwürfe machen.
Nur stückchenweise kam die Information zum Flug über Philipps Lippen, während Holger ihn weiter den Halt in seinen Armen spüren ließ. Er erwiderte die Umarmung anfangs nicht, bis er sich augenblicklich festkrallte. Holger stützte seinen Kopf auf Philipps ab und hauchte ihm einen Kuss ins braune Haar, hielt ihn dabei ununterbrochen fest.  
„Es kann immer wieder vorkommen, dass kurzfristig ein Platz frei wird. Ein Versuch ist es wert“, blieb er der leisen, ruhigen Stimmlage treu, um Philipp jetzt etwas von dieser Ruhe abzugeben, die er so bitter nötig hatte.
„Danke.“ Holger lächelte und gab ihm einen Kuss. „Gerne.“ Er musste und sollte sich dafür eigentlich auch gar nicht bedanken, für den Blonden gab es da gar nichts was dagegen sprechen würde, für seinen Gartenzwerg da zu sein.
„Ich versuchs jedenfalls“, schmunzelte er und warf einen Blick auf das kaputte Handy, das neben den beiden auf der Matratze lag. Das würde schon gut gehen, noch mehr schrotten, konnte Holger es ja auch nicht mehr. Also gab es nur die Möglichkeit, dass es eben kaputt blieb oder einigermaßen wieder funktionierte.  
Holger ließ Philipp sich leicht lösen und sah ihn mitleidend an, als dieser sich an einem Lächeln versuchte. Die Tränenspur war immer noch an seinen Wangen erkennen, weswegen Holger instinktiv mit seinem Daumen darüber fuhr und sie wegwischte. Es hätte ihn wirklich gewundert, wenn er jetzt in der Lage gewesen wäre zu lächeln.
„Klar“, nickte er sofort und griff demonstrativ nach dem Handy. Holger folgte Philipps Blick, der auf das Essen fiel. In jeder anderen Lage hätte der Blonde jetzt einen Witz dazu gemacht, aber nicht jetzt. Jetzt wollte er Philipp dazu bringen, dass er etwas zu sich nahm.
„Bevor wir zum Flughafen gehen, hast du etwas gegessen. Anweisung vom Möchtegern-Kapitänshase.“
Bevor der richtige Kapitän aber aufstehen konnte, griff Holger nach der Hand des Älteren und verschränkte ihre Finger einen kurzen Moment lang ineinander, während seine Lippen Philipps Mund streiften. „Wir schaffen das, ich steh immer hinter dir, wenn du jemand brauchst, der dich auffängt.“ Anschließend ließ er von ihm ab und setzte sich mit dem Handy an den kleinen Tisch, um besser herum hantieren zu können. Er hoffte so sehr, dass diese Worte ihn erreicht hatten. Was Holger allerdings erreichte, war wieder dieser pochender Schmerz an seinem rechten Knie. Flüchtig strich er darüber und hatte das Gefühl, als wäre es wieder etwas dicker geworden als er es heute unter der Dusche bemerkte. Aber darum kümmern konnte er sich, wenn Philipp sicher in einem Flugzeug nach Deutschland saß. Bis dahin ging das schon gut.
Lieber richtete Holger seine ganze Konzentration nun auf das Handy, damit er Philipp wenigstens diese Sorge abnehmen konnte.

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Beitrag von Gast So Jan 26, 2014 9:50 am

„Es kann immer wieder vorkommen, dass kurzfristig ein Platz frei wird. Ein Versuch ist es wert.“
Holger sprach ganz leise und beruhigte ihn dadurch sogar irgendwie. Es tat auf jeden Fall total gut. Vielleicht war es auch der Optimismus, der so untypisch für Holger schien, der ihn beruhigte und auch hoffen ließ.
Aber wie war das? Holger war gerne für ihn da? So ganz glaubte er ihm das nicht. Er würde doch lieber die Zeit mit ihm genießen als sich um ihn zu kümmern. Allerdings brachte es nichts sich darüber Gedanken zu machen, denn es war nun mal wie es war und so sehr er auch betete und hoffte, es würde nicht anders sein.
Sanft wischte Holger seine Tränenspur weg. Philipp wünschte sich in dem Moment er würde seine Hände nie wieder von seiner Haut nehmen. Dann müssten sie sich nie wieder trennen.
Aber sie mussten sich schon alleine deswegen trennen, weil Holger sich um das Handy kümmern wollte.
„Bevor wir zum Flughafen gehen, hast du etwas gegessen. Anweisung vom Möchtegern-Kapitänshase.“
Überrascht sah Philipp ihn an. Damit hatte er nicht gerechnet. Beschämt senkte er den Blick. „Ich hab keinen Hunger“, seufzte er und im nächsten Moment hob er den Blick wieder, um in Holgers Augen zu sehen, der ihre Hände verschränkt hatte. Ihre Lippen berührten sich ganz leicht, fast, als wäre es nicht beabsichtigt gewesen, aber trotzdem war es total schön und Philipp genoss diesen Moment.
„Wir schaffen das, ich steh immer hinter dir, wenn du jemand brauchst, der dich auffängt.“
Er wusste, dass er das nicht fragen sollte, aber wie konnte er sich in diesem Moment nicht fragen, womit er Holger verdient hatte? Dieser Mensch war zu gut für ihn.
Mit sehnsüchtigen Augen sah er Holger nach als dieser sich mit seinem Handy an den kleinen Tisch setzte. Stumm stand Philipp auf und schlüpfte in frische Kleidung. Jeans und T-Shirts, statt Trainingskleidung. Sein Blick fiel dabei auf die Uhr. Es war sogar eigentlich schon Zeit für das Training… er sollte mit Joachim reden.
Philipp ging zu Holger, stellte sich hinter ihn und umarmte ihn, bettete seinen Kopf auf den des Jüngeren. „Ich gehe kurz runter an den Platz. Jogi müsste beim Training sein, ich muss ihm Bescheid sagen. Danach esse ich auch noch was, damit das Kapitänshäschen zufrieden ist.“
Er gab Holger noch einen Kuss auf die Wange und verließ dann mit einem unruhigen Gefühl im Bauch das Zimmer.

tbc: Trainingsplatz

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Beitrag von Gast So Jan 26, 2014 3:01 pm

Holger seufzte noch, während er zum Tisch rüberging und das kaputte Handy in den Händen hielt.  War es nicht immer Philipp, der predigte, dass er was essen sollte? Vielleicht konnte er seine Argumente nun gegen ihn verwenden, jedenfalls brauchte der Kapitän Nervennahrung in so einer bescheidenen Situation.
Während er das Handy auf die Rückseite drehte, hörte er die Bewegungen Philipps im Hintergrund, bevor er ohne Vorwarnung seine Arme um ihn legte. Diese Tat brachte Holger zum Lächeln, entfernte seine Hände vom Handy und legte sie auf die Arme des Kapitäns. Er fühlte sich in diesen starken Armen unbeschreiblich wohl und spürte jetzt schon, wie schutzlos er war, wenn Philipp heute noch einen Platz im Flugzeug ergattern würde.
„Ich gehe kurz runter an den Platz. Jogi müsste beim Training sein, ich muss ihm Bescheid sagen. Danach esse ich auch noch was, damit das Kapitänshäschen zufrieden ist.“
Holger nickte direkt und drehte sich schmunzelnd in Richtung Tür, um Philipp hinterherzusehen. Doch als sich die Tür schloss, erstarb das Lächeln in seinem Gesicht. Was war denn das Kapitänshäschen ohne den Kapitänszwerg? Ein trauriges Seufzen kam über seine Lippen, ehe er sich wieder dem Handy zuwandte. Er baute Akku heraus, entnahm auch die Sim- und Speicherkarte und versuchte sich an verschiedenen Techniken die Funktionen wieder in Betrieb zu setzen. Etwas ungeschickt hantierte er an dem kleinen Smartphone herum, in der Hoffnung wenigstens das wieder hinzukriegen. „Das gibt’s doch nicht!“ Unsanft beförderte er das Handy auf den Tisch, wodurch plötzlich das kaputte Display aufleuchtete. Erstaunt hob er die Augenbrauen und betrachtete den Bildschirm, der den Pin forderte. Wäre das jetzt wirklich so einfach gewesen?
Ungläubig schüttelte er den Kopf, ließ das Handy auf dem Tisch liegen und schlürfte zum Bett. Beim Auftreten kehrte das Stechen unter seiner Kniescheibe zurück, ehe der Schmerz unaufhörlich zu pochen begann. Was war das denn plötzlich? Ein angestrengtes Keuchen verließ seine Kehle, als er das Bein beugen wollte, als er sich auf dem Bett niederließ. Doch für Holger stand fest, dass er sich nach der Abreise darum kümmern würde. Philipp sollte sich keine Gedanken machen müssen. Holger wollte ihm nicht noch mehr Sorgen als ohnehin schon auflasten, wusste er doch, dass der Kapitän durch die Sache mit Claudia und Julians Erkrankung schon genug zu tun hatte, gefasst zu bleiben.
Schmerzhaft wurde ihm die Stille im Raum bewusst. Er mochte es ruhig, aber doch war es schön, wenn Philipp da war und er sich auch einfach nur anlehnen konnte. Sein Blick richtete sich auf den Koffer, ehe ihm ein entscheidendes Detail auffiel. Da fehlte ein Reisegast! Schnell drehte er seinen Oberkörper herum und schnappte sich Schneeflocke, welches er liebevoll anlächelte und über das weiche Köpfchen strich. „Pass mir auf meinen Gartenzwerg auf“, flüsterte er bittend, kuschelte sich leicht in das Fell des Stofftiers, bevor er ihn vorsichtig in den Koffer setzte. Anschließend verschloss er diesen, da Philipp bereits alles eingepackt hatte. Gespannt darauf, was das Gespräch mit Jogi bringen würde, war Holger nicht. Er wusste auch so, dass der Bundestrainer dafür Verständnis haben würde... ausnahmslos jeder würde abreisen, wenn es in der Familie einen Krankheitsfall gab und würde damit die Weltmeisterschaft hinter sich lassen. Nur ließ Philipp eben nicht nur die WM hinter sich, sondern vorerst auch Holger, bis sie sich dann in Deutschland wieder sehen würden.

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Beitrag von Gast Mo Jan 27, 2014 1:07 am

cf: Fußballplatz

Philipp öffnete die Tür und entdeckte Holger auf dem Bett. Ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen.
„Ich soll ja fliegen, sagt er. Und du darfst mich offiziell auch begleiten zum Flughafen“, erklärte er, blieb unsicher vor der geschlossenen Tür stehen, ehe er näher trat, dicht vor Holger stehen blieb. Aus einem Impuls heraus, trat er noch einen Schritt vor, stellte sich zwischen seine Beine und umarmte ihn, drückte den Kopf des Jüngeren sanft an seinen Oberkörper.
„Ich hab Angst“, hauchte er. „Ich hab so große Angst…“ Die Angst war sogar so groß, dass er sie kaum in Worte fassen konnte. Wie beschrieb man etwas, was einem den Atem raubte? Was sich als ungutes Gefühl im Bauch breit machte und nicht mehr wegging? Was einen weinen lassen wollte, obwohl die Tränenquelle fast versiegt war?
Das Schlimmste an dieser Angst war, dass er da alleine durchmusste. Gut, in Deutschland war Claudia, aber die wollte er nicht. So hart es klang, aber er wünschte sich, dass Holger mitfliegen konnte. Er war sein Halt gewesen in den letzten Tagen, sein Fels in der Brandung. Und ihn musste hier zurücklassen. Schweren Herzens. Fast wünschte er sich schon, dass Deutschland im nächsten Spiel ausschied, damit sie schneller zurückkommen würden, aber das war auch nicht richtig.
Unbewusst drückte er Holger noch etwas näher an sich, wollte sich am liebsten nie wieder von ihm lösen.

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Beitrag von Gast Mo Jan 27, 2014 5:33 am

Holger sah auf, als die Tür sich öffnete. Würde das das letzte Mal sein, dass sie sich öffnete und der kleine Kapitän in den Raum marschierte? In Brasilien bestimmt.
„Wundert dich das?“, erwiderte er schwach lächelnd. „Sowas geht einfach vor.“ Es war klar, dass Jogi das nicht anders sehen würde. Jeder normal denkender Mensch wäre dafür, dass die WM nicht so wichtig war wie das Wohl seines Kindes. Und Holger war sich zudem auch ganz sicher, dass Philipp es nur für Julian tat. Nicht für Claudia.
Holger hob den Kopf etwas an, als Philipp auf ihn zu kam und dicht vor ihm stehen blieb. Das Gefühl, was sich in ihm breit machte, als dieser ihn so zärtlich und doch bestimmend an ihn drückte, war für Holger wahres Gold wert. Er vermisste diese Berührungen jetzt schon. Als Philipp von Angst sprach, schlang auch der Blonde seine Arme um ihn. Wusste aber nichts zu erwidern. Wie sollte er Philipp denn die Angst um seinen Sohn nehmen? Konnte er das überhaupt? Konnte das irgendjemand auf diesem Planeten? Ja... Julian konnte es, in dem er gesund werden würde. „Ich weiß“, flüsterte er und seufzte angestrengt, kuschelte sich unweigerlich weiter an Philipp. „Die Angst kann dir leider keiner nehmen, obwohl ich das gerne können würde... du musst jetzt einfach ganz stark bleiben...“ In dem Augenblick, als er die Worte aussprach, wünschte er sich nichts sehnlicher als mit nach Deutschland fliegen zu können, um für Philipp da zu sein. Besonders, wenn Julian wirklich... nein, daran wollte er nicht denken. Der gutmütige Kapitän hatte so einen herben Schicksalsschlag nicht verdient. Vielleicht andere, aber nicht sein kleiner Gartenzwerg. Dass Philipp ihn noch dichter heran zog, zauberte Holger ein Lächeln ins Gesicht, weswegen er seine Augen schloss und genießerisch durchatmete. In keinen Armen lag er lieber als in Philipps. Es war unglaublich welche Wirkung der kleine Kapitän auf ihn ausübte. „Dein Handy funktioniert übrigens wieder“, nuschelte Holger abwesend und öffnete erst jetzt wieder seine Augen. Aber er löste sich nicht, da er den Kapitän die Möglichkeit geben wollte die Berührung von sich aus zu beenden. Vielleicht brauchte er diesen Halt eben im Moment gerade deutlich und Holger würde ihn für nichts auf der Welt loslassen.

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Beitrag von Gast Mo Jan 27, 2014 8:12 am

„Wundert dich das? Sowas geht einfach vor.“
Nein, natürlich wunderte ihn das nicht. Er wusste es doch auch. Und wie er das wusste. Aber es war trotzdem schwer. Da half das größte Verständnis nichts. Es heilte auch keine Schmerzen und nahm ihm keine Angst. Es machte das alles auch nicht mal ansatzweise leichter.
Der einzige, der es leichter machen konnte, war Holger. Aber auch nur für den Moment. Spätestens wenn er durch den Check In im Flughafen musste, würde er merken, wie es war, wenn er nicht da war. Gerade aber genoss er es. Dass Holger auch seine Arme um ihn schlang, tat ihm ungemein gut. Er wollte einfach nur noch festgehalten werden. Er sollte ihn nicht loslassen. Er wollte seine Stütze nicht verlieren.
„Ich weiß. Die Angst kann dir leider keiner nehmen, obwohl ich das gerne können würde... du musst jetzt einfach ganz stark bleiben...“
Ein trauriges Lächeln huschte über Philipps Gesicht und er konnte nichts dagegen tun, dass die ersten Tränen stumm über seine Wangen liefen. Wie sollte er denn da stark bleiben? Er wusste, dass er für Julian stark sein musste, er wusste es. Aber er konnte es nicht. Er war schwach. Ganz einfach. Ein jämmerlicher Schwächling, der nicht mal für seinen Sohn stark sein konnte.
„Dein Handy funktioniert übrigens wieder.“
„Danke“, hauchte er und schluchzte auf. Schnell nahm er aber einen Arm um Holger weg, um sich unbeholfen über das Gesicht zu wischen. Aber die Tränen kamen wieder. Holger sollte ihn so nicht sehen. Er sollte sich keine Sorgen machen. Deswegen löste er sich aus der Umarmung und drehte sich weg. Fuhr mit beiden Händen über das Gesicht, nahm dann sogar den Saum seines Shirts dazu, aber es half nichts. Stumm zuckten seine Schultern und stumm liefen die Tränen weiter über sein Gesicht. Er kam sich wirklich jämmerlich vor. Gott, war das grausam. Was fand Holger eigentlich an ihm? Er war doch die größte Memme, die auf Erden wandelte…
Aber sie mussten los. Und er hatte ihm versprochen, er würde was essen. Wenigstens da wollte er ihn nicht enttäuschen. „Ich… muss essen“, brachte er hervor und schluchzte wieder auf als er sich zum Frühstück umdrehte. Er hatte überhaupt keinen Hunger. Wie untypisch für ihn…
Im Schneidersitz setzte sich Philipp auf das Bett und starrte dieses Brötchen in seinen Händen an. Wie sollte er das denn jetzt runterbekommen? Vor allem mit den Tränen und den Schluchzern, die nicht aufhörten.

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Beitrag von Gast Mo Jan 27, 2014 11:52 am

„Danke.“
Holger lächelte, doch das verschwand augenblicklich aus seinem Gesicht, als er das unterdrückte Schluchzen hörte. Es war nun förmlich aus seinem Gesicht verbannt worden. Holger sah erst zu ihm hoch, als sich ein Arm von ihm entfernte und ihn dazu nutzte sich über die Augen zu wischen. Schwer schluckend senkte der Innenverteidiger den Blick. Es war schlimm zu wissen, dass er machtlos war. Dass er es diesesmal nicht schaffen konnte ihn irgendwie aufzumuntern, weil es nichts bringen würde. Sein Blick hob sich erst wieder, als Philipp gänzlich von ihm abließ und sich sogar umdrehte, sodass ihm nur das Starren auf seinen Rücken übrig blieb. Schämte er sich dafür, dass er jetzt weinte? Müsste er es nicht wissen, dass er seine Tränen nicht vor seinem Hoppelhase verbergen musste? Schweigend beobachtete er die hilflosen Versuche sich die Tränen vom Gesicht zu wischen. Holger war in Versuchung aufzustehen, ihm einfach die Arme um den Körper zu legen und ihn fest an sich zu drücken. Ihm jegliche Sorge wegküssen, ihn glücklich machen, aber da er wusste, dass es rein gar nichts an der Situation ändern würde, ließ er es bleiben und folgte Philipp stattdessen lediglich mit dem Blick. So hatte er den Kapitän noch nie erlebt, so eine schwache Seite offenbarte er ihm bislang nicht. Eine machtlose, apathische und verzweifelte Art. Aber steckte sie nicht in jedem Menschen? Nur manche schafften es diese ein Leben lang zu verbergen.
„Ich… muss essen.“ Stumm nickte Holger auf das von Schluchzern geprägtes Vorhaben Philipps. Der Blonde drehte sich ganz zu ihm und musterte ihn unauffällig. Von der gestrigen Stimmung war nichts übrig geblieben, was Holger schmerzhaft bewusst wurde. Sein Blick fiel schließlich auf das Brötchen in den Händen des Kapitäns, was ihn doch noch zu einem schwachen Lächeln hinreißen ließ. Darauf bedacht sein rechtes Bein nicht beugen zu müssen, streckte er sich und stupste mit der Nase gegen Philipps Schläfe, bevor er sich mit der Stirn dagegen lehnte. „Iss wenigstens das Brötchen ganz auf. Schneeflocke will nämlich nicht mit einem hungrigen Kapitänszwerg mitfliegen.“ Hilflos schnappte er sich eine Hand des Kapitäns, umschloss sie mit seiner und drückte die Hand fest. Das Brötchen konnte er schließlich auch gut in einer Hand festhalten. Er verbot es sich zu sagen, dass er aufhören sollte zu weinen, da Holger sonst noch mit nach Deutschland kommen würde, da er ihn unnötig unter Druck setzte sich zusammenzureißen. Das musste der Kapitän auch nicht. Nicht vor Holger. „Mach dich nicht so verrückt“, hauchte er. Zweifelnd, ob das irgendetwas bringen würde. Welche Worte würden denn helfen? Holger wünschte sich so sehr, dass jemand ihm das zuflüstern könnte, wie er Philipp helfen und unterstützen konnte, denn im Moment wusste er wirklich nicht wie. So blieb es dabei, dass er einfach nur seine Hand festhielt und hoffte, dass der Kapitän spürte, dass er nicht alleine mit seinem Problem war.

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Beitrag von Gast Mo Jan 27, 2014 12:15 pm

Philip bemerkte nicht mal die Blicke von Holger, die auf ihm ruhten, sondern starrte nur auf sein Brötchen. Trotzdem zuckte er nicht mal zusammen als Holger seinen Kopf plötzlich an seinen lehnte.
„Iss wenigstens das Brötchen ganz auf. Schneeflocke will nämlich nicht mit einem hungrigen Kapitänszwerg mitfliegen.“
Stimmt, der Hase musste mit. „Wo ist Schneeflocke? Packst du ihn noch ein? Ich muss doch was von dir dabei haben…“ Ob das kleine Häschen Holger ersetzen konnte? Wohl kaum. Zumindest konnte es nicht so sanft seine Hand nehmen und drücken.
„Mach dich nicht so verrückt.“
„Ich versuchs ja“, hauchte er, verstand doch selber nicht, warum er hier so abging… das war total untypisch für ihn. Aber war nicht die ganze Situation untypisch? So passte er doch nur besser ins Bild.
Er seufzte, hob das Brötchen an und biss ab. Er quälte sich beim Kauen. Er quälte sich mit jedem Bissen, aber tapfer aß er immer weiter ab. Hielt aber den Blick auf die Matratze gerichtet, sah Holger nicht an. Dafür drückte er seine Hand, quetschte sie beinahe schon zusammen. Irgendwie paradox… aber er machte sich da jetzt keine Gedanken drüber. Es war eh unnütz. Im nächsten Moment hätte er eh vergessen, worüber er nachgedacht hatte.
„Endlich fertig“, stellte er überflüssiger Weise fest als das Brötchen alle war. Erst jetzt hob er den Blick und lächelte Holger an. Versuchte es zumindest. Ob es gelang, konnte er nicht sagen.
„Wir müssen los, oder…?“, seine Stimme war kaum mehr als ein Hauchen. Das bedeutete, dass sie sich bald trennen mussten. Und vor allem würde jetzt der letzte Kuss folgen. Der letzte Kuss für ein paar Tage… ein paar Wochen? Wer wusste das schon? Aber es war etwas, was ihm wieder die Tränen in die Augen trieb. Er wollte Holger nicht verlassen. Auch nicht, wenn es nur für absehbare Zeit war. Wie abhängig konnte er von nur einem einzelnen Menschen sein? Es war für ihn unbegreiflich.

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Beitrag von Gast Mo Jan 27, 2014 5:00 pm

Die ganze Zeit, während Philipp gelangweilt kauend das Brötchen verzehrte, hatte Holger seine Hand festgehalten. „Der sitzt schon brav im Koffer“, schmunzelte er, um die Frage nach Schneeflocke zu beantworten und blickte kurz auf den geschlossenen Koffer auf dem Boden, was ihm ein schwermütiges Seufzen entlockte. Konnte Philipp nicht doch noch etwas träger kauen, damit sie noch länger hier sitzen konnten?
„Endlich fertig.“
Wieder seufzte Holger, erst recht, als Philipp nicht sehr überzeugt fragte, ob sie jetzt los mussten. Holger ließ Philipps Hand los und zog sein Handy hervor, rief die Seite von den Flügen auf. „Wäre nicht schlecht, wenn wir uns langsam auf den Weg machen“, murmelte er genauso unüberzeugt wie Philipp schon gefragt hatte und setzte sich auf die Bettkante. Sein Blick schweifte durchs Zimmer. Vorbei war es also in Brasilien. Gut, sie setzten in Deutschland kein Ende, aber trotzdem war es seltsam sich jetzt von ihm trennen zu müssen. Holger redete sich ein, dass es nicht für lange war. Nur kurz. Vielleicht sahen sie sich in drei Tagen schon wieder, wenn sie gegen Italien verloren. Verlockender Gedanke irgendwie...
Holger stützte seine Hände auf dem Bett ab und atmete tief durch. Sehnte sich jetzt schon wieder so sehr nach Philipps Nähe, weswegen er sich auch nicht beherrschen wollte und sich schwungvoll zu ihm drehte. Forsch nahm er sein Gesicht zwischen seine Hände und zwang ihm sanft seine Lippen auf. Unweigerlich strichen seine Daumen dabei über die feuchten Wangen und ließen dadurch die Tränenspur verschwinden. „Ich liebe dich“, brachte er hauchend über seine Lippen, hatte kaum seine Lippen von ihm gelöst und küsste ihn direkt wieder. „Es ist auch gar nicht für lange“, redete er nuschelnd unter vielen Küssen auf ihn ein. Berührte immer wieder seine Lippen. Mal zaghaft, mal leidenschaftlicher und stupste auch mit seiner Nase gegen Philipps. Seine Hände ruhten zärtlich an den Wangen des Älteren, so ließ er ihm gar keine Chance das abzubrechen. Aber Holger vermutete stark, dass er das sowieso nicht wollte. Wenn nicht die Uhrzeit gegen sie ticken würde, würden sie sich bestimmt ins Bett fallen lassen und sich liebkosen. Dafür war keine Zeit mehr. Leider. „Du schaffst das, hörst du?“ Holger löste seine Lippen von Philipp und sah ihm intensiv in die Augen. Lächelte sogar leicht. „Du bist stark. Julian genauso, er ist dein Sohn und hat deinen Kampfgeist. Und wenn du glaubst, dass du es nicht packst, kannst du mich Tag und Nacht anrufen.“ Ein letztes Mal fing er Philipps Lippen ein, bewegte seine innig gegen sie und verabschiedete sich mental für die paar Tage von ihnen. Erst in Deutschland durfte er wieder den Geschmack von Philipps Lippen kosten. Er gierte jetzt schon danach.

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Beitrag von Gast Di Jan 28, 2014 12:56 am

Irgendwie freute es Philipp, dass Holger Schneeflocke schon eingepackt hatte. Sein Blick ging kurz zum Koffer. Für einen Moment spielte er mit dem Gedanken ihn in sein Handgepäck zu holen, damit er ihn im Flugzeug an sich drücken konnte, doch langsam wurde es kindisch.
„Wäre nicht schlecht, wenn wir uns langsam auf den Weg machen.“
Hätte Holger nicht sagen können, dass es ein Problem am Flughafen gab und deswegen keine Flugzeuge mehr fliegen konnten? Dann hätte Philipp keine andere Wahl und müsste bleiben… wieder war er kindisch. Vermutlich hatte Claudia recht. Er war ein erbärmlicher Vater.
Stumm seufzte er. Irgendwie saßen sie hier beiden und wussten nicht was sie sagen oder tun sollten. Zumindest kam es Philipp so vor. Er wollte sich auch nicht verabschieden. Vor allem… was, wenn sie keinen Flug mehr kriegen würden für heute? Mussten sie dann morgen das Verabschiedungsdrama noch mal mitmachen? Das würde er nicht aushalten… er hielt es ja jetzt schon nicht aus und dabei war es nicht mal richtig angefangen.
Doch das änderte sich im nächsten Moment. Ruckartig drehte Holger sich zu ihm um, griff nach seinem Gesicht und küsste ihn. Der Griff war nicht halb so sanft wie der Kuss, aber er verstand die Handlung. Wollte es selber nicht anders. Wie von selbst schlossen sich seine Augen und blind suchte seine Hand sich einen Weg nach vorne, griff in Holgers Shirt und ließ nicht mehr los.
„Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch“, nuschelte er gegen die Lippen. Immer wieder fanden sie sich als wäre es eine Sünde, wenn sie sich nicht berührten.
„Es ist auch gar nicht für lange.“
Philipp konnte und wollte nichts sagen. Wollte es nicht riskieren die wenigen Sekunden, in denen er etwas sagte auf diese Lippen verzichten zu müssen. Er wollte nicht aufhören damit. Wollte ihn weiter küssen, immer wieder. Seine andere Hand legte sich in Holgers Nacken, griff sanft in die feinen Härchen dort. Er wollte diesen Moment, diesen letzten Moment voll auskosten und genießen.
„Du schaffst das, hörst du?“ Holger sah ihn an und Philipp versank direkt in den blauen Meeren. Als er aber bemerkte, dass Holger lächelte, zogen sich sogar seine Mundwinkel leicht nach oben.
„Du bist stark. Julian genauso, er ist dein Sohn und hat deinen Kampfgeist. Und wenn du glaubst, dass du es nicht packst, kannst du mich Tag und Nacht anrufen.“
Holger ließ Philipp keine Chance auf eine Antwort, sondern küsste ihn direkt innig. In dem Moment wusste Philipp, dass es vorerst der letzte Kuss war. Der letzte Kuss für eine unbestimmte Zeit. Er wollte ihn nicht lösen, er wollte es wirklich nicht, aber er musste.
Traurig lächelnd sah er Holger an, strich sanft über seine Wange. „Ich liebe dich. Und ich bin so froh, dass ich dich habe, das glaubst du nicht. Ich… lass dein Handy an. Ich werde es brauchen.“ Es wollte sich schon wieder Tränen in seinen Augen sammeln, aber er blinzelte sie weg und löste sich schweren Herzens von Holger. Philipp rappelte sich auf und schlüpfte in seine Schuhe. Dann packte er fix Handy, Geldbörse und alle weiteren Papiere, die er brauchte in sein Handgepäck, schnappte sich den Koffer und suchte Holgers Blick. Er versuchte sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, immerhin sollte sich sein Hoppelhase doch keine Sorgen machen, wenn er weg war. Weit weg. Im entfernten Deutschland.

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Beitrag von Gast Di Jan 28, 2014 5:00 am

Holger lächelte selig in den Kuss, als er die Hand spürte, die sich in sein Shirt krallte. Könnte sie nur ewig dort bleiben. Dass Philipp nichts erwiderte, wunderte ihn weniger. Die Zeit, die sie räumlich getrennt waren, war lang genug, wenn man immer eine präsente Sehnsucht nach dem anderen verspürte. Durch die Hand in seinen Nacken intensivierte Holger den vorerst letzten Kuss hier im Zimmer in Brasilien. Im Land der Weltmeisterschaft 2014, die unwichtiger nicht sein konnte. Unwichtig gegen die starken Gefühle, die er für Philipp bei sich entdeckte. Es erschien Holger fast so, als hätte er eine Schatztruhe gefunden, sie geöffnet und seine Liebe zu ihm gefunden.
Das traurige Lächeln von Philipp wollte Holger am liebsten aus seinem Gesicht wischen. Was würde er jetzt dafür geben, ihn einmal glücklich lächeln zu sehen. So frei von Sorgen, aber das ging nicht. Nicht, wenn es Julian so schlecht ging. Da konnte selbst Holger nichts machen, was ihn richtig ärgerte.
„Ich liebe dich. Und ich bin so froh, dass ich dich habe, das glaubst du nicht. Ich… lass dein Handy an. Ich werde es brauchen.“
Sofort nickte er. Holger würde es definitiv nicht ausschalten, er wollte erreichbar für Philipp sein. Wenn er ihn schon nicht bei sich haben konnte, dann konnte er wenigstens ab und zu seine Stimme hören. Dennoch konnte er nicht anders als nochmal gegen sein Gesicht zu stupsen. „Doch, ich glaubs dir, weil es mir genauso geht“, flüsterte er ihm zu.
Im nächsten Moment endete die Berührung und Philipp zog sich Schuhe an. Holger beobachtete ihn, wie er sein Handgepäck aufstockte und die Hand an den Griff seines Koffer legte. Ihre Blicken trafen sich unweigerlich, was Holger traurig den Kopf senken ließ, während er wieder an die Bettkante rutschte. Dass der Ältere sich immer noch nicht richtig abgefunden hatte ihn jetzt zurückzulassen, erkannte man deutlich an seinen Gesichtszügen. Aber er musste sich damit abfinden, eine andere Wahl blieb dem Kapitän nicht.
Holger bemerkte schon bei der bloßen Berührung von seinem rechten Bein auf dem Boden, dass dieses mit der Belastung nicht klarzukommen schien. Nichts anderes deutete dieses seltsame Taubheitsgefühl, gepaart mit diesem pochenden Schmerzen an. „Wir fahren schon mit dem Taxi, oder?“, fragte er und richtete den Blick wieder auf. „Wenn wir schon das Training ausfallen lassen, müssen wir das nicht extra nachholen und zum Flughafen laufen“, fügte er schnell hinzu. Danach überwand er sich, bewusst in dem Moment, als Philipp sich schon zur Tür gedreht hatte. Stumm sog er die Luft ein und presste seine Augen zusammen. Etwas unklug es noch aufzuschieben, um nachzusehen, was mit seinem vorbelasteten Knie nicht stimmte, aber jetzt war es auch schon zu spät. Ein, zwei Stunden hin oder her änderte bestimmt nichts. Holger nahm sich vor, einfach nicht zu viel zu laufen und sich hinzusetzen, unter dem Vorwand, dass Philipp ja keinen Babysitter brauchte, der ihm nur hinterher dackelte. War zwar auch blöd, aber besser als im Hotelzimmer zu bleiben und sich zu fragen, ob Philipp noch einen Flug bekommen hatte oder nicht. Außerdem war er sich nicht sicher, ob der Kapitän nicht doch einen Rückzieher machen könnte, den er später bitter bereuen könnte.
Holger seufzte, versuchte nicht zu sehr zu humpeln, nahm den Zimmerschlüssel und sein Smartphone an sich und folgte Philipp aus dem Zimmer.

tbc: Flughafen

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Beitrag von Gast So Feb 02, 2014 1:43 pm

cf: Flughafen

Philipp wusste nicht wie, aber irgendwie hatten sie es raus geschafft aus dem Flughafen zu den Taxis. Von da war der Weg ins Hotel recht einfach. Zumindest als Holger dann endlich gesessen hatte, was mit dem Knie doch seine Probleme hervorgerufen hatte.
Im Hotel wiederum kamen sie ganz einfach mit dem Aufzug zu ihrem Zimmer. Dort ließ er den Koffer achtlos stehen und brachte Holger zum Rand des Bettes.
„Ich rufe jetzt Müwo an“, beschloss er ohne noch groß eine Reaktion abzuwarten. Philipp zückte sein Handy, wählte die Nummer und der Arzt versprach direkt zu kommen.
Danach sah Philipp Holger an. „Ich meinte das eben ernst“, erklärte er. „Du bist wirklich ein totaler Dummkopf. Wie konntest du so mit deiner Gesundheit spielen?“ Fassungslos schüttelte er den Kopf, öffnete den Koffer und holte Schneeflocke heraus, um ihn zum Plüsch-Philipp aufs Bett zu setzen. „Und sag ja nicht, dass ist nur wegen mir. Du weißt genau, ich hätte dich nicht mitgenommen, wenn ich das gewusst hätte. Das wäre das alles auch nicht wert gewesen. Was ist, wenn du Überanstrengung das alles noch schlimmer gemacht hat?“
Er sah den Jüngeren mit einer Mischung aus Traurigkeit und Wut an, ehe er leicht lächelte. „Ich hoffe, es ist nicht schlimmes.“
Dann überbrückte er die kurze Distanz, die sie trennte. „Ein gutes hat es ja…“ Den Satz ließ er offen, dafür küsste er ihn und konnte ein Seufzen nicht unterdrücken. Just in dem Moment klopfte es aber auch schon an der Tür. Philipp murrte etwas, öffnete aber direkt. Natürlich war es Müwo, den er reinließ.

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Beitrag von Gast So Feb 02, 2014 2:14 pm

Holger war zwar froh, als sie endlich im Taxi saßen, aber sein Knie fand es nicht ganz so prickelnd. Er wollte Philipp seine Angst offenbaren und sich entschuldigen, aber kein einziger Laut verließ seine Kehle.
Schweigend ließ er sich von Philipp auf das Zimmer transportieren, ehe der Kapitän sofort den Mannschaftsarzt kontaktierte. Holger saß stumm am Bettrand und starrte auf seine Jeans. Langsam öffnete er den Knopf und den Reißverschluss und wollte mit seinem gesunden Bein raussteigen, als Philipp sich offensichtlich wieder ihm zu widmen schien. Erst war sein Blick aufmerksam auf den Kapitän gerichtet, aber schon als wieder das Wort Dummkopf fiel, senkte er ihn wieder. Teilnahmslos ließ er Philipp reden, beobachtete ihn lieber dabei wie er Schneeflocke zurück zum Plüsch-Phil setzte anstatt zu antworten. Was sollte er auch darauf erwiedern? Philipp nahm ihm den Wind aus den Segeln, denn Holger hatte es nun mal für ihn getan. Und auch weil er dachte, dass es nicht so schlimm werden würde. Man wusste das eben alles vorher nicht.
„Das ist es doch gerade“, murmelte er zurückhaltend. „Ich wollte mit, ich wollte bei dir sein“, nuschelte er fast schon unverständlich. Philipp schürte seine Angst zusätzlich mit seinen Befürchtungen, dass Holger es jetzt nur noch schlimmer machte.
Überrascht, dass er den warmen Atem des Kapitäns an diesem Tag doch noch in seinem Gesicht spüren konnte, ließ er sich Philipps Lippen aufdrücken. Sanft erwiderte er den Kuss, wusste auch genau, was der abgebrochene Satz aussagen sollte. Damit hatte er recht, es hatte wirklich etwas gutes... auch wenn das schlechte ziemlich dominierend war.
Holger lächelte unscheinbar, doch als das Klopfen der Tür erklang, wusste er schon, dass es Müwo war. Während Philipp zur Tür ging, streifte er sich die Jeans vom gesunden Bein, bevor er sich der Mammutaufgabe widmete. Natürlich hätte er den Kapitän um Hilfe bitten können, oder auch Müwo, aber er wollte sich selber beweisen, dass das schon ging. Dass er sich wenigstens noch die Hose selber ausziehen konnte. Mit fest zusammengebissenen Zähnen entledigte er sich vollständig der Jeans und legte sie neben sich. Schon der erste Blick aufs Knie genügte um Holger jegliche Gesichtsfarbe zu rauben. Das Knie war etwas gerötet und sichtbar geschwollen.
Müwo reagierte auf den verzweifelten Blick des Blonden und dirigierte ihn sich hinzulegen. Vorsichtig rutschte Holger auf dem Bett zurück, zuckte und stöhnte bei jeder Berührung mit dem Knie, weshalb sich der Mannschaftsarzt routiniert dafür entschied das Bein erstmal zu betäuben, bevor er es sich genauer ansah, was der Grund für die Schwellung war.
Holger neigte den Kopf leicht, damit er den Plüsch-Phil und Schneeflocke direkt im Blick hatte. Die beiden lächelten so süß, überhaupt nicht vorwurfsvoll oder besorgt. Sie sahen so aus, als wäre alles in Ordnung. Die Gesichtsausdrücke von Müwo und Philipp wirkten da völlig anders. Er wusste nicht mal wer von beiden ihn mehr beunruhigte. Müwo bezog sich nur auf sein Knie, Philipp hingegen darauf, dass er jetzt schon auf dem Weg zu Julian sein konnte. Holgers Lider senkten sich und er atmete entspannter durch, als der Schmerz nachzulassen schien. Die Betäubung wirkte also. Aber es änderte nichts daran, dass er große Angst hatte.

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