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Hotelzimmer von Philipp Lahm

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Beitrag von Gast Mo Feb 03, 2014 6:12 am

„Das ist es doch gerade. Ich wollte mit, ich wollte bei dir sein.“
Philipp wusste nicht, ob er Holger richtig verstanden hatte, oder ob es Wunschdenken war, dass er eben genau solche Worte sagte. Er fühlte sich geschmeichelt und konnte Holger verstehen. Er hätte es doch nicht anders gemacht. Und doch war es verantwortungslos. Er hätte wenigstens mit ihm reden sollen. Aber jetzt war es auch zu spät. Sie konnten nur das Beste hoffen.
Irgendwie war es ein gutes Gefühl, dass Holger den Kuss erwiderte. Fast als hätte er unbewusst Angst gehabt, er könnte es nicht tun. Aber das würde er immer. Philipp sollte es inzwischen wissen. Nie würde es einen Moment geben, in dem Holger einen Kuss von ihm nicht erwidern würde.
Aber er wusste nicht, wie er die Reaktion des Mannschaftsarztes einschätzen sollte. Gut sah das Knie nicht aus, das konnte er sogar sagen. Stumm seufzte Philipp. Er wünschte sich, er könnte etwas tun, aber ihm waren die Hände gebunden. Er war vollkommen machtlos… leider.
Philipp ging um das Bett herum und setzte sich auf die andere Seite, er wollte Müwo nicht im Weg stehen, während er Holger untersuchte, aber er wollte irgendwie für ihn da sein. Kurz strich er über seinen Arm, das war alles, was er sich in der Gegenwart des Arztes traute. „Das wird schon wieder“, sagte er aufmunternd, versuchte sich an einem Lächeln. Er wollte Holger doch Mut machen. Der Jüngere war für ihn da gewesen und genau das wollte der Kapitän ihm jetzt zurückgeben.
„Na, das werden wir jetzt sehen“, merkte Müwo an und widmete sich nun ausgiebig dem angeschlagenen Knie.

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Beitrag von Gast Mo Feb 03, 2014 9:44 am

Holgers Blick folgte der Hand, die helfend über seinen Arm strich. Danach erkannte er Philipps etwas misslungenen Versuch zu lächeln, war aber froh, dass er jetzt bei ihm war. Auch wenn sich jegliche Aufmunterung durch die skeptischen Blicke Müwos verflüchtigte. Schweigend beobachtete er nach dem eingehenden Inspizieren und Betasten des lädierten Knies, wie der Mannschaftsarzt sein Bein mit einem kühlenden Verband umwickelte und ihm alles was kühlte nahe legte, um die Schwellung zu bekämpfen.
„Ich habe hier zu wenig Möglichkeiten um dir eine genaue Diagnose zu stellen, Holger“, fing Müwo an und machte eine kurze Pause, ehe er weitersprach. „Schlimmstenfalls ist es erneut wegen des Kreuzbandes. Es kann sein, dass es angerissen ist. Einen vollständigen Riss kann ich aber ausschließen.“
Na dann... nur beruhigte das Holger keineswegs.
„Eine Gelenkspiegelung werde ich dir hier in Brasilien ohne Kniespezialisten nicht zumuten, deshalb möchte ich, dass du das Knie kühlst und ruhig hältst, damit nichts mehr passieren kann, solange ich dir nicht endgültig aufzeigen kann, was nun zu tun ist.“
Träge nickte der Blonde und starrte sich an seinem eingebundenen Bein fest. Er konnte nicht so wirklich glauben, was hier in den letzten Stunden passierte. Geplant war doch, dass Philipp zu Julian flog, während Holger sich auf das morgige Spiel konzentrierte. Beides scheiterte...
„Und wenn es wirklich das Kreuzband ist?“, hakte er kleinlaut nach.
„Dann wird das Band entweder verstärkt... oder ganz entnommen.“
Den weiteren Verlauf konnte sich Holger dann schon vorstellen, weswegen er auch nicht weiter nachfragte. Sie konnten ja im Prinzip sowieso erst weiterreden, wenn Müwo genaueres wusste. Bis dahin hieß es abwarten.
„Mal aber nicht gleich den Teufel an die Wand. Wenn die Schwellung bis morgen zurückgeht, stehen die Chancen gut, dass das Kreuzband nicht von weiteren Schäden betroffen ist. Aber das sehen wir noch.“

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Beitrag von Gast Mo Feb 03, 2014 10:13 am

Müwo sagte Holger, dass er wenig machen konnte. Es wunderte ihn eigentlich weniger. Als er aber sagte, es könnte wieder das Kreuzband sein, zuckte Philipp leicht zusammen. Das durfte nicht sein. Nicht schon wieder. Egal ob „nur“ angerissen oder nicht.
„Bitte nicht“, hauchte er fast tonlos und schloss die Augen. Es war alles so schön gewesen und plötzlich brauchte es nur wenige Stunden und alles zerbrach in tausend Teile. Das war doch alles nicht fair!
„Mal aber nicht gleich den Teufel an die Wand. Wenn die Schwellung bis morgen zurückgeht, stehen die Chancen gut, dass das Kreuzband nicht von weiteren Schäden betroffen ist. Aber das sehen wir noch.“
„Also ist heute absolute Bettruhe angesagt, oder?“, hakte Philipp nach. Der Arzt nickte. „Lasst euch was zum Essen raufbringen, aber steh nur auf, wenn es sein muss. Sollten die Schmerzen stärker werden, lasse ich dir Tabletten da. Helfen die nicht oder es ist plötzlich irgendetwas auffällig, dann sag Bescheid.“
„Ich pass drauf auf“, versprach Philipp. Er konnte ja eh nichts anderes machen. Aber das war okay so. Er konnte auch morgen noch fliegen. Der Kapitän suchte Holgers Blick und lächelte ihn aufmunternd an. „Morgen ist die Schwellung sicher weg. Du hast es einfach zu stark belastet eben.“

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Beitrag von Gast Mo Feb 03, 2014 11:31 am

Brav nickte Holger, konnte ja im Moment sowieso nichts anderes tun, als der Anweisung das Bein zu schonen, nachzukommen.
Als Müwo die Tür hinter sich schloss, wagte er es zu Philipp zu sehen, der ihm ein aufmunterndes, beinahe schon optimistisches Lächeln schenkte. Dieses mal schien es auch gar nicht zu misslingen, was in gewisser Weise auch gut tat.
„Vielleicht“, zuckte er mit den Schultern. Er würde den Teufel heute sicher noch nicht an die Wand malen, aber erwarten, dass doch 'nichts' war, konnte er nicht. Holger wäre zu enttäuscht am nächsten Morgen, wenn sein Knie immer noch angeschwollen war.
Seufzend rutschte er tiefer in die Kissen und richtete den Blick auf den Plüsch-Phil und Schneeflocke. Wann würde es wohl soweit sein, bis Philipp ihn mit Vorwürfen überhäufen würde? Nicht, weil er nichts gesagt hatte, sondern weil er wegen der Verletzung nicht zu Julian konnte.
„Es tut mir leid“, hauchte er murmelnd. Und wie sehr Holger das leid tat, dass er sich nicht einige Minuten später auf den Boden legen konnte. Philipp hätte nichts davon erfahren und säße jetzt im Flieger. Gut, vielleicht morgen, wenn er nicht auf dem Platz stand, aber da war es auch schon zu spät umzukehren. So sehr er sich auch insgeheim über die Anwesenheit des Kapitäns freute, so schwerwiegend übte auch sein Gewissen Druck auf ihn aus. Er wollte nicht Schuld sein, wenn Philipp seinen Sohn nicht mehr zu Gesicht bekommen würde. Aber wenn er ihm dies mitteilte, dachte der Ältere doch auch schon, dass Holger daran glaubte, dass Julian es nicht schaffen würde.

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Beitrag von Gast Mo Feb 03, 2014 12:24 pm

Müwo verschwand und Holger seufzte, wirkte alles andere als glücklich als er Schneeflocke und seine Miniaturfigur betrachtete. Dieser Blick zauberte ein trauriges Lächeln auf Philipps Lippen. Wenn er doch bloß was tun könnte.
„Es tut mir leid.“
Philipp runzelte kurz irritierend die Stirn, ehe er wieder lächelte. Danach streifte er sich ganz die Schuhe ab und krabbelte weiter zu Holger, legte sich neben ihn und schmiegte sich an ihn.
„Ist okay“, murmelte er, küsste sanft seine Wange, ehe er den Kopf an seine Schulter bettete. „Ist ja nicht so, dass ich dich gar nicht verstehe, aber du hättest dich wegen mich nicht in Gefahr begeben müssen. Ich hab jetzt ein schlechtes Gewissen, weil du nur wegen mir dieses Risiko eingegangen bist.“
Er fühlte sich wirklich schlecht. Hatte Holger vernachlässigt, weil er nur Julian im Blick gehabt hatte… stumm seufzte er. Wie konnte er nur so egoistisch gewesen sein?
„Mir tut es leid“, murmelte er weiter.

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Beitrag von Gast Mo Feb 03, 2014 1:05 pm

Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie Philipp zu ihm aufs Bett krabbelte und sich die Matratze leicht senkte. Überrascht stellte er fest, dass der Kapitän sich sogar sofort an ihn kuschelte, seine Lippen sanft an seine Wange legte und seinen Kopf auf seiner Schulter ablegte. So als ob er nur darauf gewartet hätte, dass Müwo endlich verschwand.
Aber war es wirklich okay? Wenn Claudia anrief und offenbaren würde, dass Julian tot war? Das wäre ganz und gar nicht okay. Aber er sollte auch in dieser Situation damit aufhören den dummen Gedanken daran zu pflegen, dass Philipp seinen Sohn nicht mehr sehen würde. Noch war nichts passiert. Weder war Julian tot, noch war es sicher, dass sein Kreuzband wieder rumzickte.
„Ich bin aber gerne mitgekommen. Es war ja auch etwas Eigennutz.“ Er lächelte Philipp sanft an und strich mit einer Hand seine Wange entlang. „Ich wollte dich noch um mich haben, solange es geht.“ Holger seufzte, diesesmal aber nicht angestrengt oder traurig, sondern schon fast etwas zufrieden, da es schön war, dass er Philipps Haut berühren konnte. Liebevoll strich er immer wieder über seine Wange, fuhr auch einmal über das flauschige Haar, ehe er sich wieder der Haut widmete.
„Mir tut es leid.“
Holger hielt abrupt inne und sah den Kapitän entgeistert an. Wofür entschuldigte er sich denn jetzt? Dass er jetzt wieder Probleme mit seinem Knie hatte? Dafür konnte Philipp doch am wenigsten.
„Wenn du dich jetzt dafür entschuldigst, sag ich Schneeflocke, dass es dich beißen soll“, witzelte er und gab ihm lächelnd einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. „Ich bin dir unglaublich dankbar dafür, dass du mich da nicht liegen gelassen hast“, gestand er flüsternd. „Ich liebe dich.“

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Beitrag von Gast Di Feb 04, 2014 2:39 am

„Ich bin aber gerne mitgekommen. Es war ja auch etwas Eigennutz.“
Die Berührung an seiner Wange zauberte ihm ein Lächeln ins Gesicht. „Ich wollte dich noch um mich haben, solange es geht.
„Das verstehe ich ja auch… ich hätte dich ja ungerne im Hotel gelassen, aber… deine Gesundheit, Holger.“
Philipp genoss diese Sanftheit, die Holger ihm zu teil werden ließ. Er sollte nie aufhören über seine Wange und durch die Haare zu fahren. Es war dafür einfach viel zu schön. Es zerriss ihm jetzt schon wieder das Herz, wenn er daran dachte, dass es morgen erneut einen Abschied geben würde. Es sei denn… wenn Holger schwerer verletzt wäre, was passierte denn dann? Durfte er mitfliegen? Würde er das wollen?
„Wenn du dich jetzt dafür entschuldigst, sag ich Schneeflocke, dass es dich beißen soll. Ich bin dir unglaublich dankbar dafür, dass du mich da nicht liegen gelassen hast. Ich liebe dich.“
Philipp lächelte, stützte sich etwas ab und beugte sich dann vor, fing die weichen Lippen zu einem dieser atemberaubenden Küsse ein. „Ich liebe dich auch. Genau deswegen hätte ich dich da nie liegen lassen können. Ich bin für dich da, wenn du am Boden liegst, Hoppelhase, immer, egal wann, egal wo…“ Sanft strich er jetzt ihm über die Wange. „Die Entschuldigung bezog sich darauf, dass ich so egoistisch war und nur an Julian gedacht habe und nicht an dich. Normalerweise hätte ich es doch bemerken müssen, dass etwas nicht ganz richtig ist. Aber ich hatte nur Augen für Julian. Das tut mir leid.“
Traurig lächelte er, verlor sich in den warmen, blauen Augen und wünschte wiedermal, dass sie sich nie trennen müssten.

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Beitrag von Gast Di Feb 04, 2014 4:52 am

„Du hast doch selber gesagt, dass ich mich nur überanstrengt hab, mehr nicht“, zuckte er mit den Schultern, versuchte irgendwie selber dran zu glauben, dass da nicht mehr war, auch wenn es sich anders anfühlte. „Außerdem hättest du dich doch auch gesorgt, wenn ich nicht mal mit zum Flughafen hätte kommen können, oder?“, konterte er. Holger war klar, dass Philipp dann noch mehr Hemmungen gehabt hätte zu fliegen.
Philipps Gesicht erschien vor Holgers, weswegen sofort ein freudiges Lächeln der nachdenklichen Miene platz machte. Wie konnte er auch nicht wegen eines Kusses von seinem Gartenzwerg lächeln? Es war schon ein Zwang, der sich auf seinen Mundwinkeln abspielte. Genau wie sein Herz wusste, dass es schneller schlagen musste, wenn Philipp bei ihm war.
Holger war sich der Worte bewusst und vor allem die Bedeutung, die in dieser Aussage steckte. „Und ich hätte dich nie alleine zum Flughafen gehen lassen können“, flüsterte er gegen Philipps Lippen und zwang ihm seine zärtlich auf, ehe er den Kuss deutlich intensivierte. Seine Hand glitt weiter nach unten, streichelte über den muskulösen Oberarm und nach vorne zu seiner starken Brust. Als er den Kuss löste, grinste er Philipp an und griff mit der freien Hand kopfschüttelnd nach Schneeflocke. „Du wirst ihn also doch beißen müssen“, sprach er betont ernst zu dem kleinen Häschen.
„Als könnte dir irgendjemand in so einer Situation Egoismus vorwerfen“, lächelte er. „Du hättest es nicht bemerken können, ich bin als Schauspieler viel zu talentiert“, witzelte er. „Es wurde kurz vor deinem Abflug ja erst richtig schlimm, vorher ging es ja irgendwie“, erklärte er Philipp dann. „Ich will nicht, dass du deshalb ein schlechtes Gewissen hast. Bitte... das musst du nicht.“ Nicht das auch noch... der Kapitän hatte mit Julian genug Sorgen. Intensiv sah er Philipp in die Augen, nutzte den Blickkontakt so lange aus, um ihm klarzumachen, dass er sich dafür wirklich nicht entschuldigen musste. Der Blickkontakt riss erst ab, als er Schneeflocke auf die Bildfläche zog und dem Kapitän präsentierte. „Überlegs dir, ob du dich weiter entschuldigen willst. Häschen können sehr gefährlich sein“, warnte er. Wenn er es mit seinen vorherigen Worten noch nicht geschafft hatte, Philipp klarzumachen, dass er kein schlechtes Gewissen haben musste, dann definitiv mit der Schneeflocken-Trumpfkarte.

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Beitrag von Gast Di Feb 04, 2014 11:05 am

„Du hast doch selber gesagt, dass ich mich nur überanstrengt hab, mehr nicht.“
Holger nahm es auf die leichte Schulter oder tat so, um ihn nicht zu verunsichern. Vielleicht war es ja wirklich so… sie konnten eh nur das Beste hoffen und abwarten.
„Außerdem hättest du dich doch auch gesorgt, wenn ich nicht mal mit zum Flughafen hätte kommen können, oder?“
Kleinlaut nickte Philipp. Holger hatte vollkommen recht. Er hätte ihn wohl mit SMS bombardiert. Oder hätte sich in Deutschland nicht konzentrieren können. Das wäre Claudia sicher böse aufgestoßen. Außerdem wäre es auch Julian gegenüber dann nicht fair gewesen. Aber sorgte er sich so nicht auch, wenn er fliegen würde am nächsten Tag?
„Und ich hätte dich nie alleine zum Flughafen gehen lassen können.“ Holger küsste ihn weiter, intensiver als vorher und wieder wurde Philipp bewusst, dass sie sich in diesem Punkt nicht nur ähnlich, sondern sogar identisch waren. Sie waren abhängig von dem anderen und würden alles tun, damit es ihm gut ging.
Stumm seufzte er in den Kuss als er Holgers Hände auf seinem Körper spürte. Er konnte es noch länger genießen. Das war aber auch das einzig Gute an der ganzen Sache.
Der Innenverteidiger löste den Kuss und Philipp beobachtete, wie er nach Schneeflocke griff. „Du wirst ihn also doch beißen müssen. Als könnte dir irgendjemand in so einer Situation Egoismus vorwerfen. Du hättest es nicht bemerken können, ich bin als Schauspieler viel zu talentiert. Es wurde kurz vor deinem Abflug ja erst richtig schlimm, vorher ging es ja irgendwie.“
War das wirklich so? War es nur halb so schlimm? Wurde es plötzlich schlimmer? Konnte das auch etwas psychologisches sein? Wurde es schlimmer, weil er geflogen war? Oder eher fliegen wollte? Weil er sich entfernt hatte? Oder spann er sich gerade was zusammen?
„Ich will nicht, dass du deshalb ein schlechtes Gewissen hast. Bitte... das musst du nicht.“
Der Blickkontakt durchdringend. Philipp verstand, dass Holger versuchte ihm diese Worte dadurch zu übermitteln. Er musste es nur verstehen, nur einsehen… vielleicht war es wirklich besser. Weniger Sorgen wären nicht verkehrt.
„Überlegs dir, ob du dich weiter entschuldigen willst. Häschen können sehr gefährlich sein.“
Plötzlich erschien Schneeflocke wieder vor seinem Gesicht. Schmunzelnd schüttelte Philipp den Kopf und nahm Holger das kleine Häschen ab. „Okay“, hauchte er und stupste mit seiner Nase an Holgers. „Ich habe kein schlechtes Gewissen. Ich nehme es jetzt einfach so hin, aber habe kein schlechtes Gewissen“, versprach er Holger und besiegelte seine Worte mit einem Kuss. „Aber…“, er küsste sich einen Weg zu Holgers Hals. „Es gibt aber nur einen Hasen, von dem ich mich beißen lasse…“ sanft schabte er mit seinen Zähnen über die weiche Haut, ehe er wieder seine Lippen zu einem Kuss einfing und ihn danach angrinste.

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Beitrag von Gast Di Feb 04, 2014 2:04 pm

Erwartungsvoll sah er mit an, wie Philipp Schneeflocke schnappte und im nächsten Moment gegen sein Näschen stupste. Holger schloss die Augen und stupste blind zurück, bevor sich das Gesicht des Kapitäns wieder entfernte. „Gut“, nickte Holger zufrieden, glaubte sogar daran, dass Philipp es begriffen hatte, dass ein schlechtes Gewissen unangebracht war. Dass musste eher Holger haben... Zumindest dann, wenn der schlimmste Fall eintreten würde. Aber er versuchte den Gedanken daran erstmal zurückzustellen, denn er gab sich viel lieber dem Kuss hin, den Philipp ihm auf die Lippen hauchte.
„Nur einen Hasen also?“, wiederholte er neugierig Philipps Aussage. Eine leichte Gänsehaut zeichnete sich auf seiner Haut ab, als er neben den Lippen auch die Zähne des Kapitäns an seinem Hals spürte. Was hätte er nur ohne ihn in Brasilien gemacht... er wäre traurig im Bett gelegen und sich an die Anweisungen Müwos gehalten.
Holger konnte dieses Grinsen, das sich ihm zeigte, nur erwidern, überbrückte die kurze Distanz ihrer Gesichter wieder. „Dann hoffe ich, dass dich jetzt der richtige Hase beißt“, flüsterte er verschwörerisch gegen die Lippen des Kapitäns, ehe er sanft an dessen Unterlippe zog und andeutete ihn zu beißen, was er aber natürlich nicht tat. Stattdessen kicherte er leise, als er sich wieder löste und auf Schneeflocke blickte. Gut, dass der kleine Kerl nicht nach Deutschland flog und den Plüsch-Phil und auch den echten hier zurückließ. Dass es auch positiv war wegen Philipps Kleidung ließ er aber erstmal außer Acht. Schmunzelnd sah er wieder zu ihm auf, versank in dem sanften Blick des Kapitäns und begann zärtlich über seinen Arm zu streicheln. „Weißt du, als ich da auf dem Boden lag, hab ich mir so sehr gewünscht, dass du zurückkommst... und mich festhältst.“ Anfangs glaubte er wirklich nur, dass Philipps Anwesenheit Wunschdenken war, aber es tat gut zu wissen, dass sein Wunschtraum erfüllt wurde. Gewissenhaft zeichnete er die feinen Muskeln an Philipps Arm nach, sein Blick folgte seinem Finger genau wie er über die feste Haut strich und ein immer zufriedeneres Lächeln auf seinem Gesicht in Erscheinung trat. Nun war es Holger, der den Egoismus über sich dominieren ließ und in diesem Moment nicht daran dachte, dass Philipps Sohn um sein Leben kämpfte. Der Blonde war glücklich darüber, dass er noch einen weiteren Tag mit ihm in Brasilien genießen durfte. Mit oder ohne Bettruhe, denn das spielte überhaupt keine Rolle. Zumal sie so oder so im Bett geblieben wären.

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Beitrag von Gast Mi Feb 05, 2014 9:45 am

Holger nickte und schien besänftigt. Zwar konnte er vorerst das Gefühl nicht ganz ablegen, aber er würde sich bemühen und es verdrängen. Nach und nach verschwand es dann. Ganz sicher.
„Nur einen Hasen also?“
„Nur einen“, wiederholte auch Philipp und sein warmer Atem streifte Holgers Hals, bevor er leicht zu biss – wenn man es denn schon beißen nennen konnte.
„Dann hoffe ich, dass dich jetzt der richtige Hase beißt.“ Ihm lag schon die Frage auf der Lippe, wo, aber da zog Holger an eben jener und kicherte. Philipp grinste direkt. Er liebte dieses Kichern, was so untypisch für Holger war und doch so dermaßen gut zu ihm passte.
Als der Jüngere über seine Arme strich, war Philipp in Versuchung der Bewegung mit seinen Augen zu folgen, aber die blauen Meere fesselten ihn viel zu sehr. Holger mochte seine Arme, was wieder sehr deutlich wurde. Er fühlte sich direkt wieder begehrt. Ein tolles Gefühl. Abgesehen von dem unbeschreiblichen Gefühl in diese Meere abzutauchen und die tiefen Gründe Holgers Seele zu erkunden.
„Weißt du, als ich da auf dem Boden lag, hab ich mir so sehr gewünscht, dass du zurückkommst... und mich festhältst.“
Es war ein seliges Lächeln, was auf Philipps Lippen erschien, auch, wenn die Worte eigentlich eher traurig waren. Aber der Gedanke, dass Holger sich niemand anderen als ihn in dem Moment herbei gewünscht hatte… er erfüllte ihn mit so viel Wärme, dass er nur Lächeln konnte. Holger drückte mit diesen Worten all seine Liebe aus, die er für ihn empfand und die Philipp in den letzten Tagen, in den letzten Stunden vor allem so ein starker Halt gewesen war, wie es Claudia nie hätte sein können… vielleicht sogar nie sein wird.
„Ich war ja da“, hauchte er. Vermutlich sollte es so sein. Philipp war jemand, der zwar nicht abergläubisch war, aber in gewisser Weise doch an Schicksal glaubte, an eine Art Vorherbestimmung. In diesem Fall sollte es wohl so sein, dass er nicht geflogen war und Holger noch gesehen hatte. Er glaubte einfach ganz fest daran, dass da ein Sinn hinter steckte.
Gerade sah Philipp seinen Sinn dahinter, dass er seine stützende Position aufgab und sich wieder komplett an Holger kuschelte. Er lag gerade als ihm etwas einfiel. „Ich muss Jogi sagen, dass ich keinen Flug mehr bekommen habe“, seufzte er. „Da reicht eine SMS, oder?“ Er wollte sich gerade nicht mit einem Gespräch mit ihrem Trainer aufhalten, wenn er hier bei Holger sein konnte.

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Beitrag von Gast Mi Feb 05, 2014 1:37 pm

Entgegen seines eigenen Vorhabens kam Philipp ihm zuvor und deutete an seinem Hals, auf dem seine Lippen lagen, einen zarten Biss an. Leicht fühlte er die Zähne des Kapitäns, aber es war alles andere als schmerzhaft. Im Gegenteil, es fühlte sich gut an.
„Ich war ja da.“ Philipp lächelte ihn an und Holger schenkte ihm ebenso ein warmes, dankbares Lächeln. Womöglich eine Minute später nicht mehr. Der Kapitän hätte sich nicht mehr umgedreht, wäre auf dem Weg ins Flugzeug gewesen und Holger alleine auf den Boden gelegen. Er spann den Gedanken auch nicht weiter, wie es geworden wäre, wenn Philipp jetzt schon nach Deutschland unterwegs war. Es würde ihn nur runterziehen und das wollte er mit allen Mitteln vermeiden. Die Sache mit Julian und dann noch seinem Knie war schlimm genug. Holger ließ von seinem Arm ab, als Philipp aufhörte sich neben ihm abzustützen und sich nun wieder an ihn schmiegte. Bei seiner Frage drehte er irritiert den Kopf. An Jogi hatte er gar nicht mehr gedacht, aber was wunderte er sich darüber, dass der Kapitänszwerg noch den Bundestrainer im Blick hatte? Es war nur typisch für ihn.
„Bestimmt“, stimmte er zu. „Er hat ja sicher zu tun mit der Aufstellung für morgen.“ Auch wenn Holger gerne spielte, lag sein eigentliches Interesse nicht mehr auf der Weltmeisterschaft. Wenn sich morgen herausstellen würde, dass die Entzündung wieder etwas mit seinem Kreuzband zu tun hatte, würde er sowieso mit Philipp mit nach Deutschland fliegen.
Auch wenn der Gedanke daran mehr als nur verlockend war, wünschte er es sich schon allein als Sportler anders. Es ging ja nicht ausschließlich nur um die Weltmeisterschaft, sondern auch um seinen Verein, bei dem er gerne weiterhin viele Spiele bestreiten wollte.
Holger richtete seinen Oberkörper auf und zog an der Bettdecke, auf der er halb lag, um sie über Philipps und seine eigenen Beine zu ziehen, ehe er wieder tiefer in die Kissen rutschte. Wenn er sowieso nichts machen konnte, warum also nicht mit Philipp kuscheln unter der Bettdecke?
Der Blonde wollte sich gerade wieder an ihn kuschelte und seine Hand über Philipps Seite tänzeln lassen, als das Sonnenlicht ihn blendete. Kurz war er in Versuchung sich umzudrehen und selbst schnell aufzustehen, erinnerte sich aber gerade noch rechtzeitig daran, dass er das Knie nicht belasten sollte. „Kannst du die Vorhänge zuziehen?“, bat er deshalb Philipp darum. War doch bestimmt auch in seinem Interesse, oder?

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Beitrag von Gast Mi Feb 05, 2014 11:28 pm

„Bestimmt. Er hat ja sicher zu tun mit der Aufstellung für morgen.“
„Das stimmt wohl. Vielleicht weiß er es auch schon, wenn Müwo ihm sagt, was mit dir los ist und erwähnt, dass ich auch da bin. Er geht ja davon aus, dass wir am Flughafen sind.“ Ob Joachim ihn wohl spielen ließ? Ihn überhaupt in den Kader rief? Er könnte nach dem Spiel immer noch fliegen. Oder sollte er vorher schon fliegen? Er könnte keine ruhige Minute fasse, wenn er wusste, dass er seine Jungs spielen ließ, während er in der Wartehalle vom Flughafen saß. Er würde wenn überhaupt erst nach dem Spiel fliegen, das war so sicher wie das Amen in der Kirche.
Holger riss ihn aus seinen Gedanken, als dieser an der Bettdecke zog, Ein Lächeln machte sich auf seinen Lippen breit. Das war eine gute Idee. Allerdings sollte er sich vorher aus der Jeans schälen und sich bei ihrem Trainer melden. Da passte es gut, dass Holger ihn bat die Vorhänge zu zuziehen.
„Klar“, nickte er und rappelte sich noch mal auf. Er schloss also erst die Vorhänge, stellte aber die Balkontür auf Kipp, damit etwas frische Luft hereinkam und schlüpfte dann aus seiner Hose. Schließlich krabbelte er wieder zu Holger unter die Bettdecke, widmete sich aber erst seinem Handy.
Hallo Trainer, ich bin wieder im Hotel. Ich habe keinen Flieger mehr bekommen. Ich weiß nicht, ob Müwo schon bei Ihnen war, aber Holger hat ein dickes Knie und es ist noch ungewiss, ob es am Kreuzband liegt oder was sonst damit ist. Ich bin derzeit bei ihm. Nur zur Info. Gruß Philipp
Dann drückte er auf Senden und legte das Handy beiseite. Jetzt konnte er sich voll und ganze Holger widmen. Vorsichtig fasste er an dessen Kinn und drehte den Kopf, damit er ihn küssen konnte. Ganz zärtlich berührten sich ihre Lippen und genussvoll hatte Philipp die Augen geschlossen. Er liebte wirklich jeden einzelnen Kuss, war er auch noch so kurz und unscheinbar.
Nachdem sie sich gelöst hatten, bettete er seinen Kopf auf Holgers Brust und kuschelte sich an ihn. „Tut dein Knie noch weh?“, fragte er zaghaft in das verdunkelte Zimmer.

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Beitrag von Gast Do Feb 06, 2014 8:29 am

Schweigend, aber mit einem Lächeln auf dem Gesicht folgte er Philipp mit seinen Augen, wie er die Vorhänge zuzog und die Balkontür kippte. Dennoch erwartete er ihn im Bett, in dem er auch einige Augenblicke später erschien, nachdem er sich der Jeans entledigte. Anders wäre es auch unbequem gewesen. Neugierig lugte er auf Philipps Handy. Der Kratzer war nur allzu deutlich zu erkennen, aber wenigstens konnte der Kapitän darauf tippen und eine SMS schreiben.
Ein Satz davon stimmte ihn jedoch irgendwie traurig. Philipp war derzeit bei ihm... morgen würde es wieder anders aussehen. „Fliegst du morgen gleich in der früh, oder...?“, murmelte er und ließ den Satz offen stehen. Die plötzliche zarte Berührung an seinem Kinn ließ ihn aufsehen und seinen traurigen Seufzer unterbrechen, was wohl auch Plan des Ganzen war. Noch bevor sich ihre Lippen zu einen Kuss verbanden, schloss Philipp seine Augen, was es Holger erlaubte ihn unauffällig zu mustern. Ganz nahe sein Gesicht, seine Haut und seine Wimpern so dicht vor sich zu studieren, nachdem sich seine Augen an die leichte Dunkelheit im Zimmer gewöhnten. Intuitiv lächelte er in den Kuss, als er wieder mal feststellen durfte, wie wunderschön Philipp in seinen Augen war und er das Glück hatte, dass er ihn haben durfte. Als er die Augen doch noch schloss, löste Philipp den Kuss schon und legte sich wieder zu ihm.
„Nein, ist ja zum Glück betäubt“, antwortete er sofort auf die gestellte Frage. Alles andere wäre unzumutbar für den Innenverteidiger gewesen und hätte garantiert die Zweisamkeit der beiden mächtig gestört. So konnten sie doch noch ihren letzten Tag genießen, sofern es ihr letzter war. Außer es kam wieder etwas dazwischen.
„Darf ich dich morgen auf Krücken begleiten?“, fragte er schmunzelnd, reckte seinen Kopf etwas, um Philipp anzusehen. Ihm gefiel der Gedanke nicht, dass der Kapitän alleine zum Flughafen musste, denn er hatte doch selber bemerkt, dass das sogar mit Unterstützung schwierig für den kleinen Kerl war. „Naja, und wenn es das Kreuzband ist, werd ich wohl eh mitkommen“, nuschelte er sinnierend vor sich hin, während er seinen Arm um Philipp legte und in kleinen Bewegungen über seinen Arm strich.

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Beitrag von Gast Do Feb 06, 2014 12:04 pm

„Fliegst du morgen gleich in der früh, oder...?“
Philipp musste nachdenken. Das war eine gute Frage. Sie war sogar so gut, dass er wirklich erst mal darüber nachdenken musste. Aber er unterbrach sich durch den Kuss damit selber. Vielleicht wollte er auch einfach nur nicht darüber nachdenken.
„Gut“, lächelte er als Holger meinte, er hätte keine Schmerzen. Etwas anderes hätte ihn auch echt traurig gestimmt. Wobei es nicht gerade schön war, dass das Knie extra hatte betäubt werden müssen.
„Darf ich dich morgen auf Krücken begleiten?“
Die Frage überraschte ihn und genauso sah er auch Holger an. „Naja, und wenn es das Kreuzband ist, werd ich wohl eh mitkommen.“
„Hey“, er legte einen Finger auf Holgers Lippen und schüttelte seinen Kopf. „Sag so war nicht, warte erst mal ab bis morgen. Ich gucke gleich nach Flügen. Am liebsten möchte ich erst nach dem Spiel fliegen… aber wer weiß, was sich da für mich ergibt. Du darfst nur mit, wenn Müwo es erlaubt. Ich fahre lieber alleine als dich noch mal leiden zu sehen.“
Sein Blick fiel auf die Wunde an der Stirn. „Tut die eigentlich weh? Bluten tut sie nicht mehr“, stellte er fest, lächelte leicht und konnte sich nicht noch einen Kuss verkneifen, ehe er sich dann doch wieder an Holger kuschelte. „Wenn du was brauchst, musst du es sagen, ja? Soll ich uns was zu essen holen?“

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Beitrag von Gast Do Feb 06, 2014 1:35 pm

Vergeblich wartete Holger auf eine Antwort auf seine Frage zum Zeitpunkt, an dem er das Hotel wieder verlassen würde. Philipp hielt nicht nur seinen Mund verschlossen, sondern verbot auch Holger zu sprechen. Zart bewegte er seine Lippen gegen den Finger, der an seinem Mund lag und hauchte ihm einen Kuss auf die raue Haut. Holger griff nach Philipps Handgelenk, zog seine Hand so etwas von sich, damit er antworten konnte. „Glaubst du, ich wäre glücklicher, wenn ich hier im Hotel rumliege, während du alleine am Flughafen bist?“ Er fragte sich auch, wofür sich Philipp jetzt für das Spiel interessierte. War das denn noch wichtig, wenn es um seinen Sohn ging? Aber da Holger sich sicher war, dass er Julian sowieso vor jedes erdenkliche Spiel stellen würde, sparte er sich den Kommentar dazu und beließ es dabei nur darauf zu beharren mitzukommen.
„An die hab ich schon fast nicht mehr gedacht“, lächelte er verschmitzt. Er hatte ja auch schon Übung darin mit dem Kopf gegen die Wand zu knallen und konnte es wegstecken.
Lächelnd erwiderte den Kuss, ehe er schmunzeln musste. „Ich bin froh, dass du dich wieder fürs Essen interessierst.“ Kein Spott lag in seiner Stimme, er meinte diese Worte vollkommen ernst, denn er hatte sich vor ihrem Weg zum Flughafen wirklich Sorgen um Philipp gemacht, den er gerade noch davon überzeugen konnte ein Brötchen zu essen. Dass er jetzt von sich aus wieder davon sprach, wertete er als positives Zeichen, weswegen er auch nicht ablehnte. Weiterkuscheln konnten sie danach immer noch. „Du könntest theoretisch auch den Zimmerservice rufen“, merkte er an. Alles andere hieß doch nur, dass Philipp sich seine Hose wieder anziehen und den Weg nach unten suchen musste, was viel komplizierter war als sich das Essen einfach aufs Zimmer bringen zu lassen.

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Beitrag von Gast Fr Feb 07, 2014 4:46 am

„Glaubst du, ich wäre glücklicher, wenn ich hier im Hotel rumliege, während du alleine am Flughafen bist?“
„Glaubst du, ich wäre glücklicher, wenn du dich dabei wieder überlastest und dein Knie nachher noch größere Schäden davon trägt? Wir entscheiden morgen…“ Da ließ er auch nicht mit sich reden. Holgers Gesundheit war das alles nicht wert.
„Ich bin froh, dass du dich wieder fürs Essen interessierst.“
Überrascht sah Philipp den Jüngeren an. „Dann will ich nie wieder was von ‚Nimmersatt’ hören“, drohte er gespielt ernst. Aber er wusste ja, wie Holger das meinte. Wobei es eigentlich verwunderlich war, dass es ihm dabei so gut ging. Er hatte sich gerade damit abgefunden zu fliegen und dann das… gut, dass er Claudia noch nicht geschrieben hatte, dass er unterwegs war, sonst würde sie ihm den Kopf abreißen sobald er wieder da war.
„Du könntest theoretisch auch den Zimmerservice rufen.“
„Mach ich auch“, beschloss er kurzerhand und löste sich wieder von Holger, damit er zum Telefon gehen konnte und den Zimmerservice rief. Die mussten sich auch sonst was denken inzwischen. Wie oft hatten sie jetzt was geordert? Zu oft eigentlich… Holger hatte einen schlechten Einfluss auf ihn.
„Ja, hallo, ich hätte gerne etwas von dem Mittagessen aufs Zimmer gebracht… ja, zwei Portionen bitte. Ja, das wäre nett. Danke.“
Dann legte er wieder auf, setzte sich aber bloß zu Holger an die Bettkante, immerhin sollte es jeden Moment kommen.
Sanft strich er durch seine Haare und lächelte verliebt. „Ich liebe dich“, sprach er auch einfach mal das aus, was er gerade dachte.

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Beitrag von Gast Fr Feb 07, 2014 5:29 pm

Philipp hatte recht, dennoch blieb Holger trotzig. „Nein, ich entscheide morgen, ob ich dich begleite oder nicht.“ Auch Müwo sollte nicht die Freiheit haben, zu entschieden, wenn er mit Krücken hinter ihm herhumpeln wollte. Durch die Krücken entlastete er das Bein doch sowieso. Und wenn man es Glück im Unglück nennen mochte, dann würde er morgen auch mitfliegen, aber darauf sollte er sich jetzt noch nicht konzentrieren. Vor allem aber musste er vor Philipp schweigen, der wollte das ja anscheinend nicht hören, dass er auch nach Deutschland fliegen würde beziehungsweise musste. Wobei Holger es ihm nicht mal verübeln konnte, denn Deutschland für sie beide bedeutete Julian und Claudia zu sehen und das leidige Kreuzband, was wirklich nicht ganz so positiv war.
Bei der Bezeichnung Nimmersatt spitzte er seine Lauscher. „Nie wieder?“ Die Entgeisterung stand ihm ins Gesicht geschrieben, weil er Philipps ernste Tonlage sogar abkaufte und tatsächlich glaubte, er müsse auf ewig auf diesen Spitznamen verzichten.
Leicht tätschelte er Philipps Köpfchen. „Du weißt, wie Nimmersatt gemeint ist und worauf sich das alles bezieht.“ Er war ja nicht nur ein Nimmersatt nur bezüglich des Essens. Philipp war in vielerlei Hinsicht ein wahrer Nimmersatt und Holger war froh, dass er so war. Er liebte den Älteren, sogar den Kapitänszwerg in ihm.
Aber er liebte es noch mehr, wenn er diesen konsequent außen vor ließ und den Gartenzwerg die Bühne überließ. Fast schon bewundert beobachtete er Philipp, wie er wieder Essen orderte anstatt sich in den Speisesaal zu begeben. Nie und nimmer hätte Holger geglaubt, dass er mal so eine Wirkung auf den Kapitän haben würde. Oder speziell auf den Kapitän in Philipp. Und das war eines der schönsten Komplimente, die er den Innenverteidiger machen konnte. Deshalb hätte ihn aber gleichzeitig alles andere auch gekränkt, wenn er nach unten gegangen und womöglich gar nicht so schnell wieder gekommen wäre.
Holgers Blick löste sich nicht von Philipp, auch als er auflegte und sich zu ihm setzte, nicht. Obwohl erst recht nicht, die richtige Bezeichnung für dieses Verfolgen war. Er hätte wegsehen aber auch nicht gekonnt, er bestaunte gerne das Lächeln, das auf Philipps Gesicht erschien. Es war liebevoll und gleichermaßen fand Holger auch, dass es ihm zeigte, wie wertvoll er für ihn war und wie er ihn schätzte. Nichts anderes sagten aber auch die Worte.
„Ich liebe dich auch.“ Ohne zu zögern und ehrlich kamen diese vier Wörter über Holgers Lippen. Verlangend legte er seinen Arm auf Philipps Beine und griff nach der Hand, die er ergriff und sie anlächelte. „Irgendwie ist es toll, wenn du hier sitzt“, hauchte er, während er leicht und kaum merklich mit seiner Hand spielte. Er fühlte sich richtig behütet, beschützt und geborgen.

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Beitrag von Gast Sa Feb 08, 2014 3:27 am

„Nein, ich entscheide morgen, ob ich dich begleite oder nicht.“
Philipp würde da auch noch ein Wörtchen mitsprechen, aber vorerst nickte er nur. Jetzt deswegen diskutieren oder sogar streiten würde eh nichts bringen. Sie konnten heute nicht wissen, was morgen sein würde und was der Arzt auch sagen würde. Also abwarten und Tee trinken. Oder in ihrem Fall abwarten und kuscheln.
Der Kapitän musste bei Holgers entgeisterten Gesichtsausdruck schmunzeln. Wäre es wirklich so schlimm für ihn, wenn er nie wieder „Nimmersatt“ sagen dürfte?
Überrascht blinzelte er als Holger seinen Kopf tätschelte. „Du weißt, wie Nimmersatt gemeint ist und worauf sich das alles bezieht.“
Sofort nickte er. „Natürlich weiß es ich.“ Ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen. „Wie könnte ich auch bei dir satt werden?“ Konnte er nicht und würde er nie können. Niemals…
„Ich liebe dich auch.“
Lächelnd verfolgte Philipp, wie Holger nach seiner Hand griff. Sie fühlte sich so behütet an in den starken Händen des Größeren. „Irgendwie ist es toll, wenn du hier sitzt.“
„Darf ich mich gleich trotzdem wieder neben dich liegen und mich an dich kuscheln?“, fragte er flüsternd und erwiderte den Blick, verlor sich in den blauen Meeren, die er so abgöttisch liebte.
Sie starrten sich gefühlte Stunden in die Augen als ein Klopfen sie unterbrach. Philipp löste sich von Holger, aber nicht ohne seine Hand zu seinem Mund zu führen und den Handrücken zu küssen, ehe er sie auf die Matratze legte.
Dann öffnete er dem Zimmerservice die Tür und nahm den Rollwagen direkt entgegen. Die gute Frau musste Holger ja so nicht auf dem Bett liegen sehen. Höflich bedankte er sich und schloss die Tür wieder.
Es gab Nudeln mit Geschnetzeltem, Salat und Früchtejoghurt. Philipp füllte zwei Teller voll. „Setz dich mal auf“, wies er Holger währenddessen an. „Oder soll ich dir dabei helfen?“

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Beitrag von Gast Sa Feb 08, 2014 3:39 pm

Holger lächelte Philipp zufrieden darüber an, dass er es also selber entscheiden konnte, ob er ihn begleitete oder nicht. Obwohl der Blonde die Antwort selbstverständlich schon kannte, er würde ganz sicher mitkommen.
„Also darf ich weiter Nimmersatt sagen“, grinste der Innenverteidiger den ebenso amüsierten Kapitän an, der unbewusst eines von sieben Komplimenten pro Tag aussprach. Wieviel hatte er heute eigentlich schon gesammelt? Holger befürchtete, dass Philipp das selber gar nicht genau wissen würde, also konnte er sich das Nachfragen auch sparen und einfach auf weitere Komplimente hoffen.
Bei Philipps Frage lachte Holger leicht, während dieses Lachen sich zu einem schelmischen Grinsen wandelte. Er blickte auf ihre Hände, musterte Philipp und schüttelte dann den Kopf: „Nein, du darfst nur noch hier bei mir sitzen. Erst wenn ich einschlafe, kannst du dich neben mich legen.“ Belustigung schwang in seiner Stimme. Als ob er Philipp je verwehren würde, sich zu ihm zu legen, um zu kuscheln. Je länger sie sich tief in die Augen schauten, umso mehr schwand Holgers Grinsen und wurde durch eine ernste Miene ersetzt. Auch nur deshalb, weil er sich so sehr auf den Blickkontakt konzentrierte, dass er nicht mehr darauf bedacht war ihn anzugrinsen. „Natürlich darfst du dich weiterhin neben mich legen“, flüsterte er liebevoll. „Ich bitte sogar darum, dass wir nach dem Essen kuscheln.“ Holger drückte Philipps Hand etwas fester, bevor ein Klopfen sie unterbrach. Er verdrehte genervt die Augen. Irgendwie störte das Essen jetzt, aber würde es nicht immer irgendwie stören? Schließlich versanken sie so oft in den Augen des anderen und verloren sich darin.
Noch bevor Philipp aufstand, drückte er seine Lippen auf seinen Handrücken und ließ die Hand vorsichtig auf die Matratze sinken. Verliebt blickte der Blonde dem Älteren hinterher, wie er zur Tür ging. Dass so viel Zärtlichkeit in so einen kleinen Körper stecken konnte, wunderte ihn immer wieder. Manchmal kam er sich schon vor wie ein kleines Gänseblümchen, mit dem Philipp so sanft umgehen musste, damit ihm nichts passierte und er ihn nicht verletzte. Holger fühlte sich geehrt, dass er diesen ''Wunsch'' nicht einmal aussprechen musste. Philipp wusste es auch so, konnte ihn einschätzen und kannte ihn mittlerweile wie niemand sonst.
Auf das Essen achtete er erst, als er den Teller hingehalten bekam und Philipp ihn bat sich aufzusetzen. Als er ihm anbot ihm zu helfen, schüttelte Holger den Kopf. „Geht schon.“
Der Innenverteidiger rappelte sich auf und nahm Philipp den Teller ab. „Sieht lecker aus“, stellte er fest und liebäugelte schon mit dem Früchtejoghurt. Er konnte sich nicht helfen, aber er mochte die Desserts schon immer am liebsten, weil sie meist von süßem Geschmack waren. Allerdings kam ihm ein Gedanke, als er kurz zu Philipp sah. War nicht in dem Fall der Kapitän sein süßes Dessert? Grinsend blickte er wieder auf sein Essen und aß es Stück für Stück auf.

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Beitrag von Gast So Feb 09, 2014 11:28 am

„Also darf ich weiter Nimmersatt sagen.“
Allein dieses Grinsen war es wert, dass er Holger gestattete ihn weiter so zu nennen. Wie gerne sah er das glückliche Gesicht des Jüngeren? Wie gerne sah er das Leuchten in seinen Augen, wenn er sich freute? Zu gerne vermutlich…
„Nein, du darfst nur noch hier bei mir sitzen. Erst wenn ich einschlafe, kannst du dich neben mich legen.“
Schmunzelnd schüttelte Philipp den Kopf. Wusste er doch ganz genau, dass Holger das nicht ernst meinte. Er konnte doch gar nicht ohne ihn, oder? Zumindest ging es Philipp so. Selbst, wenn sie zwei Einzelbetten hätten, würden sie sich doch zusammen kuscheln, damit sie beieinander waren.
So in Gedanken bemerkte Philipp, dass Holgers Gesicht ernster wurde. Er rechnete dementsprechend mit ernsten Worten. Vielleicht ging es um das Knie. Oder ihre Beziehung. Oder Julian… aber es kam anders als erwartet. „Natürlich darfst du dich weiterhin neben mich legen. Ich bitte sogar darum, dass wir nach dem Essen kuscheln.“
Überrascht sah er ihn an, ehe sich diese Miene in ein sanftes Lächeln verwandelte und er zustimmend nickte. Natürlich würde er das tun. Erstrecht, wenn Holger ihn darum bat.
Aber erst war das Essen dran. Holger setzte sich auf und er reichte ihm einen der Teller, ehe er sich mit seinem neben ihn setzte und anfing zu essen. Er fragte sich, ob das sein letztes Mittagessen werden würde… wann würde er morgen fliegen? Wann bekam er einen Flieger und wann wollte er fliegen? Wieder so schwere Fragen…
Wie in Trance griff er nach seinem Handy und rief ein Bild von Julian auf. Er lag auf dem Rücken, hatte einen kleinen Fußball in den Händen und strahlte in die Kamera. Damals war er gerade ein Jahr alt geworden. Ob er wohl seinen zweiten Geburtstag erleben konnte? Er war in knapp zwei Monaten. Das sollte doch zu schaffen sein. Und sein dritter Geburtstag auch und der vierte, der fünfte… Julian hatte noch sein ganzes Leben vor sich, es durfte jetzt nicht zu Ende gehen.
Philipp durfte sich selbst aber auch nicht zu schlechte Gedanken machen, deswegen sperrte er den Bildschirm, damit er schwarz wurde und legte das Handy beiseite. Er sollte einfach aufessen und danach wieder mit Holger kuscheln. Dann war doch alles gut, oder nicht? Er hoffte es einfach.

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Beitrag von Gast So Feb 09, 2014 4:56 pm

Holger hatte es geahnt, aber vor allem gehofft, dass Philipp nicken würde. Dass er sich gleich nach dem Essen wieder zu ihm legen würde und ihm zeigte, dass er da war. Andersrum aber genauso. Er würde sich da von nichts und niemanden dabei stören lassen für ihn da zu sein.
Gerade begann er sich über den Früchtejoghurt herzumachen, als Philipp zu seinem Handy griff. Erst dachte er, Jogi hätte schon geantwortet, aber dann fiel ihm ein, dass es neben Jogi noch Claudia gab, die sich melden konnte. Funktionierte der Lautsprecher bei dem Handy überhaupt noch? Wenn ja, musste Philipp es auf lautlos gestellt haben.
„Schmeckt dir das Essen?“, fragte er vorsichtig nach, wollte so irgendwie rausfinden was war, wusste aber auch nicht, wie er es anfangen konnte. Oder war ablenken besser? Holger war überfragt und schon fast verzweifelt, dass es Philipp wieder so gehen könnte, wie vor dem Weg zum Flughafen, was ihn dazu verleitete nach dem Handy zu greifen und es zu entsperren. Sofort erhellte ein Bild von Julian. In genau dem Augenblick, als Holgers Augen das Bild wahrnahm und sein Gehirn die erhaltene Information verarbeitete, zeigte sich sein Gewissen wieder. Zu Julian hätte er fliegen können, wäre jetzt schon auf dem Weg dorthin.
Holger ließ abrupt von dem Handy ab und stellte das Schälchen mit dem Yoghurt zurück aufs Tablett. „Er packt das... morgen bist du bei ihm.“ Dank langem Flug und Zeitverschiebung wohl eher nicht, aber das spielte keine Rolle. Philipp wusste, wie er es meinte. Zu dem schlechten Gewissen mischte sich auch die Angst vor den Vorwürfen, wenn Julian es wirklich nicht schaffen würde. „Ich würd die Vorwürfe verstehen“, murmelte er ohne Philipp den nötigen Zusammenhang zu geben. Aber womöglich würde es doch den Kapitän helfen, wenn er seine Trauer an jemanden auslassen konnte, oder? Wenn es ihm half, würde Holger sogar die Vorwürfe in Kauf nehmen. Leider Gottes wären sie aber sogar berechtigt. Wegen ihm könnte es tatsächlich sein, dass Philipp seine letzte Chance Julian noch zu erleben und beizustehen, versäumte. Ein Wissen, das alles andere als schön war.

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Beitrag von Gast Mo Feb 10, 2014 1:23 am

Holgers Frage bekam er gar nicht mit. Viel zu sehr war er in seinen Gedanken vertieft. Und irgendwie auch in seinem Selbstmitleid.
Allerdings bekam er mit, wie Holger nach seinem Handy griff. Er hielt ihn nicht auf. Warum auch? Er wollte und konnte es nicht vor ihm verheimlichen. Außerdem wusste er doch auch so, dass er sich Sorgen um ihn machte.
„Er packt das... morgen bist du bei ihm.“
Stumm nickte Philipp. Dafür musste er aber erst mal die Flüge checken und hoffen, dass er noch einen Platz bekam in einer der Maschinen. Sonst müsste er noch länger hier bleiben. Inzwischen war ihm aber klar, dass er zu seinem Sohn wollte. Holger war ja hier in guten Händen bei Müwo, oder?
„Ich würd die Vorwürfe verstehen.“
Irritiert hob Philipp den Blick. „Vorwürfe?“, fragte er nach und wurde nachdenklich. „Ich mache mir eigentlich keine Vorwürfe“, stellte er fest. „Oder sollte ich? Weil ich es nicht geschafft habe zu ihm zu fliegen und bei ihm zu sein? Ich hätte mich schon gestern in einen Flieger setzen sollen… noch mache ich mir keine Vorwürfe. Sollte er aber…“ Seine Stimme brach ab und Philipp atmete tief durch. „Sollte er aber sterben, bevor ich bei ihm bin, dann…“ Tränen sammelten sich in seinen Augen, aber er blinzelte sie gekonnt weg. „Nein, da will ich nicht drüber nachdenken“, hauchte er und schob sich eine Gabel Geschnetzeltes in den Mund, damit er nichts mehr sagen musste. Er sollte dem positiv entgegen blicken. Er sollte und er wollte es! Optimismus! Julian würde gesund werden.
„Schmeckt der Joghurt?“, versuchte er einen Themenwechsel und rang sein ein Lächeln ab.

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Beitrag von Gast Mo Feb 10, 2014 3:50 am

Nun war es an Holger ihn überrascht anzusehen. So hatte er das doch nicht gemeint. Die Vorwürfe sollte Philipp doch nicht auf sich beziehen, sondern auf ihn.
„Nein, solltest du nicht!“, stellte er gleich klar. „Ich meinte das auch nicht so, dass du dir Gedanken drüber machen solltest, ob Selbstvorwürfe berechtigt wären. Es -“ Er brach ab, denn der Blick zu Philipp schmerzte. Der musste nicht denken, dass er seine wässrigen Augen nicht gesehen hatte. Am liebsten hätte er seine Arme um ihn geschlungen, aber der Kapitän hielt seinen Teller fest und verhinderte eine Umarmung.
„Du musst dir keine Vorwürfe machen“, schüttelte er den Kopf und lächelte ihn an. „Du nicht“, hauchte er und wandte den Blick nach der Frage wieder zum Joghurt. Was sollte er antworten? Dass er richtig lecker war, aber ihm der Appetit durch Julian und die ganze Sache vergangen war?
Holger nickte leicht. „Ja, aber ich bin schon satt.“
Mit dem leeren Teller zusammen stellte er das Tablett auf den Boden und legte sich wieder auf das Kissen. „Beeil dich mal“, schmunzelte er. Es war doch die Rede davon, dass sie nach dem Essen wieder kuscheln, oder? Dann sollte Philipp endlich schneller essen, damit sie auch im Plan blieben und ganz viel Zeit dafür hatten die Nähe des anderen zu genießen.

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Beitrag von Gast Mo Feb 10, 2014 4:38 am

Philipp starrte auf seinen Teller während Holger sprach. Langsam dämmerte ihm, was er damit meinte. Machte sich Holger Vorwürfe? Das brauchte er doch nicht. Sollte er vor allem nicht. Er konnte doch für das alles nichts. Wenn dann war es wirklich Philipp, der die Schuld auf sich nehmen musste. Für alles. Er hätte früher fliegen können oder er hätte besser auf Holger achten können… dann wäre es niemals so weit gekommen. Er hatte das alles doch nie gewollt. Nichts von alledem!
Holger sollte nie zu schaden kommen und Julian auch nicht. Er wollte auch sein Team nicht im Stich lassen. Und wenn er ehrlich war, hatte er auch Claudia nie verletzen wollen. Ja, Philipp war der große Idiot in dieser Geschichte und der jenige, der leiden sollte. Aber das tat er ja auch. Seine Gefühle schnürten ihm den Brustkorb regelrecht zu. Und doch war es nicht genug. Holger litt mehr und Julian sowieso.
Das war doch alles nicht fair…
Der Kapitän war so in seinen Gedanken versunken, dass er nicht mal mitbekam, wie Holger sich wieder hinlegte und ihm mitteilte, dass er fertig war. Irgendwann aber drehte er seinen Kopf und der Jüngere sah ihn fast schon erwartungsvoll an. „Hast du was gesagt?“, fragte er nach und schaute wieder auf sein Essen. Nein, der Appetit war ihm vergangen. Er stellte den Teller weg, bevor er sich wieder Holger zuwandte. Entschuldigend lächelte er ihn an, versank für gefühlte Minuten in seinen blauen Augen, ehe er sich neben ihn legte und nach seiner Hand griff.
„Du versprichst mir jetzt was, ja?“ Philipp legte sich auf die Seite und malte mit seiner freien Hand undefinierbare Muster auf Holgers Brust. „Du machst dir keine Vorwürfe. Nicht jetzt, nicht morgen, nicht übermorgen, nie… hörst du?“ Er flüsterte, traute sich gar nicht noch lauter zu sprechen. „Du bist nicht in der Position, dass du dir welche machen musst. Ich will das auch nicht, hörst du? Versprichst du mir das?“
Sein Blick war flehend. Er meinte seine Worte vollkommen ernst und etwas anderes als „Ich verspreche es dir“ wollte er auch gar nicht hören von dem Jüngeren.

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