Hotelzimmer von Joachim Löw

Nachdem die drei das Zimmer verlassen hatten, räumte er die Unterlagen ordentlich weg und nahm sich dann einen Block und zwei Stifte. Kurz sah er sich nach seinem Handy um, bevor er auf dem Nachttisch entdeckte und einen Blick darauf warf. Keine Nachricht.
Somit konnte er sich auf den Weg zum Training machen.

tbc: Trainingsplatz

cf: Trainingsplatz

In seinem Zimmer legte er die Unterlagen zur Seite und schnappte sich andere Sachen aus dem Schrank. Nach einem Besuch im Bad tippte er eine SMS an Hansi. Sollte der schlafen, wollte er ihn nicht wecken. Immerhin wollte er, dass sein Freund schnellstmöglich wieder fit würde.
Dann nahm er den Schlüssel und ging schonmal zum Speisesaal.

tbc: Speisesaal

cf: Hotelrezeption

Die Standpauke für Thomas hob er sich auf. Der sollte sich erstmal wieder beruhigen und bei Miro war er da in den besten Händen.
Seufzend ließ er sich auf dem Balkon in einen Sessel fallen. Hier passierte eindeutig zu viel für eine WM.

Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass nicht mehr allzu viel Zeit bis zur Besprechung war. Aber das war auch nicht verwunderlich. Immerhin hatte der Trip zum Flughafen Zeit gekostet. Seufzend stemmte er sich hoch und ging in sein Zimmer.
Schnell hatte er seine Unterlagen zusammengepackt und machte sich auf den Weg.

tbc: Besprechungsraum 1

cf: Besprechungsraum 1

Seine Sachen warf er auf das Bett. Dann trat er auf den Balkon. Vielleicht...dieses Wort spukte in seinem Kopf herum. Doch es half alles nichts. Eine Antwort hatte er noch nicht. Wer wusste, wo Emma steckte. Vielleicht konnte sie gerade nicht antworten. Immerhin hatte auch er erst einige Zeit später geantwortet.

Er beschloss, an den Strand zu gehen. Brasilien war zu schön, als das man im Zimmer versauern sollte.

tbc: Meer

cf: Meer

Laut knallte die Tür hinter ihm ins Schloss. Doch es war ihm egal. Was sollte das? Er verstand es einfach nicht...
Glaubte Emma, er würde sie so hintergehen und sah ihren Kuss aus Racheaktion? Dass sie es sich so leicht machte, hätte er nicht gedacht. So hätte er Emma nie eingeschätzt. Und warum sprach sie nicht mit ihm über dieses Bild? Das hätte sich innerhalb von zehn Minuten erklären lassen. Stattdessen vergnügte sie sich mit irgendeinem Kerl. Am Ende noch einem Brasilianer, der sowieso nur das Eine im Kopf hatte.
"Offene Beziehung, dass ich nicht lache..." Fluchend schlug er gegen die Wand und verzog dann schmerzverzerrt das Gesicht. Da hatten sie den Tag frei und was taten sie? Stritten sich wegen diesem dämlichen Foto...Aber was viel schlimmer war, war die Tatsache, dass sie IHN für IHREN Fehler verantwortlich machte.

SMS an Jogi:

"Hallo Jogi, mir geht es nicht so gut und deshalb bin ich schon im Bett. Ich brauch einfach mal wieder richtig Schlaf. Ab morgen bin ich dann wieder fit. LG Emilia."

SMS an Jogi:

Hi Jogi! Mir geht es um einiges besser, vielen Dank für eure Hilfe eben! Ich würde mich gerne bei Emma bedanken, weißt du wo sie ist? Oder kannst du mir ihre Nummer geben? Danke, Mario

Er wusste immer noch nicht, was er jetzt denken sollte. Als sein Handy piepste, hatte er für einen kurzen Moment die Hoffnung, dass Emma das Gespräch mit ihm suchen wollte. Denn ER würde ihr bestimmt nicht hinterherlaufen. Ihre Anschuldigungen waren haltlos und übertrieben.
Doch stattdessen waren es zwei Nachrichten von Emilia und Mario.

"Hallo Jogi, mir geht es nicht so gut und deshalb bin ich schon im Bett. Ich brauch einfach mal wieder richtig Schlaf. Ab morgen bin ich dann wieder fit. LG Emilia."

Hi Jogi! Mir geht es um einiges besser, vielen Dank für eure Hilfe eben! Ich würde mich gerne bei Emma bedanken, weißt du wo sie ist? Oder kannst du mir ihre Nummer geben? Danke, Mario

Er machte sich Sorgen um seine Praktikantin. Dass sie so sensibel auf ihre Schwangerschaft reagieren würde, hätte er nicht gedacht. Schnell tippte er beiden eine Antwort und ließ sich dann auf sein Bett fallen. Er hatte gerade Lust auf gar nichts.

Kraftlos tastete er nach seinem Handy, als es erneut piepste. Entweder Emilia bat ihn, sich keine Sorgen zu machen oder Mario bedankte sich für die Handynummer. Ohne auf den Absender zu achten, öffnete er die Nachricht.

Ich weiß, dass du das wahrscheinlich gar nicht hören willst.
Aber du bist nicht Schuld.
Ich habe vollkommen überreagiert.
Es tut mir so leid.
Wenn du mich überhaupt noch sehen willst, könnten wir mal reden...
Ich liebe dich

Er seufzte. Natürlich wollte er Emma noch sehen. Aber nicht jetzt. Irgendwie musste er erst einmal verarbeiten, was sie ihm da vorgeworfen hatte...
Er dachte einen Moment nach, bevor er ihr eine Antwort schrieb. Vermutlich wäre es so das Beste.

Als er sah, dass die Nachricht gesendet war, fiel ihm auf, dass er etwas vergessen hatte...Hastig schickte er eine zweite SMS hinterher.

Lächelnd las er ihre Antwort und schrieb zurück. Dann entschied er sich, laufen zu gehen. Das würde ihm einen klaren Kopf bereiten und er hätte Zeit, sich darüber klar zu werden, was er Emma sagen sollte.

tbc: Wald

cf: Emmas Zimmer

Den ganzen Weg über hielt er das Handy griffbereit. Doch kein Hinweis darauf, dass Emma zurückgeschrieben hatte. War sie jetzt enttäuscht oder beleidigt? Kopfschüttelnd schloss er die Tür auf und lehnte sich einen Moment dagegen. Sie war doch dabei gewesen. Hatte doch gesehen, wie es Mario ging. Sie konnte doch nicht ernsthaft fordern, dass er einen aufgelösten Spieler einfach stehen ließ...
Er verstand es einfach nicht. Seufzend trat er auf den Balkon und sah, wie die Sonne langsam unterging...

SMS von Emma:

Tut mir leid, dass ich gegangen bin.
Das war mir gerade einfach alles zu viel.
Mir geht es ehrlich gesagt gerade nicht so gut.
Aber mach dir keine Sorgen. Das wird schon
Am besten reden wir Morgen...

Er zuckte zusammen, als sein Handy vibrierte. Das hatte er gerade vollkommen ausgeblendet. Er hatte keine Ahnung, wieviel Zeit vergangen war. Doch das war ihm gerade auch egal. Stirnrunzelnd las er die SMS.

Tut mir leid, dass ich gegangen bin.
Das war mir gerade einfach alles zu viel.
Mir geht es ehrlich gesagt gerade nicht so gut.
Aber mach dir keine Sorgen. Das wird schon
Am besten reden wir Morgen...


Morgen?! Er seufzte. Vermutlich wäre das wirklich das Beste. Schnell tippte er eine Antwort und stand auf, um sich eine Decke zu holen. So langsam wurde es doch frisch.

Eine Zeitlang gelang es ihm, sich wirklich keine Sorgen zu machen. Je länger er da jedoch saß, desto unruhiger wurde er. Das wird schon Vielleicht hatte sie Recht und alles käme wieder in Ordnung. Und doch ergriff die Besorgnis Überhand und er tippte eine zweite SMS.

Antwort von Emma

Du machst dir auch wirklich immer Sorgen um alles.
Ich bin im Trainingsraum.

Er lehnte am Geländer, als er eine neue SMS bekam. Seufzend las er die zwei Zeilen. Konnte er es denn ändern, dass er sich Sorgen machte?!
Zu ihr gehen oder nicht...sie war im Hotel...das hieß, ihr könnte nichts passieren...aber es ging ihr nicht gut...Unschlüssig stand er da und rieb sich die Stirn. Schließlich tippte er doch eine kurze Antwort.

SMS:

Wenn du willst...

Die Antworten wurden auch immer kürzer. Wenn du willst... Er wollte schon...allein um zu sehen, ob er sich wirklich keine Sorgen machen musste. Doch wollte Emma jetzt, dass er wollte? Oder wollte Emma, dass er NICHT wollte, weil er wusste, dass sie das nicht wollte?!
"Hör auf, soviel nachzudenken", rief er sich selbst zur Ordnung. Einen Moment sah er hinaus auf das Meer. Doch das half ihm auch nicht dabei, einen Entschluss zu fassen.
Minuten später stieß er sich von der Brüstung ab. Was hatte er zu verlieren?

tbc: Trainingsraum

cf: Emmas Zimmer

Müde ließ er sich auf das Bett fallen. Zu viel war passiert. Er wollte nur noch schlafen und hoffen, dass morgen alles anders aussah. Er raffte sich nochmal auf und zog sich um.
Doch als er dann im Bett lag, konnte er doch keine Ruhe finden. "Aber wegen mir...Dann führen wir eben eine offene Beziehung, wo jeder etwas mit jedem haben darf." Er wusste, dass sie das im Zorn gesagt hatte und doch verletzte ihn diese Aussage am meisten.
Irgendwann fiel er doch in einen unruhigen Schlaf.

SMS an Jogi..

Morgen,
ich komme heute nicht zum Frühstück.
Vielleicht sehen wir uns ja später.
Emma

Völlig gerädert wachte er am nächsten Morgen auf. Er hatte irgendeinen Mist geträumt, dass Emma Mario um den Hals fiel und ihn küsste, nachdem der das Siegtor geschossen hatte. "Blödsinn", murmelte er müde und doch blieben die Bilder in seinem Kopf. Als sein Handy piepste, drehte er sich mühselig zur Seite und tastete danach. Kurz kniff er die Augen zusammen, als das Display aufleuchtete.

"Morgen,
ich komme heute nicht zum Frühstück.
Vielleicht sehen wir uns ja später.
Emma"

Vielleicht sehen wir uns ja später. Das hatte Emma ihm gestern auch geschrieben und...Nein, das sollte er gar nicht erst denken. Leise fluchend verdrängte er dieses Hirngespinst und stand auf.

Nach einer schnellen Dusche machte er sich auf den Weg zum Frühstück.

tbc: Speisesaal

cf: Trainingsplatz

Er warf die Unterlagen auf den Tisch und sprang kurz unter die Dusche. Anschließend setzte er sich mit Laptop, Zetteln und einer Flasche Wasser auf den Balkon und begann, das Training zu analysieren.

cf Speisesaal

Manu hatte sich noch mal Creme auf getragen und klopfte dann nervös an Jogis Tür. Er wollte das doch gar nicht..