Hotelzimmer von Joachim Löw

Bevor seine Lippen Emmas berührten, klingelte sein Handy. Genervt seufzend ließ er sich zurückfallen. Konnte das Ding nicht einmal still sein? Er stemmte sich wieder empor und drückte Emma einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, bevor er auf sein Handy sah. Eine SMS vom Doc. Hansis Zustand machte ihm Sorgen, aber MüWo würde schon wissen, was richtig war. Vielmehr hoffte er, dass Ilkay wieder fit wurde. Der fehlte einfach in der Mannschaft. Als er die Nachricht schloss, sah er die letzte SMS von Phil. Er überlegte. Es wäre klüger, das Gespräch vor dem Essen zu führen. Dann könnten die beiden gegebenenfalls auch Antworten geben.
Er bemerkte Emmas Blick. Entschuldigend strich er ihr über die Hand. Sie schien zu ahnen, was in ihm vorging. „Wenn ich das jetzt kläre, muss ich nach dem Esse nicht nochmal los“, murmelte er und küsste sie liebevoll. Dann wandte er sich wieder seinem Handy zu und schrieb jeweils eine SMS an Phil und eine an Basti.
Während er auf eine Antwort wartete, zog er Emma an sich und strich ihr immer wieder über den Rücken. Er hoffte einfach, dass sie ihm nicht allzu böse sein würde.

SMS an den coolsten Trainer

Hallo Trainer,

alles klar. Bin gleich unten.

Lg Basti

SMS zurück

Klar, ich bin da!

Als im Abstand von wenigen Minuten zwei Nachrichten ankamen, tastete er nach seinem Handy, ohne Emma aus seinem Arm zu entlassen. Er lächelte, als er die Antworten las. Wenigstens auf die beiden war Verlass. "Ich glaube, dann sollte ich mal gehen", murmelte er und richtete sich langsam auf.
Mit einem letzten innigen Kuss verabschiedete er sich von Emma und machte sich auf den Weg in die Lobby.

tbc: Lobby

Sie seufzte und sah ihm einfach dabei zu, wie er sich anscheinend wieder mal lieber mit seinem Handy beschäftigte als mit ihr. Nicht einmal nach dem Spiel hatten sie Ruhe. Normal war das nicht mehr. Als er dann auch noch gehen wollte, musste sie sich wirklich zusammenreißen. Aber bitte, es war ja nur sie, die wieder sitzen gelassen wurde. Das kannte sie ja mittlerweile schon. Wahrscheinlich reagierte sie wieder nur über, aber es machte sie trotzdem wütend. Sie fuhr sich einmal durch die Haare und legte sich dann weiter auf das Bett. Dabei konnte sie nicht verhinder, dass ihr eine Träne über die Wange lief. Das hier ging ihr wohl doch näher, als sie sich das eingestehen wollte. Trotzdem schloss sie erstmal die Augen. Vielleicht könnte sie ein wenig schlafen.

cf: Speisesaal

Bis zu seiner Zimmertür hatte er das Brötchen verputzt. Einen Moment war er unsicher. Wie würde Emma reagieren? Immerhin hatte er das Zimmer eben wirklich relativ sang- und klanglos verlassen. Leise drückte er die Klinke hinunter und schob die Tür auf. Kein Laut war zu hören. Vielleicht schlief Emma schon...oder war sie gegangen? Ohne einen Laut schloss er die Tür und ging weiter ins Zimmer. Er lächelte, als er sie auf dem Bett liegend vorfand.
Emma schien wirklich zu schlafen. Deshalb zog er sich leise um und legte sich dann neben sie. "Entschuldige", murmelte er leise und zog sich behutsam zu sich. Er hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und sah dann zur Decke. Schlafen konnte er nicht. Dazu gingen ihm zu viele Gedanken durch den Kopf. Vielleicht hatte Basti Recht. Vielleicht war er Schuld daran, dass René und Clemens gegangen waren. Seufzend schüttelte er den Kopf und strich unbewusst über Emmas Hand. Die beiden konnten ihre Entscheidung nicht von EINER Aussage abhängig machen. Das war mehr als unprofessionell.

Sie wusste nicht wie lange sie hier schon so gelegen hatte. Aber beruhigt hatte sie sich ganz sicher nicht. Verdrängen traf es da schon eher. Als sie ein leises "Entschuldige" neben sich wahrnahm, zuckte sie zusammen. Wie war Joachim denn jetzt auf einmal neben sie gekommen? Hatte sie was mit den Ohren? Er zog sie einfach an sich und küsste sie auf die Wange. Dachte er, dass sie schon schlief? So konnte sie bestimmt nicht schlafen. "Du machst mich fertig", murmelte sie leise. Hören würde er es bei der Stille, die hier herrschte aber sicherlich.

Noch in Gedanken hörte er doch ihre leise Stimme. „Du machst mich fertig.“ Entschuldigend verschränkte er seine Hand mit ihrer. „Ich weiß“, seufzte er. „Aber das mit Phil und Basti musste geklärt werden. Und irgendwie…“ Er brach ab. Das interessierte sie alles sicher nicht. „Ich hab versprochen, mich zu bessern…und schaffe es doch nicht“, seine Stimme war nur noch ein Flüstern. Immer musste Emma zurückstecken, obwohl sie das nicht verdiente. ER hatte SIE nicht verdient und doch stand sie ihm immer zur Seite. „Ich liebe dich“, wiederholte er seine Worte von vorhin und beugte sich langsam zu ihr. Doch er ließ ihr die die Wahl. Er wusste nicht, ob sie diese Nähe jetzt wollte. Er könnte es verstehen, wenn nicht. Immerhin war sein Abgang eben wirklich nicht besonders nett gewesen.

„Ich weiß. Aber das mit Phil und Basti musste geklärt werden. Und irgendwie…“ So wirklich interessierte sie das ja nicht. In irgendeiner Form war sie immer noch sauer auf ihn. "Ich hab versprochen, mich zu bessern…und schaffe es doch nicht“, flüsterte er. Sie seufzte. Jetzt wurde sie sofort wieder weich. Das konnte doch echt nicht sein. „Ich liebe dich.“ Er sagte es schon wieder. Kurz schloss sie die Augen. Dieses Gefühl war einfach zu schön. Das mit dem Böse sein klappte dann auch nicht mehr. Als er sich dann zu ihr beugte, wusste sie nicht, wie sie reagieren sollte. Sauer oder nicht sauer? Sein Zögern machte ihr die Entscheidung nicht gerade einfacher. Auf der einen Seite wollte sie nicht noch mehr Ärger, aber auf der anderen sollte er auch nicht immer das Gefühl haben, dass er machen konnte, was er wollte und sie immer brav "ja" und "amen" sagen würde. Sie seufzte. Da könnte sie morgen nochmal mit ihm drüber sprechen. Für heute sollte das genug gewesen sein. Sie legte eine Hand in seinen Nacken und zog ihn zu sich. Sanft legte sie ihre Lippen auf seine. "Ich dich auch", nuschelte sie in den Kuss.

Sie schien mit sich zu hadern, zog ihn aber schlussendlich doch zu sich. Trotzdem war er in Gedanken. Das musste er wieder gutmachen. Auch wenn er noch keine Ahnung hatte, wie er das anstellen konnte. Sanft legte er seine Hände auf Emmas Rücken und zogen sie näher. Er spürte, wie ihn langsam die Müdigkeit überfiel. Langsam beendete er den Kuss und sah Emma einen Moment nur an. Vorsichtig strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und küsste sie leicht auf die Stirn. „Lass uns schlafen, ja?“, flüsterte er und wich nur ein Stück von ihr zurück, damit er sie ansehen konnte.

„Lass uns schlafen, ja?“, flüsterte er. Sie nickte und rückte noch ein Stück näher an ihn. Wenigstens jetzt wollte sie ihre Zweisamkeit genießen. Wer wusste schon, wann er sich morgen wieder verziehen würde? Er zog sie noch näher an sich. Sie sah ihm dabei zu, wie er langsam abdriftete. So richtig konnte sie allerdings nicht schlafen. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und sah aus dem Fenster. Der Mond schien ins Zimmer und draußen schien es zu regnen. Sie wartete noch einen Moment bis Joachim eingeschlafen war, dann stand sie auf und ging zum Fenster. Es gewitterte sogar ziemlich stark. Als ein Blitz durch den Himmel zog, zuckte sie kurz. Sie hatte Gewitter noch nie gemacht. Als es dann auch noch ziemlich laut donnerte, fuhr sie komplett zusammen. Jetzt war eh nicht mehr an Schlaf zu denken. Trotzdem kroch sie wieder zurück ins Bett. Bei jedem noch so kleinen Blitz oder Donner fuhr sie wieder zusammen. Sie rutschte ein Stück von Joachim weg. Der sollte schlafen. Sie hingegen bekam kein Auge zu.

Er spürte, dass Emma unruhig herumrutschte. Seufzend zog er sie enger an sich. Er selbst war schon halb eingeschlafen. Auch Emma wurde ruhiger und dadurch verschwand er völlig im Land der Träume.
Obwohl er schlief, bekam er mit, dass Emma aufstand. Doch er reagierte nicht darauf, sondern drehte sich auf die andere Seite. Als sich die Betthälfte neben ihm senkte und es dann wieder ruhig wurde, rollte er sich wieder zurück und zog Emma zu sich. Das geschah vollkommen auf Anweisung seines Unterbewusstseins, doch sonst fehlte einfach etwas. „Ich…du…“, murmelte er unverständlich und seufzte dann leise.

Sie gab einen überraschten Laut von sich, als er sie plötzlich an sich zog. Langsam drehte sie sich zu ihm um. Er schlief noch. Zum Glück. Sanft strich sie ihm über die Wange, zuckte allerdings zusammen als es wieder blitzte. Dämliches Gewitter. Sie vergrub ihr Gesicht an seinem T-Shirt und schloss die Augen. Irgendwie schaffte sie es doch einzuschlafen. Am nächsten Morgen lag sie immer noch so da. Sie blieb einfach ruhig liegen. Müde war sie immer noch.

Als er am nächsten Morgen aufwachte, war er kurz verwundert. Emma lag so dicht bei ihm, dass er sich nicht rühren konnte. Und er wollte sich auch nicht bewegen. Vielleicht hatte Emma schlecht geträumt und deshalb näher gerutscht? Vorsichtig strich er ihr über die Haare und streichelte sanft ihren Nacken. Gestern hatte er sie nicht geweckt und er hatte gespürt, dass Emma deswegen verstimmt gewesen war. Er wollte sie auch jetzt nicht wach bekommen, sondern fuhr mit den leichten Berührungen fort, während er gedanklich abdriftete.

Scheinbar war er doch noch einmal eingeschlafen. Denn als er die Augen wieder öffnete, war Emma weg. Grummelnd stand er auf und ging ins Bad. Sie hatten wirklich ein Talent, geräuschlos das Zimmer zu verlassen. Kopfschüttelnd zog er sich aus und stellte sich unter die Dusche.

Nachdem er sich wieder angezogen hatte, verzog er sich mit seinen Unterlagen auf den Balkon und fing an, das Spiel zu analysieren.

cf Lobby (Mesut, Marco, Marc)

Stillschweigend kamen sie bei Jogis Zimmer an. Keiner schien Lust zu haben, sich groß zu unterhalten. Marc klopfte an. Wenn er nicht demnächst ein Bett zum Schlafen bekäme, würde er sich einfach in den Flur legen.

Marco versuchte, normal neben den Beiden zu stehen, auch wenn er bei dem Gedanken, dass Ella jetzt mit Lisa und Benni alleine war, unruhig von einem Fuß auf den Anderen trat. Das gefiel ihm wirklich ganz und gar nicht.

Er wusste nicht, wie lange er jetzt schon an der Analyse saß. Immer wieder fielen ihm neue Dinge auf, die Konsequenzen nach sich zogen. Aber die Videosequenzen für Manuel waren fertig und auch die Notizen für die nachmittägliche gemeinsame Sitzung waren vorbereitet. Er legte den Stift zur Seite und schloss einen Moment die Augen. Just in dem Augenblick klopfte es an der Tür. Erst wollte er es ignorieren. Doch das konnte er nicht einfach so machen.
Er legte seine Sachen zusammen und nahm sie mit ins Zimmer. Dort legte er alles auf den Tisch und öffnete dann die Tür. Überrascht sah er drei seiner Spieler davor stehen.
"Hallo ihr drei. Marc, schön dich zu sehen. Ich hoffe, du hattest einen guten Flug?!", begrüßte er sie lächelnd und trat zur Seite, damit sie eintreten konnten. "Was kann ich für euch tun?" Fragend sah er Mesut, Marco und Marc an, während er ihnen Plätze auf den Stühlen anbot.

Marc legte Marco kurz beruhigend eine Hand auf die Schulter, als er bemerkte, wie nervös sein Freund war.
Dann öffnete sich bereits die Tür und Jogi begrüßte sie freundlich, so dass Marc keine Chance hatte, noch mehr zu sagen.
"Hallo Jogi. Ja, danke, der Flug war sehr gut", antwortete er und lächelte seinen Trainer an.
"Danke, aber es dauert nicht lange", lehnte er Jogis Angebot ab. "Ich wollte mich eigentlich nur kurz anmelden und nachfragen, in welchem Zimmer ich denn schlafen kann." Das war für ihn im Moment die Hauptsache, sich endlich hinlegen zu können.

Kurz musterte er Marco, der etwas aufgeregt zu sein schien. Doch dann wandte er sich Marc zu. Bei seiner Formulierung musste er schmunzeln. Das hörte sich an, als ob Marc nur noch ins Bett wollte. Aber verübeln konnte er es ihm nicht. Immerhin war der Flug lang und die Zeitumstellung kam auch noch hinzu. "Lass mich mal kurz schauen", antwortete er und zog einen Ordner hervor. Schnell hatte er das entsprechende Blatt gefunden und fuhr die Liste mit dem Finger nach. "Da haben wir es ja", murmelte er und hob den Blick. "Ich würde vorschlagen, dass du zu Mesut ziehst. Also nur, wenn der nichts dagegen hat?!" Er warf einen Blick zu dem Real-Spieler. Es war ein glücklicher Zufall, dass der ebenfalls hier war. So konnten sie das gleich klären.

Jogi kramte in seinen Unterlagen und förderte eine Liste zu Tage.
Sein Vorschlag zauberte Marc ein Lächeln ins Gesicht. Viel besser als mit Mesut hätte er es nicht treffen können. Auch Mesut neben ihm nickte enthusiastisch, denn er war froh, endlich wieder einen Zimmernachbarn zu bekommen.
"Ich glaub, das geht so okay", erwiderte Marc und lächelte breit. Das war wirklich ein glücklicher Zufall, dass ausgerechnet Mesut noch keinen Zimmerpartner hatte und mit ihm würde es wohl kaum Streit geben.
"Okay, dann... bis gleich?", fragte er. Er wusste nicht, wann Training stattfinden würde, aber Mesut wusste bestimmt Bescheid.

Scheinbar hatte er genau die richtige Kombination genannt. Denn beide Spieler strahlten um die Wette. Als Marc das Training ansprach, nickte er. "Wir trainieren um 10:30Uhr. Aber du kommst erstmal richtig an. Für heute Vormittag hast du noch Narrenfreiheit", lächelte er. "Es wird sowieso nur ein lockeres Auslaufen sein, wenn du also lieber eine Runde schlafen willst, könnte ich es verstehen." Er überließ dem Torhüter die Entscheidung.

Marc überlegte kurz. Ausschlafen klang verlockend, aber andererseits war er ein bisschen aus dem Rhythmus. Er hatte sich zwar mit Joggen fitgehalten, aber in den Umgang mit dem Ball musste er auf jeden Fall erst wieder reinkommen und da wäre es vermutlich das beste, wenn er so früh wie möglich begann. Und wenn er sich jetzt sofort hinlegte, könnte er so ein lockeres Auslaufen sicher durchstehen. "Ich werde kommen", entschied er. Das wäre schließlich nicht das erste Training, das er müde absolvierte. Da war es ihm schon deutlich schlechter gegangen und er hatte es trotzdem überlebt.

Marcs Antwort ließ ihn schmunzeln. Endlich jemand, der den Ernst der Lage begriff und wusste, worum es hier ging. Vielleicht würde jetzt einiges bergauf gehen. "Bestens", nickte er. "Dann würde ich mal sagen, wir sehen uns gleich auf dem Platz. Oder hast du sonst noch fragen?" Er wandte sich kurz an die anderen beiden. "Oder ihr?" Ihn wunderte es schon etwas, dass sie gleich zu dritt hier aufliefen. Als wenn Marc Rückendeckung bräuchte.

"Also ich nicht." Auch die anderen beiden schüttelten nur die Köpfe. Beide wirkten merkwürdig geistesabwesend und hatten nicht viel zum Gespräch beigetragen. "Bis später", verabschiedete er sich von Jogi und sie traten auf den Flur.
"Willst du mitkommen?", fragte er Marco, den er jetzt ungern allein lassen würde. Marco nickte nur und zu dritt machten sie sich auf den Weg zu Mesuts und Marcs zukünftigem Zimmer

Tbc Zimmer von Mesut und Marc