Hotelzimmer von Joachim Löw

„Hansi. Emma würde gerne mit dir reden. Keine Ahnung, worüber.“ Er sah ihn mit großen Augen an. Wenn José jetzt mit Emma gesprochen hatte und die es jetzt wüsste. Dann könnte sie mit Jogi reden und...Er musste ganz dringend mit Emma reden. „Was soll ich ihr sagen?“ Er seufzte leise. „Sie soll hierhin kommen.“ Das er jetzt auch so komisch war, machte es vermutlich gerade nicht besser. Aber er konnte das jetzt noch nicht erklären.

Hansis große Augen machten ihn misstrauisch. Wusste er etwa, worüber Emma mit ihm reden wollte? "Sie soll hierhin kommen." Seufzend wandte er sich seinem Handy zu. Mehr würde er seinem besten Freund wohl nicht entlocken können.

cf: Hotelzimmer von Emma

Sie hatte sich auf dem Weg überlegt, was sie zu Hansi sagen sollte oder wie sie überhaupt fragen sollte. Das war alles so kompliziert. Aber sie würde das schon hinbekommen. Sie konnte doch improvisieren. Schnell hatte sie angeklopft und wartete nervös vor der Tür.

Als es klopfte, sprang er sofort auf und ging zur Tür. Emma. Er wollte sie am besten gar nicht erst zu Jogi lassen. „Wir gehen zu mir. Jetzt sofort. Du wartest hier.“ Als er bemerkte, wie befehlend seine Worte klangen, ruderte er doch nochmal zurück. „Bitte.“ Sie nickte nur knapp und er ging schnell zu Jogi zurück. „Ich melde mich später nochmal, ja?“ Damit verabschiedete er sich und nahm Emma mit zu sich auf das Zimmer.

Tbc: Hotelzimmer von Hansi

Er war etwas überrascht. Wobei etwas vermutlich noch untertrieben war. Die beiden hatten ein Geheimnis. MUSSTEN ein Geheimnis haben. Anders ließ sich ihr Verhalten nicht erklären.
Kopfschüttelnd blieb er auf dem Balkon sitzen. Dann sollten sie mal klären, was sie zu klären hatten. Er würde sich gleich wohl noch an die Vorbereitung für das nächste Spiel setzen.

SMS an den Lieblingstrainer

Meine Hängematte vermisst dich

Irgendwann hatte er sich doch aufgerappelt und sich an die Analysen gesetzt. Sie hatten viel Material, was ihm die Arbeit doch deutlich erleichterte. Als er den überwiegenden Teil geschafft hatte, piepste sein Handy.

Meine Hängematte vermisst dich

Er musste lachen. "Perfektes Timing", murmelte er und stand auf. Dann musste er die Hängematte wohl mal besuchen. Rasch verstaute er seine Sachen im Zimmer und machte sich dann auf den Weg zu Emma.

tbc: Emmas Zimmer

Tbc: Hotelzimmer von Hansi Flick

Panisch hatte sie die ganze Situation beobachtet. Plötzlich war Joachim einfach weggekippt und jetzt trug Hansi ihn in sein Zimmer. Sie hatte den Arzt angerufen, wie Hansi es gesagt hatte. Der kam ihnen schon auf halbem Weg entgegen. Gemeinsam trugen sie den Trainer in sein Zimmer. Sie hätte ja gerne geholfen, aber was sollte sie tun? Für das Tragen war sie zu schwach und auch sonst konnte sie nur die Tür aufschließen. Sie musste ihre Tränen wirklich verdrängen. Was war, wenn es etwas richtig schlimmes war? Vielleicht hatte er sich hier irgendeine seltene Krankheit eingefangen.

Nachdem sie Jogi auf das Bett verfrachtet hatten, schob MüWo sie beiseite. Er sah zu Emma und erkannte ihren ängstlichen Blick. Sie schien völlig fertig zu sein. Ihn schockierte das ja auch, aber er redete sich immer noch ein, dass das hier nur ein kleiner Schwächeanfall. Morgen wäre Jogi wieder fit. Das hoffte er. Doch MüWos Blicke waren nicht gut. „Bitte verlasst den Raum. Es ist vermutlich ansteckend.“ Schockiert sah er den Arzt an, aber der nickte nur zur Tür. Er schüttelte fassungslos den Kopf und verließ dann tatsächlich den Raum. Draußen lehnte er sich gegen die Wand. Ansteckend?

cf: Olivers Zimmer

Hungrig hatte er sich auf den Weg zum Speisesaal gemacht. Er hatte noch bis tief in die Nacht am Laptop gesessen. Als er um die Ecke bog, stutzte er. Das war doch Hansi. Warum lehnte der denn dort an der Wand? Er sah kurz auf seine Uhr. Es war definitiv Zeit zum Essen. Und da sollte auch der Co-Trainer sein. "Hey", begrüßte er ihn gut gelaunt. "Gibt es heute kein..." Er hielt inne. Hansi war blass. Sehr blass. Sofort war er besorgt. Der Trainer war so lange krank gewesen und wenn er jetzt einen Rückfall erlitten hatte. "Hansi? Ist alles in Ordnung?" Er zögerte kurz und legte ihm dann doch eine Hand auf die Schulter. Sofort spürte er ein Kribbeln, dass sich von seinen Fingern über seinen Arm und dann über seinen gesamten Körper ausbreitete.

„Hey.“ Es war ihm gerade ziemlich egal, wer da gerade war. Seinem besten Freund ging es schlecht. Richtig schlecht. „Gibt es heute kein...“ Er sah auf. Die Person schien wirklich hartnäckig zu sein. Als er Oliver vor sich sah, war er erleichtert. Einem Spieler hätte er das gerade nicht erklären können. „Hansi? Ist alles in Ordnung?“ Er legte ihm eine Hand auf die Schulter. So kannte er Oliver. Immer nett und höflich. „Jogi geht es schlecht. Er ist eben umgekippt und jetzt hat MüWo mich rausgeschickt. Vermutlich ist es ansteckend.“ Verzweifelt sah er Oliver an. Er machte sich keine Sorgen darum, dass er ausfiel. Notfalls sprangen die Ersatztrainer ein, aber er sollte überhaupt wieder gesund werden.

„Jogi geht es schlecht. Er ist eben umgekippt und jetzt hat MüWo mich rausgeschickt. Vermutlich ist es ansteckend.“ Bei jedem Wort weiteten sich seine Augen ein Stück weiter. Das war nicht gut. Das war alles andere als gut. Reflexartig zog er den Trainer in seine Arme und drückte ihn an sich. Kein Wunder, dass Hansi selbst so fertig aussah. Als er merkte, was er da tat, ließ er ihn sofort wieder los. Was dachte er sich dabei? Wenn Hansi jetzt Fragen stellte…nein, dazu war er vermutlich viel zu sehr um Jogi besorgt. „Ich glaube, du solltest dich auch mal hinlegen“, erklärte er, nachdem er ihn aufmerksam gemustert hatte. Diese Gesichtsfarbe war wirklich nicht gesund.

Oliver zog ihn in seine Arme und er war gerade einfach nur froh, dass noch jemand für ihn da war. Doch kaum hatte er die Umarmung irgendwie erwidern können, da entfernte er sich schon wieder von ihm. Er dachte nicht darüber nach wieso. „Ich glaube, du solltest dich auch mal hinlegen.“ Er schüttelte den Kopf. „Ich hab Angst um Jogi“, seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern und er hatte den Blick gesenkt. „Außerdem kann ich jetzt nicht irgendwo in Ruhe schlafen, während es Joachim richtig schlecht geht.“ Das wäre nicht er. Warum kamen diese Dinge alle auf einmal? Silke, José und jetzt auch noch Jogi. Das war doch nicht mehr normal.

Er seufzte, als Hansi den Kopf schüttelte. „Ich hab Angst um Jogi.“ Das konnte er ja auch verstehen, aber er musste trotzdem auch an sich selbst denken. „Außerdem kann ich jetzt nicht irgendwo in Ruhe schlafen, während es Joachim richtig schlecht geht.“ Ein Gedanke zuckte durch seinen Kopf. Würde Hansi das auch sagen, wenn es um IHN ginge? Nicht um den Cheftrainer, sondern um den Manager. Er stellte betrübt fest, dass er auf diese Frage keine Antwort hatte. Und diese Tatsache jagte einen Stich durch sein Herz. Nichts anmerken lassen, rief er sich zur Ordnung. „Aber wenn du am Ende auch zusammenbrichst, hilft das Jogi auch nicht“, erklärte er mit fester Stimme. „Du musst ja auch nicht schlafen. Aber hier rumstehen ist auch nicht die beste Idee. Also komm“, forderte er ihn auf und zog ihn regelrecht zu seinem Zimmer

Tbc: Ollis Zimmer

„Bitte verlasst den Raum. Es ist vermutlich ansteckend.“ Ihre Gesichtszüge entglitten ihr. Was? Panisch sah sie zu MüWo. „Ich tippe mal auf eine Art brasilianisches Fieber.“ Sie hatte keine Ahnung, wovon er da sprach. Mit dem Fieber konnte sie noch etwas anfangen. Aber brasilianisch? Das hörte sich so schrecklich an. Als wäre er ganz schlimm krank. Wenn das jetzt lebensgefährlich war...Nein. Nur ein Schwächeanfall. „Ich bleibe hier.“ MüWo seufzte. „Dann werden Sie auch krank.“ Sie sah ihn an. „Dann sterben wir zusammen“, meinte sie trotzig. Sie sah ihn an. Wenn er irgendwann nicht mehr da war... „Er wird nicht sterben. Vermutlich wird er einige Zeit ausfallen, aber mehr nicht.“ Sie atmete erleichtert auf. „Trotzdem ist das ansteckend. Ich bin dagegen geimpft. Sie vermutlich nicht. Also raus.“ Sie schüttelte den Kopf. „Dann wäre ich doch jetzt eh schon infiziert.“ Er verdrehte die Augen. Dann wäre das wohl geklärt. Sie setzte sich zu Joachim auf das Bett und hielt seine Hand. Er war immer noch so blass. Stumm sah sie dabei zu, wie MüWo ihm einige Dinge spritzte und dann schließlich aufstand. „Er darf das Zimmer nicht verlassen. Ich komme heute Abend nochmal vorbei. Dann will ich Sie auch noch einmal untersuchen. Wenn sie sich auch infiziert haben, werden sie dieses Zimmer auch nicht mehr verlassen.“ Sie nickte und wartete dann bis der Arzt gegangen war. Besorgt sah zu Joachim und kroch dann zu ihm auf das Bett. Sie zog die Decke umständlich unter seinem Körper weg. So leicht war er dann doch nicht. Das war ja auch vollkommen normal. Sie war vermutlich bloß zu schwach. Dann deckte sie sie beide zu und legte ihren Kopf auf seine Brust. „Werd wieder wach“, schluchzte sie leise. Ihre Angst war immer noch nicht ganz verschwunden. Brasilianisches Fieber. Das war bestimmt viel gefährlicher, als MüWo es vermutete. „Bitte.“ Sie schlang ihre Arme um seinen Körper und hielt ihn fest.

Er war weg. Ganz weit weg. Alles um ihn herum war schwarz. Krampfhaft versuchte er, sich zurück zu kämpfen, aber ging nicht. Er hörte gedämpfte Stimmen und konnte sie doch nicht zuordnen. Sein Kopf pochte und je mehr er sich anstrengte, desto schlimmer wurde es. Leise stöhnend wand er sich hin und her, als er spürte, wie an seinem Körper herumhantiert wurde. Sie sollten damit aufhören.
Plötzlich spürte er, wie etwas auf seine Brust gelegt wurde. Einem natürlichen Reflex folgend versuchte er, davon wegzurutschen. Und doch hatte er das Gefühl, dass es ihm eben kurzzeitig besser gegangen war. Seinem Kopf half dieses Grübeln allerdings nicht wirklich. Er runzelte die Stirn, als er eine leise Stimme hörte. Weinte da jemand? „Wird wieder wach. Bitte.“ Unweigerlich stöhnte er auf, als er festgehalten wurde. Das war für seinen Rücken gerade überhaupt nicht angenehm. Aber diese Stimme…die kannte er. „Emma“, krächzte er leise und öffnete blinzelnd die Augen. Zu hell, viel zu hell. Deshalb schloss er die Augen schnell wieder.

Joachim gab ein leises Geräusch von sich. Sofort sah sie zu ihm. „Emma.“ Seine Stimme war wahnsinnig schwach, aber er war wieder hier. Sie richtete sich auf. „Ich bin da“, murmelte sie sanft und hauchte ihm einen kleinen Kuss auf die Lippen. Sie bemerkte, wie er die Augen öffnete, aber schnell wieder schloss. Es war vermutlich viel zu hell. Schnell stand sie auf und schloss die Vorhänge ein Stück. Jetzt fiel die Sonne nicht ganz so stark in das Zimmer. Dann war sie auch schon wieder bei ihm und griff nach seiner Hand. Sie zog diese zu ihrem Mund und hauchte einen Kuss darauf. Immer noch hatte sie Angst um ihn. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf seine Stirn. Viel zu warm. Sie ließ ihre Hand weiter durch seine Haare streichen. Vielleicht half ihm das. Sie beugte sich zu ihm und hauchte ihm einen liebevollen Kuss auf die Stirn. „Ich liebe dich“, flüsterte sie und spürte, wie eine Träne über ihre Wange lief und auf seine Stirn tropfte. Dann zog sie sich wieder zurück und sah ihn einfach nur wach. Ihre Hand streichelte immer noch durch seine Haare.

„Ich bin da.“ Er versuchte zu nicken und doch pochte sofort sein Kopf. So schwach und hilflos hatte er sich lange nicht mehr gefühlt. Und vor allem war es viel zu warm. „Die Heizung…aus…“, murmelte er leise und strampelte die Decke zurück. Sofort breitete sich eine Gänsehaut auf seinem Körper aus. Vermutlich war das doch nicht klug gewesen. „Ich liebe dich.“ Seine Mundwinkel hoben sich ein Stück. Doch dann spürte er etwas auf seine Stirn fallen. Vorsichtig öffnete er die Augen. Es war dunkler im Zimmer. Aber es konnte doch noch nicht Abend sein. Hatte Emma das Licht ausgemacht? Dann hatte er nicht mitbekommen, wie sie aufgestanden war. „Hey“, hauchte er, als er die Tränen in ihren Augen sah. „Nicht weinen“, murmelte er und hob unter enormer Kraftanstrengung die Hand, um ihr über die Wange zu streichen. „Mir geht’s gut…quasi“, fügte er leise hinzu und musste husten. Er hatte sich eine harmlose Erkältung eingefangen. Das würde morgen schon wieder besser sein.

„Die Heizung…aus…“ Die Heizung aus? Aber die war doch gar nicht an. Es war auch nicht besonders warm hier im Zimmer. Die Klimaanlage arbeitete gut. Als er sie ansah, war sie ein Stück weit erleichetert. „Hey. Nicht weinen.“ Er strich ihr über die Wange. Doch sie schüttelte nur den Kopf und zwang sich zu lächeln. „Mir geht’s gut…quasi.“ Er hustete. Natürlich ging es ihm gut. „Du bist krank“, stellte sie fest. „Und du bleibst solange im Bett bis du wieder gesund bist.“ Da konnte er sich noch so sehr wehren. Sie würde ihn nicht mehr aus dem Zimmer lassen, wenn er nicht wieder vollständig gesund wäre. „Strenge Anweisung vom Mannschaftsarzt und von Schwester Emma.“ Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.

„Du bist krank. Und du bleibst solange im Bett, bis du wieder gesund bist.“ Er verdrehte die Augen. Und stöhnte auf. Das war keine gute Idee gewesen. „Emma, das geht nicht. Die Mannschaft braucht mich.“ Sie waren hier bei der WM. Da konnte er es sich nicht leisten, einfach im Bett zu liegen. „Strenge Anweisung vom Mannschaftsarzt und von Schwester Emma.“ Er seufzte. Dabei tat ihm nichts weh, wie er erfreut feststellte. „Es geht wirklich nicht“, beharrte er und richtete sich auf. Sofort schloss er die Augen. Das Zimmer drehte sich und er hörte ein penetrantes Fiepen in den Ohren. Langsamer als zuvor öffnete er sie wieder und war erleichtert, als alles an seinem Platz war. „Lässt du mich jetzt aufstehen?“, fragte er in Emmas Richtung. „Bitte?“, hängte er hintendran.

„Emma, das geht nicht. Die Mannschaft braucht mich.“ Die würden auch mit Hansi zurecht kommen. Er war gerade eben zusammengeklappt. Aus diesem Zimmer kam er nicht, wenn sie dem nicht zustimmte. „Es geht wirklich nicht.“ Er setzte sich viel zu schnell auf und schloss sofort wieder die Augen. Genau diese Reaktion hatte sie erwartet. Er war viel zu unvorsichtig. „Lässt du mich jetzt aufstehen? Bitte?“ Sie schüttelte den Kopf. „Du darfst ins Bad und nicht weiter.“ Mehr ging absolut nicht. Er war krank und sie würde ganz genau darauf achten, dass er ruhig liegen blieb. „Außerdem darfst du eh nicht zu der Mannschaft. Deine Krankheit ist ansteckend.“

„Es geht wirklich nicht. Du darfst ins Bad und nicht weiter.“ Er grummelte leise vor sich hin. Gerade würde er immer den Kürzeren ziehen. „Du bist doof“, knurrte er und drehte sich auf den Bauch. Frustriert seufzend vergrub er das Gesicht im Kissen. „Außerdem darfst du eh nicht zu der Mannschaft. Deine Krankheit ist ansteckend.“ Er schnaubte leise. „Und warum bist du dann hier?“, fragte er schlecht gelaunt. Vermutlich konnte sie ihn eh nicht verstehen, weil seine Stimme durch das Kissen gedämpft wurde. Er wollte doch auch gar nicht so engen Kontakt zu seinen Spielern, dass er sie ansteckte. Aber er konnte doch nicht einfach im Bett liegen bleiben und nichts tun.

„Du bist doof.“ Bitte was? Er drehte sich auf den Bauch und vergrub sein Gesicht. Sie biss sich auf die Lippe. Noch ein Wort...„Und warum bist du dann hier?“ Sie hatte ihn ganz genau verstanden und kniff jetzt die Augen zusammen. „Spinnst du?“, fragte sie ihn fassungslos. „Ich bin deine Freundin. Wo sollte ich sonst sein?“ Sie konnte nicht verhindern, dass sie lauter geworden war. Er machte sie wütend mit seinem Verhalten. Vermutlich lag das an der Krankheit, aber deswegen brauchte er nicht so unhöflich ihr gegenüber werden. „Außerdem hatte ich Angst um dich“, fügte sie leiser hinzu und rutschte zur Bettkante. Sie atmete tief durch. Es war nur die Krankheit. Sonst war er nicht so. Wenn sie sich das einredete, fiel es ihr vielleicht einfacher ihm nicht böse zu sein.

„Spinnst du? Ich bin deine Freundin. Wo sollte ich sonst sein?“ Er zuckte zusammen. Musste sie so laut sprechen? Das tat seinem Kopf nicht wirklich gut. Und trotzdem machte er sich direkt Vorwürfe. Emma hatte ihn gehört und war sauer. Das hatte er doch gar nicht gewollt. Aber wenn seine Krankheit ansteckend war, sollte sie nun einmal nicht in seiner Nähe sein. Ob sie jetzt seine Freundin war oder nicht. „Außerdem hatte ich Angst um dich.“ Sein schlechtes Gewissen wurde noch größer. Und plötzlich verschwand die Wärme, die eben noch auf seinem Körper gewesen war. Hatte er Emma jetzt komplett vertrieben? Ein Stich fuhr durch sein Herz. Er musste sich besser überlegen, was er sagte. Auch wenn das mit dem Denken momentan irgendwie nicht so wirklich klappte. Schwerfällig drehte er den Kopf zu Seite und öffnete die Augen. Sie saß mit dem Rücken zu ihm auf der Bettkante. Vorsichtig streckte er seine Hand aus und berührte ihre zaghaft. „Es tut mir leid“, murmelte er mit traurigen Augen. „Irgendetwas stimmt nicht mit mir und ich kann nichts tun. Ich wollte dich nicht so anfahren. Aber ich will dich nicht auch noch anstecken. Also solltest du vielleicht doch besser nicht hier sein.“ Seine Stimme klang so fremd und immer wieder hatte er husten müssen.

Sie zuckte zusammen, als sie eine Berührung an ihrer Hand spürte. „Es tut mir leid.“ Sie drehte sich zu ihm. Er hatte es vermutlich wirklich nicht so gemeint, aber trotzdem...Sie behandelte ihn auch nicht so. kurz überlegte sie. Hoffentlich hatte sie das nicht getan. „Irgendetwas stimmt nicht mit mir und ich kann nichts tun. Ich wollte dich nicht so anfahren. Aber ich will dich nicht auch noch anstecken. Also solltest du vielleicht doch besser nicht hier sein.“ Sie musste sich dieses Mal wirklich anstrengen, um ihn zu verstehen. Immer wieder hatte sie sanft über seine Hand gestrichen. Ihre Wut schwand und machte purer Besorgnis platz. „Ich war dir die ganze Zeit so nah. Ich habe mich eh schon angesteckt.“ Aber das störte sie jetzt auch nicht mehr. Ihr Körper hatte ja in der letzten Zeit eh verrückt gespielt. Da würde es das jetzt nicht wirklich verschlimmern. Zumindest redete sie sich das ein. Sie rutschte wieder ganz auf das Bett und legte ihre Hand erneut auf seine Stirn. Hoffentlich bildete sie sich das nur ein. Seine Temperatur schien sich noch erhöht zu haben. Wie beim letzten Mal ließ sie ihre Hand weiter durch seine Haare streicheln. „Wie fühlst du dich?“ Die Frage war vielleicht etwas schlecht formuliert, aber er würde sie hoffentlich richtig verstehen.