Hotelzimmer von Emma

„Das würde der Mannschaft sicher gut tun.“ Irgendwie hatte ihre Äußerung einen Unterton, den er nicht richtig deuten konnte. Oder er hörte schon die Flöhe husten. „Ich hoffe, dass Hansi bald wieder richtig fit ist.“ Allein würde das irgendwann nicht mehr alles koordinieren können. „Dann müssten wir uns mal darüber Gedanken machen.“ Sein Blick war immer noch zum Fenster raus gerichtet. „Hast du Lust, rauszugehen?“ Er drehte sich zu Emma und bemerkte erst jetzt, dass sie den Blick abgewandt hatte. „Emma?“, fragte er nach.

Bei seinen Erzählungen von Hansi und co. schaltete sie ein bisschen ab. Sie sollte sich wirklich mehr unter Kontrolle haben.
"Hast du Lust, rauszugehen?“ Sie blinzelte ein paar Mal. Wie er jetzt drauf kam, wusste sie auch nicht. Aber die Idee fand sie gar nicht mal so schlecht. "Emma?“ Sie seufzte. "Ich bin nicht taub." Einen Moment ließ sie sich bei ihrer Antwort noch Zeit. "Ich würde gerne rausgehen."

"Ich bin nicht taub." "Entschuldige, wenn ich gefragt habe", antwortete er. Vielleicht etwas bissiger, als er es wollte. "Ich würde gerne rausgehen." Kurz sah er sie misstrauisch an. Tat sie das jetzt nur ihm zuliebe? "Was hältst du vom Wald? Ich mein, wir können auch hier bleiben, wenn du nicht willst?" Fragend sah er sie an.

Mit so einer bissigen Antwort hatte sie jetzt zwar nicht gerechnet, aber mit was konnte man hier überhaupt rechnen? "Blödmann", grummelte sie und krabbelte aus dem Bett.
"Wald hört sich gut an. Also auf."

Er nahm den 'Blödmann' so hin und verkniff sich jeden weiteren Kommentar. Das würde jetzt nur falsch rüberkommen. Er wartete, bis Emma aus dem Bett gekrabbelt war und stand dann ebenfalls auf.
Er ging zur Tür und öffnete sie. Als Emma zu ihm kam, lehnte er sie nochmal kurz an. "Nicht böse sein", wiederholte er ihre Worte und drückte ihr einen leichten Kuss auf die Wange. Dann zog er die Tür wieder auf und ging raus, als sei nichts gewesen. Auf dem Flur wartete er auf Emma.

tbc: Wald

cf: Wasserfall

Sie machten noch einen Umweg über sein Zimmer und er zog sich ein neues T-Shirt an, denn seins hatte sie ja ebenfalls nass gemacht. In ihrem Hotelzimmer angekommen, zog sie sich ebenfalls kurz um und trat dann zu Joachim, der sich in einen Sessel fallen gelassen hatte. Sanft legte sie ihre Lippen auf seine. Danach wanderte ihr Blick auf den Balkon. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. "Wollen wir die Hängematte beziehen?"

„Wollen wir die Hängematte beziehen?“ Er lachte leise. Sonst war er immer derjenige, der sie beide dorthin lotste. Wieso hatte auch ein Zimmer des Hotels eine Hängematte? „Liebend gerne.“ Er stand vom Sessel auf und griff nach Emmas Hand. Lächelnd zog er sie mit sich nach draußen. Prompt spürte er wieder die Hitze in Brasilien. In den Zimmern leisteten die Klimaanlagen ganze Arbeit, aber hier draußen war es wirklich warm.
Er ließ sich in den Stoff sinken und hielt Emma dann seine Hände hin. Sie musste schon selbst zu ihm kommen.

Sie griff nach seiner Hand und lag kurze Zeit später wegen Platzmangels wieder auf ihm. Vorsichtig versuchte sie sich so zu positionieren, dass es für ihn halbwegs angenehm war. Sie hielt sich nämlich nicht für so leicht. "Geht's?", fragte sie schließlich und sah zu ihm auf. Er würde schon wissen, wie das gemeint war. Oder anders ausgedrückt, er kannte sie einfach viel zu gut, um nicht zu wissen, wie das gemeint sein könnte. Innerlich schüttelte sie den Kopf über sich selbst. Worüber sie manchmal so nachdachte.

So eine Hängematte bot natürlich nicht so viel Platz, dass zwei Menschen nebeneinander liegen konnten. Deshalb lag Emma zum großen Teil auf ihm. Trotzdem schien ihr das nicht wirklich zu passen, denn sie rutschte hin und her. Schließlich hielt er sie einfach fest. Sofort sah sie zu ihm auf. „Geht’s?“ Er schüttelte lächelnd den Kopf. „Natürlich geht’s“, er betonte das Wort und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Um seine Worte zu unterstreichen, zog er sie ein Stück näher zu sich. Es war zwar warm, aber deswegen würde er Emmas Nähe nicht meiden wollen.

„Natürlich geht’s.“ Machte er sich jetzt über sie lustig oder warum musste er das Wort so betonen? Sie biss sich auf die Lippe. Das war totaler Blödsinn. Ihre Gedanken schweiften allerdings wieder ab, als sie an das bevorstehende Turnier dachte. So schwer konnte das wirklich nicht zu organisieren sein. Vielleicht würde Mario helfen. Das würde ihn ablenken und die Trainer müssten sich nicht darum kümmern. Wieder lächelte sie. Das würde eine schöne Überraschung werden. Mario würde ihr ganz sicher helfen.

Lächelnd beobachtete er Emma. Die schien so in Gedanken zu sein, dass sie das gar nicht mitbekam. Er war sich sicher, dass es richtig war, jetzt mit Emma hier zu liegen. Hatte er ihr verziehen? Er strich Emma über den Arm. Nein, hatte er nicht. Noch nicht. Aber er war auf dem besten Weg dahin. Als Emma lächelte, legte er den Kopf schief. „Woran denkst du?“ Sie konnte ja nicht grundlos lächeln…oder?

„Woran denkst du?“, riss er sie aus ihren Gedanken. "Ähh", für einen Moment war sie irritiert. Aber sie durfte jetzt noch nichts verraten. "Das siehst du, wenn es soweit ist." Dass sie etwas plante, konnte er ja ruhig wissen.
Sie legte ihren Kopf auf seiner Brust ab und lauchte den Geräuschen um sie herum. Außer ein wenig Vogelgezwitscher und das Rauschen des Windes war allerdings nicht viel zu hören. Trotzdem hatte das alles eine sehr beruhigende Wirkung auf sie.

„Ähh…das siehst du, wenn es soweit ist.“ Er sah sie aus schmalen Augen an. Diese Antwort konnte einen ja nur misstrauisch machen. „Du planst aber kein Attentat auf die anderen Mannschaften, damit wir gewinnen, oder?“
Als Emma es sich auf ihm bequem machte, strich er ihr sanft durch die Haare. Er drehte den Kopf und sah auf die Bäume hinaus. Die Wärme und die gleichbleibenden Geräusche ließen ihm irgendwann die Augen zufallen.

„Du planst aber kein Attentat auf die anderen Mannschaften, damit wir gewinnen, oder?“ Sie lachte laut auf. "Natürlich und als erstes sind die Spanier dran, weil ich die so abgrundtief hasse." Die Ironie in ihrer Stimme war deutlich herauszuhören. Spanien als Land und als Mannschaft genossen beide ihre Symphatie. Auch wenn sie eher hinter der deutschen Nationalmannschaft stand.
Lächelnd genoss sie seine Berührungen. Hoffentlich würde die Ruhe noch eine Weile andauern. Das würde ihnen beiden gut tun. Vor allem nach dem Streit eben und gestern.

„Natürlich und als erstes sind die Spanier dran, weil ich die so abgrundtief hasse.“ Er schlug die Augen wieder auf. Ihre Stimme hatte einen Unterton, der ihn aufhorchen ließ. Das konnte sie nur ironisch meinen…immerhin hatte Emma auch spanische Wurzeln…da konnte sie das ja doch nicht ernst meinen. Trotzdem wusste er nicht, ob er Emma darauf ansprechen sollte. Er beschloss, das erst einmal unkommentiert zu lassen und streichelte ihr weiterhin über den Handrücken. Dabei beobachtete er sie nachdenklich.

Er ließ ihre Antwort einfach unkommentiert. Na gut. Damit konnte sie auch leben. Sie entspannte sich unter seinen Berührungen völlig. Doch irgendwie spürte sie seinen Blick auf sich ruhen. Fragend sah sie zu ihm auf. Sie verstand das gerade nicht. "Was ist denn los?"

„Was ist denn los?“ Er blinzelte. „Hmm? Alles in Ordnung“, murmelte er. Als er daran dachte, dass das eigentlich Emmas Antwort war, musste er lächeln. Doch scheinbar gab sie sich mit diesen Worten nicht zufrieden. „Ich habe überlegt, ob das, was du gesagt hast, eher ernsthaft oder ironisch gemeint war.“ Er konnte sich da wirklich keinen Reim drauf machen.

"Hmm? Alles in Ordnung.“ Das kaufte sie ihm genauso wenig ab, wie er ihr immer ihr "alles gut" abnahm. „Ich habe überlegt, ob das, was du gesagt hast, eher ernsthaft oder ironisch gemeint war.“ Sie hatte gedacht, dass das eigentlich eindeutig gewesen war. "Das war Ironie, mein Lieber." Lächelnd strich sie ihm durch die Haare. "Ich mag die spanische Nationalmannschaft. Aber der Trainer gefällt mir nicht so. Da gibt es wirklich bessere."

„Das war Ironie, mein Lieber.“ Als sie ihm durch die Haare strich, verzog er das Gesicht und zog er den Kopf zurück. Das konnte er gar nicht leiden, zumal er an die Situation letztens denken musste, als seine Haare noch nass gewesen waren und Emma ihn schlichtweg ausgelacht hatte. „Ich mag die spanische Nationalmannschaft. Aber der Trainer gefällt mir nicht so. Da gibt es wirklich bessere.“ Überrascht setzte er sich ein Stück auf. „Ach ja? Welcher Trainer ist denn besser als Vicente del Bosque?“ Jetzt war er wirklich neugierig.

Als er das Gesicht verzog, als sie ihm durch die Haare strich, lächelte sie. "Sind wir jetzt etwa eitel?" Sie schüttelte den Kopf. Dabei hatte er doch so schöne, weiche Haare.
"Ach ja? Welcher Trainer ist denn besser als Vicente del Bosque?“ Sie rutschte ein Stück von ihm herunter, als er sich aufsetzte. "Hmmm." Sie kratzte sich gespielt nachdenklich am Kopf. "Also..das ist wirklich schwierig. Ich glaube, ich nehme Jürgen Klopp."

"Eitel? Ich? Also wirklich." Grinsend schüttelte er den Kopf. Doch dann kam ihm eine Idee. "Du doch auch nicht, oder?" Bevor Emma reagieren konnte, wuschelte er ihr durch die Haare und musste lachen, als er danach ihren Blick sah.
"Jürgen Klopp?" Er schätzte den Dortmunder Trainer. Trotzdem wollte er das nicht auf sich sitzen lassen. Fieberhaft suchte er nach einer passenden Antwort und hob den Zeigefinger, als er eine gefunden hatte. "Aber Jürgen ist der Trainer eines Vereins...wir sprechen hier von der spanischen Nationalmannschaft. Also geht es auch um Trainer von Nationalmannschaften."

Als er ihr durch die Haare wuschelte, hätte sie ihn wirklich gerade umbringen können. "Erstens mal, bin ich eine Frau und zweitens, richtet das bei mir viel mehr Schaden an als bei dir und ich hab dir nicht so die Frisur zerstört."
Joachims Antwort auf die Sache mit Jürgen Klopp nahm sie stirnrunzelnd zur Kenntnis. Das hörte sich wirklich nicht nach einer sicheren Antwort an. "Cesare Prandelli ist doch auch ganz süß." Sie versuchte glaubhaft zu lächeln, verzog aber dann doch ihr Gesicht. Der italienische Trainer war ja so gar nicht ihrs.

„Friede“, erklärte er lachend und hob beide Hände, als Emma ihm eine Standpauke hält. „Du bist trotzdem noch wunderschön.“ Er drückte ihr einen liebevollen Kuss auf die Lippen und versuchte, mit seinen Finger etwas Ordnung bei ihrem Haaren zu schaffen.
„Cesare Prandelli ist süß?!“ Jetzt setzte er sich komplett auf und verschränkte die Arme vor der Brust. Ungläubig sah er sie an. „Das…“, ihm fehlten die Worte, „…über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.“ Er sah den italienischen Trainer vor sich und schüttelte den Kopf.

„Du bist trotzdem noch wunderschön.“ Verlegen erwiderte sie den Kuss und fand auch die Geste mit ihren Haaren sehr liebevoll.
„Cesare Prandelli ist süß?!“ Sie brach bei seinem Blick in lautes Gelächter aus. „Das…über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.“ Sie verzog wieder das Gesicht als sie an den Trainer dachte. "Nicht mal mit 2 Promille fänd ich den süß", meinte sie ernst. Aber das war ja eben nur Spaß gewesen. "Ich sollte zwar als Halbspanierin eine Vorliebe für südländische Typen haben, aber das..." Sie schüttelte den Kopf. "Außerdem hab ich ja immer noch dich." Sanft legte sie ihre Lippen auf seine. Danach sah sie ihm tief in die Augen. "Der weltbeste Trainer sitzt nämlich immer noch hier mit mir in einer Hängematte."

„Nicht mal mit 2 Promille fänd ich den süß. Ich sollte zwar als Halbspanierin eine Vorliebe für südländische Typen haben, aber das…“ Als sie den Kopf schüttelte, lächelte er. „Dann bin ich ja froh, dass dein Herz nur zur Hälfte für Spanien schlägt.“ Emma sah ihn an. „Außerdem hab ich ja immer noch dich. Er öffnete den Mund, doch Emma ließ ihn nicht ausreden, sondern küsste ihn. „Der weltbeste Trainer sitzt nämlich immer noch hier mit mir in einer Hängematte.“ Er erwiderte ihren Blick. Die Formulierung hatte etwas von 'wir sitzen im selben Boot' und doch fand er sie irgendwie passend. „Danke für das Kompliment, Miss FIFA“, antwortete er leise und küsste sie sanft. Seine Hände wanderten an ihre Seiten und zogen sie vorsichtig näher zu sich. Fragend stupste er mit seiner Zunge gegen ihre Lippen.