Hotelzimmer von Emma

"Okay", sie lächelte erleichtert. Solange das nicht der Fall war, konnte sie beruhigt sein. Das wollte sie nämlich wirklich nicht. Ihn mit ihrer Art einzuengen. Das wäre einfach zu viel. Als er sie vorsichtig wieder zu sich zog, lächelte sie und rückte wieder näher zu ihm. Es war schön ihn wieder so nah bei sich zu spüren. Da konnte man beinahe alles um sich herum vergessen. Für einen Moment schloss sie die Augen. In ein paar Tagen könnte alles wieder normal sein und das obwohl sie sich so daneben verhalten hatte.

Als Emma sich gegen ihn lehnte, strich er wieder leicht über ihren Rücken. Sie schien wirklich nicht gut geschlafen zu haben, denn er spürte, wie ihr Atem ruhiger wurde. Aber wenn sie so etwas zur Ruhe kam, würde er den Teufel tun und sie davon abhalten. Bedächtig holte er sein Handy aus der Tasche und kontrollierte seine Emails. Das war zwar etwas umständlich, weil er Emma immer noch über den Rücken streichelte, aber es ging.
Als er sein Handy wieder zur Seite legte, hatte Emma sich keinen Millimeter bewegt. „Schläfst du?“, flüsterte er und schlug sich für die blöde Frage innerlich vor die Stirn.

"Schläfst du?" Wie kam er denn jetzt darauf? Nur weil sie einmal nichts sagte... "Nein", murmelte sie. "Ich bin hellwach." Darüber hätte sie beinahe selber lachen müssen. Sie war müde, aber da Joachim bei ihr war, würde sie sicher nicht schlafen. Später wenn er Training oder sonst was hatte, konnte sie immer noch schlafen.
Am liebsten hätte sie gerade noch etwas gesagt, aber sie wusste nicht was. Sie würde sicher alles falsch machen. Das kriegte sie ja immer wieder hin.

„Nein, ich bin hellwach.“ Er lachte leise. „Und ich werde Trainer bei Real Madrid.“ Kopfschüttelnd verdrehte er die Augen. „Aber wenn du wach bist, kannst du mir mal sagen, wie wir hier ein internes Fußballturnier organisieren können.“ Er selbst hatte da nämlich noch keine Idee. Moritz hatte ihn mit dieser Idee einfach überfordert. Dennoch hörte sich das gut an und würde vielleicht auch recht spannend werden.

"Und ich werde Trainer bei Real Madrid.“ Sie konnte nicht anders, ließ sich nach hinten auf den Rücken voll und brach in lautes Gelächter aus. Gestern Abend hatte sie noch mit mario darüber gesprochen und jetzt haute er das eben mal so raus. Genial.
Nachdem sie sich wieder etwas beruhigt hatte, begann er wieder: "Aber wenn du wach bist, kannst du mir mal sagen, wie wir hier ein internes Fußballturnier organisieren können.“ Sie überlegte kurz. So viel Ahnung hatte sie da jetzt auch nicht. "Also ich glaube nicht, dass ich da so eine große Hilfe sein kann. Ich würde Mannschaften einteilen und die dann per KO-Verfahren gegeneinander antreten lassen." Die Idee war ihm allerdings sicher auch schon gekommen. "Danach kann man dann irgendwas schönes machen. So wie dieser Teamday letztens am Strand."

Irritiert sah er Emma an. „Ähm, darf ich mitlachen?“ War es etwa so abwegig, dass er dort Trainer würde? Im Moment machte er sich über so etwas zwar keine Gedanken, aber es ging doch ums Prinzip.
Ihren Vorschlag hörte er nachdenkend an. So wie er das sah, würde das auf ein Desaster hinauslaufen, wenn die falschen Spieler in einer Mannschaft waren. Doch er konnte ja auch nicht nur die besten Freunde in ein Team stecken. Da wäre der Gedanke des 'Teamgeistes' falsch verstanden.
"Hört sich gar nicht so schlecht an, Miss FIFA", grinsend tippte er ihr auf den Bauch. "Strand", murmelte er...was könnte man da machen? Als er an den Teamday dachte, musste er plötzlich lachen. "Dann erwarte ich aber auch, dass du wieder singst!"

"Ähm, darf ich mitlachen?“, fragte er irritiert. "Ich hab gestern Abend mit Mario darüber gesprochen und jetzt sagst du das mal eben so." Sie grinste immer noch vor sich hin.
Sie zuckte zusammen, als er ihr gegen den Bauch tippte. "Ey", beschwerte sie sich. Als er dieses Mal anfing zu lachen, war sie verwirrt. "Dann erwarte ich aber auch, dass du wieder singst!" Sie verdrehte die Augen. "Sagt ja der Richtige", grummelte sie. "Bleib du lieber beim Fußball."

Überrascht zog er die Augenbrauen hoch. „Soso, du sprichst also mit Mario über meine Zukunft als Trainer. Ist ja interessant.“ Lächelnd schüttelte er den Kopf.
„Sagt ja der Richtige. Bleib du lieber beim Fußball.“ Gespielt empört schnappte er nach Luft. „Wie bitte?!“ Aus schmalen Augen sah er Emma an und fing an, sie zu kitzeln. Dass er ihr dabei immer näher kam, konnte er nicht verhindern. Erst als er nur noch wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt war, wurde ihm das bewusst. Er schluckte. Was war das hier? Er war völlig überfordert. „Dann sollte ich mich wohl auf den Weg zum Training machen…oder dir zur Strafe was vorsingen“, versuchte er die komische Situation zu überspielen und ließ sich auf den Rücken fallen.

"Wie bitte!?" Sie hatte keine anderen Reaktion erwartet. Als er anfing sie zu kitzeln, versuchte sie seine Hände wegzuschlagen, aber es gelang ihr wieder mal nicht. Plötzlich war er ihr verdammt nahe. Wollte er? Nein. Das war ihm sicher zu früh. Wie erwartet brachte er wieder Abstand zwischen sie und ließ sich ebenfalls auf den Rücken fallen. Sie allerdings blieb nicht so liegen und kniete sich hin. So konnte sie mal auf ihn herunter sehen.
"Du kannst auch hier bleiben, ohne zu singen." Sie grinste ihn an. "Aber mal ehrlich, ich singe garantiert nicht nochmal. Da müsste ich schon verdammt viel Alkohol trinken." Und das hatte sie seit dem Vorfall in der Disco auch nicht mehr vor.

Entweder Emma war es gerade nicht aufgefallen oder sie ignorierte die Situation. Jedenfalls krabbelte sie über seinen Bauch und sah auf ihn herab. Ohne es zu wollen, wurde er misstrauisch. „Du kannst auch hier bleiben, ohne zu singen.“ Er blinzelte. „Und was soll ich hier tun?“
Er seufzte, als sie den Alkohol erwähnte. Unweigerlich musste er an den Abend denken, als Jenny Emma bei ihm 'abgeliefert' hatte. Das wollte er ungern nochmal erleben. „Dabei hast du so ein schönes Stimmchen“, meinte er und musste das Grinsen unterdrücken.

"Und was soll ich hier tun?“ Sie runzelte die Stirn. "Was ist das denn für eine Frage?" Kopfschüttelnd sah sie ihn an. "Du kannst natürlich gehen, wenn du willst." So. Spätestens jetzt wusste sie, dass sie definitiv nicht klammerte.
„Dabei hast du so ein schönes Stimmchen.“ Sein unterdrücktes Grinsen war deutlich zu erkennen. "Du bist so unverschämt. Aber wie will man über etwas urteilen, von dem man selbst keine Ahnung hat?" Gespielt empört verschränkte sie die Arme und warf den Kopf in den Nacken.

„Will ich aber nicht“, lächelte er. Außerdem saß Emma so auf ihm, dass er eh nicht aufstehen konnte. Das mit der Stimme hätte er nicht sagen sollen. „Du bist so unverschämt. Aber wie will man über etwas urteil, von dem man selbst keine Ahnung hat?“ Entgeistert sah er sie an. „Unverschämt? Ich? Also wirklich…was denkst du denn von mir?“ Schmollend schob er die Unterlippe vor. Als sie dann die Arme verschränkte und den Kopf in den Nacken warf, wartete er einen Moment. Doch Emma gab ihre Haltung nicht auf.
Er drehte den Kopf nach links und sah sein Handy. Ihm kam eine Idee. Schnell hatte er im Internet das Video gefunden, dass ich gerade in den Sinn gekommen war. Er drückte auf 'Pause' und ließ dann langsam seine Finger über ihren Oberschenkel wandern, an ihrer Seite emporklettern bis er an ihrem Kinn angekommen war. Sanft brachte er sie dazu, zu ihm zu schauen. „Wenn du dir das ansehen kannst ohne zu lachen, kriegst du einen Kuss.“ Ohne ihr groß Zeit zu lassen, hielt er ihr das Handy hin.

https://www.youtube.com/watch?v=N1pOatqxbfc

Sie zuckte zusammen, als sie seine Hände an ihrem Oberschenkel spürte. Doch sie behielt ihre Position bei. Sein Hand strich über ihre Seite weiter nach oben und zwang sie dann, ihn anzusehen. „Wenn du dir das ansehen kannst ohne zu lachen, kriegst du einen Kuss.“ Fragend sah sie ihn an. Doch er hielt ihr einfach das Handy hin. Die ersten Sekunden biss sie sich noch auf die Unterlippe, um ein Lachen zu verhindern. Doch dann brach es aus ihr heraus. Das Video passte einfach perfekt. Erst als ihr bereits die Tränen kamen, konnte sie sich wieder beruhigen. "Es gibt anscheinend doch Lebewesen, die schlechter singen als du." Frech grinsend sah sie ihn an. Wenn sie schon keinen Kuss bekam..

Grinsend beobachtete er Emmas Reaktion. Er hatte nicht abschätzen können, wie weit sie sich zusammenreißen konnte. Doch als sie anfing zu lachen, wusste er, wie er Emma auf andere Gedanken bringen konnte, wenn sie mal schlecht gelaunt war.
„Es gibt anscheinend doch Lebewesen, die schlechter singen als du.“ Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen…doch ihm fiel nichts ein. „Du bist unmöglich“, stellte er kopfschüttelnd fest. „Und dabei wäre der Trostpreis ein kleiner Kuss gewesen.“ Er zuckte die Schultern, soweit das im Liegen möglich war. „Aber wer so frech ist…“ Den Satz ließ er unvollendet.

„Du bist unmöglich“, stellte er kopfschüttelnd fest. „Und dabei wäre der Trostpreis ein kleiner Kuss gewesen.“ Das war ja wohl einfach unglaublich. „Aber wer so frech ist…“ Sie schüttelte den Kopf. "Du hast mich reingelegt. Das war ein ganz mieser Trick." Ein besseres Argument fiel ihr gerade auch nicht ein. Sein Handy legte legte sie neben ihn und kletterte dann von ihm herunter. Sie drehte ihm den Rücken zu und verschränkte die Arme. Wenn er nicht fair spielte, konnte sie ruhig ein wenig vor sich hin schmollen.

„Das war doch kein…“ Weiter kam er nicht, denn Emma rutschte neben ihn und drehte ihm den Rücken zu. Er verdrehte die Augen. Manchmal übertrieb sie wirklich. Er richtete sich auf und streckte sich dann zu Emma. Kurz entschlossen schlang er seine Arme um ihren Bauch und zog sie zu sich. „Könntest du es dir bitte abgewöhnen, immer so schnell eingeschnappt zu sein“, bat er sie murmelnd und drückte ihr einen Kuss auf den Hinterkopf.

Erschrocken keuchte sie auf, als sich zwei Arme um ihren Bauch legten und sie zu ihm zogen. Sie hatte also erreicht, was sie wollte. „Könntest du es dir bitte abgewöhnen, immer so schnell eingeschnappt zu sein?“ Sie lächelte vor sich hin. "Nein. In 99 Prozent der Fälle hat das nämlich die gewünschte Wirkung." Sie drehte sein Gesicht zu ihm und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. "Nicht böse sein."

„Nein. In 99 Prozent der Fälle hat das nämlich die gewünschte Wirkung.“ Er blinzelte. Sie hatte das mit Absicht gemacht? Gerade wollte er etwas sagen, da spürte er ihre Lippen auf seiner Wange. „Nicht böse sein.“ Er seufzte. Als er ihren Blick bemerkte, lächelte er schwach. „Kannst du mir mal sagen, warum ich dir nie lange böse sein kann?“ Er schüttelte den Kopf. Dass sie ihn auch so um den Finger wickeln konnte und er immer genauso reagierte, wie sie es gerne hätte…

„Kannst du mir mal sagen, warum ich dir nie lange böse sein kann?“ Ihr fiel da sofort eine Antwort ein, die sie im Nachhinein lieber nicht gesagt hätte. "Weil du mich dann mindest 5-mal am Tag verhauen müsstest." Sie drehte ihr Gesicht von ihm weg und lehnte sich einfach gegen ihn. Das hier war einfach die perfekte Ablenkung gewesen und es fühlte sich schon fast wieder normal an hier so mit ihm zu sitzen. Sanft legte sie ihre Hände auf seine, die immer noch auf ihrem Bauch ruhten.

„Weil du mich dann mindestens 5-mal am Tag verhauen müsstest.“ Er lachte leise. „Ich hatte da zwar an einen anderen Grund gedacht. Aber das stimmt auch irgendwie. Wobei…ich kenne da Methoden, die effektiver sind…zumindest bei dir.“ Zur Bestätigung strich er leicht ihre Seite entlang, piekste sie kurz und legte seine Hand dann wieder zurück auf ihren Bauch, als wenn nichts gewesen wäre.
Als sie ihre Hände auf seine legte, schob er seine Finger lächelnd zwischen ihre. Außenstehende würden vermutlich sagen, dass er vorschnell handelte und sich Zeit lassen sollte. Doch er liebte Emma und auch, wenn er ihr den Kuss nicht direkt verzeihen konnte, wollte er diese langsame Annäherung.

Er schob seiner Finger zwischen ihre. Sie war froh, dass er diese Nähe schon zuließ. Ein Stück weit bewunderte sie ihn sogar dafür, dass er es tat. Sie in seiner Lage hätte das sicher nicht gekonnt. Er war eben wieder mal stärker als sie. Ihr Blick streifte durch das Zimmer und blieb an der Hängematte stehen. Sie lächelte schwach. Was hatten sie da drin schon für Blödsinn miteinander getrieben. Schöne Erinnerungen, die sie wieder hoffen ließen.

Als Emma nach draußen sah, folgte er ihrem Blick. Die Hängematte weckte Erinnerungen an die letzten Tage. Wie sie dort gemeinsam gelegen hatten und er fast schon Besitzansprüche gestellt hatte. Lächelnd schüttelte er den Kopf. "Woran denkst du", wollte er von Emma wissen, die immer noch wie gebannt aus dem Fenster sah.

"Woran denkst du?" Sie hob die Hand und zeigte auf die Hängematte. "An deine Hängematte", grinste sie und drehte sich ein Stück um ihn anzusehen. "Kannst du dich noch an das Titanic-Denkmal erinnern?" Als sie daran dachte, musste sie wirklich breit lächeln. Der Name war wirklich unglaublich dämlich, aber irgendwie auch eine kleine Erinnerung an ihre Beziehung. All diese kleinen eigentlich unbedeutenden Dinge, waren in solchen Situationen sehr wichtig.

Und prompt bestätigte Emma seinen Gedanken. „Jaja, die Hängematte“, grinste er vor sich hin. „Kannst du dich noch an das Titanic-Denkmal erinnern?“ Er lachte. „Wie könnte ich das vergessen?“ Er schweifte mit den Gedanken ab. Dachte an den Ausflug zum Corcovado. „Eigentlich müssten wir mit der gesamten Mannschaft mal einen Ausflug unternehmen“, überlegte er. Mal rauskommen aus dem Hotel. Etwas von Brasilien sehen…

„Eigentlich müssten wir mit der gesamten Mannschaft mal einen Ausflug unternehmen.“ Sie wandte den Blick ab. Die Mannschaft. Natürlich. Irgendwann würde sie sich ein Tattoo stechen lassen mit dem Titel "ewige Nummer 2". Sie sollte nicht so eifersüchtig sein, aber sie war es nun mal. Zum Glück konnte er ihre Gedanken nicht lesen.
"Das würde der Mannschaft sicher gut tun."