Hotelzimmer von Emma

Er konnte erkennen, dass er das Thema besser nicht angesprochen hätte. Und Emma schüttelte auch noch den Kopf. „Das ist kompliziert und ich weiß nicht, was er dir gesagt hat.“ Seufzend ließ er den Kopf zurück in das Kissen sinken. Und er wusste nicht, was Hansi Emma gesagt hatte. Also standen sie beide vor dem gleichen Problem. „Dann scheint er wohl gerade einige Probleme zu haben“, murmelte er zu sich selbst. Denn mit Emma würde er wohl kaum über seine Liebesangelegenheiten sprechen. Vielleicht etwas berufliches? Immerhin hatte sie das ja auch mal überlegt.

„Dann scheint er wohl gerade einige Probleme zu haben.“Das hatte er wirklich und er tat ihr so leid. „Hansi muss selbst herausfinden, was richtig ist und was nicht.“ Dabei würde sie es belassen. Die Aussage konnte man auf viele Dinge beziehen und so hatte sie nichts verraten. Sie drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Mach dir nicht so viele Gedanken.“ Erneut legte sie ihre Lippen auf seine, um ihn auf andere Gedanken zu bringen.

„Hansi muss selbst herausfinden, was richtig ist und was nicht.“ Er seufzte leise und strich ihr durch die Haare. Sie hatte ja Recht, aber er wollte ihm eben auch helfen. Auf den Kuss konnte er sich nicht konzentrieren. Zu sehr spukte diese Geschichte in seinem Kopf herum. „Mach dir nicht so viele Gedanken“, brachte Emma ihn zurück in die Gegenwart und küsste ihn erneut. „Mach ich nicht“, erwiderte er sofort. Und musste lächeln, als er merkte, wie gelogen das war. Er macht sich viel zu viele Gedanken. „Entschuldige“, murmelte er leise und küsste sie gefühlvoll. Er war so froh, dass er sie hatte. Erst als er wieder atmen musste, löste er sich von ihr. „Wie hast du eigentlich herausgefunden, dass du Gefühle für mich hast?“, fragte er dann leise und streichelte sanft ihren Nacken. Vielleicht könnte er so einen Hinweis bekommen, wie er Hansi helfen könnte.

„Mach ich nicht.“ Er wusste wohl selbst, dass das nicht stimmte. Ein Joachim Löw machte sich immer Sorgen. „Entschuldige.“ Sie schüttelte den Kopf. Er brauchte sich nicht entschuldigen, wenn er sich um seinen besten Freund Sorgen machte. Das tat sie ja auch. Zwar war Hansi nicht ihr bester Freund, aber trotzdem war er ihr in freundschaftlicher Hinsicht auch wichtig. Sie verstanden sich gut. Also sah sie da kein Problem. Der Kuss lenkte sie allerdings von diesen Gedanken weg. „Wie hast du eigentlich herausgefunden, dass du Gefühle für mich hast?“ Sie kräuselte die Stirn. Wie kam er denn jetzt darauf? „Ich weiß nicht so genau. Das merkt man einfach. Wie hast du das denn herausgefunden?“ Sie wollte nicht wirklich eine Antwort. „Das spürt man einfach. Kribbeln im Bauch. Das volle Programm eben.“ Sie lächelte leicht überfordert. So richtig formulieren konnte sie das auch nicht. „Wieso willst du das denn wissen?“

„Ich weiß nicht so genau. Das merkt man einfach. Wie hast du das denn herausgefunden?“ Er überlegte einen Moment. Das war eine gute Frage. Und eigentlich könnte er nur dasselbe antworten wie Emma. „Das spürt man einfach. Kribbeln im Bauch. Das volle Programm eben“, sprach sie dann jedoch schon weiter. „Kribbeln im Bauch also?“, lächelte er leise. Leicht schob er seine Hand unter ihr Oberteil und streichelte eben jene Stelle. „Wieso willst du das denn wissen?“ Seufzend hauchte er ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich…Ein Bekannter von mir hat wohl genau die Symptome, die du gerade beschrieben hast. Kribbeln im Bauch, Herzklopfen…“ Dass er in dem Moment genauso von einem 'Bekannten' sprach wie Hansi, merkte er erst gar nicht. Aber er konnte ja auch schlecht sagen, dass es sich um seinen besten Freund handelte. Der eigentlich glücklich verheiratet sein sollte. Zumindest war das wohl das, was Emma wusste.

„Kribbeln im Bauch also?“ Sie zuckte mit den Schultern. Das kannte man doch. Sie zuckte kurz, als sie seine Hand auf ihrem nackten Bauch spürte. Doch dann lächelte sie. „Das ist mein Bauch. Gut erkannt.“ Grinsend tätschelte sie ihm die Wange.
„Ich…Ein Bekannter von mir hat wohl genau die Symptome, die du gerade beschrieben hast. Kribbeln im Bauch, Herzklopfen…“ Das klang für sie ziemlich eindeutig. „Dann hat dieser Bekannte sich wohl verliebt.“ Warum es jetzt von Hansi über verliebt sein zu einem Bekannten kam, wusste sie nicht, aber...Moment. Hansi. Verliebt. Bekannter. Dann war es auch wohl klar, um wen es sich handelte. Sie verhielt sich dann mal weiterhin ahnungslos. Sonst müsste sie sich am Ende noch erklären und das konnte sie leider nicht.

„Das ist mein Bauch. Gut erkannt.“ Er verdrehte die Augen. Als sie ihm dann auch noch die Wange tätschelte, zog er seine Hand leicht beleidigt zurück. Dann nicht. Er wusste ja, dass sie es nicht böse meinte und trotzdem…
„Dann hat dieser Bekannte sich wohl verliebt.“ Emma sagte das so einfach. Aber sie wusste ja auch nicht, dass es sich um Hansi handelte. Und der war nun einmal verheiratet. Und vor allem machte es die Tatsache, dass er sich wohl in einen Mann verliebt hatte, nicht gerade einfacher. „Hat er wohl“, murmelte er. Er seufzte leise und vergrub das Gesicht dann an ihrem Hals. „Wie gut, dass wir das hinter uns haben“, lachte er gegen ihre Haut.

„Hat er wohl.“ Sie streichelte sanft durch seine Haare. Armer Hansi. Armer Papá. Das war doch alles kompletter Mist. „Wie gut, dass wir das hinter uns haben.“ Sie nickte bloß. „Wie gut, dass ich dafür gesorgt habe“, grinste sie. Als er seinen Mund öffnete, um etwas zu sagen, schnitt sie ihm das Wort ab. „Gern geschehen.“ Doch sofort danach zuckte sie zusammen. Natürlich musste er sie wieder kitzeln. „Man, du bist fast so schlimm wie Hansi.“ Der hatte sie auch schon damit geärgert.

„Wie gut, dass ich dafür gesorgt habe.“ Bitte? „D…“ Weiter kam er nicht. „Gern geschehen“, unterbrach Emma ihn. Er seufzte. „Frech wie immer. Womit habe ich das nur verdient?“, fragte er theatralisch und piekste ihr dann grinsend in die Seite. „Man, du bist fast so schlimm wie Hansi.“ Er hielt abrupt inne. „Wie Hansi?“, fragte er verwirrt nach. Er war nicht eifersüchtig. Dazu hatte er keinen Grund. Es wunderte ihn nur, dass die beiden doch so eine enge Bindung verband. Das war ihm noch nie so aufgefallen.

„Wie Hansi?“, fragte er verwirrt. Sie biss sich auf die Lippe. „Der ärgert auch gerne und ich musste gerade wieder an ihn denken.“ Ihr Blick richtete sich aus dem Fenster. Er tat ihr einfach nur leid. Wieso hatte er sich auch in ihren Vater verlieben müssen? Bei einer anderen Frau wäre das einfacher gewesen. Aber beim Fußball hatten die Meisten eben eine geringe Toleranzgrenze. Eine traurige Sache war das.

„Der ärgert auch gerne und ich musste gerade wieder an ihn denken.“ Ihm war nicht entgangen, dass sie sich auf die Lippe biss. „Lass das“, lächelte er und streichelte sanft mit einem Finger über ihre Unterlippe. „Aber erklär mir doch mal, warum Hansi dich ärgert?“ Das war doch eigentlich 'sein' Privileg. Irgendwie verwirrten ihn ihre Worte gerade. Aber Emma wandte den Blick ab. Hatte er jetzt etwas Falsches gesagt? „Emma?“, sprach er sie leise an.

„Lass das.“ Er bemerkte auch wirklich alles. Als sie seinen Finger an ihren Lippen spürte, hauchte sie einen kurzen Kuss darauf. „Aber erklär mir doch mal, warum Hansi dich ärgert? Emma?“ Sie schüttelte den Kopf. „Vergiss es einfach.“ So wichtig war das jetzt auch nicht gewesen. Es war ihr nur spontan eingefallen. Als sie seinen skeptischen Blick sah, beugte sie sich zu ihm und legte ihre Lippen vorsichtig auf seine. Die Situation war gerade irgendwie seltsam und sie verstand einfach nicht warum.

"Vergiss es einfach." Er seufzte. Dadurch machte sie ihn erst recht misstrauisch. "Du kannst..." Weiter kam er nicht, denn Emma drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Oder brachte ihn eher einfach nur zum Schweigen. Irgendetwas stimmte hier doch nicht. Das spürte er. Vorsichtig schob er sie kurz von sich. "Wenn du reden willst, sag es", erklärte er ihr leise und ließ seine Hand dann sanft in ihren Nacken wandern. Liebevoll legte er seine Lippen wieder auf ihre und zog sie näher zu sich.

„Wenn du reden willst, sag es.“ Es ging hier nicht darum, ob sie das wollte, sondern ob sie das durfte. Und das durfte sie eben nicht. Doch er lenkte schon wieder selbst von seinen Worten ab und küsste sie. Sie rutschte noch näher von ihm. Hansi und José vermissten diese Liebe. Warum musste man um die richtige Liebe auch immer so kämpfen? Gerade ihr Vater hatte schon so viel erleiden müssen. Warum konnte er nicht mal jetzt Glück haben? Sie spürte selbst, dass sie gerade nicht bei der Sache war. Aber ändern konnte sie es leider auch nicht.

Emma rutschte näher zu ihm und er streichelte sanft über ihre Hand. Doch irgendwie schien sie nur noch körperlich anwesend zu sein. Auch als er sich zurücklehnte, reagierte sie nicht. Abwartend blieb er in seiner Position. Irgendwann war sie wohl wieder voll und ganz bei ihm. Sie beschäftigte doch irgendetwas. Und das wollte, konnte oder durfte sie ihm nicht sagen. Er seufzte leise. „Wo bist du nur immer mit deinen Gedanken?“, murmelte er eher zu sich selbst als zu Emma.

„Wo bist du nur immer mit deinen Gedanken?“ Entschuldigend sah sie ihn an. Das war doch keine Absicht gewesen. „Ich erzähle es dir, so schnell es geht, ja?“ Sie hatte jetzt schon ein schlechtes Gewissen. Joachim war ihr Freund und sie liebte ihn. Eigentlich hatte man in einer Beziehung keine Geheimnisse. Zumindest nicht solche Geheimnisse. Und jetzt fing sie gleich mit sowas an. Es tat ihr wirklich leid. Unbewusst hatte sie sich näher an ihn gedrängt.

Wenn sie ihn so ansah, konnte er ihr nicht böse sein. „Ich erzähle es dir, so schnell es geht, ja?“ Er seufzte leise. Er wollte sie doch nicht dazu zwingen, ihm das zu erzählen. „Wenn es nicht geht, dann geht es nicht“, murmelte er. Und doch schien es sie zu belasten. Oder hatte es keinen Grund, warum sie plötzlich näher zu ihm rutschte. „Kann das Schäfchen aufhören, sich so viele Gedanken zu machen?“, fragte er leise und zog sie enger an sich und streichelte sanft durch ihre Haare, als sie ihren Kopf auf seiner Brust ablegte.

„Wenn es nicht geht, dann geht es nicht.“ Er hatte ja Recht und trotzdem gefiel es ihr nicht. Sie wollte ihm nichts verheimlichen. Das war einfach nicht ihre Art. „Kann das Schäfchen aufhören, sich so viele Gedanken zu machen?“ Sie fühlte sich gerade wirklich wie ein Schäfchen. So wie er ihr über den Kopf streichelte. Gerade fühlte sie sich einfach wieder wie ein kleines Mädchen, das nicht weiterwusste. Das Joachim gerade da war, machte es besser. Aber er konnte ihr eben nur helfen oder eher Hansi und José, wenn er wusste worum es ging.

SMS an Jogi

Ich komme gleich nicht zum Essen.

Sanft streichelte er immer wieder über Emmas Rücken. Er wusste sich gerade nicht anders zu helfen. Aber so konnte er ihr wenigstens zeigen, dass er für sie da war. Sein Handy störte ihre Zweisamkeit. Seufzend kramte er es hervor und runzelte die Stirn. „Hansi kommt nicht zum Essen“, murmelte er leise. Emma konnte das ruhig wissen. Sie war ja auch mit Hansi befreundet. „Ich glaube, ich schaue mal nach ihm.“ Irgendwie kam ihm diese Nachricht merkwürdig vor. Hansi ließ ein Essen nicht einfach so ausfallen.

Sie kuschelte sich an ihn und genoss für diesen Moment einfach nur ihre Zweisamkeit. Als sein Handy klingelte, seufzte sie leise und zog sich ein Stück zurück. Sie kannte das ja schon. „Hansi kommt nicht zum Essen.“ Besorgt sah sie ihn an. Das war nicht gut. „Oh Hansi.“ Sie schüttelte den Kopf. Er durfte sich jetzt nicht verstecken wegen ihrem Vater. „Ich glaube, ich schaue mal nach ihm.“ Sie nickte schnell. „Das ist eine gute Idee.“

„Oh Hansi.“ Er nickte. So ungefähr hätte er es auch ausgedrückt. Wo sollte das hinführen, wenn er sich jetzt weigerte, am Gemeinschaftsleben teilzunehmen? Oder handelte es sich bei diesem Unbekannten um jemanden aus dem Team? Kurz spannte er sich an. Nein, das konnte nicht sein. Hansi hatte von jemanden gesprochen, den er noch nie gesehen hatte. „Das ist eine gute Idee.“ Er blinzelte. Emma hatte er gerade vollkommen ausgeblendet. „Ich glaube auch“, murmelte er und stand auf. „Ich liebe dich“, lächelte er und verwickelte sie in einen gefühlvollen Kuss. Dann machte er sich auf den Weg zu seinem besten Freund.

Tbc: Hansis Zimmerchen

„Ich liebe dich.“ Lächelnd erwiderte sie den Kuss. „Ich dich auch.“ Als er das Zimmer verlassen hatte, verschwand sie ins Bad, um zu duschen. Doch auch das warme Wasser brachte ihr keine Entspannung. Viel zu sehr musste sie über ihren Vater und Hansi nachdenken. Würden sie das schaffen? Sie wusste, was die beiden füreinander empfanden, aber sie durfte weder Hansi noch ihren Vater verraten. Seufzend ließ sie sich draußen auf dem Balkon auf einem der Sessel nieder. Nachdem sie eine Weile hier gesessen hatte, beschloss sie, mal nach Hansi zu sehen. Aber wollte der sie überhaupt sehen? Lieber schrieb sie ihm eine SMS.

SMS an Emma

Wenn du magst...

Sie hatte sich gerade die Haare gekämmt, da klingelt ihr Handy erneut. „Ach Hansi“, seufzte sie. Das klang so, als wollte er eigentlich, dass sie kam und irgendwie auch doch nicht. Das hielt sie allerdings nicht davon ab, dass sie jetzt zu ihm gehen würde.

Tbc: Hansis Zimmerchen