Hotelzimmer von Emilia

Mario murmelte ein Liebesgeständnis. Emilia schreckte zurück, aber bemerkte dann, dass er noch schlief. Sie sah ihn noch eine Weile an. Dann stand sie auf und zog sich etwas Bequemeres an. Sie legte sich auf die andere Betthälfte und machte ihrem Laptop an.

Unruhig wälzte sich Mario hin und her. Er bekam überhaupt nichts mit.
Vor seinen Augen lief ein Film ab. Emy hatte ihn weggestoßen und lief zu Marco. Lief zu Marco und küsste ihn auf die Lippen. Hasserfüllt lachte sie Mario an. Mario schlug um sich. "Emy... Nein... Nein. Nicht ihn. Ich... Nicht er. Ich..." Doch Emy lachte nur und küsste Marco noch einmal. "NEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN", schrie Mario und wachte schweiß gebadet auf.

Emilia las gerade etwas über Schwangerschaften als Mario sich hin und her wälzte. Er murmelte unverständliches Zeug bis er laut "Nein" schrie.
"Hey Mario, es ist alles ok. Du hast nur geträumt.", sagte Emilia sanft und stich ihm leicht über die Schulter. Sie lächelte ihn an.

Noch im Halbschlaf riss er sich von Emy los und rannte zur Tür. "Emy, was tust du da? Willst du mich jetzt ganz fertig machen? Du willst, dass ich am Boden liege oder? Und wenn ich am Boden liege trittst du noch einmal auf mich ein. Ich kann das nicht." Dass Marco gar nicht da war und somit nichts in der Realität passiert war, kapierte er überhaupt nicht.

Emilia sah Mario geschockt an. "Mario warte.", rief sie und stand schnell auf und lief zu ihm. Sie hielt seinen Arm fest, da er Probleme hatte, die Tür auf zubekommen. "Mario was ist denn los?" Sie sah ihn verwirrt an. "Was hast du denn geträumt?", fragte sie ihn sanft und strich über seinen Arm.

"Hab ich jetzt etwa meine Liebe an meinen besten Freund verloren?", schluchzte Mario und brach auf dem Fußboden zusammen. In seinem Kopf drehte sich alles und er wusste immer noch nicht, was hier los war. Bis Emy etwas von geträumt faselte. "Geträumt? Wie geträumt?", stammelte Mario und sah Emy verwirrt an. Die Hand auf seinem Arm fühlte sich aber auch viel zu gut an.

Emilia hatte sich zu ihr runter gebeugt und sah ihn verwirrt an. "Was ist mit deinem besten Freund?" Sie strich behutsam über seinen Arm.
"Ja Mario. Du hast geträumt. Ich lag nur neben dir und hab in meinem Laptop etwas im Internet gesurft. Was hast du denn geträumt Mario? Du bist ja völlig durcheinander."

"Oh mein Gott..." Mario schüttelte immer wieder den Kopf. Hatte er alles wirklich nur geträumt? "Aber du hast doch Marco geküsst. Und mich hämisch ausgelacht. Oder etwa nicht? Scheiße, ich hab das wirklich nur geträumt oder?" Seine ganze Kleidung war nass. Er hatte solche Angst gehabt. Und jetzt war alles umsonst? Er zitterte immer noch ein wenig.

Emilia nahm Mario in den Arm. "Du hast wirklich nur geträumt.", flüsterte sie und strich ihm durch die Haare. "Ich würde Marco niemals küssen. Marco hat mich wirklich verletzt mit dem, was er gesagt hat. Zwar hat er mir den Kopf gewaschen, aber er hat nicht das Recht dazu, mich so zu beleidigen." Sie hielt Mario immer noch im Arm. "Und gleich zweimal würde ich dich dann nicht fies auslachen oder so. Dafür bist du mir viel zu wichtig." Emilia löste sich ein bisschen von Mario, damit sie ihn ansehen konnte. Sie sah ihm tief in die Augen. Irgendetwas anziehendes hatten seine Augen gerade. Sie konnte sich nicht von ihnen lösen. Ganz langsam näherte sich ihr Kopf Marios und sie schloss die Augen.

Mario schloss die Augen und genoss das Gefühl von ihrer Hand in seinen Haaren. Obwohl er es nicht zugeben wollte, liebte er es auch von Marco durch die Haare gewuschelt zu werden.
Er seufzte erleichtert auf. Alles nur geträumt. Emy hatte Marco nicht geküsst und alles war gut. So langsam merkte er auch, wie bescheuert der Gedanke war. Als wenn Marco etwas mit Emy anfangen würde...
Nach einem Moment machte Emy sich ein wenig von ihm frei und sah ihm tief in die Augen. Mario versank wieder einmal in dem schokobraun ihrer Augen. Mario spürte in diesem Moment etwas magisches zwischen ihnen. So etwas hatte er noch nicht erlebt. Er schloss die Augen und nahm Emys sanfte Lippen mit seinen in Empfang. Langsam und sanft küssten sie sich, Marios Kopf war wie ausgeschaltet. Er dachte in diesem Moment an überhaupt nichts mehr.
Nach einer Weile kam Marios Traurigkeit allerdings zurück. Deshalb löste er sich von Emys Lippen und sah sie an. "Emy, du sollst mich nicht küssen, nur um mich zu trösten. Wenn du mich küsst, musst du es auch so meinen..." Er flüsterte nur noch, konnte seine Traurigkeit wohl nicht verbergen.

Als Emilia Marios Lippen auf ihren spürte und er den Kuss erwidere, breitete sich in ihrem Körper ein komisches Gefühl aus. Sie fühlte sich irgendwie geborgen.
Nach kurzer Zeit löste Mario sich von ihr und sie sah ihn geschockt an. Was hatte sie da nur gemacht. Das wollte sie doch eigentlich gar nicht.
Als Mario dann auch noch so traurig war, machte sie sich große Vorwürfe. Jetzt hatte sie Mario doch weh getan. Schnell stand sie auf.
„Mario es tut mir so leid. Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte. Ich… ich wollte das doch gar nicht. Ich wollte dir doch nie weh tun.“ Sie hatte sich von Mario weg gedreht und inzwischen liefen bei ihr die Tränen.
Emilia war gerade wirklich überfordert. Einmal war da Mario, dem sie gerade genau so weh getan hatte, wie sie es nie wollte und dann war da ja auch noch die Frage, warum sie das gemacht hatte. Sie hatte dabei gar nicht nachgedacht, sondern war einfach ihrem… ja was war sie eigentlich gefolgt. Sie war einfach völlig irritiert gerade.

Emy stand schneller auf, als Mario gucken konnte. Perplex starrte er sie an, wie sie sich auch noch umdrehte. Trotzdem konnte Mario sehen, wie ihr die Tränen über das Gesicht liefen.
Bei diesem Anblick spürte Mario wieder einen heftigen Schmerz in seiner Brust. Sie sollte nicht traurig sein. Nicht wegen ihm. Er wusste nicht, wie er es für sie besser machen konnte, spürte nur diesen unbändigen Willen sie zu spüren.
Kurzentschlossen stand Mario auf, drehte Emy zu sich und zog sie an sich. Sanft drückte er ihren Körper an seinen und strich ihr beruhigend über den Kopf. "Es wird alles gut Kleine. Glaub mir doch", flüsterte er immer wieder.

Emilia ließ sich in die Umarmung ziehen und genoss sie anfangs. Doch dann löste sie sich von Mario. "Nein Mario, so einfach ist das nicht. Ich tu dir ständig weh und das will ich nicht. Es geht so einfach nicht. Ich..." Emilia machte eine Pause. "Kannst du mich eine Weile alleine lassen? Ich brauch Zeit... zum Nachdenken.", sagte sie und drehte sich wieder weg von ihm.

Bei Mario liefen nun auch die Tränen. Emy hatte sich wieder umgedreht und nun war wohl endgültig Schluss mit ihnen beiden. Sie wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben, das musste er jetzt wohl akzeptieren. Ohne ein Wort zu sagen, drehte Mario sich noch einmal zu ihr um. Er sah ihr tief in die Augen, bevor er sie an sich drückte. In diesen Sekunden kam ihm ein völlig absurder Gedanke. Er erinnerte sich plötzlich an einen verregneten Montagnachmittag, wo kein Training gewesen war und er mit Marco die Twilight-Filme gesehen hatte. Sie wollten einfach nur sehen, warum die vielen Mädchen so darauf abfuhren. In diesem Moment wusste Mario weshalb. Auch wenn es nicht ganz genau passte, passte aber zumindest die Intention dahinter. Er würde um Emy kämpfen. Bis es nicht mehr ging.
"I will fight for you, until your heart stops beating", flüsterte er Emy zu, bevor er ihr einen Kuss auf die Stirn gab und er aus dem Zimmer ging.

tbc: Zimmer von Mario

Emilia ließ sich in die Umarmung ziehen und genoss sie. Es sollte immerhin die letzte für eine ganze Weile sein, wenn sogar für immer. Eine weitere Träne lief ihre Wange hinunter. Sie liebte Mario nicht aber sie hatte ihn lieb. Er war ihr wichtig und genau deshalb musste er jetzt gehen und sie musste ihn gehen lassen.
Plötzlich flüsterte Mario ihr etwas ins Ohr und küsste ihre Stirn. Noch bevor sie realisiert hatte, was er da gerade gesagt hatte, war Mario auch schon verschwunden. Sie hatte nicht mal Zeit gehabt zu reagieren. Verwirrt sah sie Mario nach. Was hatte er ihr da gerade gesagt? Er würde kämpfen um sie, bis ihr Herz aufhörte zu schlagen. Irgendwie breitete sich ein leichtes Glücksgefühl in ihr aus. Aber warum? Wenn sie an ihn dachte, waren dort keine Schmetterlinge, aber der Kuss vorhin war nicht einfach so ein Kuss gewesen. Er war mehr. Und dass Mario um sie kämpfen würde, machte sie glücklich. Was war nur mit Emilia los?
Verwirrt setzte sie sich aufs Bett. Sie brauchte dringend jemanden zum Reden. Normalerweise wäre sie jetzt zu Sebi und Ron gegangen, doch die beiden fielen eindeutig weg. Ihre Brüder waren auch nicht da. Jetzt fiel ihr aber niemand mehr ein. Also ließ sie sich einfach nach hinten fallen und schloss die Augen.

Als Emilia ihre Augen wieder öffnete und auf die Uhr sah, bemerkte sie, dass es Zeit fürs Abendessen war. Sie stand auf, machte sich noch ein bisschen frisch und ging dann los.

tbc: Speisesaal

cf Emilia und Manu: Speisesaal

Emilia schloss ihr Zimmer auf und ließ Manuel eintreten. Sie setzte sich selbst auf ihr Bett und macte eine einladende Bewegung in Richung Manuel.
"Was gibts?" Emilia versuchte Manuel anzulächeln, was ihr, ihrer Meinung nach, auch gut gelang.

Manu setzte sich zögernd neben Emilia auf das Bett. "Emilia, was war das in Berlin?!" fragte er. "Du weißt schon, die Nacht nach dem Pokalfinale. Was ist da passiert?" fragte Manu verwirrt. Er musste das jetzt wissen. Er konnte sich ja kaum noch an den Abend erinnern. Außer das er gesoffen hatte und in seinem Bett wieder auf gewacht war.

Emilia sah Manuel an. Dann sprang sie erschrocken auf. Sie sah Manuel aus großen Augen an. Woher wusste er das plötzlich. Und warum gerade jetzt?
Ihr liefen ein paar Tränen hinunter. Ihre Augen waren immer noch wiet aufgerissen und sie starrte Manuel an.
"Ähm... äh." Das war alles, was Emilia sagen konnte.

Manu schaute sie geschockt an. Irgendwas muss vorgefallen sein. Er stand auf und zog sie in seine Arme, versuchte ein wenig zu beruhigen. "Verdammt Emy... psscht.. beruhige dich!" flüsterte er ihr ins Ohr. Sie beiden setzten sich wieder auf das Bett und Manu sah Emy fragend an. "Magst mir bitte davon erzählen?" fragte er vorsichtig.

Emilia wehrte sich erst gegen die Umarmung, ließ sie aber dann zu. Sie lehnte sich gegen Manuel. Dieser setzte sich mit ihr wieder hin.
Emilia schüttelte ihren Kopf. Sie wollte nicht mit Manuel darüber reden. Sie hatte doch schon genug Probleme. Und wie kam er da plötzlich drauf.
Hatte Julian etwa geplappert? Nein, das glaubte sie nicht. Sowas würde er nicht machen. Oder doch?

Manu seufzte. Was sollte das.. er wollte es doch nur wissen. Er zwang Emilia sanft ihn an zu sehen. "Man Emy.. bitte.. es ist mir wichtig!" meinte er und schaute sie eindringlich und bittend an. Es war ihm verdammt wichtig, er musste das jetzt irgendwie raus bekommen und wenn Emilia nicht reden würde, würde er es auf eine andere Art und Weise heraus bekommen.

Emilia musste ihn notgedrungen ansehen, auch wenn sie es nicht wollte. Aber sie konnte doch Manuel jetzt nicht sagen, dass er Vater wurde. Der würde doch aus allen Wolken fallen. "Es... Manuel... es geht nicht. Ich kann einfach nicht.", sagte sie und senkte dann ihren Blick. Sie konnte Manuel nicht weiter ansehen.

Manu seufzte. Wenn es so nicht gut, musste er zu härteren Methoden greifen. Wieder zog er Emilia sanft an ihrem Kinn hoch, damit sie ihn ansehen musste. "Verdammt Emilia.. ich hab ein Recht dadrauf es zu erfahren und wenn du es mir nicht erzählst, hol ich mir woanders Infos und wer weiß ob die dann stimmen! Bitte sag was!" Das letzte sagte er etwas sanfter und er schaute Emilia mit einem seiner nettesten Blicken an und zog einen kleinen Schmollmund.

Wieder zwang Manuel sie ihn anzusehen. Aber Emilia konnte seinem Blick nicht standhalten. "Ich... ich weiß es doch auch nicht wirklich. Ich kann mich doch nicht mehr dran erinnern.", meinte sie und ihr lief eine Träne runter. So viel, wie in den letzten Tagen hatte sie schon lange nicht mehr geweint.
"Und... und vor allem, wie kommst du gerade jetzt da drauf?", fragte sie und sah ihn diesmal an.