Hotelzimmer von Emilia

Emilia war beruhigt, als Mario stehen blieb. Als sie bei ihm angekommen war, sah er ihr in die Augen. Kurz sah sie darin etwas, wie ein Leuchten. Das verschwand dann aber schnell wieder. Er senkte seinen Blick. "Weil ich mit dir reden will Mario. Danach lasse ich dich auch ein für alle Mal in Ruhe. Aber ich kann das von vorher nicht einfach vergessen. Außerdem hat du mich mit deiner SMS vorher wirklich verletzt.", erklärte Emilia.

Marios Herz spürte einen schmerzhaften Stich, als sie sagte, dass sie ihn danach ein für alle Mal in Ruhe lassen wollte. Nein, das durfte nicht passieren. "Dann lass uns zurück gehen zu dir", murmelte er einfach. "Meinst du mich hat deine SMS nicht verletzt?", fragte er noch bissig zurück.
Dann ging er zurück in Emilias Zimmer und setzte sich auf das Bett. Fragend sah er sie an.

Emilia lief Mario hinterher. In ihrem Zimmer angekommen, wollte sie erstmal ihre Antwort los werden. "Hättest du einfach auf meine SMS geantwortet und nicht nur so ein blödes Herz geschickt, dann hätte ich auch nicht so eine SMS schreiben müssen.", meinte sie leicht gereizt. Sie setzte sich auf ihren Stuhl und sah Mario böse an.

Emy sah ihn böse an, weshalb er zur Seite blickte und mit der Hand an ihrer Bettwäsche spielte.
"Was sollte ich dir denn sonst antworten? Ich weiß, dass die Geste ein Fehler war. Brauchst du mir also nicht mehr unter die Nase reiben..." Er fühlte sich genötigt das zu sagen. Auch wenn ein Teil in ihm schrie, dass es kein Fehler war. "Trotzdem brauchst du auch nicht so einen Scheiß schreiben. Du wusstest genau, wie mich das verletzen würde.", motzte Mario zurück. "Aber lass uns doch sachlich reden. Streiten hilft mir jedenfalls nicht weiter.", flüsterte er.

"Mario ich hab dich schlicht und einfach nur gefragt, ob wir reden können, sonst nichts. Und du schickst mir einfach ein Herz. Was soll ich denn bitte davon halten Mario?", fragend sah sie ihn an. "Und klar kann ich mir denken, dass die letzte SMS dir weh getan hat. Aber du hast mich verletzt, da konnte ich nichts anderes schreiben.", erklärte sie und irgendwie tat es ihr inzwischen Leid.
"Ja du hast Recht. Sollten wir. Also. Warum hast du das vorher gemacht Mario? Ich mag dich wirklich, aber nicht so wie du mich und das weißt du doch auch. Ich... ich will dir doch nicht nochmal weh tun, aber nach dem muss ich es.", meinte Emilia traurig und sah auf ihre Hände.

Verletzt legte Mario sich auf die Seite, damit er Emy nicht ansehen musste. Das alles hier tat ihm so unglaublich weh, dass er es kaum in Worte fassen konnte. "Ich weiß es nicht", flüsterte er. Denn er wusste es wirklich nicht. "Aber ich wollte um dich kämpften. Ich wollte nicht einfach so aufgeben. Ich dachte... vielleicht könnte da ja doch irgendwann was raus werden. Aber... aber ich kann mir das schenken oder?", fragte er traurig und starrte weiterhin auf den Kleiderschrank des Hotels. War eine hässliche Musterung, wie Mario fand. Warum musste er auch alles immer kaputt machen?

Mario tat Emilia gerade so Leid. Am liebsten hätte sie ihn in den Arm genommen und ihm gesagt, dass alles gut wird. Aber das würde es nicht werden. Sie konnte ihn ja nicht einfach irgendwelche Gefühle vorspielen. Deshalb saß sie unbeholfen auf ihrem Stuhl rum.
Die Worte von Mario taten sogar ihr irgendwie weh. "Mario... ich... ich würde dir doch so gerne sagen, dass es etwas bringt.", meinte sie traurig. "Ich kann meine Gefühle leider nicht steuern. Wenn ich es könnte, glaub mir, ich würde mich in dich verlieben. Du bist..." Sie brach ab. Was sie genau sagen wollte, wusste sie selbst nicht.

Mario zog seine Beine an den Körper und rollte sich auf dem Bett zusammen. "Ich bin wie? Sag mir, wie scheiße ich bin, Emy. Sag mir, dass ich nerve und dass ich dich in Ruhe lassen soll. Wenn ich es mir vorrede bringt es nichts. Ich muss aus deinem Mund hören, dass ich dich in Ruhe lassen soll. Sonst hört mein dummes Herz nicht auf." Warum er hier immer noch herumlag, wusste er nicht. Eigentlich sollte er aufstehen und gehen. Aber irgendetwas hielt ihn in diesem Zimmer.
Er erinnerte sich an Jogis Worte. Damit wollte er sie auf jeden Fall noch konfrontieren.

Emilias Herz zog sich zusammen, als Mario sich noch enger einkuschelte. Sie würde ihn jetzt so gerne in den Arm nehmen und ihn trösten. Aber dafür war sie die Falscheste überhaupt.
Erschrocken sah sie ihn an. "Nein Mario. Ich mag dich. Du bist wirklich toll. Aber ich habe leider nur freundschaftliche Gefühle für dich.", sagte sie traurig. "Und du sollst mich nicht in Ruhe lassen, aber Marco und du, ihr habt doch gemeint, dass es besser ist, wenn wir uns nicht mehr sehen.", erklärte sie leise.

"Marco hat doch keine Ahnung, worum es hier geht.", murmelte Mario. "Ich kann es einfach nicht dir aus dem Weg zu gehen. Wir sehen uns eh immer und überall. Auf dem Trainingsplatz, beim Essen, im Park. Immer! Außerdem glaubt Marco, dass es besser ist. Ich wollte das von Anfang an nicht." Die letzten Worte flüsterte Mario nur noch.

Emilia lief eine kleine Träne die Wange hinunter. Sie konnte jetzt nicht mehr anders, als ihn in den Arm zu nehmen. Deshalb stand sie auf, lief zum Bett und rutschte zu ihm. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf Marios Schulter und strich leicht darüber.
"Mario ich will auch nicht, dass wir den Kontakt abbrechen, aber ich will dir nicht weh tun. Und ich kann dir auch nicht das geben, was du willst.", sagte sie traurig.

Mario spürte auf einmal etwas Warmes auf seiner Schulter. Er schloss die Augen und genoss die Berührung von Emys Hand. Einfach nur wunderschön, wie sanft ihre Finger über sein Shirt glitten.
Nach einer Weile drehte er sich auf die andere Seite und konnte so Emy ins Gesicht blicken.
Eine kleine nasse Spur konnte man auf ihrer Wange sehen. Mario hob seine Hand und wischte die Träne sanft weg. Nur ganz vorsichtig und sanft wischte er kurz darüber und flüsterte leise. "Hey meine Süße. Weinen ist mein Part. Du hast da doch gar keinen Grund für..."

Emilia wusste nicht warum, aber sie genoss die sanfte Berührung von Mario an ihrer Wange. Und es störte sie auch nicht, dass er sie 'Süße' nannte.
"Aber Mario, ich mag dich wirklich und ich tu dir weh, ohne es zu wollen.", sagte sie traurig und strich nochmals über seinen Arm. Zog dann aber ihren Arm wieder weg. "Und ich kann einfach nichts dagegen tun.", erklärte sie und senkte traurig ihren Blick.

Mario hob sanft seine Hand und hob ihr Kinn ein wenig an, sodass sie ihn ansehen musste.
Er konnte sie jetzt wieder ansehen und verlor sich in ihren Augen. Braun wie Schokoladeneis. Braun wie die Sünde. Braun wie seine persönliche Sünde.
Er beugte sich ein wenig vor und küsste sanft ihre Stirn. Dann löste er sich schnell wieder und sah sie einfach nur an. "Was ist mit Emma? Magst du sie nicht?", fragte er ernst.

Emilia war völlig verwirrt. Mario küsste ihre Stirn und löste sich dann wieder von ihr. Was war das jetzt? Sie verstand es nicht. Er wusste doch, dass sie nichts von ihm wollte. Aber warum küsste er sie dann?
Gerade als Emilia etwas sagen wollte, fing Mario an zu reden. Sie sah ihn verwirrt an. Wie kam er denn plötzlich auf Emma? Hatte er vielleicht doch etwas mit ihr? Emilia riss ein bisschen ihre Augen auf, aber beruhigte sich dann schnell wieder. "Was soll denn mit Emma sein? Und warum soll ich sie nicht mögen?", fragte sie. "Ich hatte noch nicht wirklich viel mit ihr zu tun, aber ich find sie eigentlich nett."

Bei seiner Frage riss Emy die Augen auf und schaute ihn verwirrt an. Er hatte es genau gesehen und sein dummes Herz fing gleich wieder wie wild an zu schlagen. Das durfte wirklich nicht wahr sein. Dass er in allen möglichen Scheiß irgendetwas hineininterpretierte.
"Hmm... ach egal... Ich dachte nur so... Ich hab da was gehört... Aber...", stotterte er. Er wusste nicht, wie er das sagen sollte. Aber er musste wissen, ob Jogi nicht vielleicht doch ein kleines bisschen Recht hatte.

Emilia sah ihn verwirrt an. Was war denn jetzt los? Warum konnte er ihr nicht sagen, was er meinte? Und was hatte er gehört?
"Mario, was ist los? Sprich Klartext? Was hast du gehört und vor allem von wem?", eindringlich und fragend sah sie ihn an. Sie wollte wirklich wissen, wer da mit Mario gesprochen hatte. Sie konnte sie nicht vorstellen, wer das gewesen war.

"Ich hab da halt was gehört. Ich werde dir aber bestimmt nicht sagen von wem.", sagte er eindringlich. War ja noch besser, wenn er hier jetzt petzte. Obwohl es für Jogi bestimmt nicht schlimm wäre, er hatte ihm ja lediglich helfen wollen. "Glaubst du wirklich, dass ich was mit Emma hab? Dass ich mit ihr im Bett war? Jetzt? In dieser Situation? Das glaubst du nicht wirklich oder?", fragte er dann doch.
Er musste das wissen. Versuchte einen Drahtseilakt zu finden, Näheres herauszufinden ohne zu viel preiszugeben. Er starrte an die Decke und dachte plötzlich an Marco. Der wäre richtig sauer, wenn er ihn mit Emy hier sehen könnte. Es hatte ihn schon gewundert, dass er nach dem Spiel nichts gesagt hatte.

Obwohl Mario am Anfang nicht verraten wollte, wer ihm das gesagt hatte, war es Emilia bei den nächsten Worten klar. Sie dachte sie könnte Jogi vertrauen, aber da hatte sie sich anscheinend geirrt. Sie war gerade wirklich sauer auf Jogi.
"Was weiß ich denn.", meinte Emilia patzig. Wusste sie wie Mario drauf war? Und vielleicht hatte er sich ja auch Ablenkung geholt, so wie sie das mit ihm mehr oder weniger auch gemacht hatte.

Emy wurde jetzt richtig sauer. Vermutlich wusste sie jetzt, wer das mit Emma gesagt hatte. Jogi wird das schon verkraften war sein einziger Gedanke. Viel mehr beschäftigte ihn das, was Emy von ihm dachte.
Er drehte sich um und sah sie traurig an. "Glaubst du wirklich das ich so ein Mensch bin? Dass ich mit Frauen schlafe, obwohl ich mein Herz an eine verloren habe? Dass ich dich nur wieder ins Bett kriegen will, damit ich meinen Spaß habe? Emy, wenn du das denkst, dann..." Er wusste nicht, was er sagen sollte.

Emilia sprang auf. "Ich hab doch keine Ahnung Mario. Ich weiß gerade gar nichts mehr.", schrie sie schon fast. "Mich überfordert das doch alles. Ich kann nicht mehr. Jeden Tag kommt irgendetwas Neues dazu, das mich wieder vor unzählige Probleme stellt." Emilia wurde immer leiser und ihr lief eine Träne herunter. "Ich weiß nicht mehr, was ich noch tun soll. Das Ganze mit dem Ron, mit dem Kleinen, mit dir? Es geht einfach nicht mehr.", flüsterte sie und sank wieder aufs Bett. Sie legte ihr Gesicht in ihre Hände und weinte.

Erschrocken zuckte Mario zusammen. Emy schrie und sank dann kraftlos auf dem Bett zusammen. Das alles lief hier verdammt nochmal ganz gewaltig in die falsche Richtung. Ohne an sich zu denken, rutschte Mario näher an sie heran und zog sie in seine Arme. Sanft drückte er ihren Kopf an seine Schulter und strich ihr mit der Hand über die Haare.
"Emy es wird alles gut. Glaub mir doch...", flüsterte er beruhigend. "Ich bin doch immer für dich da."

Emilia spürte Marios Nähe und es tat ihre gerade einfach zu gut, um ihn weg zu stoßen. Sie lehnte sich an ihn und schluchzte. "Ja irgendwann, aber gerade ist einfach alles zu viel für mich. Ich habe alle Personen, die mir hier wichtig waren verloren.", sagte sie und löste sich nicht von Mario. "Und jetzt habe ich auch noch erfahren, wer der Vater des Kleinen ist und jetzt wird alles noch komplizierter."

Mario strich ihr immer wieder beruhigend über den Rücken und die Haare.
Bei ihren Worten erschrak er allerdings. Entweder sie glaubte, dass sie ihn auch verloren hatte oder dass er war ihr nicht wichtig.
"Also, wenn ich dir wichtig bin und du glaubst, dass du mich verloren hast, dann liegst du falsch. Ich bin doch für dich da. Egal was ist oder auch nicht ist."
Völlig in Gedanken, bekam er die andere Sache nur am Rande mit. Deshalb war er etwas verwirrt. "Wie, der Vater ist doch Patrick oder nicht?"

Emilia ließ ihren Kopf einfach an Marios Schulter und nuschelte in sein Shirt. "Aber Marco hat doch gesagt... und du auch... und ich will dir doch nicht weh tun." Immer wieder schluchzte sie leise.
Als Mario Patrick ansprach, schüttelte Emilia mit dem Kopf. "Nein Patrick ist es nicht.", sagte sie sehr leise. "Es... es ist jemand anderes."