Hotelzimmer Benni und Mats

Noch immer in einer Art Schockstarre stand Julian vom Bett auf, nachdem Benni gegangen war. Er ging zum Schrank, zog all seine Sachen heraus und warf sie in seine Tasche. Nur die Sachen, die Benni ihm gekauft hatte, ließ er hier. Was wollte er noch damit? An eine kranke Beziehung erinnert werden, die nun das Ende gefunden hatte, das von Anfang an wohl so klar gewesen war? Er hatte es nur nie gesehen, war so naiv und verliebt an die Sache herangegangen, dass er es nicht hatte sehen können. Aber jetzt sah er es. Sie waren nie dafür gemacht gewesen, zusammen zu sein. Sie passten nicht zueinander. Und ob Benni ihn jemals geliebt hatte? Er wusste es nicht mehr und es war auch egal. Er ging noch ins Bad, suchte auch dort seine Sachen zusammen und packte alles ein.
Ohne ein letztes Mal zurückzublicken, verließ er mit seinen Sachen das Zimmer.

tbc: Zimmer von Philipp

Mats hatte vor der Tür gewartet. Schließlich sollte Benni das mal lieber mit Julian alleine klären. Es dauerte nicht lange da verließ Benni eilig den Raum und anschließend Julian mit all seinen Sachen. Oh nein! Das sah alles andere als gut aus. Mats seufzte und folgte Benni.
Tbc hafen

cf: Wasserfall

Benni war ganz froh, dass er scheinbar allein war. So konnte ihm wenigstens niemand reinreden in dem, was er tat.
Er ließ sich in seinen Sessel fallen und griffnach seinem Handy. Die SMS von Bierhoff, wie auch die von Mats, löschte er ungesehen und wählte danach die Nummer seines Beraters.
"Benni, was gibts denn?" fragte er, sichtlich überrascht. Benni konnte sich ein bitteres Lachen nicht verkneifen. Der Schmerz in seiner Brust ebbte langsam ab und an seine Stelle trat eine gefühlt endlose Leere.
"ICh möchte meinen Vertrag mit Schalke auflösen. Ich kann und will nicht mehr weiterspielen."
Etwas überrumpelt wirkte sein Gesprächspartner.
"Wie... du willst wechseln?"
Begeistert wirkte er nicht und Benni war sich sicher, dass er noch weniger begeistert sein würde, wenn er wüsste, was Bennis eigentlicher Plan war.
"Nein...", antwortete er langsam. "Ich will komplett aufhören mit dem Fußball."
Jetzt wirkte sein Berater völlig von der Rolle. Er stammelte nur hilflos irgendetwas dahin und Benni seufzte.
"Bitte, kümmern sie sich einfach darum. Ich will kein großes Tamtam, ich will einfach aus dem ader verschwinden und mein Leben leben können."
Das war zwar ein ziemlicher Euphemismus, aber das war ja irgendwo doch sein Plan. Die Gründe oder so, das brauchte ja niemand zu erfahren.

cf Wasserfall

Manu folgte Benni bis zu seinem Zimmer und blieb vor der Tür stehen. Er stellte seine Fußspitze in den Türrahmen, so dass Benni sie nicht ganz schließen konnte. Eigentlich wollte er ihm seine Ruhe lassen, doch als er die Worte Vertrag auflöse hörte, stockte er.
Das konnte er doch nicht machen ?! Alles wegschmeißen?!
Manu betrat das Zimmer und schaute ihn geschockt an. "Man Benni wirklich! Das bringt gar nichts!! Denkst du du kannst so Julian vergessen.. wenn du mit Fußball aufhörst?! Willst du wegen so was deine ganze Karriere hin schmeißen?! Das hat doch keinen Sinn.. du hast so viel Talent.. aus der kann noch großes werden und du willst alles einfach so weg schmeißen?!"
Manu schüttelte den Kopf. "Schlaf erst mal deinen Rausch aus.. ich sag Jogi einfach dir geht es nicht gut, oder so.. aber mach keinen Scheiß.. ich komm so schnell wie möglich wieder.

tbc Lounge.

cf: Fußballplatz

Gemeinsam mit Manu kam Benni zurück vom Trainingsplatz und auch, wenn er ihm gerne entkommen wäre, Benni wusste, dass er sich Manus Inquisition irgendwann stellen musste. Und das ließ er lieber früher als später über sich ergehen, auch wenn es ihm nicht unbedingt gefiel. Der Schmerz über Julians Verhalten ebbte langsam ab, auch wenn ein unangenehmes Gefühl von Leere blieb.
Benni war sich auch sicher, dass das nicht mehr so schnell weggehen würde.
Er warf sich einfach auf das Bett und sah hilflos an die Decke. Dieses Zimmer hatte er sich so lange mit Julian geteilt und jetzt sollte das alles vorbei sein?

Manu setzte sich neben Benni auf das Bett und legte ihm eine Hand auf das Bein.
"Seit wann bist du so feige? Seit wann rennst du vor deinen Problemen weg Benni?" fing er vorsichtig an. Mit Vorwürfen kam er bei ihm ja überhaupt nicht weiter, das hatte er ja vor hin gesehen.
"Ich denke nicht, dass es was bringt wenn du einfach alles hin schmeißt.. das wird dir nur noch mehr Schmerzen verursachen..! Du hast noch großes vor dir!"

Müde sah er zu Manu.
"Was soll denn da noch kommen? Ich bin am Limit und... ich hab das erreicht, was ich als Kind immer wollte. Okay, ich hab keinen Meistertitel, aber zwei Pokalsiege und eine Europameisterschaft. Das reicht mir. Jetzt kommen andere dran. Und einer muss ohnehin gehen... ich oder Julian. Und bevor ich ihm seine Karriere kaputtmache, hör lieber ich auf. Ich werd eh langsam alt."
Das stimmte zwar nicht und er könnte mindestens noch fünf oder sechs Jahre auf Top-Niveau spielen, aber er wollte nicht mehr.
Je mehr er darüber nachdachte, desto besser klang es, sich komplett anderen Dingen zuzuwenden. Kurz dachte er zurück an seine Schulzeit, an die letzten Jahre, bevor der Fußball ihn zu sehr vereinnahmt hatte.
"Weißt du, ich wollte immer studieren."

Manu seufzte. "Alt.. ich bitte dich?! Ich bin älter als du Benni und du hast in deinem Alter und auf deiner Postion noch mindestens 7 Jahre vor dir! Du bist doch fit!" Manu war sich da so ziemlich sicher. "Meister.. was ist mit CL? Du wolltest mal ins Ausland? Was ist damit?! Du kannst das doch nicht hinschmeißen.. du bist Kapitän.. das geht doch nicht!" Manu sah ihn traurig an.
"Ich kann verstehen, dass dich das mit Julian mit nimmt, aber gleich alles hinschmeißen.. ich schmeiß auch nicht alles hin, nur weil es mit Thomas net geklappt hat, oder?" Manu strich ihm ein wenig über das Bein.
"Studieren kannst später noch.. !"

Benni seufzte.
"Das mit Thomas und dir war doch was ganz anderes. Jule und ich... wir hatten solche Probleme und das haben wir alles geschafft und jetzt zerbricht es an... an NICHTS eigentlich."
Es war ja faktisch gesehen nichts passiert. Aber Benni wusste, dass es Julian nicht interessieren würde.
Er hatte Schluss gemacht und es war das Richtige.
"Aber vielleicht will ich das alles nicht mehr. Vielleicht will ich lieber was anderes. Und ich kann so nicht in einer Welt bleiben, in der mich jede Kleinigkeit an Julian erinnert, wenn ich mich dann immer nur noch einfach umbringen will."

Manu sah Benni entschlossen an. "Wenn das mit dir und Jule so besonders ist, wenn ihr schon alles geschafft hast.. wieso bist du dir dann nicht sicher, dass das hier nicht auch wieder was wird?! Das stimmt.. ihr weid erst so kurz zusammen, aber habt schon so viel geschafft.. dann könntet ihr das auch schaffen.. aber das liegt an dir.. an euch!" Manu lächelte ihn leicht an, doch das verging ihm, als Benni wieder von Selbstmord sprach.
"Denk so etwas nicht.. nichts ist so krass, dass man deshalb nicht mehr leben möchte! Wenn du wieder so was denkst, dann musst du mir versprechen mit jemanden zu reden.. ich will dich nicht noch mal so sehen!"

cf: Fußballplatz

Wütend und total außer Atem kam Emilia am Zimmer von Benedikt an. Was sie ihm sagen sollte, oder wollte, wusste sie nicht. Trotzdem trommelte sie jetzt wütend gegen die Tür. Sie hoffte er war da. "Benedikt, mach auf.", schrie sie.

Manus Worte quittierte er nur mit Schweigen. Wenn Manu glauben wollte, dass es da noch eine Chance gab, wie sie wieder zusammen kommen würden, dann würde er ihn nicht seiner Illusion berauben. Das wichtige war, dass Benni wusste, was die Wahrheit war. Plötzlich hörte er einen ziemlichen Radau vor der Tür und Emilia, die lautstark nach ihm verlangte.
Teilnahmslos stand er auf und schlappte zur Tür, öffnete ihr.
"Was ist?" fragte er desinteressiert und emotionslos.

Benedikt öffnete ihr die Tür und Emilia sah ihn böse an. Sie schubste ihn in sein Zimmer und schloss die Tür. Es musste ja nicht jeder mitbekommen. Dann sah sie Manuel und auch er bekam einen bösen Blick ab. "Na das passt ja.", sagte sie wütend. "Könnt ihr beiden mir mal bitte erklären, warum Julian mir gerade auf dem Trainingsplatz gesagt hat, dass wir einen Dreier hatten?"

Manu schaute Emy verwirrt an. Was zum Teufel wollte sie von ihm? Dreier? Manu versuchte sich zu erinnern, jemals einen Dreier mit den zweien gehabt zu haben.. aber ihm viel nichts ein. War es etwas in Berlin?! Aber auch davon hatte Manu nur einzelne Erinnerungsstücke.
"Dreier? Emy.. was laberst du da? Hast du was genommen, getrunken? Wir hatten doch keinen Dreier.. nie und nimmer...!" Manu schüttelte den Kopf.

Benni sah jetzt desinteressiert auf.
Was machten die alle so einen Stress deswegen?
Es war passiert und jetzt war es ohnehin zu spät dafür, es rückgängig zu machen.
"Sagt bloß, ihr könnt euch an nichts mehr erinnern?" Er sah zwischen beiden hin und her.
"Hast du etwa schon vergessen, wie du mich gefickt hast?" Er sah Manu an, jegliche Regung in seinem Gesicht fehlte. Er handelte einfach völlig mechanisch wie ein Roboter.
"Und du hast es auch ziemlich genossen", fügte er an die Frau gewandt hinzu.

Manuel schien auch nicht mehr zu wissen, was in der Nacht passiert war. Doch Benedikt stimmte Julian eindeutig zu. Erschrocken sah sie den Schalker an. "Es... es stimmt also?`Wir... wir haben wirklich? Zu dritt?" Das konnte doch eigentlich nicht sein. Das war doch nicht sie. Geschockt ließ sie sich auf einen Stuhl fallen.

Emilia schien reichlich geschockt, aber das war Benni egal.
Teilnahmslos sah er zu, wie sie sich in einen Sessel fallen ließ, scheinbar fast verzweifelte.
"Ja, es stimmt", bestätigte er es nochmals.
Sie schien völlig verzweifelt aber das war ihm egal. Nichts auf dieser Welt konnte vergleichbar sein mit dem Schmerz, den er durchleiden musste.

"Krass!" brachte Manu nur heraus und schluckte. War klar das er nicht über Benni weg gekommen war, wenn er zwischendurch mit ihm was hatte, sich aber nicht mehr dran erinnern konnte. "A-Aber.. die Kinder sind doch trotzdem von mir oder?" fragte er leise. Ihm war doch das Kondom geplatzt.. das wusste er.
Für Manu würde eine kleine Welt zusammen brechen, wenn er doch kein Vater werden würde.

Emilia saß nur auf dem Sessel und war geschockt. Was die beiden sagten, bekam sie nicht mit. Erst bei Manuels frage, ob die Kinder von ihm waren, sah Emilia auf. Das interessierte sie jetzt dann doch auch. Abwartend sah sie zu Benedikt, der immer noch teilnahmslos da stand.
Von ihm kam keine Regung, weshalb Emilia aufsprang und zu ihm lief. Kurz vor ihm, blieb sie stehen und sah ihn funkelnd an. "Benedikt, mach deinen Mund auf. Sag uns, ob Manuel der Vater ist, oder ob du auch in Frage kommst.", schrie sie ihn an.
Benedikt ging einen Schritt zurück. "Manu ist das Kondom gerissen, also wird er der Vater sein. Bei mir hat es zumindest gehalten.", sagte er monoton und starrte einfach durch Emilia hindurch.

Manu nickte ein wenig und ging auf Emy zu, kniete sich vor ihr hin. "Das ändert nichts, okay! Es ist doch in Ordnung... oder? Dann sind die beiden Kleinen halt bei einem Dreier entstanden, ich meine heut zu Tage wohl nicht gerade selten..!" seufzte Manu. "Ich steh immer noch zu euch!" versuchte er Emy zu beruhigen, dann wandte er sich an Benni, der still da hockte. "Danke, dass du ehrlich warst!"

Entgeistert sah Emilia Benedikt an. Wenn es bei ihm gehalten hatte, dann war Manuel der Vater. Davon ging sie jetzt aus. Und Manuel hatte ja recht. Es änderte nichts, wie die kleinen entstanden waren. Sie ließ sich in Manus Arme fallen. "Danke Manu.", sagte sie leise und versteckte ihren Kopf an seiner Schulter. Was er zu Benedikt sagte, bekam sie nicht mit.
Benedikt reagierte sowieso nicht wirklich darauf. Er nickte nur und ließ sich dann auf sein Bett fallen.

Manu schaute Benni seufzend hinter her. "Kein Problem.. !" Er lächelte sie an. "Wir schaffen das.. sonst noch etwas was du raus gefunden hast?" fragte er. Nicht das er wieder alles erst als letzter erfuhr, da hatte er keine Lust drauf und eigentlich wollte er zu Marc.
Zu lange hatten sie sich nicht gesehen (oder hatten eher Sex! )

Emilia schüttelte den Kopf. "Aber... aber ich brauch jetzt jemanden zum Reden, der nicht unbedingt mein Bruder ist. Ich... ich schreibe Mario mal eine SMS wo er ist.", sagte sie und versuchte leicht zu lächeln. "Und... und sagst du mir dann irgendwann auch, was du vor hast, wegen meinem Studium und so?"

Manu nickte. "Wenn er sich nicht meldet dann kannst du immer zu mir kommen ja?" Manu küsste sie kurz auf die Wange. Dann sah er nach Benni, der eingeschlafen war und ließ ihm einen Zettel da, dass er sich ruhig melden konnte, wenn was war.
"Ich geh dann mal.. muss noch was machen..meld dich mal und ich meld mich sobald die Sache übern Tisch ist!" Er grinste nur und verschwand dann aus dem Zimmer zu Marc.. der wohnte noch bei Mesut, oder?!

tbc Marcs Hotelzimmer

Emilia ging zusammen mit Manuel aus dem Zimmer. Sie hatte ihr Handy gerade nicht bei sich. Deshalb versuchte sie es ab besten gleich in Marios Zimmer. Wenn er dort nicht war, konnte sie immer noch in ihres gehen und ihm eine SMS schreiben.

tbc: Zimmer Mario