Hotelzimmer von Joachim Löw

„Nein.“ Das war jetzt aber ganz schön blöd. Dann musste sie sich etwas anderes ausdenken, aber das wollte sie gar nicht. Die Idee war einfach gut gewesen. „Wenn ich verliere, zieh ich das auch ganz durch.“ Überrascht sah sie ihn an. Dann stand die Wette jetzt also? Das war ja echt unglaublich. Vielleicht brauchte sie dann doch keinen Tanzkurs alleine machen. „Dann freunde dich schon mal mit dem Gedanken an.“ Sie grinste vor sich hin und ließ sich dann auf den Rücken fallen. Die Vorstellung war einfach genial. Er würde mit ihr tanzen. Sie verschwand in ihren eigenen Tagträumen.

Er sah, dass sich ihre Augen weiteten. Er verstand selbst nicht, warum er ihr quasi bei dem Wetteinsatz zugestimmt hatte. Aber er würde sich nicht vorwerfen lassen, dass er einen Rückzieher machte. So war er einfach nicht. „Dann freunde dich schon mal mit dem Gedanken an.“ Er erwiderte Emmas Grinsen ironisch und schloss seufzend die Augen. Worauf hatte er sich da nur eingelassen? Als er sie wieder öffnete, lag Emma ausgestreckt vor ihm. „Hast du schon konkrete Vorstellungen?“ Tanzkurs schloss ja einige Möglichkeiten ein. Doch Emma reagierte nicht. Sie schien gedanklich sehr weit weg zu sein. „Hallo? Erde an Miss Fifa?“ Er setzte sich auf und beugte sich dann über sie. „Leben wir noch?“, lachte er und piekste sie in die Seite.

„Hast du schon konkrete Vorstellungen? Hallo? Erde an Miss Fifa?“ Sie bekam gar nicht richtig mit, dass er sie ansprach. Erst als er sich über sie beugte, reagierte sie langsam. „Leben wir noch?“ Sie quiekte auf, als er sie in die Seite piekte. „Darf man nicht mal mehr träumen?“ Sie drehte sich auf den Bauch und stützte ihren Kopf mit ihrer Hand. Das war wirklich eine schöne Idee und bei den Anfängerkursen waren ja eigentlich alle Anfänger. Da konnte man nichts falsch machen. „Ich kenne hier sogar schon eine Tanzschule“, lächelte sie und drehte ihren Kopf zu ihm.

Als er Emma kichern hörte, musste er lachen. Sie war also doch noch ansprechbar. „Darf man nicht mal mehr träumen?“ Er schüttelte den Kopf. Klar durfte man das. Tat er ja auch. Und manchmal gingen sie hoffentlich auch in Erfüllung. Schwach erinnerte er sich daran, dass er den WM-Sieg bereits vorausgeträumt hatte. „Ich kenne hier sogar schon eine Tanzschule.“ Er legte den Kopf schief. „Du kennst bereits eine Tanzschule?“ Ungläubig sah er sie an und beugte sich näher zu ihr. Kurz vor ihrem Gesicht machte er erst Halt. „Möchtest du mir etwas sagen?“ Unschuldig blinzelte er mit den Augen. Hatte sie das etwa alles schon geplant gehabt?

„Du kennst bereits eine Tanzschule?“ Sie grinste, als er sich näher zu ihr beugte. Wenn man schon einmal in Brasilien war, musste man als Tänzerin auch einen Tanzkurs machen. „Möchtest du mir etwas sagen?“ Sein unschuldiger Blick war wahnsinnig niedlich. „Ich glaube nicht.“ Sie drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Genau genommen war ich gestern in der Stadt mit meinem Vater und habe da mit einer netten Frau gesprochen.“ Damit er ja nicht wieder auf dumme Gedanken kam, hatte sie ihm schnell die ganze Wahrheit mitgeteilt.

„Ich glaube nicht.“ Er verdrehte die Augen. Als hätte er etwas anderes erwartet. Den Kuss nahm er einfach hin. Was sollte er auch anderes tun? Ehe er reagieren konnte, waren ihre Lippen schon wieder verschwunden. „Genau genommen war ich gestern in der Stadt mit meinem Vater und habe da mit einer netten Frau gesprochen.“ Er sah sie neugierig an. „Und die besaß zufällig eine Tanzschule und hat sie dir direkt gezeigt?“ Das klang irgendwie merkwürdig. Auf jeden Fall wäre es ein sehr großer Zufall.

Sie schien seine Aufmerksamkeit zu haben. Sein Blick und seine ganze Haltung verriet ihn. „Und die besaß zufällig eine Tanzschule und hat sie dir direkt gezeigt?“ Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Sie hat Werbung für die Tanzkurse gemacht und eigentlich wollte ich gestern Abend mal reinschauen, aber mir kam da was dazwischen.“ Um genau zu sein, kam er dazwischen. Aber sie war darüber mehr als glücklich. Da könnte keine Tanzschule der Welt mithalten. Ihre Zeit mit Joachim war ihr wichtig und sie wollte keine Minute jemals wieder missen.

Als Emma verneinte, war er erleichtert und neugierig gleichzeitig. Erleichtert, weil es kein großer Zufall war und neugierig, weil er wissen wollte, wie es tatsächlich gewesen war. „Sie hat Werbung für die Tanzkurse gemacht und eigentlich wollte ich gestern Abend mal reinschauen, aber mir kam da was dazwischen.“ Er grinste vor sich hin. „Ich bin also 'was', ja?“ Kopfschüttelnd beugte er sich näher und küsste sie sanft. „Den hättest du eigentlich gar nicht verdient“, murmelte er leise. „Genauso wie den hier.“ Lächelnd verwickelte er sie in einen liebevollen Kuss.

„Ich bin also 'was', ja?“ Nein. Natürlich war er das nicht, aber das ließ er sie durch einen Kuss ja nicht erklären. „Den hättest du eigentlich gar nicht verdient. Genauso wie den hier.“ Auf den Kuss konnte sie sich nicht wirklich einlassen. Er wusste doch ganz genau, dass sie das nicht so gemeint hatte. Schnell hatte sie sich wieder aus dem Kuss gelöst und die Arme verschränkt. „ So nicht“, meinte sie und wandte den Blick ab. Warum sie gerade so empfindlich war, verstand sie auch nicht.

Er war leicht erschrocken, als sie den Kuss abrupt abbrach und die Arme verschränkte. Hatte er etwas falsch gemacht? „So nicht“, meinte sie nur und wandte sich dann ab. Er verstand die Welt nicht mehr. Gerade war doch noch alles in Ordnung gewesen. Sie hatten die Einzelheiten ihrer Wette geklärt und über die Tanzschule gesprochen. „Hallo? Emma?“ Er richtete sich ein Stück auf und sah sie fragend an. „Würdest du vielleicht mal mit mir reden und erklären, was los ist?“

„Hallo? Emma?“ Sie spürte seine Verwirrung, aber was konnte sie dafür, wenn er immer solche Sachen sagte? „Würdest du vielleicht mal mit mir reden und erklären, was los ist?“ Bei seinem Tonfall zuckte sie zusammen. Es klang beinahe so, als sei er wütend. „Sag nicht immer solche Sachen“, begann sie eingeschüchtert. Sie hatte gerade das Gefühl, alles falsch gemacht zu haben. Wenn sie ihn mit dieser Aktion jetzt so verärgert hatte..Das wollte sie doch gar nicht. „Das ist nicht schön.“

Er sah, wie Emma zusammenzuckte und sofort meldete sich sein schlechtes Gewissen. Seine Stimme war wirklich lauter geworden. Aber er verstand sie einfach nicht. „Sag nicht immer solche Sachen. Das ist nicht schön.“ Er hatte sie wirklich verunsichert, das sah er ihr an. „Emmaaaaaaa“, seufzte er und zog sie eng an seinen Körper. „Es tut mir leid“, entschuldigte er sich aufrichtig und streichelte ihr vorsichtig über den Rücken. „Ich dachte, du wüsstest, dass ich das nie böse meine.“

„Emmaaaaaaa.“ Sie wollte sich fast dagegen wehren, dass er sie in den Arm nahm und so ihren Namen aussprach. Das war auch nicht schön. „Es tut mir leid. Ich dachte, du wüsstest, dass ich das nie böse meine.“ Das wusste sie auch und trotzdem hatte es sie irgendwie verletzt. Manchmal redete sie sich ja ein, dass sie ihn nicht verdient, aber dass er das so aussprach. „Ich weiß das auch und trotzdem würde ich sowas nicht sagen.“ Sie wusste nicht, warum sie gerade so war. Aber erst der Verdacht, dass sie vielleicht schwanger war oder werden könnte und dann hatte sie ihn auch nicht verdient. Wenn er sie verlassen würde..Sie schüttelte den Kopf. Das war jetzt zu weit gedacht.

„Ich weiß das auch und trotzdem würde ich sowas nicht sagen.“ Er wusste nichts zu erwidern. Was sollte er auch sagen? Emma schien innerhalb weniger Minuten wahnsinnig empfindlich geworden zu sein. Und er konnte sich nicht erklären, warum. Er hatte ja das Gefühl, dass irgendetwas vorgefallen war, als er noch geschlafen hatte. Aber ansprechen würde er das nicht. Sie würde es vermutlich sowieso falsch verstehen. „Ich kann nicht mehr, als mich entschuldigen“, erklärte er. Er war nicht sauer, aber was er sonst tun konnte, wusste er gerade auch nicht.

„Ich kann nicht mehr, als mich entschuldigen.“ Sie seufzte leise und vergrub ihr Gesicht an seinem Hals. Warum musste sie auch immer so empfindlich sein? Entschuldigend ließ sie ihre Lippen über seinen Hals wandern. „Mir tut es auch leid.“ Schließlich wäre das alles nicht passiert, wenn sie nicht so sensibel gewesen wäre. „Ich weiß auch nicht, was gerade mit mir los ist.“ Eigentlich wusste sie das schon. Irgendwie. Aber das musste er ja nicht unbedingt wissen. Das sollte er eigentlich sogar auf keinen Fall wissen. Er könnte sich nicht mehr auf das Spiel konzentrieren und das war wichtig.

Er hörte sie leise seufzen. Doch eine Lösung wusste er auch nicht. Er konnte sich nur vornehmen, nicht mehr solche Andeutungen zu machen. Leicht überrascht wandte er den Kopf, als sie Gesicht an seinen Hals legte. Und noch erstaunter war er, als er spürte, wie sie Küsse auf seiner Haut verteilte. „Mir tut es auch leid.“ Nur undeutlich nahm er ihre Worte wahr. Er seufzte. „Ich weiß auch nicht, was gerade mit mir los ist.“ Er lächelte. Ging es ihnen nicht allen mal so? Vorsichtig ließ er seine Hand über ihren Rücken gleiten. „Schon in Ordnung. Aber ich versuche wirklich, solche Worte nicht mehr zu sagen.“ Er drehte seinen Kopf und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich will nämlich nicht, dass du traurig bist, Liebes“, murmelte er gegen ihre Haut.

„Schon in Ordnung. Aber ich versuche wirklich, solche Worte nicht mehr zu sagen.“ Sie lächelte schwach, als er ihr einen Kuss auf die Stirn drückte. „Ich will nämlich nicht, dass du traurig bist, Liebes.“ Das wusste sie auch, aber manchmal war sie einfach so verletzlich. Das konnte sie einfach nicht abstellen. Kurz sah sie zum Fernseher und bemerkte, dass der Bericht leider schon vorbei war. „Und jetzt hast du auch noch die Reportage verpasst.“ Grummelnd vergrub sie ihr Gesicht an seiner Schulter.

„Und jetzt hast du auch noch die Reportage verpasst.“ Er lachte leise, als sie weitermurmelte. Verstehen konnte er jedoch nichts mehr, denn drückte ihr Gesicht gegen seine Schulter. „Aber das ist doch nicht schlimm“, beruhigte er sie und strich ihr leicht über den Kopf. „Und jetzt bleiben wir einfach hier liegen, bis die Uhr sagt, dass ich zum Training muss“, murmelte er und küsste sie auf den Kopf. Vorsichtig brachte er sie beide in eine angenehmere Position und griff nach der Fernbedienung. Schnell hatte er das Radio eingeschaltet und suchte einen spanischen Sender.

Sie waren wirklich bis zum Training einfach liegen geblieben. Er hatte sich nie groß mit spanischer Musik befasst, aber die Lieder, die da im Radio liefen, waren wirklich harmonisch. Er konnte verstehen, dass Emma die auf ihrem Handy hatte.
"Wir müssen los", murmelte er und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe. Er sah ihr ihre Begeisterung an und musste lächeln. "Na komm", auffordernd streckte er ihr seine Hand entgegen und zog sie mit sich vom Bett.
Rasch packte er noch seine Unterlagen zusammen und ging dann mit Emma zum Training.

tbc: Fußballplatz

cf: Trainingsplatz

Wieder in seinem Zimmer legte er sich als erstes seine Sachen für das Spiel zurecht. Er wusste, dass es später stressig werden würde und wenn dann das Hemd verschwunden war, würde er durchdrehen. 
Als er alles ordentlich über einen Stuhl gelegt hatte, schnappte er sich seinen Ordner und verzog sich damit auf den Balkon.

Er musste los, wie er mit einem Blick auf die Uhr feststellte. Rasch packte er alles zusammen und machte sich auf den Weg zum Besprechungsraum. Allerdings rannte er beim Verlassen des Zimmers fast in Hansi, der just in dem Moment anklopfen wollte. "Na, alles vorbereitet?", empfing der ihn lachend. "Ne, ich dachte, du kümmerst dich um alles", grinste er kopfschüttelnd zurück und schloss dann hinter sich ab.

tbc: Besprechungsraum 1

cf: Speisesaal

Seufzend schloss er die Tür hinter sich. So einen Spieler hatte er noch nicht erlebt. Und diese Geschichte mit Bennis Schwester. Das alles erschien ihm doch ziemlich fragwürdig. Kopfschüttelnd öffnete er seinen Kleiderschrank und zog ein flaches Päckchen heraus, mit dem er sich auf den Balkon verzog.
Auch wenn die gesunde Ernährung auf dem Tagesplan stand. Schokolade machte glücklich und Glück konnten sie hier momentan durchaus gebrauchen. Er brach ein Stück ab und lehnte sich dann gegen das Geländer.

cf: Speisesaal

Unsicher klopfte sie an seine Tür. Wenn er jetzt gar nicht wollte, dass sie kam. Dann würde er ihr das vermutlich einfach sagen und sie wäre beruhigt. So war es nämlich echt blöd. Während sie wartete, schrieb sie ihrem Vater noch schnell eine SMS. Dann steckte sie es wieder weg und wartete. Dabei zerbrach sie sich den Kopf. Alles war so seltsam. Heute morgen dieser Unfall, dann die Sache, die sie vom Balkon aus beobachtete hatte und jetzt auch noch dieser Streit im Speisesaal.

Ein leises Klopfen ließ ihn sich herumdrehen. Er hoffte, dass es Emma war. Wenn jetzt Philipp mit ihm über diesen Vorfall…Er schüttelte den Kopf. Er würde den Kapitän auf später vertrösten. Dafür hatte er gerade wirklich nicht die Nerven.
Als er die Tür öffnete, musste er lächeln. „Hey“, murmelte er und zog sie in das Zimmer. Sofort beugte er sich zu ihr und verwickelte sie in einen Kuss. Irgendwie brauchte er gerade ihre Nähe und die Gewissheit, dass nicht alles schief lief heute. „Was ist das nur für ein Tag“, seufzte er, als er sich von ihren Lippen gelöst hatte und lehnte sich gegen die Wand.

„Hey“, murmelte er. „Hallo.“ Weiter kam sie nicht, denn er beugte sich zu ihr und küsste sie. Überrascht erwiderte sie den Kuss. Sie sollte sich nicht immer so viele Gedanken machen. Das war nicht gut für sie. „Was ist das nur für ein Tag.“ Er lehnte sich gegen die Wand und sie blieb nah bei ihm, legte ihre Hände vorsichtig an seine Seiten. „Das wird wieder. Aber sag mal, was wollte dieser Spieler von dir, der dich so angefahren hat?“