Hotelzimmer von Joachim Löw

cf: Hotelzimmer von Emma

Sie hatte ihre Antwort jetzt einfach mal in die Tat umgesetzt, ohne zu antworten. Immer wieder fuhr sie sich durch die Haare, als sie durch die Gänge lief. Sie wollte nicht verschlafen aussehen. Auch wenn sie es insgeheim noch ein bisschen war. Als sie vor seiner Tür stand, sah sie sich erst nochmal kurz um und klopfte dann.

Er zuckte zusammen, als es klopfte. Emma hatte nicht mehr geschrieben. Vielleicht schlief sie doch noch und er hatte sie nicht geweckt. Während er zur Tür ging, überlegte er, wer es sein könnte...Didi? Hansi? Oder einer der Spieler? Erwartungsvoll öffnete er die Tür und hielt überrascht inne. "Emma?" Er blinzelte. "Ich dachte, du schläfst?" Innerlich schlug er sich vor die Stirn. Blöder ging es kaum...Um die Situation zu überspielen, öffnete er die Tür weiter und ließ Emma eintreten.

Sie lächelte und trat ein. Die Überraschung war ihm deutlich anzusehen. "Ich habe auch geschlafen. Aber jetzt bin ich wach." Es war ja auch schon eine Zeit lang her gewesen, seitdem sie die SMS verschickt hatte. "Aber erstmal hallo", lächelte sie, streckte sich zu ihm hoch und küsste ihn. Innerlich seufzte sie wieder einmal darüber, dass sie so klein war. Trotzdem war sie froh, gerade wieder bei ihm zu sein.

"Dass du wach bist, sehe ich", lächelte er. Er schloss die Tür und drehte sich wieder zurück. "Aber erstmal hallo." Bevor er groß antworten konnte, streckte Emma sich zu ihm und küsste ihn. "Hey", murmelte er, kurz bevor ihre Lippen seine berührten. Sanft erwiderte er den Kuss. Als er sich wieder von ihr löste, strich er ihr über die Wange. "Hast du denn gut geschlafen?" Fragend legte er den Kopf schief und musterte sie.

Sie lehnte sich ein wenig in seine Berührung. Irgendwie hatte sie ihn doch schon wieder vermisst in dieser kurzen Zeit. Normal war das auf jeden Fall nicht. "Ja, habe ich. Und wie war das Gespräch mit Marco?" Sie überlegte einen Moment. Eigentlich ging sie das ja nichts an. Also fügte sie noch hinzu: "Oder ist es zumindest gut ausgegangen?" Wenn nicht, würde sie sich doch noch einmal bei Mario erkundigen, was da los war. Erstens, war sie viel zu neugierig und zweitens, wollte sie wissen, ob das was mit Mario zu tun hatte.

"Ja, habe ich. Und wie war das Gespräch mit Marco? Oder ist es zumindest gut ausgegangen?" Er seufzte und griff dann nach Emmas Hand. Er wollte hier nicht mit ihr rumstehen wie bestellt und nicht abgeholt. Schweigend zog er sie mit nach draußen und ließ sich in einen Sessel fallen. Lächelnd klopfte er sich auf den Oberschenkel.
"Das Gespräch war...mittelprächtig...und ob es gut ausgegangen ist...ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Das ist alles ziemlich verfahren und Marco spricht jetzt mit Didi. Ich hoffe, der kann da was richten." Soviel konnte er wohl sagen. Außerdem wusste er auch gar nicht, wie weit Emma über alles im Bilde war.

Er zog sie mit sich auf den Balkon und setzte sich in einen der Sessel. Das Klopfen auf seinen Oberschenkel war Einladung genug. Lächelnd setzte sie sich auf seinen Schoß und hörte ihm dann aufmerksam zu. Dass das alles ziemlich verfahren war, hatte sie auch schon bemerkt. Als er Didi erwähnte, musste sie schmunzeln. "Der Arme hat wohl den härtesten Job hier." Eigentlich konnte ja fast jeder zweite Spieler zu dem Psychologen. "Und du machst dir da jetzt vermutlich einen wahnsinnigen Kopf drum." Sanft hauchte sie ihm einen Kuss auf die Wange. Das konnte sie sich wirklich gut vorstellen. Das tat er nämlich so gut wie immer.

„Der Arme hat wohl den härtesten Job hier.“ Er nickte. Er wollte auch für kein Geld der Welt mit ihm tauschen. „Und du machst dir da jetzt vermutlich einen wahnsinnigen Kopf drum.“ Schuldbewusst sah er sie an und strich ihr über den Arm. Wahrscheinlich würde er die Gedanken um diese Geschichte nicht abstellen können. Aber er würde es versuchen. Immerhin hatte er den Vorwurf, dass sie immer zurückstecken müsste, nicht vergessen. Entschuldigend legte er seine Lippen auf ihre.

Als sie seinen Blick sah, seufzte sie. Da hatte sie wohl voll ins Schwarze getroffen. Der Kuss wirkte daher fast wie eine Entschuldigung, die sie allerdings lächelnd erwiderte. Seinen Küssen konnte sie dann doch nicht widerstehen. "Dann hoffen wir doch mal, dass sich dein Grübeln auch lohnt." Seufzend lehnte sie sich gegen ihn. Sie wollte nicht von ihm verlangen, dass er das abstellte. Aber insgeheim wünschte sie sich das doch.

„Dann hoffen wir doch mal, dass sich dein Grübeln auch lohnt.“ Als sie sich an ihn lehnte, strich er mit seinen Händen zu ihrem Rücken und hielt sie fest. „Ich geb mir Mühe, das auf später zu verschieben“, murmelte er und drückte ihr einen Kuss ins Haar. Er sollte die Zeit mit Emma genießen und nicht immer an die Arbeit denken. Doch das fiel ihm verdammt schwer…

„Ich geb mir Mühe, das auf später zu verschieben.“ Das hieß dann wohl nein, ich zerbreche mir jetzt schon den Kopf darüber. Sie hatte das Gefühl, ihm das beinahe anzusehen. Sie schob ihn ein Stück von sich, um ihn anzusehen. "Wenn es dir besser geht, wenn du darüber redest, dann tu dir keinen Zwang an. Bei dem Thema bin ich sogar ziemlich informiert." Zumindest ging sie davon aus. Wenn sie das im Kopf nochmal durchging...Doch, sie wusste so einiges.

"Wenn es dir besser geht, wenn du darüber redest, dann tu dir keinen Zwang an. Bei dem Thema bin ich sogar ziemlich informiert." Überrascht weiteten sich seine Augen. "Bist du?" Da fiel ihm ein, dass sie ja mit Mario befreundet war...der hatte ihr mit Sicherheit einiges erzählt. Und vielleicht hatte Emma ja eine Idee, wie man das alles doch noch zu einem friedlichen Ende bringen konnte. "Okay...damit wir nicht aneinander vorbeireden...was weißt du?"

"Bist du?" Bei seinem überraschten Gesichtsausdruck musste sie schmunzeln. Hielt er sie für so ahnungslos? "Okay...damit wir nicht aneinander vorbeireden...was weißt du?" Sie musste einen Moment überlegen. Was hatte ihr Mario damals alles erzählt? "Also Emy ist schwanger und Marco und Mario haben sich gestritten." Das wusste sie auf jeden Fall noch. "Ich glaube das war auch schon alles."

Er hörte ihr zu. Das war dann wohl die extreme Kurzversion. Kurz überlegte er, wie viel er erzählen konnte und durfte. "Stimmt", begann er. "Kennst du den Grund für den Streit der beiden?" Auch er musste sich immer wieder konzentrieren, um alle Details zusammen zu bekommen. Es spielten einfach so viele Faktoren in diese Geschichte mit hinein, dass man schnell den Überblick verlieren konnte.

"Es hat wohl was mit Emy zu tun. Mehr hat Mario mir noch nicht erzählt." Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass das alles doch verstrickter war, als sie dachte. Sie würde sich wirklich mal wieder bei Mario melden müssen. So langsam machte sie sich echt Sorgen. Das schien schon lange kein harmloser Streit mehr zu sein. Wenn Joachim da schon mit reingezogen wurde. Nachdenklich fuhr sie sich durch die Haare. Was war da nur passiert?

"Es hat wohl was mit Emy zu tun. Mehr hat Mario mir noch nicht erzählt." Wenn das so war, würde er Manus Namen nicht nennen. Ob Mario das tat, war seine Sache. Doch er konnte solche Dinge einfach nicht preisgeben. Stattdessen formulierte er es anders. "Der Vater der Kinder...kommt nicht aus Dortmund." Er überlegte kurz und streichelte sanft über Emmas Hand, ohne es wirklich mitzubekommen. "Und da Emilia möchte, dass die Kinder bei ihrem leiblichen Vater aufwachsen, möchte sie in seine Nähe ziehen. Mario hingegen hat Gefühle für sie und würde deshalb sogar einen Vereinswechsel in Betracht ziehen." Er seufzte. "Naja...und DAS ist für Marco nur äußerst schwer nachzuvollziehen." Oder eher überhaupt nicht...

"Der Vater der Kinder...kommt nicht aus Dortmund." Warum er ihr dabei jetzt so über die Hand streichelte, verstand sie nicht. Als sie das mit dem Vereinswechsel hörte, war sie ganz schön geschockt. "WAS?", machte sie ihrer Empörung platz. Das konnte doch nicht Marios Ernst sein. "Naja...und DAS ist für Marco nur äußerst schwer nachzuvollziehen." Da konnte sie Marco wirklich verstehen. Sie wusste zwar, dass Marios Gefühle für Emy ziemlich stark waren, aber dass er so weit gehenn würde. "Das kann er doch nicht machen", sagte sie mehr zu sich selbst, als zu Joachim. "Eigentlich kennen sie sich doch erst seit ein paar Wochen. Das ist einfach nur Wahnsinn." Sie schüttelte den Kopf. Das konnte sie einfach nicht verstehen. "Er gibt sein komplettes Leben für sie auf."

„WAS?“ Er konnte ihre Reaktion verstehen. Er selbst war ja auch überrascht gewesen. „Das kann er doch nicht machen. Eigentlich kennen sie sich doch erst seit ein paar Wochen. Das ist einfach nur Wahnsinn. Er gibt sein komplettes Leben für sie auf.“ Er seufzte. Da war sie ja mit Marco einer Meinung. „Ich weiß, dass das extrem schnell geht...Angeblich hat er wohl ein Angebot…aber selbst, wenn das so wäre, darf Marco sich nicht so gehen lassen.“ Er schüttelte den Kopf und sah auf das Meer. Es stand immer noch die WM im Vordergrund. Am liebsten würde er ihnen sagen, dass sie das im Anschluss an das Turnier klären sollten...doch das würde wohl kaum möglich sein.

„Ich weiß, dass das extrem schnell geht...Angeblich hat er wohl ein Angebot…aber selbst, wenn das so wäre, darf Marco sich nicht so gehen lassen.“ Sie nickte. Da hatte er natürlich recht. Schließlich war er hier um zu arbeiten. Sie waren die besten Spieler aus ganz Deutschland. Da mussten sie auch ihre Leistungen bringen. Auch wenn sie Marco wirklich verstehen konnte. "Du hast ja Recht, aber ich kann ihn auch echt gut verstehen. Das ist einfach total kompliziert." Jetzt zerbrach sie sich auch schon den Kopf darüber. Sie seufzte. Mit Mario musste sie unbedingt sprechen. "Aber jetzt kann ich besser verstehen, warum dich das so beschäftigt."

„Du hast ja Recht, aber ich kann ihn auch echt gut verstehen.“ Er wandte den Blick zu ihr und lächelte schwach. Das konnte er ja auch…aber der Trainer in ihm wollte hat Leistung sehen. Und so wie Marco gerade auf ihn wirkte, konnte er die nicht bringen. „Das ist einfach total kompliziert.“ Das hatte er ja gesagt. „Aber jetzt kann ich besser verstehen, warum dich das so beschäftigt.“ Sein Lächeln wurde wärmer und er zog Emma enger zu sich. „Danke“, flüsterte er ihr ins Ohr und küsste sie auf die Wange.

Als er sich so lieb bei ihr bedankte, konnte sie einfach nur Lächeln. Was sollte sie auch sonst tun? Bitte sagen? Wohl kaum. Stattdessen drehte sie ihren Kopf ein wenig und legte ihre Lippen kurz auf seine. Danach sah sie ihn lange an. Er hatte es wirklich nicht einfach. Irgendwie bekam sie auch ein schlechtes Gewissen, weil sie ihm das Leben hier nicht gerade einfacher machte. Das hier zwischen ihnen war genauso kompliziert, wie das zwischen Mario und Emy und die beiden waren ungefähr im selben Alter.

Je länger sie ihn ansah, desto mehr verlor er sich in ihren Augen. Behutsam nahm er ihr Gesicht in seine Hände. „Ich weiß, dass du es nicht immer leicht mit mir hast.“ Lächelnd legte er ihr einen Finger auf die Lippen. Er ahnte, dass sie ihn unterbrechen wollte. „Du ahnst gar nicht, wie froh ich bin, dass du trotzdem hier bist.“ Liebevoll strich er ihr über die Wange. Er wusste, dass er mit seinem Verhalten eine Teilschuld an ihrem 'Ausrutscher' hatte. Und deshalb musste er lernen, ihn zu akzeptieren und hoffentlich irgendwann zu vergessen. Langsam beugte er sich näher zu ihr. „Ich liebe dich“, flüsterte er, bevor er ihre Lippen zu einem innigen Kuss verband.

„Ich weiß, dass du es nicht immer leicht mit mir hast.“ Sie hatte noch nicht mal die Möglichkeit etwas zu sagen, da hatte er ihr schon einen Finger auf die Lippen gelegt. „Du ahnst gar nicht, wie froh ich bin, dass du trotzdem hier bist.“ Ein glückliches Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Sie war auch froh, dass er bei ihr war. Auch dieses Mal konnte sie nichts sagen, denn er kam ihr immer näher. „Ich liebe dich.“ Ein warmer Schauer lief ihr über den Rücken. Sanft erwiderte sie den Kuss. „Ich dich auch“, nuschelte sie in den Kuss. Sie löste sich erst wieder von ihm, als sie keine Luft mehr bekam. Sie strahlte ihn an. Das hier fühlte sich richtig gut an. Warum konnten sie das nicht immer haben?

Als sie ihn dann anstrahlte, musste er ebenfalls lächeln. Er drückte ihr noch einen kurzen Kuss auf die Lippen und zog sie dann an sich. Liebevoll streichelte er ihr über den Rücken und kraulte sanft ihren Nacken. Er lehnte den Kopf zurück und sah in den Himmel. Sonne, Emma hier bei ihm…es fühlte sich an wie Urlaub. Und doch schlichen sich die Gedanken um Marco, Mario, Manu und Emilia wieder in seinen Kopf. Leise seufzend schloss er die Augen. Konnte das nicht mal für ein paar Minuten nicht sein Problem sein?

Er zog sie noch enger an sich und sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. Es war schön, dass mal wieder Ruhe zwischen ihnen herrschte. Als er aufseufzte, sah sie zu ihm hoch. Er hatte die Augen geschlossen und schien schon wieder ganz woanders zu sein. Ein bisschen traurig senkte sie den Blick, vergrub ihr Gesicht an seinem Hals und schloss ebenfalls kurz die Augen.