Hotelzimmer von Bastian Schweinsteiger & Lukas Podolski

"Du siehst furchtbar aus!", stellte Bastian fest und lächelte Lukas so gut es ging an. Am liebsten hätte er ihn sofort in eine Umarmung gezogen, aber er wollte nicht schon wieder von sich gestoßen werden. 
"Wenn du willst, dass ich gehe...", er seufzte. Er würde jetzt vermutlich alles tun, damit es Lukas besser ging. Er wusste einfach nicht mehr was er sagen sollte. Denn egal was er sagte; es kam bei Lukas nicht an und rief nur verletztende Worte in ihm hervor.

Das waren doch Worte, die er jetzt unbedingt hören wollte. Deswegen hatte Lukas nur ein verächtliches Schnauben dafür übrig. 
"Was erwartest du jetzt eigentlich von mir?", wollte Lukas wissen. Dass es mit einer läppischen Entschuldigung nicht getan war, darauf würde Basti mit Sicherheit auch noch selbst kommen.
Lukas setzte sich auf einen Sessel, der weit genug vom Blonden entfernt stand. 
Er wusste nicht mal, ob er wollte, dass Basti ging. Einerseits würde er dann wieder allein hier sitzen, bis ihm die Decke auf den Kopf fiel, andererseits würde sie sich vermutlich nur anschweigen. Zumindest wäre dann auch die ganze Zeit diese Anspannung im Raum. 
Ach, er wusste es doch selbst nicht.

Bastian senkte, wie ein geschlagener Hund den Kopf. Er wusste ja auch nicht was er jetzt von ihm erwartete.
"Ich weiß, dass wir nicht so weiter machen können als wäre nichts gewesen und dir zu erklären, dass ich das wirklich nicht wollte, brauch ich nicht auch noch tausend mal."
Er versuchte Lukas' Blick Stand zu halten und fuhr sich durch die Haare.
"Ich will nicht, dass das alles vorbei ist.. ich brauche dich.. und ich weiß einfach nicht, was ich tun kann, damit wir das wieder hinbekommen."

Immerhin ein Punkt, in dem sie sich einig waren.
Lukas sah, wie schwer Basti die ganze Sache viel. Wäre ja auch noch schöner, wenn er es nicht mal bereuen würde. 
Es machte ihm ein bisschen Angst, dass er solche gehässigen Gedanken hatte. 
Der Stürmer seufzte lautlos auf. 
"Ich denke, ich brauche ein bisschen Abstand." Ja, das war vielleicht das Beste für den Anfang. 
"Und deswegen werd ich heute woanders übernachten."
Sie konntenn sich beim Training und Essen eventuell aus dem Weg gehen, aber ganz sicher nicht, wenn sie in einem Zimmer hausten. Außerdem brauchte er Zeit zum Nachdenken. Und das würde er nicht können, wenn Basti die ganze Zeit neben ihm saß.

Ah da war ja wieder ihre Abstandsregel. Vielleicht eine gute Idee und vermutlich das Beste. Doch in Bastians Kopf schwirrten nur die Gedanken daran, dass er Lukas verlieren würde. 
"Tust du mir einen Gefallen?"
Es fiel ihm jetzt schon schwer Lukas darum zu bitten, aber er wusste, dass er das wollte.

Lukas war überrascht, dass Basti ihn gerade wirklich um einen Gefallen bat. Irgendwie war der Blonde doch gerade überhaupt nicht in der Position den Stürmer um irgendwas zu bitten. 
Trotzdem sah er ihn abwartend an. Wenn er wusste, was er wollte, konnte er ja immer noch überlegen, ob er der Bitte nachkommen würde oder nicht.

Bastian senkte den Kopf, knibbelte kurz an der Haut an seinem Fingernagel und blickte dann wieder auf.
"Kannst du nicht bei Marc schlafen? Bei jedem.. aber nicht bei Marc.."
Das würde ihm wirklich den Rest geben und er war sich nicht sicher, ob Lukas das wirklich wollte. Vielleicht war er da auch ein wenig Rücksichtsvoll oder er machte es jetzt mit Absicht.

Ungläubig schaute Lukas Basti an. "Ist das dein Ernst?"
Nur weil er seine Eifersucht nicht unter Kontrolle hatte, sollte er nicht mehr mit seinen Freunden sprechen oder was? Vermutlich hatte Marc sowieso keinen Platz für ihn. Trotzdem war er seine erste Anlaufstelle. Schließlich wusste er Bescheid und so musste Lukas sich nicht groß erklären. 
Kopfschüttelnd stand er auf. Er suchte sich frische Kleidung aus dem Schrank und zog sie sich schnell über. Dann ging er zurück ins Bad, suchte Zahnbürste und die Dinge zusammen, die er eben für eine Nacht brauchte.

Basti senkte gekränkt den Kopf. Es war klar, dass Lukas das nicht machen könnte weil er es nicht wollte oder ähnliches. 
Er sah wie Lukas im Bad verschwand und blickte ihm traurig hinterher. Er würde die Nacht sicherlich nicht schlafen können.

Mit seiner Kulturtasche kam er zurück, legte sie zu den Klamotten, die er sich schon für morgen rausgesucht hatte, und seinen Trainingssachen. 
Lukas sah sich kurz um, ob er auch nichts vergessen hatte. Das einzige, was noch fehlte, war sein Handy. 
Er setzte sich auf seine Betthälfte, zog das Ladegerät aus der Steckdose und wickelte das Kabel auf. Das Handy verschwand in seiner Hosentasche.
Dann klemmte er sich auch noch seine anderen Sachen unter den Arm und ging zur Tür. 
"Krieg deine Eifersucht in den Griff."
Lukas drückte die Klinke herunter, trat hinaus und zog die Tür hinter sich wieder zu. 
Auf dem Flur atmete er einmal tief durch, ehe er sich auf den Weg zu Marcs Zimmer machte. 

tbc: Marcs und Mesuts Zimmer

SMS an Basti

Hallo Basti,
wir werden heute um 16Uhr ein kleines internes Turnier veranstalten.
Treffpunkt dazu ist um 15:30Uhr in der Lounge.
Alle weiteren Informationen hängen auf einem Plakat in der Lobby.
Wenn du weitere Spieler siehst, wäre es super, wenn du ihnen auch Bescheid geben könntest.
Gruß
Oliver Bierhoff

Bastian konnte seinem Freund nur stumm hinterher schauen. Eifersucht? Die war doch total begründet. Aber es war abzusehen, dass er wohl trotzdem zum Gladbacher gehen würde. Stumm rannten ihm wieder Tränen über die Wange und er saß einfach nur da. Was hatte er nur getan? Er musste das doch irgendwie wieder in den Griff bekommen, aber Lukas sah nicht so aus, als wollte er das. Und Bastian hatte es satt. Manuel hatte zwar etwas von Kämpfen gesagt, aber es sah nicht so aus, als wäre Lukas der Typ dafür, der gerne um sich kämpfen ließ.
Er verkrampfte die Hände in seinen Haaren, ließ sich vom Bett sinken und legte seinen Kopf auf den Beinen ab. Abgehackt atmete er und versuchte einen einigermaßen klaren Kopf zu bekommen, aber es ging nicht. Immer wieder spürte er das Salz auf seinen Lippen und wischte sich hilflos über die Augen. Scheinbar waren sie nicht füreinander gemacht. Vielleicht funktionierte das zwischen ihnen wirklich nicht, egal wie sehr sie sich liebten. Vielleicht gab es zu viele Differenzen, die die Freundschaft nie belastet hat, aber ihre Beziehung.
Zu allem Überfluss piepte dann sein Handy. Lukas? Ein Funken der Hoffnung flammte in dem Blonden auf und er griff nach dem Handy, blinzelte gegen das helle Licht des Displays an und las, dass sie von Bierhoff stammte. Na toll. Da würde er ja liebend gerne hingehen. Und wenn Lukas da mit Marc auftauchte. Ganz sicherlich eine großartige Idee. Oder auch nicht, fand der Münchner und schmiss das Handy wieder in die Ecke. Wie sollte das bitteschön wieder normal werden? Wie sollte er jemals seinen Freund zurückbekommen nach der ganzen Scheiße die Basti abgezogen hatte.
Er wollte nicht zu diesen Kack internen Turnier und er wollte nicht vor Lukas stehen müssen und Manuels entschuldigenden Blick sehen müssen und Marc wie er höhnisch grinste und Bastian doch sowieso nur verabscheute für das was er eben war.
Er seufzte und ließ seinen Kopf gegen die Matratze fallen und starrte an die Decke. Nicht mal Hilfe konnte er sich holen. Bei wem denn auch? Klar er könnte zu Benni und Julian gehen, aber die wollte er eigentlich nicht schon wieder belasten und Manuel... der war ja irgendwie zu sehr involviert. Und Phil und Holger hatten ganz sicherlich auch andere Sorgen.
Außerdem hätten sie alle recht, wenn sie sagen würden Bastian ist selbst schuld. Denn das war er auch. Er war schuld an allem und er wusste nicht wie er das ausbügeln sollte. Er würde es nicht hinbekommen und Lukas würde irgendwann die Schnauze voll haben und sich von ihm trennen. Waren sie überhaupt noch zusammen? War Bastian nicht jetzt schon irgendwie alleine?
Unaufhaltsam rannten die Tränen über sein Gesicht. Er würde heute nirgendwo hingehen. Ganz sicher nicht. Und wenn er sich dafür halt einen Anschiss einholen würde. Das war ihm egal. Irgendwie war ihm alles egal. Er wollte doch nur seinen Freund zurück.

Bastian war sich nicht sicher, wie lange er da saß und wie viel Zeit vergangen war, aber das Turnier hatte er mit Sicherheit verpasst. Seufzend stand er auf und warf einen Blick auf sein Handy. Ja er hatte eindeutig mehrere Stunden hier gesessen ohne sich zu rühren. Vielleicht sollte er mal an die frische Luft gehen. Aber eigentlich war ihm nicht so nach bewegen. Er überlegte kurz, wo er sonst hingehen sollte. Er musste hier definitiv raus, sonst würde ihm noch die Decke auf den Kopf fallen. Dass er dabei noch total verheult aussah, registrierte er nicht einmal. Ein Griff nach seiner Zimmerkarte und er machte sich auf den Weg nach unten.

tbc Hängematten

cf: Hängematten

Klitschnass kam Lukas bei seinem Zimmer an. Ihm war eiskalt und am liebsten hätte er sich einfach ein Bad gegönnt. Allerdings wollte er das Zimmer nicht unnötig lange blockieren.
Basti war sicher auch froh, wenn er sich schnell umziehen konnte.
Der Stürmer trat ein und streifte sich noch im Gehen die Kleider vom Leib. Im Bad legte er sie zu anderer Schmutzkleidung auf den Boden.
Dann schnappte er sich ein Handtuch, trocknete sich ab und wuschelte durch seine Haare.
Er verstand noch immer nicht, wie er nach der Begegnung mit Basti noch immer so ruhig sein konnte. Vielleicht hatte er seine Entscheidung tief im Inneren schon längst getroffen?! Seufzend schüttelte er den Kopf.
Lukas würde einfach die Nacht drüber schlafen und morgen weitersehen, auch wenn es ziemlich abgebrüht klang. Aber dafür war das alles noch zu frisch.
Er zog sich schnell etwas über, Boxer, Hoodie, lange Trainingshose und Socken. Dann ließ er noch die Schlüsselkarte in der Hosentasche verschwinden und trat wieder auf den Flur.

tbc: Lounge

cf Hängematten

Als Bastian vor der Zimmertür stand, seufzte er kurz und öffnete sich dann langsam. Lukas war Gott sei Dank schon wieder weg, aber das war ja auch kein Wunder. Bastian wusste nicht mal wie lange er geschlafen hatte.
Tropfend betrat er das Zimmer und schloss dann die Tür hinter sich. Es war komisch den Raum zu betreten und zu wissen, dass Lukas vorerst nicht wieder herkommen würde.
Er zog sich die nassen Klamotten aus und griff dann instinktiv nach einem Handtuch und tapste in Richtung Bad.
Wirklich lange dauerte sein Duschvergnügen nicht, wenn man überhaupt noch etwas, was er machte Vergnügen nennen konnte.
Wahllos schnappte er sich irgendwelche Kleidung aus dem Schrank. Jeans und schwarzes Shirt sollte wohl immer gehen und steckte dann Zimmerkarte und Handy in seine Tasche. Er hatte keinen Hunger und Lust sowieso nicht, aber er wusste, dass er sich sehen lassen musste. Schließlich war er auch schon nicht beim internen Turnier gewesen und das war sicherlich auch nicht grade förderlich für die gute Laune des Trainers.

tbc Lobby

cf Rio Sea Side

Als er wieder im Hotel ankam, machte er sich sofort auf den Weg in sein Zimmer. Er fühlte sich müde und schlapp und er konnte schlafen grade nur begrüßen.
Erschöpft ließ er sich aufs Bett fallen. Vergessen. Das war jetzt sein einziges Ziel.

cf: Marcs Zimmer

Leise schloss Lukas das Zimmer auf, weil er hoffte, dass Basti schon schlief.
Tatsächlich tat er das auch schon, stellte der Stürmer fest, als er das Zimmer betrat.
Er achtete also darauf, dass er die Tür ebenso leise wieder zuzog.
Seine Sachen ließ er auf einem Stuhl liegen. Dann schlich er sich zum Bett und versuchte, ohne Basti aufzuwecken, eine Decke vom Bett zu klauen. Kurz hielt Lukas inne, als der Blonde aufseufzte. Zum Glück schlief er jedoch weiter.
Gähnend wanderte der Stürmer schließlich zum Sofa, versuchte eine einigermaßen bequeme Schlafposition zu finden und deckte sich zu. Er hatte die Augen kaum geschlossen, da war er auch schon eingeschlafen.

"Bitte bleib!", flüsterte der Blonde sanft und drehte sich dann schnell auf die andere Seite. Unruhig wälzte er hin und her bis er mit einem "Nein!" auf den Lippen schreiend aufwachte.
Kerzengrade saß er im Bett und seine Augen waren weit auf gerissen. Scheiße was war das denn für ein Traum?
Kurz fuhr er sich durch die Haare und beruhigte sich langsam wieder. Was war denn nur los? Er konnte doch sonst auch schlafen und hatte keine Albträume.
Müde fuhr er sich über die Augen und warf dann einen Blick auf den Wecker. Mist! Das Frühstück hatte angefangen und er lag immer noch im Bett.

Eine Stimme weckte ihn gefühlt mitten in der Nacht.
Lukas öffnete die Augen und richtete sich etwas auf. Gleichzeitig machte sich ein stechender Schmerz in seinem Nacken bemerkbar.
"Au!", maulte der Stürmer und rieb über die Haut in seinem Nacken.

Erneut schreckte der Blonde zusammen, als er eine Stimme vom Sofa her wahrnahm. Lukas.
"Scheiße! Was machst du denn hier?"
Ziemlich schroff, aber damit hatte Bastian definitiv nicht gerechnet. Und er hätte ihn ja wenigstens wecken können oder sagen können, dass er hier war. Verdammt. Noch so ein paar Dinger und man konnte ihn mit einem Herzkasper direkt einweisen lassen.

Basti hatte ihn also geweckt. Seine Bemerkung ließ Lukas die Beine vom Sofa schieben.
"Eigentlich schlafen. Aber ich kann auch wieder gehen.", meinte er sofort.
Scheinbar wollte der Blonde ihn ja nicht da haben.
Also stand er auf und brachte die Decke wieder zum Bett. Dabei rieb er sich immer wieder über die Nackenmuskulatur.

Bastian rollte mit den Augen. Für solche Konversationen war es definitiv zu früh.
"So meinte ich das nicht... ich wusste bloß nicht, dass du hier bist."
Er seufzte und schaute Lukas von unten her an.
"Warum hast du auf dem Sofa geschlafen? Du hättest mich auch wecken können... dann hätt ich da geschlafen oder so."
Dass Lukas die Nacht scheinbar eher weniger gut geschlafen hatte, war ihm ja anzusehen.
"Und wieso bist du nicht bei M... woanders?"

Lukas schüttelte mit dem Kopf und setzte sich schließlich neben Basti aufs Bett.
"Schon okay. Ich wollte dich nicht wecken." Eigentlich hatte er ja nicht mal in diesem Zimmer schlafen wollen.
Da sah man ja, wie gut er seine Vorsätze beachtete. Na ja, jetzt war es sowieso egal.
"Kein Platz.", antwortete Lukas kryptisch.

Basti war relativ froh, dass Lukas nicht wieder davon rannte, sondern sich sogar zum sitzen hinreißen ließ.
Der Ältere richtete sich langsam auf und lehnte sich mit dem Rücken ans Bett.
"Hättest du ruhig tun können." Er wusste, dass der Satz überflüssig war, aber irgendwie wollte er Lukas wissen lassen, dass es eben nichts änderte.
"Wenigstens hast du nicht in der Lobby oder sonst wo übernachtet."
Er kannte Lukas für gewöhnlich ja und wenn der sich in den Kopf gesetzt hatte, hier nicht mehr aufzukreuzen, dann war das meistens auch so.
"Vielleicht solltest du nachher mal zum Doc gehen und dir ne Massage oder so geben lassen... das sieht auf jeden Fall nicht gut aus."

Gut, dass ihm genau jetzt wieder einfiel, dass er gestern schon vor dem Abendessen in der Lounge eingeschlafen war, weswegen er kurz auflachte.
Basti kannte ihn eben ziemlich gut.
"Mach ich.", nickte Lukas und wünschte sich im nächsten Moment, er hätte es nicht getan. Es tat echt weh.
"Ich geh mal ins Bad.", meinte der Stürmer etwas zögerlich und stand schließlich wieder auf.