Hotelzimmer von Bastian Schweinsteiger & Lukas Podolski

Lukas öffnete die Augen nicht, als Basti zu ihm kam, sondern rutschte einfach nur ganz dicht an ihn heran. Er war einfach unheimlich froh, dass Basti für ihn da war. Und zwar immer, ausnahmslos. Es gab wohl kaum einen zweiten, von dem der Stürmer das behaupten könnte.
Nach einigen Minuten war er schließlich eingeschlafen.

Auch Basti war relativ schnell eingeschlafen, obwohl er noch einen Augenblick länger als sein Freund brauchte. Lukas war einfach zu erschöpft, aber dass er nicht fuhr, beruhigte den Blonden umso mehr.

Es dauerte allerdings nicht lange, da war Basti auch schon wieder wach. Kurz überlegte er, ob er weiterschlief, allerdings entzog er sich sanft Lukas, sodass dieser nicht aufwachte, schnappte sich dann sein Handy und trat damit auf den Balkon.
Leise schloss er die Tür hinter sich und wählte die Nummer von Monika. Allerdings nicht zu Bastis Verwunderung war die Nummer immer noch nicht vorhanden.
Seufzend legte er auf und rief bei Giroud an.
Nach einem etwas längeren Gespräch mit dem anscheinend sehr verwirrten Olivier, hatte er die Nummer eines erstklassigen Anwalts in London, ohne dem Franzosen auch nur ein Wort verraten zu haben.
Kurz drehte er sich um, aber es sah so aus, als würde Lukas immer noch schlafen. Also tätigte er Anruf Nummer 3.
"Ja.. ja ich bin mir sicher."
Schweigen.
"Okay. Klar. Bis dann."
Seufzend legte Basti auf und stützte seine Ellebogen auf der Balkonbrüstung ab.

Irgendwann wachte Lukas wieder auf, tastete aber mit geschlossenen Augen neben sich auf der Matratze herum. Aber Basti war nicht da.
Der Stürmer schlug die Augen auf, lehnte sich mit dem Rücken ans Kopfteil und sah sich um. Basti stand auf dem Balkon, hatte sich auf dem Geländer abgestützt.
Langsam zog sich Lukas die Decke von den Beinen und trat zu seinem Freund nach draußen.
Er stockte jedoch, als er sah, dass Basti sein Handy in den Händen hielt. Deswegen räusperte sich Lukas kurz.

Kurz zuckte Basti zusammen, drehte sich dann aber um und lächelte.
"Hey.. geht es dir besser?"
Er ging ein paar Schritte auf Lukas zu und ließ dabei sein Handy in die Hosentasche verschwinden.

Ertappt drehte sich Basti zu ihm um. Er kam auf Lukas zu und schob dabei sein Handy in seine Hosentasche.
"Ja, schon. Ich hab nur ein bisschen Kopfschmerzen.", antwortete der Stürmer.
Abwartend sah er Basti an. "Was hast du denn hier gemacht?"

Basti zog Lukas an seinen Seiten zu sich und legte ihm sanft ein Kuss auf die Lippen.
"Aspirin? Oder wirds so gehen?"
Er stockte kurz, blickte dann nach unten.
"Ich hab ein wenig telefoniert."
Er wusste nicht, ob Lukas das scheiße finden würde, dass Basti das jetzt in die Hand genommen hatte und nicht Lukas selbst überließ.
"Mit einem Anwalt... er wird sich in den kommenden Tagen bei dir melden."
Kurz machte er eine Pause.
"Louis wird dir nicht weggenommen und wenn so ein paar Aktionen von Monika noch kommen sollte, wird sie daraufhin überprüft, ob sie das Sorgerecht behalten darf oder du das alleinige bekommst."
Noch eine kurze Pause.
"Was wir natürlich alle nicht wollen. Zum Wohl des Kindes... aber der Anwalt kümmert sich darum. Er sagt, dass es kein Problem sein dürfte die Beiden ausfindig zu machen und dass es Louis sicherlich gut geht."
Auch wenn das nur ein schwacher Trost war. Es war immerhin ein Anfang.

Lukas erwiderte den kurzen Kuss und lehnte sich dabei an Basti.
"Später vielleicht.", zuckte er mit den Schultern.
Als sein Freund schließlich weiter erzählte, brachte der Stürmer bei jedem Wort etwas mehr Abstand zwischen sie.
"Was...?", war alles, was er herausbrachte, nachdem Basti geendet hatte.
Lukas wusste nicht, ob er dankbar sein sollte, dass Basti sich darum gekümmert hatte, oder wütend, dass er sich so einmischte.
"Kann ich mein Handy wieder haben?"

Basti schaute schuldig zu Boden und überreichte dem Stürmer dann sein Handy.
Sah ganz so aus, als wäre es ein weiterer Fehler von Basti gewesen und langsam hatte er es satt immer welche zu machen.
"Tut mir leid ja?", sagte er eine Spur zu vorwurfvoll.
"Ich wollte dir helfen. Soll ich weiterhin mit ansehen, wie du dich immer weiter zurück ziehst? Soll ich dabei zuschauen. Himmel Lukas! Wenn ich dir dabei helfen kann, dann mach ich das. Ich liebe dich schließlich und ich will nur das Beste für dich und deinen Sohn. Es tut mir leid ja?"
Er stoppte, wollte eigentlich noch was hinzufügen, ließ er dann aber bleiben.
An Lukas vorbei trat er zurück ins Schlafzimmer und schnappte sich die Wäsche die quer verteilt auf dem Boden lag.
"Ich bring die mal weg."

Wortlos nahm Lukas sein Handy entgegen.
Mit dem Ausbruch, den Basti schließlich hatte, konnte Lukas aber noch weniger umgehen.
"Ich hab doch gar nichts gesagt.", murmelte er leise. "Ich weiß im Moment überhaupt nicht, was ich denken oder fühlen soll."

Basti ließ die Wäsche fallen und machte wieder ein paar energische Schritte auf Lukas zu.
"Und genau das ist der Punkt. Du weißt gar nicht mehr wo dir der Kopf steht. Deswegen hab ich das gemacht... Lukas."
Er spürte deutlich, dass er ein wenig zu agressiv war und drosselte seine Lautstärke, fasste den Jüngeren am Arm.
"Ich will doch nur, dass es dir gut geht."

"Ich weiß doch...", murmelte Lukas und lehnte sich gegen Basti.
Und schon liefen ihm wieder die Tränen über die Wangen.
Heute war er wohl besonders nah am Wasser gebaut, was ihn gerade wohl am meisten störte.

Behutsam strich er seinem Freund mal wieder über den Rücken. Aber das war ihm Recht, solange es ihm danach etwas besser ging.
Lukas war einfach fertig und offensichtlich, hatte der Schlaf das nicht besser gemacht.
"Wir haben die Besprechung so ziemlich verpasst, aber ich denke wir sollten raus hier. Uns fällt hier nur die Decke auf den Kopf."
Er lächelte.
"Was hälst du davon, wenn wir irgendwo was essen gehen und abends einfach mal wegbleiben? Wir verbringen den Tag einfach woanders. Ich werd das Jogi mitteilen und dann ruhen wir uns aus ok?"

"Scheiße, die Besprechung.", schluchzte Lukas.
Was hatte er denn hier noch verloren? Im Moment würde er der Mannschaft wohl kaum helfen können. Außerdem ging er zu den Terminen ja nicht mal mehr hin.
Es war doch gerade alles ziemlich zum Kotzen.
Aber Basti gab sich Mühe. Ihm zu liebe sollte er sich ein bisschen zusammenreißen.
"Aber nur...nur, wenn Jogi da wirklich nichts gegen...nichts gegen hat..."

Basti nickte nur und presste Lukas noch ein Stück dichter an seine Brust.
"Pass auf. Ich bring die Wäsche weg und mach dabei einen Abstecher zu Jogi und versuch mal raus zu finden wo er ist und ob das okay ist. Und du wartest hier so lange un nimmst n Bad oder tust irgendwas entspanntes."
Er lächelte kurz und küsste Lukas noch mal kurz sanft auf die Stirn, ehe er ihn vorsichtig aus seinen Armen gleiten ließ. Als wäre er nicht sicher, ob er den Halt hatte, sich alleine aufrecht halten zu können.

Lukas nickte und wischte sich über die Augen. "Danke!", hauchte er.
Ein Bad nehmen klang auf jeden Fall ganz gut. Deswegen schnappte er sich ein Handtuch und ging ins angrenzende Zimmer, um dort warmes Wasser in die Wanne einzulassen.

Bastian nickte zufrieden, schnappte sich dann erneut den schmutzigen Stape Wäsche und machte sich auf den Weg zu Jogi. Natürlich schrieb er ihm vorher, da der Blonde ja sowieso nicht wusste, wo der Trainer grade war.

tbc Lobby

Während das Wasser in die Wanne lief, schälte sich Lukas aus seinen Klamotten. Er hätte noch etwas Badeschaum hinzugeben können, aber das vergaß er völlig. Seine Gedanken kreisten sich allesamt um Louis. Lukas hätte ihn gern bei sich. Aber er wusste ja, dass es nicht ging. Hoffentlich meldete sich der Anwalt bald, denn Basti beauftragt hatte und von dem er den Namen nicht mal kannte. Vielleicht hatte er Monika und Louis ja schon ausfindig gemacht.
Jetzt im Nachhinein war er Basti wirklich dankbar, dass er das in die Hand genommen hatte. Vermutlich wäre Lukas bis jetzt nicht mal dazu in der Lage gewesen.
Als genug Wasser in der Wanne war, drehte er den Hahn zu und ließ sich schließlich von der Wärme einhüllen.

cf Lobby

Als Basti zurück ins Zimmer trat, hörte er das schwappende Wasser in der Badewanne und war relativ erleichtert, dass Lukas seinen Vorschlag angenommen hatte.
Leise öffnete er die angelehnte Tür und setzte sich Lukas gegenüber auf den geschlossenen Klodeckel.
"Jogi hat uns den Rest des Tages frei gegeben. Und wenn du Hilfe brauchst oder etwas ist, kannst du dich immer bei ihm melden."

Als Lukas die Tür hörte, drehte er sich in diese Richtung und erkannte schließlich Basti. Er versuchte sich an einem Lächeln.
Die Nachrichten, die der Blonde mitbrachte, stimmten ihn erleichtert.
Lukas streckte seine Hand nach seinem Freund aus. "Danke!"
Er wusste gar nicht, wie oft er das heute schon gesagt hatte. Aber er war unheimlich dankbar, dass Basti ihm diese ganze Last ein bisschen leichter machte.

"Gerne."
Und das meinte er auch ganz genauso.
Er streckte Lukas ebenfalls seine Hand entgegen und verschränkte sie miteinander und drückte sie kurz.
"Ich zieh mich gleich um und da badest in Ruhe zu Ende und dann machen wir uns ganz gemütlich auf den Weg in die Stadt. Überleg dir schonmal was du essen möchtest."
Dann ließ er Lukas' Hand wieder los und stand schon einmal auf.

Lukas erwiderte den kurzen Händedruck.
Er war unendlich froh, dass er gleich nicht zu den ganzen anderen runter in den Speisesaal musste. Irgendwas würde sowieso wieder passieren, was ihn runterziehen würde, da war er sich sicher.
Innerhalb der Mannschaft war es ja fast nicht mehr möglich, dass das Mittagessen ohne irgendwelche Ereignisse ablief.
Lukas schloss kurz noch mal die Augen, ehe er den Stöpsel aus der Wanne zog, aus der Wanne stieg und sich in ein Handtuch hüllte.

Zufrieden ging er zurück ins Schlafzimmer und stellte sich vor seinen Schrank. Die letzten Klamotten waren noch da, aber Basti hatte heute ihre Sachen Gott sein Dank weggebracht, sodass sie in den nächsten Tagen endlich wieder ihre Sachen frisch hatte.
Er schnappte sich eine Jeans und ein schwarzes Shirt mit V-Auschnitt und steckte seine Sonnebrille ans Shirt.

Lukas band sich das Handtuch um die Hüfte und trat schließlich ins Nebenzimmer.
Basti war schon fertig angezogen. "Du siehst gut aus.", lächelte er seinen Freund an.
Dann fiel sein Blick auf den Koffer, den er vorhin völlig durch den Wind hatte füllen wollen, um zurückzufliegen.
Er hob den Koffer auf und kippte den Inhalt aufs Bett. Jetzt sah er auch, dass er teilweise Bastis Sachen hinein geworfen hatte.
Aber genau genommen waren von seinen auch nicht mehr viele über, zumindest nicht sauber. Unterwäsche und eine Jeans konnte er noch auftreiben. Aber bei einem Shirt haperte es bereits. Deswegen nahm Lukas einfach ein weißes von Basti und hielt es ihm entgegen. "Kann ich das anziehen?"

"Danke", meinte Basti ehrlich zurück und war doch irgendwie erstaunt. Sowas sagten sie sich eigentlich eher selten, aber er fand es schön.
Beobachtend sah er Lukas dabei zu, wie er aus dem Klamottenberg was zum Anziehen fischte und nickte dann, als der Jüngere ihn nach dem weißen Shirt fragte.
"Wenn du damit nicht ins Wasser fällst.", lachte er.

"Wenn du mich nicht schubst.", streckte Lukas seinem Freund die Zunge heraus.
Er hatte keine Ahnung, wo der Spruch jetzt hergekommen war. Aber wahrscheinlich lag es an Basti, der einfach weiterhin völlig normal mit ihm umging.
Mit einem weitaus neutralerem Gesichtsausdruck als zuvor zog Lukas sich an.