Hotelzimmer von Bastian Schweinsteiger & Lukas Podolski

Auch Bastian hielt einen Augenblick inne, ehe er die Augen wieder aufmachte. Es fühlte sich ehrlich an. Und er fühlte sich geliebt.
"Vielleicht gar keine so schlechte Idee."
Er glaubte, ohne in den Spiegel geschaut zu haben, zu wissen, dass seine Augen quasi total verquollen waren und wie der Rest in seinem Gesicht aussah, wollte der Blonde vielleicht gar nicht wissen.
Langsam löste er sich von Lukas, stand auf und ging dann richtig Bad.

Sichtlich erleichtert ließ sich Lukas wieder in die Kissen sinken.
Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und sah an die Decke.
Vielleicht würde er später Holger noch eine SMS schreiben. Der Innenverteidiger machte sich bestimmt auch Sorgen.
Aber jetzt würde erstmal kurz entspannen. Zufrieden schloss Lukas die Augen.

Als er vor dem Spiegel stand, stützte er sich mit den Händen am Rand des Waschbeckens ab. Er sah zum kotzen aus. Gut, dass er heute kein Spiel mehr hatte in dem er gut aussehen musste. Das würde er nämlich nicht mehr 100%tig hinbekommen. Bastian seufzte und stellte dann das Wasser an und wusch sich das Gesicht. Das kalte, klare Wasser tat gut auf seinem verquollenen Augen. Er fühlte sich besser als vorher und das Wasser tat ihm gut. Er blickte erneut in den Spiegel. Ein wenig besser sah er aus. Dann suchte er in seiner Kulturtasche nach dieser Wachmachcreme. Eigentlich hatte er es mit Cremes nicht so. Er war da einfach nicht der Typ für. Aber hier bei der WM war es doch ganz wichtig munter und frisch auszusehen. Er schmierte sich das Gel ins Gesicht und versuchte grade seine doch etwas ausgeprägten Augenringe damit heute in den Griff zu bekommen.
Als er sich als akzeptabel befunden hatte, trat er zurück ins Schlafzimmer und setzte sich an die Kante des Bettes neben Lukas.
"Besser?"

Lukas hörte die Tür knacken und, als Basti ihn ansprach, drehte er seinen Kopf auf die Seite und sah ihn an. Musterte ihn mit einem übertrieben prüfenden Blick.
"Hm, joa.", antwortete er kryptisch.
Grinsend legte er sich wieder gerade hin.

"Wie immer charmant."
Er lächelte und legte dann eine Hand an die Wange seines Freundes. Streichelte sanft hinüber. Er war ihm grade einfach nur dankbar dafür dass er nicht böse auf ihn war und dafür dass er ihn trotz seiner Launen ertrug.

"Du kennst mich.", grinste Lukas noch immer.
Er schmiegte sich an die Hand an seiner Wange, schloss wieder für einen kurzen Moment die Augen.
Genießerisch seufzte der Stürmer auf.
Dann legte er seine Hand auf Bastis, strich mit seinem Daumen über die Finger des Blonden.

"Wohl wahr."
Er stand vom Bett auf und ging auf die andere Seite, krabbelte dann mit in das Bett und kuschelte sich eng an seinem Freund. Viel besser. "Wann müssen wir los?" Er hatte jetzt nur wenig Lust auf Abendessen und so wie er aussah würde ihn wohl auch keiner ertragen können.

Lukas legte seinen Arm um Basti, strich mit den Fingern über seinen Oberarm.
"Aber gib's doch zu. Genau deswegen liebst du mich.", streckte der Stürmer seinem Freund die Zunge heraus.
"Ähm, keine Ahnung. Aber ein bisschen Zeit haben wir sicher noch."
Und selbst wenn nicht, nahmen sie sich die Zeit einfach.
In diesem Falle war es Lukas wirklich egal, ob sie zu spät kamen oder nicht.

"Natürlich!", flüsterte er dicht an Lukas' Ohr. Er liebte ihm eigentlich wegen allem an ihm, nur das würde er ihm jetzt nicht auch noch auf die Nase binden.
"Das ist gut."
Es war sicherlich gut noch ein bisschen Zeit allein zu verbringen und er hatte dagegen auch nichts einzuwenden.

Lukas antwortete bloß mit einem fetten Grinsen.
Seine Berührungen behielt er unaufhörlich bei.
Noch vor einer halben Stunde, als er das Zimmer wieder betreten hatte, hätte er nicht gedacht, dass sie heute irgendwann wieder so aneinander gekuschelt da liegen würden.
"Hm.", stimmte Lukas zu. "Obwohl ich schon ein bisschen Hunger hätte jetzt."

Er genoss Lukas' Daumen der unaufhörlich über seinen Handrücken strich. Es gab ihm ein Gefühl von Geborgenheit und Vertrauen.
"Ich nicht!", nuschelte er in das Shirt von seinem Freund presste sich ein Stückchen enger an ihn. Er brauchte ihn jetzt. Er brauchte das Gefühl, dass er da war und dass er ihn liebte. Und dass Lukas das ohne Probleme hin bekam war gut. Der Blonde hätte sonst nicht gewusst, wie dieser Abend geendet wäre und ob er jetzt nicht immer noch irgendwo wie ein Häufchen Elend sitzen würde.

Basti schmiegte sich noch enger an den Stürmer. Und genauso, wie der Blonde immer für ihn da war, wollte Lukas zeigen, dass auch er immer auf ihn zählen konnte.
Der Stürmer hauchte seinem Freund einen Kuss auf die Stirn und legte auch noch den zweiten Arm um ihn.
"Du isst aber trotzdem bitte was, ja?", bat er.
Schließlich hatte Basti heute ein Spiel bestritten und der seelische Schmerz hatte ihn auch körperlich fertig gemacht. Da dürfte Essen nun wirklich nicht verkehrt sein.

Bastian schloss die Augen, spürte den angenehmen Herzschlag seines Freundes an seinem Ohr pochen und lächelte leicht. Die Wärme, die von Lukas ausging tat zusätzlich gut und er hatte das Gefühl langsam endlich wieder runter zu kommen.
"Ja Mama!", witzelte er dann und seufzte erleichtert.

"Brav!", strich Lukas seinem Freund spielerisch über den Kopf und lächelte.
Das war der Bastian, den er sehen wollte. Einer, der Witze machte und lächelte. Und nicht einer, der verzweifelt am Boden lag.
"Ich liebe dich.", flüsterte der Stürmer leise.

Er lachte. "Jetzt fühl ich mich eher wie ein Hund und weniger bemuttert."
Trotzdem gefiel es ihm, dass die Stimmung zwischen ihnen beiden wieder etwas lockerer wurde. Vielleicht schaffte es Basti sogar in den nächsten Tagen endlich diese Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen.
"Ich liebe dich.", flüsterte der Stürmer leise.
Bastians Herz durchfuhr einen Stich; allerdings einen positiven. Er lächelte leicht und eine kleine Träne des Glücks stahl sich aus seinem Augen und lief ganz langsam über sein Gesicht.
"Ich dich auch!", hauchte er dann zurück.

"Entschuldige.", grinste Lukas. War natürlich nicht beabsichtigt gewesen.
Basti lächelte und trotzdem rollte eine kleine Träne über die Wange.
Sofort wischte der Stürmer sie weg.
"Bitte keine Tränen mehr." Die hatte Lukas in den letzten Stunden schon viel zu oft gesehen, wenn auch aus verschiedenen Gründen.

" 'tschuldige auch.", murmelte er dann. Er wollte auch eigentlich keine Träne mehr vergießen, aber er konnte nicht anders. Er fühlte sich Dank Lukas einfach viel besser und er schaffte es seine Worte auch genau im richtigen Moment zu benutzen.

Lukas wusste nichts zu erwidern. Er lächelte Basti einfach bloß an.
Normalerweise hätte er ihn jetzt geküsst und der Stürmer beschloss, das auch einfach zu tun.
Leicht beugte er sich vor, legte seine Lippen hauchzart auf Bastis.
Dabei wurde er aber keineswegs fordernd. Er wollte es Basti überlassen, wie weit er gehen wollte.

Der Blonde spürte, wie Lukas sich langsam zu ihm rüber beugte und ihm dann die Lippen auflegte. Es lag so viel Liebe und Zärtlichkeit in dem Kuss, dass Basti einfach beschloss ihn zu erwidern. Ebenfalls nicht fordernd, aber mit ein wenig mehr Druck dahinter. Seine Hand schob er höher an Lukas' Gesicht und streichelte dort leicht über die Wangenknochen.

Sachte bewegte Lukas seine Lippen gegen Bastis. Die Hand an seiner Wange zeigte ihm, dass sich der Blonde ein stückweit wieder drauf einlassen konnte, was ihm ein kleines Lächeln aufs Gesicht zauberte, als er sich schließlich von seinem Freund löste. Sie, aber vor allem Basti, waren auf einem guten Weg.

Er lächelte Lukas an und legte seinen Kopf wieder auf dessen Brust ab. So langsam konnte er dann auch realisieren, dass sein Freund ihm scheinbar wirklich nicht böse war. Dass er damit scheinbar besser, klar kam , als der Blonde selbst. Sanft streichelte er weiter über die Wange des Stürmers und schloss die Augen.

SMS an den Vizekapitän

Hallo Basti,
ich würde gerne in einer wichtigen Angelegenheit mit dir und Phil sprechen.
Könnten wir uns in zehn Minuten in der Lounge treffen?
LG
Jogi

Plötzlich registrierte Bastian ein Piepen seines Handy und er warf den Blick dadrauf. Nanu? Jogi wollte mit ihm sprechen. Er tippte die Antwort zurück und löste sich dann von Lukas.
"Ich muss los. Jogi muss mit mir und Phil reden... keine Ahnung worüber. Sehen wir uns beim Abendessen?"
Er vernahm das Nicken von Lukas, schlüpfte dann in seine Schuhe und machte sich auf den Weg in die Lobby.

tbc Lobby

Als Basti zur Tür raus war, rappelte sich Lukas langsam auf.
Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr und beschloss einfach, schon runter zu gehen.
Vielleicht war ja schon jemand da. Besser als alleine auf dem Zimmer zu hocken, war es allemal.
Bevor er jedoch in den Speisesaal ging, zog er sich noch kurz ein normales Poloshirt an.

tbc: Speisesaal

cf Speisesaal

Als der Blonde durch die Tür trat, ließ er sich wie immer automatisch aufs Bett sinken.
"Clemens, René und Rico haben die Nationalmannschaft verlassen."
Er fand sein Freund hatte es verdient vor allen anderen die Wahrheit zu erfahren.