Hotelzimmer von Emilia

cf Emilia und Toni: Lobby

Gemeinsam kamen die beiden in Emilias Zimmer an. Sie öffnete die Tür und ließ Toni rein. Sie selbst schloss hinter ihnen dann die Tür und lief zu ihrem Bett. Darauf setzte sich sich und sah ihn dann an.

Toni ließ sich neben Emilia aufs Bett fallen und rutschte zu ihr, schlang locker einen Arm um sie.
"Ich hab mit Felix telefoniert", kam er direkt zum Kern des Problems. Noch immer wollte er ihr keine Vorwürfe machen, zu verzweifelt war sie gerade in der Lobby.
Emilia würde schon selbst wissen, was er von hier hören wollte, die ganze Geschichte ohne irgendwelche Einschränkungen. Wenn er ihr helfen sollte, dann musste er alles wissen.

Emilia nickte nur und senkte ihren Blick. "Dann... dann weißt du zumindest mal ein Teil des ganzen Chaos hier. Aber auch Felix weiß nicht alles.", sagte sie und hob dann doch ihren Blick. Toni wusste also, dass sie schwanger war, aber was wusste er noch? Musste sie ihm jetzt wirklich alles erzählen? Auch das mit Ron? Sie wusste nicht, ob die das schaffen würde, da sie eigentlich nicht mehr weinen wollte.

Einen Teil... Na Wahnsinn.
"Möchtest du mir alles erzählen?", fragte er nach, es verunsicherte ihn dann doch, dass sie nicht von selbst damit anfing. Wenn sie das nicht wollte, dann würde er sie nicht zwingen, aber bei den wenigen Puzzleteilen, die er nur hatte, konnte sie wohl keine große Hilfe von ihm erwarten. Noch verstand er ihr Problem nicht wirklich, die Schwangerschaft konnte es ja nicht sein, von der wusste sie ja doch schon länger.
"Du weißt, dass ich immer für dich da bin, oder? Egal was es ist", versprach er ihr.

Emilia hob ihren Kopf und sah Toni an. Eine kleine Träne bahnte sich wieder einen Weg über ihre Wange. "Ja das weiß ich Toni. Danke.", sagte sie und lehnte sich an ihn.
"Was... was weißt du denn? Also was hat Felix dir erzählt?", fragte sie vorsichtig. Sie hoffte es wusste mehr als nur von der Schwangerschaft.

"Er hat gesagt, dass du schwanger bist. Von Manu." Toni verkrampfte leicht bei dem Namen. Mit Manu würde er nochmal reden müssen und klarstellen, dass der sich gefälligst gut um Emilia zu kümmern hatte. Obwohl er da ziemlich unsicher war, die Vorstelllung, wie er selbst vor dem riesigen Torhüter stand und Forderungen stellte, gefiel ihm gar nicht.
"Und du warst mit Ron zusammen. Bis er wieder nach Hause ist", fügte er vorsichtig an. Er hoffte einfach, da keine noch nicht verheilten Wunden aufzureißen.

Emilia nahm nur nebenbei wahr, was Toni sagte. Deshalb nickte sie nur. Das mit Ron tat ihr zwar noch weh, aber durch Mario war das irgendwie in den Hintergrund gerückt.
"Dann weißt du ja schon einiges. Um das eine zu vervollständigen fehlt nur noch, dass ich Zwillinge bekomme und Manu sich darüber freut und sich um sie Kleinen kümmert. Er war auch schon beim Ultraschall dabei.", erklärte sie.

Toni lächelte leicht. Er freute sich für Emilia, Kinder waren etwas Wunderbares und gleich zwei waren zwar anstrengend, aber sie würden sicher viel Freude mit ihnen haben.
Auch, dass Manu sich um die Beiden kümmern wollte, war positiv, dann würde er vielleicht doch nicht mit ihm reden müssen, was Toni nicht wirklich störte.
Nur Emilias Problem waren sie noch kein Stück näher gekommen.
"Und was bedrückt dich?", fragte er leise nach, in der Gewissheit, dass er gerade wohl das Falsche fragte.

Emilia lief eine Träne hinunter. "Das... das war ja nur das eine Problem. Also dass ich schwanger bin und Manu der Vater. Aber deshalb hab ich mir überlegt, ob ich nach München ziehe. Dann können die Kleinen mit ihren beiden Eltern aufwachsen und du bist ja auch da.", sagte sie leise. "Nur das hat dann zum nächsten Problem geführt. Weil weißt du Toni. Es gibt da jemand, der mir wirklich viel bedeutet, aber da ich das mit Ron noch nicht so wirklich verdaut habe, kann ich mich noch nicht auf eine Beziehung einlassen. Doch irgendetwas ist immer. Und derjenige war so verletzt, dass ich nach München ziehen will, dass er mich angeschrien hat und mich nicht mehr sehen will." Jetzt flossen bei Emilia wieder die Tränen.

Toni lächelte kurz erfreut, als Emilia von ihrer Idee erzählte. Die Kleinen so nah bei sich zu haben und Emilia selbst helfen zu können, gefiel ihm definitiv.
Bei ihrer nachfolgenden Schilderung blickte er noch nicht so ganz durch.
Wie viel genau war "viel"? Bedeutete das eher, dass sie ihn sehr gern mochte oder hatte sie richtige Gefühle für ihn? Nach der Beziehung mit Ron wunderte es ihn nicht, dass sie noch nicht bereit für jemand Neuen war, aber wenn derjenige so wenig Verständnis zeigte, dann hatte er sie auch nicht verdient. Eine Frau anzuschreien, weil sie im Sinne ihrer Kinder handelte, ging für Toni gar nicht. Denn dass die Kinder zum Aufwachsen einen Vater brauchten, darüber war Toni sich im Klaren, das hatte Simon ihm oft genug gezeigt. Vermutlich war das auch einer der wichtigsten Gründe, die ihn so stark an Jessi fesselten, er wollte seinen Sohn nicht verlieren.
Die letzte offene Frage blieb, um wen es sich handelte. Wenn derjenige ein Problem damit hatte, dass sie von Dortmund nach München zog, dann stammte er vermutlich direkt aus der Umgebung. Schnell ging Toni sämtliche Spieler aus Dortmund und Umland durch, aber es fiel ihm keiner ein, der so wirklich passte.
"Und dieser jemand will das nicht, weil er in Dortmund wohnt?", sprach er seine Schlussfolgerung laut aus, zog Emilia noch näher an sich. Die Situation war beschissen für sie und sie brauchte sicher jeden Halt, den sie jetzt kriegen konnte.

Toni antwortete eine ganze Weile nicht und schien zu überlegen. Emilia wurde ganz hibbelig. Was würde Toni jetzt sagen? Würde er ihr Vorwürfe machen? Würde er sich freuen, dass sie zu ihm ziehen will? Aber warum überlegte er dann so lange.
Als Toni dann etwas sagte, war sie leicht erstaunt. Damit hatte sie nicht gerechnet, deshalb nichte sie erst nur. "Ja und also... er ist in mich verliebt und hat sich anscheinend auch schon alles ausgemalt. Aber seit ich weiß, dass Manu der Vater ist, hat sie eben viel verändert.", erklärte sie. "Es könnte alles so toll sein. Er liebt mich und will mich mit den beiden Kleinen, aber nein, irgendetwas muss ja alles kaputt machen. Aber ich kann und will weder von ihm noch von Manu verlangen, dass sie wechseln."

Toni hörte ruhig zu und war leicht erstaunt. Er war tatsächlich in Emilia verliebt? Und dann tat er ihr so was an? Es war ja schön und gut, dass er scheinbar eine lebhafte Fantasie hatte und sich das alles schon wunderbar romantisch ausgemalt hatte, wenn er Emilia im Stich ließ, sobald sie ihn wirklich brauchte, dann taugte der Kerl nichts.
"Hat er das denn mal von sich aus angeboten?", fragte er nach, falls derjenige wirklich so doll verliebt war, dann sollte ein Wechsel ja wohl nich völlig unmöglich sein. Und ein Wechsel nach München war jetzt auch keine Strafe, wie Emilia gerade indirekt behauptete. Auch wenn es nur wenige Dortmunder gab, die überhaupt die Möglichkeit hatten, mal eben zu Bayern zu wechseln, und Toni wurde langsam wirklich neugierig, um wen es ging.
"Krieg ich denn auch einen Namen?", fragte er nach. "Ich muss doch wissen, wen ich verhauen soll", versuchte er sich an einem Witz, wobei er schon beim Aussprechen merkte, dass der kläglich scheiterte. Mist aber auch. Also zog er Emilia einfach näher, wenn er sie schon nicht aufheitern konnte, dann wollte er ihr wenigstens Trost spenden.

Emilia schüttelte den Kopf. "Nein. Wir haben aber auch nicht mehr geredet, nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich überlege nach München zu ziehen. Er hat mich ja vor die Wahl gestellt, München oder er und ich habe mich für München entschieden.", sagte sie leise und traurig.
Sie wollte Toni nicht sagen, wer es war. Toni würde erstens gleich zu ihm rennen und zweitens wusste sie ja, dass die beiden Freunde waren. Deshalb schüttelte sie nur mit dem Kopf. Das würde nur noch mehr Drama geben und spätestens, wenn sie und Mario sich begegneten und Toni dabei war würde er es eh merken.

"Hey, beruhig dich. Das mag jetzt vielleicht doof klingen, aber du hast dich richtig entschieden", erklärte er leise. "Und wenn er da nochmal drüber nachgedacht hat, dann wird er das auch so sehen." Davon war zumindest Toni überzeugt, die anwesenden Dortmunder waren ja alle nicht ganz blöde und wer auch immer es war, der würde das auch einsehen.
"Und dann kommt er zu dir und entschuldigt sich, hm? Das muss nicht zwischen euch stehen und das wird es auch nicht." Toni musste leicht grinsen, andere Menschen nannten ihn schnell mal naiv, aber er vertraute einfach immer darauf, dass alles gut wurde.
Dass Emilia den Namen nicht nennen wollte, nahm er so hin, auch wenn er kurz enttäuscht war. Emilia sollte doch wissen, dass er der Letzte war, der sofort zu dem Dortmunder stürmte und ihn zusammen faltete.
Aber er würde es sicher noch heraus finden und dann konnte er sehen, wie er helfen konnte.

"Aber Toni, woher weiß ich, dass es wirklich die richtige Entscheidung ist? Was wenn ich ihn dadurch verloren habe und er aber der Richtige ist.", fragte Emilia und sah ihren Bruder verzweifelt an. "Meinst... meinst du wirklich? Er... er war so verletzt, als ich ihm von meiner Überlegung erzählt habe." Eine Träne lief ihre Wange hinunter. "Aber... aber ich glaube nicht dass er da so mitmacht. Er... er kann sich bestimmt keine Fernbeziehung vorstellen." Die Tränen kullerten jetzt wieder. Mario war ihr wahrscheinlich doch wichtiger, als sie es bis jetzt gedacht hatte.

"Weil es für deine Kinder besser ist. Und wenn er wirklich der Richtige ist, dann wirst du ihn für so was nicht verlieren", war Toni überzeugt.
"Das war bestimmt nur der Schock. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann bist du dir selbst nicht über deine Gefühle im Klaren. Weiß er das? Dann könnte er es im ersten Moment falsch aufgefasst haben", beruhigte er sie.
Solche Idioten, die das nicht verstanden, die gab es nicht in der Nationalmannschaft, da war Toni sich sicher. Auch in Manu hatte er sich ja scheinbar nicht getäuscht, wenn der sofort bereit war, die Verantwortung für seine Kinder zu übernehmen. Und ein einzelner One-Night-Stand, mit dem man seine Freundin betrog, war Toni zu seinem Bedauern auch nichts Fremdes und er bereute es immer noch, sich darauf eingelassen zu haben. Leute, die sich rücksichtslos durch die Gegend vögelten, die gab es hier nun mal nicht und da war Toni froh drüber.

"Hmm.", sagte Emilia nur und kuschelte sich noch mehr an Toni. Es tat ihr gut, dass ihr großer Bruder jetzt da war und sich um sie kümmerte.
"Nein ich bin mir ganz uns gar nicht sicher.", sagte sie traurig. "Ich... ich mag ihn wirklich, sehr sogar, aber ich bin noch nicht bereit für eine Beziehung. Das geht einfach noch nicht. Aber ich war immer ehrlich zu ihm. Es wusste von Anfang an bescheid, wie es aussieht, aber er wollte es trotzdem.", erklärte sie Toni.
"Was soll ich denn jetzt machen?", fragte sie ihn leicht verzweifelt. Sie wollte Mario nicht verlieren, auch wenn sie das schon hatte.

"Das ist doch okay. Lass dir Zeit, bis du dir über deine Gefühle im Klaren bist. Und bleib weiterhin ehrlich, das ist wichtig." Emilias Verhalten war seiner Menung nach richtig und es hatte niemand das Recht, ihr deswegen Vorwürfe zu machen.
"Warte einfach, bis er das nächste Mal auf dich zukommt. Er wird sich entschuldigen, du wirst sehen", beruhigte er sie. Das schien ihm das Beste zu sein. Und bis dahin würde er sie halt ablenken.
"Müssen wir noch wohin?", fragte er nach. Müssen tat er zwar nirgendwo hin, aber seine Teamkameraden würde er schon gerne wieder sehen und wo ging das besser als beim Training?

Dass Toni ihr zustimmte, machte ihr Mut. Er und Felix hatten es immer geschafft Emilia wieder aufzumuntern und ihr ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. "Danke Toni.", sagte sie und lächelte leicht.
Sie sah auf die Uhr. "Oh ja, ich sollte dann zum Training.", sagte Emilia und stand auf. Sie lief ins Bad und machte sich schnell noch ein bisschen frisch. Dann lief sie noch an ihren Schreibtisch und holte die Unterlagen.
"Ich geh davon aus, dass du mitkommen willst?", sagte Emilia und lief mit Toni zur Tür.

tbc Toni und Emilia: Trainingsplatz

cf: Pavillon

Als sie beide vor Emys Tür standen, wurde Mario ein wenig nervös. Das Zimmer zu betreten in dem Wissen, dass sie irgendwie Gefühle füreinander hatten, war doch noch einmal etwas ganz anderes als vorher. Außerdem würde sie ihm hoffentlich gleich das Bild von ihren zwei Babys zeigen. Ungeduldig trat er von einem Fuß auf den anderen und konnte sich nicht richtig beruhigen.

Emilia öffnete ihre Türe und ließ Mario eintreten. Hinter ihm schloss sie die Tür und lief dann zu ihrem Bett.
Ohne auf Mario zu achten, setzte sie sich darauf und rutschte an die Wand um sich anlehnen zu können. Erst dann sah sie zu Mario und lächelte ihn an.
Da er immer noch im Zimmer rum stand, klopfte sie einladend neben sich.

Unsicher krabbelte Mario auf das Bett und rutschte ganz nah neben Emy. Er wollte sie einfach im Arm halten, weshalb er zögerlich den Arm um sie legte. Er sah sie an und legte dann seinen Kopf auf ihrer Schulter ab. "Du weißt gar nicht, wie glücklich ich gerade bin", flüsterte Mario und lächelte.
Es war ein unbeschreibliches Gefühl hier so bei ihr zu sein. Einfach so schön.

Emilia lächelte, als Mario zu ihr kam und ganz nah an sie rutschte. Sie lehnte sich an ihn und spürte dann seinen Kopf auf ihrer Schulter. Ihr Arm wanderte zu seinem Kopf und sie strich mit ihrer Hand über seine Haare.
"Ich kann es mir zumindest annähernd vorstellen.", flüsterte sie und ihr Lächeln wurde breiter.

Sie strich ihm über die Haare und es störte ihn kein bisschen. Sie durfte das und würde das immer dürfen. Langsam schüttelte er aber den Kopf. "Du wirst nie wissen, wie glücklich ich gerade bin. So glücklich kann man überhaupt nicht sein." Er lächelte und legte eine Hand auf ihren Bauch, in der Hoffnung, dass er das durfte. Sanft strich er darüber und lächelte.

Emilia lächelte Mario nur an und erwiderte aber nichts darauf. Sie ließ es einfach so stehen und schloss die Augen. Sie öffnete sie erst wieder, als sie Marios Hand an ihrem Bauch spürte. Sanft strich er darüber und sie lächelte. Mario schien die Kleinen wirklich zu akzeptieren und hatte sich ja in sie verliebt, als er es schon wusste. "Ich frag mcih, wann ich das erste Mal etwas von den beiden spüren werde."