Hotelzimmer von Emilia

Inzwischen lächelte Emilia wirklich. "Entschuldigung angenommen.", sagte sie und hielt Marco die Hand hin.
"Ja klar ist es was Gutes. Aber ich habe es wohl irgendwie falsch formuliert in dem Brief. Ich wollte nicht, dass Mario sich Sorgen macht.", sagte sie und lächelte Marco an.
Ihr Lächeln wurde noch breiter. "Meinst du wirklich, er kommt damit zurecht, dass ich Zwillinge bekomme und das nicht von ihm?" Fragend sah Emilia Marco an. "Also ich meine du kennst ihn doch am besten."

Marco ergriff die Hand und schüttelte sie kurz. "Danke." Er nickte langsam. "Ja, das hat sich in dem Brief ziemlich ernst angehört, ich war kurz davor, den Doc zu rufen, damit der ihn ruhig stellt." Er überlegte einen Moment, bevor er erneut nickte. "Ja, er kommt damit mit Sicherheit klar. Ich meine, mich unterstützt er auch und Lisa bekommt ein Kind, das nicht von mir ist. Wir können uns gegenseitig Rat geben, er bekommt das hin. Er ist zwar jung, aber sein Herz ist am rechten Fleck, er wird dich auf jeden Fall unterstützen."

"Das tut mir leid. Das sollte es nicht.", sagte Emilia schuldbewusst.
Über Marcos Worte, musste Emilia lächeln. Vielleicht würde das doch was werden zwischen Mario und ihr. Eine kleine glückliche Familie wären sie dann.
"Dann lass uns doch am besten mal zu Mario gehen und ihm sagen, dass alles gut ist, oder?", fragte Emilia und war schon aufgestanden.

"Schon okay, solange mit den Kindern und dir alles in Ordnung ist, wird er die Aufregung verkraften...", winkte er ab. Sein Blick fiel auf die Uhr und er nickte. "Jap, aber er wird bestimmt schon beim Essen sein, das hat schon angefangen."

Emilia lächelte. "Jap bei uns ist alles ok.", sagte sie und nahm sich noch schnell ihr Handy und ihre Zimmerkarte. "Dann los gehts zum Essen. Ich habe zwar keinen Hunger, aber essen muss ich ja jetzt für 3." Emilia zwinkerte Marco zu und ging dann mit ihm aus der Tür.

tbc Marco und Emilia: Speisesaal

cf: Besprechungsraum 1

Immer noch in Gedanken erreichten sie Emilias Zimmer und Leo wartete, bis Emilia aufschloss. "Aber jetzt sag doch mal... was bedrückt dich? Was hast du damit gemeint, er ist in dich verliebt, aber du nicht in ihn? Hat dich irgendeiner bedrängt?!"

Emilia schloss ihre Tür auf und ging dann zu ihrem Bett. Sie ließ sich darauf nieder und sah Leo an. "Das ist alles viel zu kompliziert. Aber Mario hat mich vor die Wahl gestellt zwischen ihm und dem Glück meiner Kinder. Und für was ich mich da entscheide ist doch eigentlich klar oder?" Traurig fragend sah sie Leo an.

Leo spannte sofort seinen Kiefer an und lief unruhig vor ihrem Bett auf und ab. "Mario?! Er... er hat dich so traurig gemacht?!" Wütend schüttelte er den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust. "Natürlich geht das Wohl deiner Kind... Kinder? Okay... also Zwillinge, oder was? Ehm... ja, wie auch immer, natürlich geht das vor! Was fällt ihm überhaupt ein, dich vor eine Wahl zu stellen, kann er sich nicht einfach so um dich kümmern?"

Emilia legte eine Hand auf ihren Bauch und lächelte leicht. "Ja Zwillinge.", sagte sie glücklich, doch dann wurde ihr Blick wieder traurig. "Ich... ich muss es akzeptieren und er auch. Ich hab mich zwar noch nicht endgültig entschieden, aber es ist doch ziemlich sicher, dass ich nach München ziehe. Und Mario wohnt und arbeitet in Dortmund. Und... naja... eine Fernbeziehung kann er sich wahrscheinlich nicht vorstellen. Also bevor ich mich ganz in ihn verliebe, ist es so vielleicht besser."

"Hä, wieso willst du jetzt unbedingt nach München ziehen?" Verwirrt ließ er sich in den Sessel plumpsen und sah sie an. "Na ja... ich... ich kann ihn ja verstehen, dass er deshalb traurig ist, aber wieso bist du dann traurig?"

"Damit die Kleinen mit ihrem Papa aufwachsen. Sie sollen nicht hunderte Kilometer von ihm weg sein und ihn nur einmal im Monat oder so sehen. Sie sollen so aufwachsen, dass sie jederzeit zu ihm gehen können.", sagte Emilia.
"Weil... weil... naja... egal ist er mir ja auch nicht. Ich bin dabei mich in ihn zu verlieben.", sagte sie und senkte ihrem Blick.

"Ach so... Kann der Vater nicht einfach zu dir nach Dortmund ziehen?" Das wäre doch eigentlich für alle Parteien eine gute Lösung, fand Leo zumindest.
"Aber... wenn das so ist, dann kannst du ihn doch nicht verlassen... Wieso versuchst du es nicht einfach?"

"Nein das geht nicht Leo. Er kann nicht einfach so nach Dortmund ziehen. Oder kannst du einfach mal so nach München gehen?", fragend sah sie ihn an.
"Und ich will ihn doch auch gar nicht verlassen. Er will es doch so nicht." Traurig sah sie Leo an.

"Nein, aber ich kann auch nicht einfach so wechseln, der ist ja kein... Moment... wer war noch mal der Vater? Hattest du mir das gesagt?" Leo runzelte verwirrt die Stirn, konnte sich aber nicht daran erinnern.
"Wie, er will es so nicht? Wie will er es nicht? Sorry, ich versteh es gerade nicht. Will er keine Fernbeziehung? Ich meine... Mario ist doch eigentlich sonst recht offen, oder?"

"Manuel.", nuschelte Emilia leise. Sie dachte daran, wie Manuel am Morgen reagiert hatte, als sie erfahren haben, dass es zwei kleine Kinder werden würden. Sie lächelte leicht.
"Ich weiß es doch auch nicht Leo. Er... er hat gesagt entweder er oder München.", sagte sie traurig und ihr lief eine Träne runter.

"Ma-Manuel? Manuel Neuer?" Okay, welcher Manuel denn sonst, aber so ganz vorstellen konnte er es sich auch nicht. "Aber... okay... der kann nicht so einfach wechseln, aber..." Leo gingen langsam die Ideen aus und er seufzte. "Bist du dir sicher, dass er das so gemeint hat?"

Emilia nickte nur. Das sollte als Antwort reichen. "Ja eben. Aber die Kleinen sollen doch bei ihrer Mama und ihrem Papa aufwachsen.", sagte sie traurig.
Sie nickte. "Ja. Er hat zu mir gesagt, dass wenn ich nach München geh, das mit uns aus ist. Und dann hat er gemeint, dass ich doch nach München gehen soll und ist abgehaun.", erklärte sie Leo.

"Ach so... hm..." Nachdenklich kratzte er sich am Hinterkopf und seufzte. "Weißt du...? Mario ist genau wie ich oft sehr impulsiv und sagt einfach, was ihm gerade durch den Kopf spukt... Das hat er bestimmt nicht so gemeint, rede später noch mal mit ihm. Biete ihm an, es immerhin zu versuchen..."

Emilia sah Leo mit großen Augen an. "Meinst... meinst du wirklich? Also, dass... dass er es vielleicht nur so gesagt hat?" In ihr keimte Hoffnung auf. War es vielleicht doch noch nicht ganz verloren?

"Ja, das meine ich wirklich und ich bin mir sicher, dass es auch so ist. Mario liebt dich anscheinend wirklich, da lässt er dich doch nicht so einfach gehen. Ich meine, er wird auch noch um dich kämpfen, wenn du nicht mehr in Dortmund wohnst..."

"Aber... aber warum sagt er dann sowas?", fragte sie ihn traurig. "Ich bin doch selbst wieder zu ihm gekommen und dann erfährt er dass ich überlege nach München zu ziehen und er flippt komplett aus. Warum macht er das, wenn er mich doch liebt?", wollte sie leicht verzweifelt wissen. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.

Leo seufzte und knetete seine Hände unwohl in seinem Schoß.
"Weil er ein Mann ist. Wir... wir sind manchmal Arschlöcher und denken nicht darüber nach, was wir sagen. Ich bin mir sicher, dass ihm das schon richtig Leid tut... Normalerweise ist Mario nicht so, dass er jemandem keine Chance gibt."

Emilia sah Leo mit tränenverschleierten Augen an. "Aber warum macht ihr das. Das... das hat mir wirklich weh getan, was Mario gesagt hat." Sie schniefte und wischte ihre Tränen weg. Doch das brachte nichts, da die Tränen immer wieder kamen.

Leo seufzte und stand vom Sessel auf, um sich neben sie zu setzen. "Weißt du, ich habe Sassy leider auch schon oft zum Weinen gebracht und ich hasse mich für jedes einzelne Mal. Wieso es dauernd wieder passiert, weiß ich auch nicht... Und ich wette mit dir, dass es Mario auch nicht weiß, aber es passiert einfach..." Er wischte ihre Tränen mit einer Hand weg und lächelte leicht.

Emilia lehnte sich an Leo. Wieder brachte es nichts, dass die Tränen weg gewischt wurden. Sie kamen einfach wieder. "Aber... aber Mario wird nicht zu mir kommen. Er hat gesagt, er kann nicht mehr kämpfen.", sagte sie traurig. "Aber... aber ich kann jetzt doch auch nicht zu ihm gehen. Das schaff ich nicht." Sie sah Leo an.