Was lange währt, wird endlich gut

Emilia gähnte müde. "Hmm ja, aber ich glaube ich sollte jetzt erstmal ein bisschen schlafen. Ich muss immerhin Kraft sammeln für den Kleinen und dann darf er bestimmt nochmal raus.", sagte sie lächelnd und legte sich tiefer in die Kissen.
Sie drückte Marios Hand und sah ihm tief in die Augen. "Ich liebe dich.", flüsterte sie, bevor sie ihre Augen zu machte.

Mario streichelte ihr liebevoll über die Haare und drückte ihr sanft einen Kuss auf die Wange. "Ich lasse Leon bei dir und rufe kurz eine Schwester. Ruh dich aus mein Schatz", flüsterte er ihr ins Ohr und wartete, bis sie vollkommen eingeschlafen war.
Dann ging er ins Schwesternzimmer und lehnte sich gegen die Tür. "Wie sieht das aus mit Leon und Essen", begann er sofort seine Frage. "Kann Emy ihn später noch stillen? Sind beide dafür kräftig genug?"

Emilia lächelte Mario an und drückte seine Hand. Nach und nach merkte sie dann, wie sie müder wurde und irgendwann einschlief. Den Schlaf brauchte sie jetzt einfach. Der Tag war wirklich anstrengend gewesen und den Schlaf hatte sie bitter nötig.

Die Schwester lächelte und legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Sie haben sich wirklich große Sorgen um ihre Familie gemacht oder?", fragte sie lächelnd und Mario nickte nur. Er hoffte, dass dieser Tag bald vorbei sein würde, er war langsam am Ende seiner Kräfte.
"Ihre Frau kann den Kleinen tatsächlich stillen", antwortete sie lächelnd. "Es braucht allerdings Geduld. Geduld und Kraft, denn Leon wird immer wieder einschlafen, oft nur an der Brust nuckeln oder die herauslaufende Milch ablecken. Wir werden sehen müssen, wie stark er ist. Wenn also gleich beide wach sind, sollten wir es probieren. Die Babys schreien nämlich noch nicht, wenn sie so klein sind." Mario freute sich tierisch über diese Nachricht. In zwei Stunden würden sie es also probieren.

Emilia wachte erst mitten in der Nacht wieder auf. Sie sah sich suchend um, aber es war ziemlich dunkel. Doch die eine Taste leuchtete. Es war die Alarm Taste, dass eine Schwester vorbei kam. Also drückte Emilia diese, weil wo ein Lichtschalter war, wusste sie nicht.
Als die Krankenschwester rein kam, und das Lich an machte, sah Emilia sich erstmal um. Rechts von ihr stand das Bettchen mit Leon, der friedlich schlief und links stand ein weiteres Bett, in dem Mario lag und auch schlief. Emilia lächelte.
"Was kann ich für Sie tun?", fragte die Krankenschwester leise. "Ich habe nur den Lichtschalter nicht gefunden. Aber wie viel Uhr haben wir denn?", flüsterte Emilia.

Mario hatte sich in das Bett neben Emy gelegt und war sofort eingeschlafen. Erst als nachts plötzlich das Licht im Zimmer anging, wachte er auf und sah sich suchend um. Dann sah er Emy und Leon, die beide wohl aufgewacht waren.
Sofort sprang Mario auf und lief zu Emy, um ihr über den Kopf zu streicheln. "Sollen wir das mit dem Stillen mal probieren?", fragte er die Schwester und sah dann Emy an. "Du willst ihn doch stillen oder?"

Emilia sah verwirrt zu Mario. Was wollte er denn jetzt plötzlich von ihr? Sie schloss kurz die Augen und streckte ihre Hand dann zu Leon aus. "Was?", fragte sie leise. Sie hatte nicht verstanden, was er sie gefragt hatte.
"Wenn Frau Kroos will, dann ja. Wenn nicht habe ich auch ein Fläschchen im Schwesternzimmer für den Kleinen.", erklärte die Krankenschwester. Da Leon inzwischen weinte, nahm sie ihn raus und legte ihn zu Emilia aufs Bett.

Mario bekam kalte Füße und entschloss sich kurzerhand sich neben Emy zu legen. "Magst du den Kleinen stillen?", fragte er und streichelte ihr über den Kopf. "Du kannst es probieren, wenn du möchtest. Aber wenn du nicht möchtest, können wir es morgen probieren." Er lächelte und nahm Leon zu ihnen beiden. Ganz sachte strich er dem Kleinen über den winzigen Kopf. "Willst du mal die leckere Milch der Mama probieren?", fragte er grinsend.

Jetzt hatte Emilia Mario auch verstanden und sie nickte. "Ja ich würde ihn gerne stillen.", sagte sie leise. Die Krankenschwester fuhr Emilias Kopfteil ein bisschen nach oben. So saß sie aufrechter und koppte ihren Sohn an ihren Bauch legen. Die Schwester gab ihr noch ein Kissen, das sie unter Leon legen konnte. Dann machte sie ihre Brust frei, legte den Kleinen richtig hin und half ihm ein bisschen mit ihrer Hand.

Mario sah ihr bei allem zu und fühlte sich irgendwie tatenlos. Er wollte ihr und dem Kleinen helfen, doch wusste nicht, was er tun konnte. "Was kann ich machen?", fragte er hilflos und sah Emy einfach nur an. Er wollte für sie da sein und sie unterstützen, aber auf keinen Fall behindern. Unschlüssig legte er seine Hände auf der Bettdecke ab und starrte vor sich hin. Wie gerne wäre er auch mal Mutter und nicht immer so hilflos.

Emilia hatte nur Augen für Leon, da der Kleine es noch nicht hinbekommen hatte, zu trinken. Sie versuchte ein paar Sachen, die auch bei den Zwillingen damals etwas gebracht haben, aber auch das half nicht.
"Ich... ich glaub nicht Mario. Der Kleine trinkt nicht.", sagte Emilia. Am Ende war ihre Stimme leicht verzweifelt und sie sah die Schwester an. "Das kann vorkommen, machen Sie sich da keine Gedanken. Ich geh schnell das Fläschchen machen, das können Sie ihm dann geben.", sagte sie Schwester und lief aus dem Zimmer. Emilia versuchte es nochmal und legte dann Marios Hand an den Kopf des Kleinen. Plötzlich machte Leon ein paar Bewegungen mit dem Mund und dann saugte der Kleine endlich.

Vollkommen enttäuscht, ließ Mario den Kopf gegen das Kopfteil vom Bett sinken. Die Muttermilch war so gut für das neugeborene Kind, gerade für Frühchen war es noch besonders wichtig. Die Schwester holte schließlich ein Fläschchen, doch Emy hatte wohl noch immer nicht aufgegeben. Sie nahm seine Hand und plötzlich hatte er das winzige Köpfchen seines Sohnes in den Hand. Und auf einmal begann der Kleine schließlich zu saugen. Mario musste einen Jubelschrei extrem unterdrücken, so sehr freute er sich, dass das alles nun doch klappte. "Wir brauchen nun aber Geduld", meinte Mario und rutschte noch ein Stück näher an seine Verlobte. "Die Schwester meinte, dass Frühchen wohl schnell einschlafen, wenn sie trinken. Weil sie so schwach sind. Aber wir kriegen das doch hin oder?"

Auf Emilias Gesicht breitete sich ein breites Lächeln aus. Endlich trank der Kleine. Mario war auch sichtlich glücklich. "Hauptsache er trinkt überhaupt. Jetzt wird das alles schon.", sagte sie leise. Sie wusste nicht, ob es an der Geduld lag, oder an Marios Hand, wusste sie nicht, aber das war ja auch egal. Hauptsache der Kleine trank endlich.

Mario fühlte sich endlich mal wieder wichtig und gebraucht, das fühlte sich unglaublich gut und wichtig an. Er bemerkte aber auch, wie Leon bereits nach einigen Schlucken wieder müde wurde und sein Gesäuge immer schwächer wurde. "Komm ein bisschen noch", versuchte er Leon Mut zu machen und ihn zum Weitertrinken zu animieren. Dann kam die Schwester zu ihnen und sah, dass Leon es doch geschafft hatte. "Dann kann ich die Milch wohl wieder wegbringen", meinte sie lächelnd und verschwand wieder.

Als Leon wieder weniger saugte, strich Emilia ihm über die Wange. "Hey mein Kleiner, wach bleiben.", sagte sie leise. Leon schien wieder aufzuwachen und saugte wieder ein bisschen stärker.
Die Schwester lächelte sie an und nickte. Dann kuschelte sich Emilia an Mario. "Ich liebe dich, Mario.", flüsterte sie und gab ihm einen kurzen Kuss auf den Mund.

Mario genoss den kurzen Kuss auf seinen Lippen und legte kuschelte sich ebenfalls an ihre Seite. Immernoch hielt er Leons kleines Köpfchen, damit er trinken konnte. "Ich liebe euch beide", murmelte er und lächelte glücklich vor sich hin. "Ihr seid meine Familie. Mein Ein und Alles. Ich werde euch niemals im Stich lassen." Sein Kopf lehnte er an ihre Schulter.

Emilia lächelte. Doch dann wurde ihr Blick ein bisschen traurig. "Du Mario, kannst du morgen deinen Eltern bescheid sagen, dass sie mit Finn und Sophie kommen sollen? Ich vermiss die zwei gerade so.", sagte Emilia. Jetzt wo sie mit Leon und Mario hier lag, wünschte sie sich ihre Familie bei sich. Die Ganze und dazu gehörten Finn und Sophie auch.

Mario streichelte ihr beruhigend über die Wange. "Natürlich", meinte er lächelnd. "Das hätte ich sowieso gemacht." Das hatte er wirklich geplant. Die Kleinen sollten ihren kleinen Bruder kennenlernen, damit sie sich aneinander gewöhnen konnten.
Schnell gab er ihr einen Kuss auf die Lippen. "Übrigens werde ich das nicht morgen machen, sondern später. Wir haben schon 3Uhr morgens." Er grinste und streichelte sie weiter.

Emilia nickte. Dann würden die beiden vielleicht schon am nächsten Nachmittag da sein. Sie wollte ihre beiden so schnell, wie möglich in die Arme schließen.
Sie grinste. "Ja ok, dann eben heute, aber erst nach dem aufstehen.", sagte sie und zwinkerte Mario zu.

Mario grinste. "Klaro...", antwortete er breit grinsend und nahm ihr Leon ab, der wieder eingeschlafen war. Er setzte sich aufrecht hin und legte ihn sich auf die Schulter und klopfte ihm ganz vorsichtig auf die Schulter. "Komm", flüsterte er dann. "Lass uns noch ein wenig schlafen. Soll ich hier schlafen oder in mein Bett zurück?" Er würde sich da ganz nach ihr richten.

Emilia lächelte und gab Mario den Kleinen. Dann zog sie sich wieder an und kuschelte sich an ihren Verlobten. "Ja ich glaube den Schlaf haben wir bitter nötig.", sagte sie und dachte dann nach.
"Ich glaube, es ist besser, wenn du in dein Bett gehst. Die Betten sind so klein und ich brauch grad einfach ein bisschen Platz.", sagte sie, drückte Marios Hand und lächelte ihn an.

Mario nickte. Das war auf jeden Fall vernünftiger, als so eng in einem Bett zu liegen. Doch er brauchte noch einen Kuss, und nicht nur einen leichten. Er nahm den kleinen Racker, drückte ihm sanft einen Kuss auf die Stirn und legte ihn wieder in sein Wärmebettchen. Dann ging er wieder zurück zu ihr, kniete sich noch einmal auf die Matratze und beugte sich zu ihrem Gesicht runter. Sanft legte er seine Lippen auf ihre und strich ihr über die Wangen.

Emilia gab Leon noch kurz einen Kuss auf die Stirn, bevor Mario ihn wieder in sein Bettchen legte. Sie sah ihm dabei zu und lächelte leicht. Dann kam Mario wieder zurück und küsste sie.
Emilia schloss die Augen und schlang ihre Arme um seinen Hals. Der Kuss tat ihr gerade einfach nur gut und sie genoss ihn.

Mario intensivierte den Kuss noch ein wenig, setzte seine Zunge ein wenig ein und strich ihr damit über die Lippen. Er brauchte jetzt noch ein wenig der Zärtlichkeit, dabei war es ihm gerade völlig egal, ob Leon im Zimmer war oder nicht. Ein heißer Zungenkuss konnte ihm bestimmt nicht schaden. Seine Hand vergrub sich in ihren Haaren und er grinste in den Kuss. Das fühlte sich so gut an.

Emilia genoss den Kuss in vollen Zügen. Leise seufzte sie gegen Marios Lippen. Doch lange konnte sie den Kuss nicht aufrecht erhalten. Ihr fehlte viel zu schnell die Luft.
Sie lächelte Mario glücklich an. "Ich liebe dich. ", flüsterte sie und musste dann gähnen.