Was lange währt, wird endlich gut

Mario grinste ebenfalls und stand auf. "Wer will alles ein Eis?", rief er lachend in die Runde und die Zwillinge kamen sofort auf ihn zugestürmt. Er sah ein bisschen skeptisch zu Manu, doch er war der Vater der Zwillinge und definitiv schwul. Er würde Leon und Emy schon nichts weggucken. Hoffentlich zumindest.
Schnell schmatzte er ihr noch einen Kuss zu und ging dann mit den Zwillingen in die Cafeteria.

Emilia sah ihren Zwillingen lächelnd zu und winkte ihnen nach. Marios Blick zu Manu konnte sie eindeutig deuten, aber er musste da keine Sorge haben. Erstens war Manuel schwul und hatte einen Freund, zweitens hatte er sie auch schon ganz nackt gesehen und zweitens hat er beim Stillen der Zwillinge auch schon zugesehen.
Als Mario mit Finn und Sophie draußen war, setzte Emilia sich richtig hin und platzierte Leon. Wieder musste sie dem Kleinen ein bisschen helfen, aber dann trank er. Manuel hatte sich inzwischen neben Emilia gesetzt und sah dem Kleinen fasziniert zu. "Er ist ja noch kleine als unsere zwei damals."

Mario nahm beide Kinder an die Hand und ging mit ihnen in die Cafeteria. Dort gab es dann kein Halten mehr, beide stürmten auf das Eisfach zu und hatten sich das Eis mit den Smarties bereits herausgenommen. Er ging lächelnd hinter ihnen her und holte sich auch eins, um dann sofort zur Kasse zu gehen. Zusammen setzten sie sich an einen Tisch und Mario versuchte sich zusammen zu reißen und nicht an Manu zu denken. "Und ihr hattet es gut bei Oma und Opa?", fragte er grinsend. Finn nickte. "Eis un Fuba und pielt mit Hanna!" Seine Augen glitzerten dabei und Mario schmunzelte innerlich.

Emilia lächelte und nickte. "Ja das ist er. Deshalb liegt er ja auch noch hauptsächlich im Brutkasten.", sagte sie und strich ihrem Sohn über den Arm.
"Und wie geht es dir? Felix hat erzählt, dass du Operiert werden musstest und es zwischenzeitlich nicht so gut aussah.", sagte Manuel und sah Emilia besorgt an. "Also was genau war, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass irgendwann, nachdem Mario mit Leon weg war, plötzlich alles schwarz geworden ist. Dann bin ich hier wieder aufgewacht.", erklärte Emilia.

Mario grinste und strich Finn über den Kopf, als dieser doch tatsächlich verlegen grinste. "Fiiii hat Hanna küsst", petzte Sophie dann auch gleich und zeigte auf Finn, der auf Marios Schoß saß. Mario lachte und sah seinen Kleinen schmunzelnd an. "Bist du verliebt in die kleine Hanna, mein Schatz?", schmunzelte er und legte seine Arme noch um den kleinen Körper. Kinderliebe war immer noch die schönste Liebe. Ohne Probleme, ohne Eifersucht und ohne Kinder kriegen.

Zwei Wochen später durfte Emilia zwar wieder aus dem Krankenhaus, aber Leon war noch nicht soweit. Deshalb lebte sie solange bei Felix. Mario, Manuel und ihre Eltern kümmerten sich um die Zwillinge. Immer wieder kamen sie aber zu Besuch und genau das würden sie heute wieder.
Emilia stand jetzt gerade in der Küche, da sie das Mittagessen für alle kochte. Felix würde auch gleich von Training kommen.

Ungeduldig trat Mario von einem Fuß auf den anderen. Er wollte endlich zu seiner Frau und seinem Sohn. Warum Manu wie ein eitler König im Bad stehen und die Frisur richten? Sie fuhren immerhin zu seiner Frau und da musste eigentlich ER gut aussehen. Aber darüber war er hinweg, wie immer wieder feststellte. "Komm endlich, verdammt", rief Mario ungeduldig und bollerte gegen die Tür. "Sonst fahr ich mit Sophie und Finn allein." Er grinste schelmisch und nahm die Zwillinge schon mit nach unten. Er setzte beide in Manus Auto und sich selbst auf den Beifahrersitz. Mit einem Grinsen im Gesicht setzte sich Manu ans Steuer. "Was bist du denn so ungeduldig?", fragte er provozierend und fuhr endlich los. Viel zu schnell kamen sie schließlich in Bremen an. Mario hob die Kleinen aus ihren Sitzen und lief ihnen hinterher, als Finn schon schnell geklingelt hatte.

Als es klingelte, lief Emilia zur Tür. Kaum hatte sie diese geöffnet, da klammerte sich Finn schon an ihre Beine. "Mamaaa.", rief er und hibbelte rum. Er wollte auf den Arm genommen werden. Emilia lächelte und machte dann genau das. "Na mein Kleiner.", sagte sie. Finn schlang seine Ärmchen um seine Mama und drückte sich fest an sie.
Emilia strich ihm über die Haare und begrüßte dann Mario mit einem Kuss. Dabei klammerte auch Sophie sich an ihre Mama. Emilia lächelte und drückte ihre Kleinen an sich. Sie hatte die beiden wirklich vermisst.

Mario lächelte glücklich, als die Kleinen ihre Mama so stürmisch umarmten und sie vollkommen in ihrer Gewalt hatten. Da musste der arme Vater wohl die zweite Geige nehmen. Endlich war aber auch er an der Reihe und er drückte Emy einen innigen Kuss auf die Lippen.
Dann überließ er sie wieder ihren Kindern und umarmte Felix, der gerade zu ihnen gestoßen waren. "Wie geht es Leon?", fragte er ihn direkt. Er wusste hoffentlich genau wie Emy, wie es ihm ging. Hoffentlich fuhren sie gleich noch ins Krankenhaus. Er wollte seinen Kleinen endlich sehen, spürte schon eine fast körperliche Sehnsucht nach seinem eigenen Kind.

Emilia lächelte Felix an, als sie diesen auch kommen sah. Dann lief sie mit den beiden Kleinen ins Haus und setzte sie ab. "So dann zieht mal eure Jacken aus, dann gibt es gleich was zu essen.", sagte sie und half den beiden beim Ausziehen.
Felix konnte Mario genug Infos geben, da konnte sie sich um die Kleinen kümmern.
Nachdem die beiden sich ihre Jacken und Schuhe ausgezogen hatten, liefen sie ins Esszimmer. "Mama, gibt?", fragte Sophie und versuchte sich am Tisch hoch zu ziehen.

Felix nickte lächelnd und legte ihm einen Arm auf die Schulter. "Deinem Kleinen geht es jeden Tag besser. Die letzten Tage war er aber sehr weinerlich, ich glaube er hat Sehnsucht nach dir. Nach dem Essen fahren wir alle hin und besuchen den Kleinen." Dann nahm er Mario die Jacke ab, sodass er sich an den Tisch setzen konnte.
Als Emy Spätzle hinstellte, dazu Fleisch und Gemüse lief es Mario im Mund zusammen. "Lecker", sagte er grinsend und sah seine Frau an. Diese füllte allen eine Portion auf den Teller und dann begannen sie zu essen.

Emilia lächelte und lief hinter den Zwillingen her. "Es gibt Nudeln mit Soße.", sagte sie lächelnd und hob die beiden nacheinander in ihre Hochstühle. Sophie setzte sich aber nicht hin, sondern sie blieb stehen und versuchte in die Töpfe zu sehen. Emilia lachte. "Bleib sitzen Süße. Du bekommst gleich was zu essen.", sagte sie und begann dann den beiden zu schöpfen.
Danach wollte sie eigentlich Mario erstmal begrüßen, aber dieser begann schon zu essen. Dann würde sie es eben später machen und sie fing auch an.

Mario warf seiner Frau immer wieder verstohlene Blicke zu. Sie war einfach wunderhübsch. Am liebsten hätte er sie vom Tisch weggezogen und geküsst, doch das musste noch einen Moment warten. Stattdessen aßen sie weiter. Sophie und Finn spielten mehr mit dem Essen und Mario musste grinsend immer wieder die Nudeln auf die kleinen Plastikteller legen. Aber das waren eben Kinder. Er lächelte glücklich und steckte sich schließlich die letzte Nudel in den Mund. "Fahren wir gleich allein ins Krankenhaus?", fragte Mario Emy. Er wusste nicht, ob die Zwillinge mitsollten oder ob Manu und Felix bei ihnen bleiben würden.

Emilia sah lächelnd zu den Kleinen. Sie hatte die beiden richtig vermisst. Auch wenn sie gerade ihre Nudeln quer über den Tisch verteilten.
"Ich würde sagen, wir gehen zuerst alle zusammen hin und dann können Manu und Felix ja mit den Zwillingen noch in den Zoo gehen oder so. Dann bleiben wir beiden noch ein bisschen bei unserem Kleinen.", schlug Emilia vor. Da bis auf die Teller der Zwillinge, alle leer waren, grinste die junge Frau und räumte den Tisch ab. "Mario hilfst du mir mal bitte?", sagte sie und zog Mario hinter sich her in die Küche.
Kaum war der Tisch außer Sichtweite, zog sie ihren Verlobten zu sich und legte ihre Lippen auf seine. Sie brauchte jetzt endlich die richtige Begrüßung von ihm.

Mario wollte schon gerade den Zwillingen beim Anziehen helfen, als er Emys Stimme hörte, die nach ihm verlangte. Deshalb drehte er sich um und ging zurück zu ihr in die Küche. "Was... was soll ich ma..." Weiter kam Mario nicht, da hatte er schon ihre Arme um seinen Körper liegen und ihre Lippen auf seinen. Mit dieser Reaktion hätte er nicht gerechnet, aber es freute ihn natürlich ungemein.
Er erwiderte die Geste und drückte sie ganz fest an sich. "Hab dich vermisst", nuschelte er gegen ihre Lippen und öffnete dann seinen Mund ein wenig, um den Kuss zu intensivieren. Er brauchte diese Zärtlichkeit, hatte er doch so lange darauf verzichten müssen.

Emilia erwiderte den Kuss und seufzte leise hinein. Sie genoss es einfach, Mario wieder so nahe bei sich zu haben.
Als sie sich wieder von ihm löste, sah sie ihm tief in die Augen. "Ich dich auch Mario. Ich hoffe, Leon darf bald nach Hause zu uns. Ich brauch dich und die Zwillinge doch bei mir.", sagte sie und wurde dann ein bisschen traurig. Sie wollte einfach nur, dass Normalität aufkommt, die Normalität, sie so lange schon nicht mehr da war.

Mario schmunzelte und legte eine Hand an Emys Gesicht, da sie irgendwie traurig wurde. "Heeey", hauchte er und zwang sie so, ihn anzusehen. Hoffentlich würde sie jetzt keiner in dieser Situation stören. Der gehörte nur ihnen beiden.
"Leon darf doch die nächsten Tage nach Hause, wenn es ihm weiter so gut geht. Und dann nehmen wir dich endlich mit. Ich... ich vermisse dich doch auch", murmelte er traurig. "Ich vermisse dich mehr, als du dir vermutlich vorstellen kannst." Dann räusperte er sich. Er musste stark sein für sie und für sie beide. "Aber wir schaffen das doch zusammen oder?"

"Hmm.", sagte Emilia immer noch traurig. "Ich hoffe es. Ich will wieder nach Hause und endlich einen richtigen Alltag mit euch haben. Außerdem ist bald Weihnachten und die Hochzeit müssen wir auch noch planen. Wobei ich da schon dabei bin.", erzählte Emilia und lächelte inzwischen wieder.
"Zusammen schaffen wir alles.", sagte sie und zog Mario an sich. "Alles und noch viel mehr.", flüsterte sie ihm ins Ohr und drückte ihn fest an sich.

"Alles und noch viel mehr." Mario lächelte und schmiegte sich eng an ihren Körper. Seine Hände wanderten auf ihren Hintern und so presse er sie noch enger an sich.
"Gleich fahren wir zu Leon. Und dann sehen wir ihn uns an und entscheiden über das weitere vorgehen. Die Ärzte sagen dann bestimmt, wann er mitkommen darf und wie wir das machen. Aber ich verspreche dir eins... Am nächsten Wochenende hole ich euch nach Dortmund. Notfalls bring ich den Kleinen dann ambulant in die Klinik oder so. Aber ich ertrag das nicht mehr allein. Kloppo erträgt mich auch nicht mehr so." Er lächelte leicht und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

Emilia lächelte bei Marios Worten und am Ende grinste sie sogar. "Ach Kloppo wird es schon überleben.", sagte sie und gab Mario ebenfalls einen Kuss auf die Wange. "Ich liebe dich und ich freue mich schon so auf unsere Hochzeit. Nur wir können erst heiraten, wenn Leon auch dabei sein kann. Ohne ihn will ich nicht.", sagte sie, während sie ihm tief in die Augen sah.

Mario nickte lächelnd und gab ihr noch einen Kuss. Dann löste er sich allerdings von ihr und nahm ein Handtuch, um ihr beim Abtrocken zu helfen. Dann würden sie schneller bei Leon sein können. Er konnte es auch schon fast nicht mehr aushalten seinen Sohn zu sehen.
Als sie fertig waren strich er Emy noch einmal über die Seite. "Wie hast du dir das vorgestellt? Wir fahren erst alle zusammen hin und später fährt Manu mit den Zwillingen dann woanders hin? Dann können wir die Zwillinge ja schnell anziehen und dann los?" Er wollte es nicht zugeben, aber wollte endlich los.

Emilia lächelte und nickte. "Ja, so hatte ich es geplant. Also die Kleinen sollen ja ihren Bruder auch sehen, aber ich denke es wird ihnen schnell langweilig. Felix kommt nicht mit, weil es sonst zu viel Trubel für Leon ist.", sagte sie lächelnd und schlang ihre Arme dann nochmal um Mario.
"Hab ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe?", fragte sie und gab ihm einen Kuss in den Nacken. Sie hatte ihn wirklich vermisst in den letzten Tagen.

Mario schmiegte sich noch einmal eng an sie. "Ich glaube nicht", hauchte er und drehte seinen Kopf, dass ihre Lippen den Weg auf seine Haut fanden. "Du darfst es mir aber immer wieder sagen. Immer und immer wieder." Er küsste sie sanft und liebevoll und streichelte sie vorsichtig im Nacken.
Als er sich wieder von ihr löste, blickte er in ihre braunen Schokoaugen. "Ich liebe dich doch auch", flüsterte er leise und verschränkte ihre Hände miteinander. "Lass uns langsam gehen. Ich will ihn endlich sehen..."

Genau das hatte Emilia so vermisst. Die kleinen Zärtlichkeiten mit Mario und dass er einfach da war. Sie umarmte Mario noch einmal fest und lief dann Hand in Hand mit ihm ins Esszimmer. Doch da war niemand mehr, deshalb gingen sie weiter in den Flur.
Dort zogen Felix und Manu die Zwillinge gerade an. Emilia lächelte darüber. Finn riss sich von seinem Onkel los und lief auf seine Mama zu. "Mama, Papi lieb haben?", fragte er und sah Emilia und Mario von unten an. Sie lächelte und nahm den Kleinen hoch. "Ja die Mama hat den Papa ganz arg lieb. Und dich und Sophie und Leon auch.", erklärte sie Finn.

Mario lächelte glücklich und sah den anderen beim Anziehen zu. Er selbst holte seine Jacke und die Schuhe von der Garderobe und zog sich schnell an. Schließlich packte er sich die fertige Sophie und trug sie schon bis zum Auto.
Er setzte sie in sein Auto und schnallte sie richtig an, wartete dann auf den Rest. So ungeduldig war er eigentlich schon lange nicht mehr gewesen, aber er konnte es nicht abwarten, endlich seinen kleinen Sohn in den Armen zu halten.
Als Emy endlich kam und auch Manu in sein Auto stieg, konnten sie los und fuhren bis vor das Krankenhaus.