Hotelzimmer von Emilia

Manu schloss seine Arme um Emy und drückte sie einfach nur an sich. "Wenn du reden willst? Aber ich kann dich auch einfach nur fest halten!" schlug er vor und strich ihr sanft über den Arm. "Wir schaffen das, hm? Alles wird wieder gut!" meinte er zuversichtlich.

"Hey Kleines..wir müssen langsam los zum Training..ja.. nach her können wir ja noch mal reden!" schlug er vor und Emy nickte nur traurig. Dann machten sie sich zusammen auf den Weg ins Manus Zimmer und dann zum Training. 
tbc Tor mit Emüü

cf: Zimmer Andy

Als Emilia in ihrem Zimmer ankam, legte sie ihr Klemmbrett weg und ließ sich dann einfach aufs Bett fallen. Hier passierte einfach viel zu viel.
Jetzt bemerkte sie auch, wie müde sie eigentlich war. Deshalb legte sie sich gemütlich hin und schlief dann auch bald schon ein.

cf: Tor

Mittlerweile kannte Marc sich hier gut genug aus, um so ziemlich jedes Zimmer zu finden, auch wenn er sie noch nie besucht hatte. Sie hatten ja nicht mal miteinander geredet.
Verhalten klopfte er an die Tür. So nett zu sein, war ihm nicht geheuer. Hoffentlich war sie überhaupt schon da, hatte sie nicht zu Andy gewollt? Zu dem würde Marc jetzt aber nicht rennen.

Emilia schlief noch nicht tief, sonst hätte sie das Klopfen nicht gehört. Müde stand sie auf und lief zur Tür. Sie öffnete sie und sah Marc dann erstaunt an. "Ähm... was machst du denn hier?", fragte sie verwirrt. Sie hatte mit vielen gerechnet, aber niemals mit ihm. Bis auf die paar Sätze gerade, hatte sie doch noch gar nicht mit ihm geredet und jetzt kam er zu ihr?

Das war ja eine ganz herzliche Begrüßung, Marc fühlte sich so richtig willkommen. Noch unbegeisterter konnte man niemanden empfangen, oder?
"Freut mich auch, hier zu sein", strahlte er sie übertrieben an. Vermutlich hatte er sie gerade aus dem Bett geklopft, so wie ihre Frisur aussah, aber das ignorierte er einfach mal.
So ein bisschen Freundlichkeit war doch wohl nicht zu viel verlangt, oder?

Emilia lächelte Marc entschuldigen an. "Ähm sorry. Ich bin nur erstaunt, was du hier machst.", sagte sie und war immer noch am Überlegen, warum er eigentlich bei ihr war.
"Willst du rein kommen?", fragte sie ihn rein auch Höflichkeit, denn eigentlich wollte sie weiterschlafen. Aber nachdem sie ihn gerade schon nicht so freundlich begrüßt hatte, wollte sie jetzt wenigstens höflich sein. Immerhin mussten die beiden noch eine Weile zusammen arbeiten.

Na immerhin bat sie ihn dann auch mal herein und Marc nickte leicht, sah sich einen winzigen Moment neugierig im Zimmer um. Sah vollkommen normal aus, es gab überhaupt keine Überraschungen. Langweilig.
"Ich hab da was gefunden", fing er an und hielt ihr die Kette unter die Nase, damit sie sie anschauen konnte.
"Deines?" Dabei musste er aufpassen, dass ihm das dünne Ding nicht aus den Fingern glitt.

Marc ging ins Zimmer und Emilia schloss hinter ihm die Türe. Sie wollte ihm gerade anbieten sich zu setzen und ihn fragen, ob er etwas trinken wollte, da hielt er ihr schon eine Kette unter die Nase.
Emilia trat einen Schritt zurück und sah sich die Kette genauer an. "Ähm ja, danke.", sagte sie und nahm sie ihm ab. Sie hatte noch gar nicht bemerkt, dass sie ihre Kette verloren hatte. "Wo hast du sie denn gefunden?", wollte Emilia dann von Marc wissen.

Marc ließ die Kette bereitwillig in ihre ausgestreckte Hand gleiten.
"Die lag auf dem Fußballplatz, ich glaube, der Verschluss ist gerissen", erklärte Marc und deutete auf das kleine Teil in ihrer Hand, das sich nicht mehr ineinander verhaken ließ, obwohl er es auf dem Weg mehrfach versucht hatte.
"Von deinem Bruder?", erkundigte er sich beiläufig. Wenn er sich richtig erinnerte, war sie ja mit Götze zusammen. Der fing ja nicht unbedingt mit F an, also schien ihm das die wahrscheinlichere Variante. Und wenn man schon mit dem zusammen war, war das schon geschmacklos genug, da musste man nicht noch eine Kette zu tragen, die das untermauerte.

Emilia sah sich den Verschluss an und nickte traurig. Marc hatte Recht. Der Verschluss war kaputt gegangen. Normal trug sie die Kette immer, egal was passierte.
Bei Marcs Frage, sah Emilia ihn dann an und lächelte. "Ja, das F steht für Felix. Er hat eine Kette an der ein E hängt.", erklärte sie dem Torwart. Ihr Zwillingsbruder bedeutete ihr einfach viel und mit der Kette hatte sie ihn immer bei sich. Deshalb war sie auch traurig, dass die Kette kaputt gegangen war.

Emilia sah ziemlich niedergeschlagen aus und Marc verkniff es sich, sie in den Arm zu nehmen, einfach weil er unglaublich durchgeschwitzt war und vermutlich bis zum Himmel stank. Kein angenehmes Gefühl, wenn man von jemandem wie ihm umarmt wurde, er hatte das auch schon feststellen dürfen.
"Den kann man bestimmt reparieren", versuchte er sie aufzumuntern, auch wenn sie das wahrscheinlich selber wusste. Aber vielleicht half das ja trotzdem was. Möglichst freundlich lächelte er sie an.

Emilia lächelte Marc an. Sie war ihm irgendwie dankbar, dass er zumindest versuchte sie ein bisschen aufzuheitern.
 "Hmm ja, aber bis ich wieder in Deutschland bin, vergeht noch so lange und ich weiß nicht, wo ich hier in Brasilien das reparieren lassen kann.", sagte sie wieder traurig und sah ihre Kette an. Sie überlegte, ob die denn Anhänger vielleicht an ein anderes Band machen konnte und was für eins sie denn dabei hatte.

Ihr Lächeln war eigentlich ganz schön, aber eigentlich war auch immer relativ, denn so ganz überzeugend wirkte es nicht.
Das folgende Geheulte sollte Marc auch wieder dazu bringen, so schnell wie möglich aus der Tür zu rennen und sich in Sicherheit zu bringen. Leider war genau das der Moment, wo er sich daran erinnerte, was ihn da erwartete. Einsamkeit und Herzschmerz...
Okay, vielleicht nicht ganz so übertrieben, aber wirklich falsch war das auch nicht.
"Ach, hier gibt's bestimmt auch genug Läden, man muss sich nur mal umgucken", erklärte er überzeugt und lächelte sie an.

Emilia sah Marc an. Da er lächelte, ging es ihr irgendwie auch besser. "Hmm ja, ich glaub ich geh nachher mal gucken. Ich kann zwar kein portugiesisch, aber vielleicht kann mir Leo ja helfen oder so.", sagte sie und lächelte Marc dann an.
Irgendwie bemerkte sie, dass mit ihm etwas nicht stimmte, doch woran das lag konnte sie nicht sagen. Aber so eng, dass er es ihr erzählen würde, standen sie sich auch nicht. Rausschmeißen wollte sie ihn nicht, deshalb überlegte sie, was sie sagen konnte.
"Und wie gefällt es dir hier so?", fragte sie dann, um das Thema zu wechseln.

Wie zum Teufel konnte man nur so einen beschissenen Männergeschmack haben? Nicht nur Götze, auch die kleine Nervensäge.
"Bestimmt", antwortete er trocken, sodass man den Sarkasmus wohl höchstens bemerkte, wenn man ihn gut genug kannte. Was hier ja nicht der Fall war.
Ihr Themenwechsel war auch mehr als unkreativ, denn die Frage war so vorhersehbar, dass sie ihn schon wieder überrascht hatte.
"Ist ganz nett, eigentlich", antwortete er dann auch einfach nur perplex. Fremde Frauen darüber vollheulen, dass ein Kerl ihn nicht wollte, war nicht sein bevorzugtes Hobby.

Emilia lächelte Marc zwar an, aber sie bemerkte, dass er nicht wirklich mit ihr darüber reden wollte. Dann würde sie eben wieder das Thema wechseln und etwas anderes ansprechen.
"Ich hab Manu vorher vor Andys Zimmer gesehen. Meinst du die beiden schaffen das aus der Welt? Weil eigentlich hast du schon recht. Die beiden sollten das unter sich klären und wir sollten uns raus halten.", sagte sie und sah Marc dann fragend an. Wusste er wirklich nicht mehr? Oder wollte er es ihr einfach nicht sagen?

Aufmerksam hörte Marc ihr zu und musste dann einen Moment nachdenken.
"Ich hab keine Ahnung, was überhaupt das Problem ist, also kann ich das n bisschen schwer beurteilen. Normal kommen die gut klar und sind auch beide in der Lage, sowas zu klären", überlegte er laut, zuckte dann mit den Schultern. Er hatte Andy allerdings auch noch nie so angepisst erlebt. Klar haute ihr Trainer schon mal Sachen raus, die man auch falsch verstehen konnte, aber normal war der ein lieber Kerl, trotz seines Alters noch gutaussehend und charmant, außerdem smart und klug. Fast so toll wie Marc.

Emilia nickte und überlegte trotzdem weiterhin. Sie hoffte wirklich, dass Manu und Andy das klären würden. Alleine schon für Manu wünschte sie es sich. Ihn schien der Zwist mit seinem Trainer wirklich mitzunehmen.
Da Emilia nicht wusste, was sie jetzt sagen sollte, sah sie auf den Boden. Was sollte sie mit Marc auch groß reden? Sie kannten sich doch eigentlich gar nicht, wie sollte ihr das auch einfallen, was sie sagen sollte?

Eine unangenehme Stille legte sich über den Raum und Marc hatte wirklich keine Ahnung mehr, was er hier überhaupt wollte. Klar, er hatte ihr die Kette bringen wollen, aber das hatte er ja nun. Zu unterhalten hatten sie sich auch nicht, so wie es aussah. Über was redete man auch mit fast Fremden? Smalltalk beherrschte Marc einfach nicht so wirklich, also sollte er es eigentlich gar nicht erst versuchen. Das Einzige, was er schließlich konnte, war Ficken und Beziehungen zerstören, selbst seine eigene. Aber das konnte er bestens. Neuerdings ja auch mit Frauen. Aber war Ella wirklich nur eine Ausnahme, wie er es sich die letzten Tage eingeredet hatte? So langsam war er sich da auch unsicher. Vielleicht musste er das mal erforschen. Ob sie dazu allerdings geeignet war, war auch so eine Frage. Allein ihr Freund hielt ihn auf. Also jetzt nicht die Tatsache, dass sie einen hatte, sondern eher, wer das war. Gedankenverloren starrte er sie einfach nur an. Der Gedanke, dass das wohl wenig intelligent aussah, kam ihm gar nicht.

Emilia überlegte immer noch angestrengt, was sie mit Marc reden konnte. Dann spürte sie seine Blicke auf sich. Hatte sie irgendwas getan?
Nach kurzer Zeit hob sie ihren Blick und sah Marc ebenfalls an. Sie lächelte ihn leicht an. "Ist irgendwas? Sind meine Haare verwuschelt oder sowas?", fragte sie leicht unsicher. Sie hatte keine Erklärung dafür, dass Marc sie so anstarrte.

Dass sie ihn ebenfalls anguckte, kam gar nicht so wirklich bei Marc an. Die Frage registrierte er aber sehr wohl und ein fettes Grinsen schlich sich auf seine Lippen.
"Sind sie schon die ganze Zeit", stellte er fest. Sie sah wirklich aus, als hätte sie sich gerade mit irgendjemandem durch irgendwelche Laken gewälzt. Da Marc ähnlich fertig aussehen musste, dürfte das ja wohl passen. Allerdings schlich sich schon wieder der Gedanke ein, wie sie wohl aussehen würde, wenn sie wirklich gerade Sex gehabt hätte. Da half es auch nichts, dass er sich beharrlich vor Augen hielt, dass das hier Götzes Flamme war. Er wollte endlich wieder Sex, er wollte Marco vergessen, er wollte mal wieder das Arschloch sein. Und bei wem ging das besser als bei Götzes Freundin?

SMS an meinen Boooo

Hey, wo treibst du dich rum? Lust auf Schwimmen, Klettern oder irgend sowas? Lukas

Emilia wurde ein wenig verlegen und dadurch veränderte sich ihre Gesichtsfarbe auch ein bisschen in Richtung rot. "Oh... ähm... ich hab mich gerade hingelegt gehabt, deshalb.", sagte sie und sah dann verlegen auf den Boden. Gleichzeitig versuchte sie aber mit ihren Händen ihre Haare ein bisschen in Ordnung zu bringen. Aber wieder wusste sie nicht, was sie jetzt sagen sollte, aber Marcs Blicke spürte sie immer noch auf sich.

Die Kleine wurde knallrot und stammelte sich da was zusammen.
Also eher nicht. Himmel, er war doch kein Sozialarbeiter, der unfähigen Menschen das Ficken beibrachte. Irgendwo war es auch mal gut. Er wollte Sex und nicht einschlafen. Denn irgendwie war er sich sehr sicher, dass das bei ihr zu befürchten stand, wenn er sie wirklich anmachte.
Oder dass sie schreiend weglief. Wäre auch nichts, was ihn überraschen würde. Manche Menschen waren halt einfach vom richtigen Leben außerhalb ihrer pinkschillernden Barbiewelt überfordert.
Da sein Handy sich meldete und Lukas irgendwelche Ideen für weitere Freizeitbeschäftigungen hatte, auch wenn die etwas seltsam waren, konnte er sie ja jetzt auch stehen lassen.
"Dann leg dich am besten mal wieder hin, ich stör nicht weiter", strahlte er sie an und drückte ihr dann einen vorsichtigen Kuss auf die Wange. Einfach, weil er es konnte.
Bevor sie reagieren konnte, hatte er das Zimmer verlassen, wo er sich gegen die Wand lehnte und Lukas eine Antwort schickte.