Trainingsraum

oder


Ich krieg das mit dem 'keine Sorgen machen' einfach nicht hin...
Bitte sag mir, wo du bist...

Sie wollte gerade auf seine SMS antworten, da kam die nächste hinterher. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Das war ja wirklich süß. Aber ihre Kopfschmerzen machten ihr schnell einen Strich durch ihre schönen Gedanken. Trotzdem schrieb sie ihm noch eine Antwort.

kurze Frage...

Darf ich kommen?

Seufzend starrte sie auf ihr Handy. Wollte sie das jetzt? Wenn er sie einfach in den Arm nehmen würde und den Mund hielt, aber das würde eh nie so passieren. Jetzt würde allerdings auch kein Spieler mehr dazwischen funken. Um diese Uhrzeit wäre das wirklich unwarscheinlich.

cf: Jogis Zimmer

Etwas unsicher öffnete er die Tür zum Trainingsraum. Er wusste einfach nicht, was ihn erwartete...
Doch als er in den Raum hineinspähte und Emma an der Wand lehnen sah, hatte er die Tür schnell aufgeschoben und hinter sich geschlossen. Gerade wollte er zu ihr eilen, da fiel ihm alles wieder ein...Der Kuss, der Streit...er konnte jetzt nicht einfach zu ihr gehen und auf heile Welt machen...irgendetwas in ihm sträubte sich dagegen...

Als Joachim den Raum betrat, sah sie kurz zu ihm. Wandte dann den Blick aber wieder ab. Wie sollte sie den jetzt reagieren? Er war enttäuscht von ihr, vielleicht sogar sauer. Da sagte sie besser nichts. Außerdem machte er sich doch solche Sorgen um sie. Ein kurzes "Hallo" bekam er dann allerdings schon. Sie wollte nicht wirken, als wäre ihr das völlig gleichgültig. Ganz im Gegenteil. Sie wusste einfach nicht, wie sie reagieren sollte.

„Hallo.“ Er zuckte kurz zusammen, als er ihre leise Stimme hörte. Er musste sich also keine Sorgen machen…Leicht schüttelte er den Kopf. Emma konnte es nicht sehen, weil sie den Blick abgewandt hatte. Langsam trat er näher und setzte sich ein Stück neben ihr auf den Boden. Was sollte er sagen?! Der Anblick ihres zusammengesunkenen Körpers hatte jeden Vorwurf verpuffen lassen. Er war nach wie vor enttäuscht, aber er konnte einfach nicht wütend sein.
Wie lange sie so da saßen, wusste er nicht. Emma sah zur Seite und er starrte auf die Wand gegenüber. „Und jetzt?“, murmelte er kaum hörbar.

Er schien auch nicht so wirklich zu wissen, was er tun sollte und ließ sich mit einem deutlichen Abstand zu ihr auf den Boden fallen. Sie verschränkte die Arme. Na toll. Sagen tat er natürlich nichts. So saßen sie einige Zeit da, bis er schließlich doch begann: "Und jetzt?" Woher sollte sie das wissen? Er war doch zu ihr gekommen. Obwohl sie froh darüber war, dass er hier war, wusste sie nicht, wie sie mit ihm umgehen sollte. "Du könntest mich anschreien oder mir Vorwürfe machen warum ich so blöd war." Wobei das bei ihren Kopfschmerzen vielleicht nicht so sinnvoll war.

„Du könntest mich anschreien oder mir Vorwürfe machen, warum ich so blöd war.“ Er schüttelte den Kopf und sah sie dann an. Er öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Nochmals dachte er die Frage, die er eben noch laut gestellt hatte. Er konnte sie nicht anschreien. Eine Sekunde fiel sein Blick auf den Abstand zwischen ihnen. Wieso zögerte er? Weil sie dich so verletzt hat, antwortete sein Kopf. „Warum?“, flüsterte er leise und sah ihr dabei direkt in die Augen. Er wollte es einfach nur verstehen. Den Kuss, ihre haltlosen Vorwürfe, alles irgendwie...

"Warum?", flüsterte er und sah sie an. Dieser Blick jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Sie konnte gar nicht sagen warum, aber es machte ihr Angst. Eingeschüchtert wandte sie den Blick ab. Egal, was sie sagte, er wäre garantiert verletzt. Trotzdem versuchte sie es irgendwie. "Ich hab mit Maya geschrieben. Mo hat sie nur verarscht und zwar von vorne bis hinten. Dann war da dieses Bild. Ich war so verletzt." Auch wenn dieses Bild vielleicht auch falsch interpretiert werden konnte. "Den Rest der Geschichte kennst du ja und eben..." Sie atmete tief durch. "Ich war einfach überfordert. Mario geht es so schlecht und ich kann ihm einfach nicht helfen. Da hab ich mich überflüssig gefühlt und bin gegangen." Damit hatte sie wohl sein "Warum" beantwortet.

Er hörte ihr aufmerksam zu. Er wollte das hier ja klären. „Und du hast von Moritz und Maya auf dich und mich geschlossen, oder wie?“ Er fragte ganz ruhig. Immerhin sollte das nicht so eskalieren wie am Strand. Trotzdem wollte er das wissen.
Er verstand Emmas Reaktion in der Lounge durchaus. „Ich mache mir ja auch Sorgen um Mario. Aber hätte ich ihn da stehen lassen sollen?“ Er schüttelte leicht den Kopf. Egal, was Emma antworten würde, er würde seine Entscheidung IMMER verteidigen.
Einen Moment war er still. Doch eine Sache ging einfach nicht in seinen Kopf. „Ich werde diesen Gedanken einfach nicht los, dass dieser Kuss eine Revanche für dieses dämliche Bild war…was passiert das nächste Mal? Ich kann es nicht ändern, dass ich in den Medien präsent bin…wenn wieder so ein Foto auftaucht, was ist dann?“ Er beobachtete Emma, wollte ihre Reaktion abschätzen.

„Und du hast von Moritz und Maya auf dich und mich geschlossen, oder wie?“ Sie nickte. Es war blöd gewesen, aber irgendwie war sie in dieser Situation so hilflos gewesen und wann hätte sie ihn fragen sollen!? Er war doch eh nie da.
"Das mit Mario war auch völlig richtig so. Ich bin dir nicht böse oder so..." Das wäre auch in ihrer Lage nicht gerade sinnvoll gewesen.
"Das war er doch gar nicht." Zumindest versuchte sie sich das einzureden. "Trotzdem wird sowas nie wieder passieren." Bessere Antworten konnte sie ihm gerade nicht geben. Wenn er ihr nicht glauben würde, müsste sie das wohl akzeptieren. Sie sah ihn an. Was erwartete er denn von ihr? Was sollte sie sagen?

Dass sie ihm seine Vermutung bestätigte, machte es nicht gerade besser. Irgendetwas an seinem Vertrauen war erschüttert. So sehr er es wollte, es hatte sich in seinem Kopf festgebrannt und ließ sich nicht mehr lösen.
„Das war er doch gar nicht.“ Er lehnte seinen Kopf gegen die Wand, behielt Emma aber weiter im Blick. „Was war er dann?“ Wenn sie betrunken gewesen wäre, sich an nichts erinnern könnte…das hätte er eher verstehen können als das jetzt…
„Trotzdem wird sowas nie wieder passieren.“ Er schloss einen Moment die Augen. „Das kann ich nur hoffen“, murmelte er. „Ich glaube, wir brauchen einfach Zeit…“ Selbst wenn er sich einredete, dass es nur ein harmloser Kuss gewesen war…er konnte nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.

Sie seufzte. Genau vor dieser Reaktion hatte sie Angst gehabt. Aber dann müsste sie eben ihre Reaktionen daraus ziehen. Sie wollte so einfach nicht...Das ging nicht. Obwohl es ja allein ihre Schuld war.
"Es tut mir wirklich leid. Ich weiß, dass ich dein Vertrauen missbraucht habe und ja, wir werden Zeit brauchen." Traurig wandte sie den Blick ab. Dieser Abstand zwischen ihnen tat einfach so verdammt weh, aber sie war ja Schuld daran.
"Es tut mir so leid", sagte sie zum gefühlten tausendsten Mal. Tränen stiegen ihr in die Augen. Mit solchen Gesprächen war sie nach einer gewissen Zeit einfach maßlos überfordert. Sie zog ihre Beine an ihren Körper. "Ich liebe dich doch und trotzdem mache ich immer alles falsch." Ihr Gesicht vergrub sie danach an ihren Knien.

„Es tut mir wirklich leid. Ich weiß, dass ich dein Vertrauen missbraucht habe und ja, wir werden Zeit brauchen.“ Als sie den Blick abwandte, wollte er einfach zu ihr rutschen und sie in den Arm nehmen und er verfluchte sich selbst dafür, dass er das nicht konnte. Warum musste sein Kopf auch so viel durchsetzungsfreudiger sein als sein Herz?
Als er aber ihre zitternde Stimme hörte, überwand er den Abstand doch und strich ihr vorsichtig von der Schulter über den Arm bis zu ihrer Hand. Sanft strich er mit dem Daumen darüber. Er konnte Emma nicht weinen sehen. Und dass er im Grunde auch daran schuld war, weil er seiner Vernunft den Vortritt gab, machte es nicht gerade besser. „Glaubst du, ich würde das alles hier auf mich nehmen, wenn ich dich nicht lieben würde?“ Er schüttelte leicht den Kopf. „Wir kriegen das wieder hin“, versprach er ihr. „Langsam und Schritt für Schritt.“ Auch wenn er leise gesprochen hatte, war er sich sicher, dass sie wieder zur Normalität kamen. Kommen mussten. Brasilien ohne Emma...er ohne Emma...das wollte er sich gar nicht mehr vorstellen.

„Wir kriegen das wieder hin“, versprach er ihr. „Langsam und Schritt für Schritt.“ Ein Stein fiel ihr vom Herzen. Er würde er verzeihen und ihr wieder vertrauen. Irgendwann. Sie rutschte noch näher an ihn heran und legte ihren Kopf auf seiner Schulter ab. Das ging für ihn hoffentlich in Ordnung. "Danke", flüsterte sie. Ihre Erleichterung war unglaublich.

Als sie zögerlich näher kam und ihren Kopf auf seine Schulter legte, musste er lächeln. Er würde sie nicht wegstoßen. Zwar würden sie Zeit brauchen, doch deshalb mussten sie nicht auf gegenseitige Nähe verzichten. Im Gegenteil…vermutlich würde die sogar helfen. „Danke“, flüsterte sie. Er konnte den Stein fast hören, der ihr vom Herzen zu fallen schien. Leicht den Kopf drehend drückte er seine Lippen in ihre Haare. Lächelnd atmete er ein. Der Pfirsichduft des Shampoos war ihm mittlerweile so vertraut, dass er einfach zu Emma gehörte. "Nicht dafür", murmelte er ebenso leise. Er selbst hatte genug falsch gemacht...

Als er seine Lippen in ihre Haare drückte, lächelte sie leicht. Irgendwie würden sie das schon schaffen. Das mussten sie einfach. Doch so sehr sie diesen Moment der Ruhe zwischen ihnen genoss. Ihre Kopfschmerzen und die aufkommende Müdigkeit machten ihr einen Strich durch die Rechnung. Sie hob ihren Kopf an und sah zu Joachim. "Können wir vielleicht woanders hingehen?" Es war ihr relativ egal wohin. Hauptsache es waren ein Bett und Joachim vorhanden. Vorausgesetzt er wollte so viel Nähe überhaupt schon wieder zulassen.

„Können wir vielleicht woanders hingehen?“ Ihre Augen sahen ihn fragend an. Er nickte automatisch. Auch wenn er noch nicht wusste, was er machen sollte. Aber erstmal stand er auf und hielt ihr seine Hände hin. „Komm“, lächelte er leicht. „Ich bringe dich auf dein Zimmer.“ Er war sich nicht sicher, ob er bleiben sollte. Die Entscheidung würde ihm nicht abgenommen, aber ein paar Minuten hatte er noch, um sich darüber klar zu werden.

Sie griff nach seinen Händen und ließ sich von ihm auf die Beine ziehen. Gemeinsam verließen sie den Raum. Sie sah immer wieder unsicher zu ihm. So sicher war sie sich nicht, dass er ihr je wieder vertrauen könnte. Wie auch? Sie hatte es gründlich verbockt.
tbc: Hotelzimmer von Emma Charlen

cf: Teampsychologie

Mit einem lauten Knall öffnete er die Tür und war froh, dass außer ihm anscheinend niemand da war. Wütend schritt er auf den Boxsack zu und fing an, ihn mit Tritten und Schlägen zu bearbeiten. "Scheiß München!" "Scheiß Mario!" "Scheiß Emilia!" "Scheiß Manuel!" Wütend schlug er auf den Boxsack ein, auch wenn er langsam seine Arme kaum noch anheben konnte.

Marcos Blick fiel auf die Uhr und er bemerkte, dass er bereits zu spät für's Training war. Trotzdem schlug er weiterhin auf den Boxsack ein. Das war auch eindeutig besser, als seine Wut an einem Teamkollegen rauszulassen, das hatte Didi bestimmt nicht gemeint.

cf Trainingsplatz mit Kev

Gut gelaunt betraten Manuel und Kevin den Trainingsraum. Beide wollten ein wenig trainieren und dann eigentlich ficken, doch Marco Reus belegte den Raum und boxte mit voller Wuchte gegen den Boxsack. "Alles klar, bei dir Marco?" fragte Manu verwirrt.

Inzwischen waren Marcos Muskeln so verkrampft, dass er angestrengt die Zähne zusammen biss, um weiter auf den Boxsack schlagen zu können.
Als auch noch Neuer auftauchte, versetzte er ihm wütend einen Tritt. "Nein!", fauchte er lediglich und ignorierte für's erste, dass Manu ausgerechnet mit Kevin aufgetaucht war.

Manu und Kevin warfen sich nur einen kurzen Blick zu, dann gingen sie zu Marco und Manu legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Lass das.. das bringt nichts.. !" murmelte er und schob Marc etwas zu Seite, was ihm nicht gelang. "Komm schon Marco.. wirklich..!" bat er ihn.