Die Lounge

Manu stellte sich neben Holger an den Kicker, natürlich an die Stange, die Torhüter und Verteidiger stellten. Holger sollte sich um den Sturm und das Mittelfeld kümmern. Manu eröffnete einfach mal das Spiel und es ging gleich los. Gerade als Holger einen Angriff startete, setzt er zu einer Antwort an.
"Reus hat mir eine geknallt, fragt mich nicht wieso. Mario würde wegen Emy zu Bayern gehen, und weil ich sie geschwängert hab, ist das angeblich alles meine Schuld!" grummelte Manu.
Beide schauten ihn geschockt an und Holger nutzt den Moment um ein zu lochen!

Als Manu die kleine Geschichte preis gab, bemerkte Holger schon wie sich die Gesichter der Gegenspieler zu einer geschockten Fratze verzogen. Holger grinste breit. Man, waren die naiv. Nutzte die Gelegenheit aber sofort aus und kickte den Ball ins Tor. Den Innenverteidiger würde es nicht wundern, wenn er den selben Trick nochmal anwenden könnte, um zu einem weiteren Tor zu kommen. Was ihm aber besonders gefiel, war die Tatsache, dass der Torhüter anscheinend den selben Spielstil aufwies, wie er selbst. Tricksen, wo es nur ging.
„So schnell kann's gehen!“, grinste Holger breit, war kurz davor aufgeregt zu quietschen, weil es jetzt 2:1 stand. Für ihn! Der Spielniete im Kickern. Und die beiden Fieslinge waren schön im Rückstand. Er drehte seinen Kopf leicht zu Manu und lächelte ihn an: „Coole Geschichte. Aber so viel hättest du dir dazu gar nicht ausdenken müssen. Die beiden Naivchen glauben sowieso alles.“
Weder konnte sich Holger vorstellen, dass Marco Manu eine geknallt hatte, noch dass Mario zu ihnen nach Bayern kommen würde.

Philipp hatte erschrocken zu Manu aufgesehen. Warum denn Marco? Da hatte er am allerwenigsten mit gerechnet. Im nächsten Moment war der Ball auch schon wieder im Tor.
„Ich würde ja glatt behaupten, ihr könnt nur mit unfairen Mitteln spielen, aber Manu erzählt wenigstens keine Lügen so wie du“, er grinste Holger an. Dann wandte er sich an Manu. „Wenn du hier auf Mitleid machen willst, damit wir dich gewinnen lassen, dann vergiss das mal ganz schnell!“ Er grinste ihn an. „Geredet wird später, du hast dir die Figuren geschnappt, also spielen wir jetzt. Und zwar fair!“, dabei fixierte er vor allem Holger wieder.
„Toni, bist du bereit? Jetzt schlagen wir zurück! Das Ding will ich gewinnen“, Philipp holte den Ball aus dem Tor und ließ ihn aufs Feld rollen. An den Mittelfeldspielern vorbei rollte er vor die Püppchen seiner Abwehr und brachte den Ball direkt nach vorne zu Toni in den Sturm. Er täuschte an und verwandelte dann sicher zum 2:2.

Manu erzählte irgendwas und Toni hörte erst nicht so richtig zu, zu sehr war er aufs Spiel fokussiert. Bis Emilias Name fiel. Geschockt starrte er Manu an. Mario war derjenige, der Emilia so fertig gemacht hatte? Aber wieso wollte der jetzt plötzlich doch zu Bayern wechseln?
Wie auch immer, mit Mario würde er also reden müssen, egal ob er das wollte oder nicht. Und was Emilia dazu zu sagen hatte, war ihm dann auch gleichgültig, es ging um seine kleine Schwester und die hatte niemand zu verletzen, da war ihm auch die Freundschaft zu Mario egal.
Der Ball landete in ihrem Tor, da auch Philipp reichlich aus dem Takt wirkte und Toni verdrehte die Augen. Konnten die was anderes als miese Tricks? Egal, nochmal würde er sich nicht aus dem Takt bringen lassen.
Holgers dämliche Kommentare überhörte er, vielleicht war er ein bisschen naiv, aber wenigstens nicht so hinterhältig wie die Beiden.
Phil spielte sofort weiter und Toni bekam einen wunderbaren Pass nach vorne, den er mit viel Glück gegen Manu verwandeln konnte. Ausgleich, Toni atmete erleichtert durch. Nach den ganzen Sprüchen war der Rückstand schon leicht peinlich, weshalb er froh war, dass sie nicht mehr hinten lagen. Er klatschte mit Philipp ab und musste dann aufpassen, weil Manu den Ball sofort wieder ins Spiel brachte und im Gegensatz zu Holger einiges damit drauf hatte. Der Ball flog hart in die Richtung ihres Tors, traf aber glücklicherweise nur Holgers Stürmer, was Philipp sofort für einen Gegenschlag ausnutzte. Den hart geschossenen Ball von ganz hinten konnte Manu nicht mehr aufhalten und er landete genau im Tor.
"Super, Kleiner", grinste Toni und bot ihm die Hand zum High-Five.

"Das war mein vollkommener Ernst, Holger!" meinte Manu und sah ihn an. Als das 3:2 fiel, verdrehte er die Augen. Er war machtlos, aber Holger spielte wirklich erbärmlich schlecht. "Streng dich mal weng an!" zischte Manu ihm entgegen. Er schaute sich kurz die Spielsituation an und als der Ball bei ihm kam, stupste er Holger an.
Der schob verwirrt seine Spieler bei Seite und Manu schoss mit einem Verteidiger durch die ganzen Spieler, direkt ins Tor! Ein trimphierendes Grinsen schlich auf seine Grinsen.
"Pass auf.. wir machen das so.!" wandte er sich an Holger und erklärte ihm seine Vorschlag. Er hoffte mal, das er das so umsetzten würde. Dann hätten sie das 4:3 sicher!

„Und zwar fair!“ Philipp fixierte ihn und Holger konnte nur die Augen verdrehen. Es war nunmal Fakt, dass sie tricksen mussten, um zu gewinnen. Er wusste ja leider Gottes wie schlecht er spielte. Fehlte ihm dazu die Fingerfertigkeit? Es war komisch, schließlich spielte er Fifa ganz passabel und da ging es auch um Geschicklichkeit. Lange Zeit darüber nachzudenken, was Schuld an seinem fehlenden Talent sein könnte, blieb ihm nicht, denn Toni und Philipp gingen in die Offensive.
Zu seiner Verwunderung auch Manu. "Streng dich mal weng an!" „Was glaubst du eigentlich, was ich hier die ganze Zeit mache?“, schnaubte er. Er strengte sich doch an... nur klappte es halt nicht so wie er es gerne hätte. Er ignorierte auch vorerst den Kommentar, dass die Geschichte ernst gemeint war. Damit konnte er sich später beschäftigen.
Als Manu ihm etwas zu flüsterte, zog Holger die Stirn kraus. Das war eine gute Idee. Eine hervorragende sogar... nur die Theorie sah eben anders aus als die Praxis. „Ich versuchs“, murmelte er und schob den Kickerball unruhig umher. Sein Blick huschte auf die Torzählerstände. Noch war der Unterschied ja nicht zu peinlich. Konzentriert versuchte er Manus Vorschlag umzusetzen, bemühte sich auch sichtlich um das Hin-und Her kicken des Balls, scheiterte dann aber am Tormännchen. Zornig funkelte er Philipp an. Der hätte doch wirklich mal Erbarmen zeigen können, anstatt ihm den Ball abzuluchsen und ihn wieder in die andere Hälfte kugeln zu lassen. In die grinsenden Gesichter wollte er anschließend gar nicht mehr schauen, schielte stattdessen entschuldigend zu Manu. „Sorry.“

Etwas skeptisch beäugte Philipp das Getuschel zwischen Holger und Manuel. Es schien nur nicht allzu viel zu bringen, denn ein Tor sprang nicht dabei rum. Diese Schwäche nutzten Toni und er. Über den Keeper ging der Ball nach vorne. Tonis Stürmer lieferten sich ein hin und her mit Manus Torhüter, aber der Mittelfeldspieler behielt die Oberhand. 4:3!
„Yeeeeeah, super“, wieder klatschte er mit Toni ab. Das „Kleiner“ von eben ignorierte er einfach mal.
„Gute Taktik habt ihr da“, anerkennend nickte Philipp Manuel und Holger zu. „Macht ruhig weiter so, oder, Toni?“
Der Ball rollte schon wieder auf dem Feld und die Mittefeldspieler schoben den Ball hin und her, bis er wieder vor Philipps Abwehrreihe rollte und er den Ball nach vorne zu Tonis Stürmern spielte.

Bei Manus Tor waren sie machtlos, der Torhüter hatte es aber auch wirklich drauf, das musste man neidlos anerkennen.
Der versuchte Trick von Holger und Manu brachte Toni aber nur zum Grinsen. War das eigentlich Holgers Ernst? Aber da der Innenverteidiger ja vorhin schon genug abbekommen hatte, hielt er brav den Mund und richtete seine Aufmerksamkeit wieder aufs Spiel, wo er den Ball erhalten hatte, aber wieder und wieder an Manu scheiterte, bis er den Ball letztendlich doch versenkte.
Toni war etwas zurückhaltender als Phil und klatschte nur mit ihm ab, vor allem da er sich noch zu genau an sein Versprechen erinnerte, ein Eigentor zu schießen. Momentan war das Spiel noch zu knapp, um dieses Versprechen zu erfüllen, also mussten sie noch einen ordentlichen Vorsprung rausspielen. Wieder landete der Ball vor den Füßen seiner Angreifer, aber statt eines richtigen Schusses fabrizierte er höchstens ein Schüsschen, das im Schneckentempo auf Manus Torwart zukullerte. Na Wahnsinn, jetzt würde der einfach wieder draufzimmern und dann vermutlich noch ein Tor schießen. Toni machte sich bereit zum Blocken.

"Macht nichts!" Manu nahm Holgers Hand in seine und legte sich anders auf den Griff. "Versuch es mal so und mit mehr Schwung im Handgelenk!" murmelte er, konzentrierte sich aber wieder. Tonis Schuss war ja wirklich zu schwach. Manu stoppte den Ball gekonnt und passte ihm, an Toni vorbei, zu einem seiner Verteidiger, der dann mit voller Wucht ein Tor versenkte.
"Na also.. Gleichstand.. das packen wir noch!" meinte er optimistisch.

Holger wirkte erst etwas irritiert, als Manu seine Hand nahm und sie anders auf den Griff legte. Ob das was bringen würde? Die Antwort erhielt der Innenverteidiger sofort. Er war zwar noch nicht gut, aber immerhin besser. Ein Schritt in die richtige Richtung. Aber wo blieb eigentlich das Eigentor? Kurz fixierte er Toni, der sich aber komplett auf das Spiel konzentrierte und seine Blicke nicht bemerkte. Holger konnte ihn jetzt auch schlecht darauf aufmerksam machen.
Das Spiel war wenigstens jetzt etwas ausgeglichener, auch wenn Philipp und Toni das bessere Team darstellten und ihnen einige Bälle reinknallten. Holger schaffte es sogar unter normalen Bedingungen ein Tor zu schießen, während Manu dann den Rest erledigte. 8:8, hieß es dann. Holger fischte den Ball aus dem Tor, der ihm allerdings ungeschickt aus der Hand sprang und unter den Kickertisch kullerte. Seufzend bückte sich der Blonde und krabbelte unter dem sehr tief stehenden Tisch. Philipps kurzen Beinchen schenkte er natürlich sofort Aufmerksamkeit... und er wollte gegen diesen kleinen Giftzwerg gewinnen, egal wie.
„Blöder Ball“, fluchte er gespielt und warf diesen zur Seite, wodurch sein Vorhaben gelang. Manu und Toni jagten diesem sofort hinterher. Holger dagegen langte mit einer Hand nach oben, ließ sie unter Philipps Shirt schlüpfen und strich ihm demonstrativ über seine empfindliche Stelle. Dieser zuckte natürlich sofort unter der Berührung zusammen. „Überleg dir lieber, was du tust, Schatz“, flüsterte er säuselnd, damit ihn auch wirklich nur der Kapitän hören konnte. Gerade noch rechtzeitig, bevor die anderen beiden mit dem Kickerball wieder an den Tisch traten, zog er die Hand zurück und kroch wieder hervor.
„Dann kann's ja weiter gehen.“ Holger war gespannt, ob sich der Zwerg doch noch aufmüpfig zeigen wollte.

Das war doch schwieriger als Philipp gedacht hatte. Aber noch standen ihnen alle Türen auf. Zumindest wenn sie denn mal weiterspielen konnten, aber Holger ließ den Ball unter den Tisch fallen, von da aus rollte er weiter und Manu und Toni stürzten sich direkt darauf. Leicht skeptisch zog Philipp seine Augenbraun hoch. Er wollte sich gerade fragen, was die beiden hatten als eine Hand unter sein Oberteil schlüpfte. Sofort ging sein Blick nach unten. Im nächsten Moment zuckte er auch schon zurück. „Holger!“, zischte er leise.
„Überleg dir lieber, was du tust, Schatz“, säuselte dieser und zog sich im nächsten Moment schon wieder zurück, da der Ball inzwischen wieder aufgetaucht war.
Philipp fixierte Holger als der unter dem Tisch auftauchte. Er verengte seine Augen zu schlitzen, hob eine Augenbraue an und verzog seinen Mund. Seine Miene sagte ganz deutlich: Und das soll mich jetzt beeindrucken?
Als hätte er Angst vor Holger. Ha, da kannte der ihn aber schlecht.
„Können wir weitermachen?“
„Was?“, Philipp löste den Blick und drehte sich verwirrt zu Toni. „Ja, klar, sorry.“
Toni ließ den Ball wieder aufs Feld fallen. Eigentlich war der Zeitpunkt gut und besser jetzt als später.
„Phil, dreh mal deine Männchen nach oben.“
„Wieso das?“, skeptisch sah er Toni an.
„Man, mach einfach“, er griff über Philipp, drehte an dem Torhüter, dass er einen Kopfstand machte und schob den Ball durch die Abwehrspieler hindurch ins Tor. „Ich hab’s ja versprochen“, seufzte er. „Aber wir holen das auf. Los, komm.“
Philipp verdrehte die Augen. „Hättest du das nicht eher machen können?“ Im nächsten Moment rollte der Ball schon wieder auf dem Spielfeld. Es ging ein paar Mal hin und her ehe es 9:9 stand.
Philipp ignorierte den Blick, den Holger ihm zuwarf und konzentrierte sich aufs Spiel. Jetzt wollte er das dumme Spiel verdammt noch mal auch gewinnen! Wieder ging es hin und her. Dann spielte Toni gegen den Innenpfosten, der Ball prallte zurück an Manus Keeper und von da aus ging er ins Tor.
„Yeeeeeeah!“, Philipp drehte sich zu Toni. Die beiden klatschten sich mit beiden Händen ab, ehe sie sich umarmten. „So gewinnt man das Spiel“, grinste der Kapitän Manuel und Holger an. Ob er sich auf was gefasst machen konnte? Oh mit Sicherheit. War ihm das egal? Und wie. Dieser Sieg war gerade ein kleines bisschen Genugtuung.

Manu seufzte auf. "Okay.. gut.. dann müssen wir uns wohl geschlagen geben, aber wir waren nicht schlecht.. Holger.. wir schlagen die schon noch!" beschloss Manu. Er schlug bei Toni und Phil ab und zog Holger in eine kurze Umarmung.
Da sah er Leo mit Höger da stehen. Oh Hilfe.. Manu hatte keine Lust dass der sich auch noch an dem Kleinen vergriff. "Leute.. wir sehen uns später..!" verabschiedete sich Manu, schnappte sich die Medikamente und das Kühlpad und ging mit schnellen Schritten Richtung Lobby.

tbc Lobby

Sie gewannen knapp, aber verdient und Toni war durchaus zufrieden. Er hatte sein Versprechen einhalten können und es war trotzdem ein Sieg bei rausgesprungen. Wenn man das Eigentor und die miesen Tricks abzog, kam man doch auf ein deutlicheres Ergebnis. Lächelnd umarmte er Phil, sie waren einfach ein perfektes Team, verabschiedete sich dann von Manu, der ziemlich schnell wieder abhaute.
"Und was machen wir jetzt?", grinste er Phil und Holger fragend an. Natürlich könnte er auch zu Emilia, aber er hatte das Gefühl, dass sie einfach mal Zeit für sich brauchte, vor allem nachdem sie so viel geredet hatten. Und hier allein rumstehen wollte er dann auch nicht.

Holger schenkte Manu ein dankbares Lächeln. Er fühlte sich schon fast geehrt, dass er von einem nächsten Mal sprach. Das hieß, dass er nicht mehr so furchtbar spielte und er gerne wieder mit ihm ein Team bildete. Zumindest interpretierte Holger das so.
Kritisch und auch mit einer gehörigen Portion Missgunst musterte der Innenverteidiger die Sieger, die sich in die Arme fielen. Allerdings musste er zugeben, dass er es sehr sportlich von Toni fand, dass er das Versprechen eingehalten hatte und ein Eigentor schoss. Hätte schließlich nicht jeder gemacht... zum Beispiel der Giftzwerg, der jetzt so triumphierend über beide Ohren vor sich hin grinste. Übte Holger diese Wirkung nur auf den Kapitän aus, wenn sie alleine waren? Riss er sich vor anderen zusammen? Naja gut, besser war das.
"Und was machen wir jetzt?", fragte Toni in die Runde. Holger sah auf die Uhr und stellte fest, dass es bald Mittagessen geben würde. „Gehen wir in den Speisesaal? Verlieren macht hungrig.“ Er setzte ein gezwungenes Lächeln auf. Philipp konnte bloß froh sein, dass Toni anwesend war. Das seine Aktion so gar keine Wirkung zeigte, hätte er nämlich nicht gedacht.

tbc: Speisesaal

cf: Hopsis Zimmer

Philipp ließ sich in einem der vielen Sessel nieder und wartete auf Manuel. Was ihm wohl diesmal auf der Seele lag?

cf Speisesaal mit Schokokeks  

Manu betrat die Lounge und lächelte Phil an, als er ihn sah. Seufzend ließ er sich neben ihn nieder und lächelte leicht. "Willste en Stück?" fragte er, versuchte etwas vom Thema ab zu lenken.

„Nein, danke“, winkte Philipp ab und sah ihn direkt an. „Was brennt dir auf der Seele?“, fragte er gleich ohne großen Smalltalk. Er machte sich Sorgen um Manu.

Manu seufzte und aß den Keks auf, zog seine Beine an seinen Körper. "Ich glaub ich hab echt scheiße gebaut, Phil!" seufzte Manu. Wieder kamen die Gefühle hoch, Schuldgefühle die er los haben wollte, die er eigentlich nicht mehr haben wollte, aber es ging nicht. "Ich bin so ein Idiot!"

„Scheiße gebaut? Okay… komm schon, sprich nicht in Rätseln. Was ist los?“, besorgt sah Philipp den Torhüter an. Irgendwie trafen sie sich nur noch über seine Probleme zu reden. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Was machte Manuel denn immer?

Manu lief rot an und vergrub sein Gesicht kurz in seinen Händen, strich sich durch die Haare. Konnte er Phil Namen nennen? Lieber nicht.. das würden Bastian und Lukas nicht gut heißen. "I-Ich hab.. ich war mit einem Spieler nach dem Training in der Dusche und ja.. ich hab ihn ein wenig angemacht und scheiße, wir haben uns auch geküsst. Erst hat er sich nicht gewehrt, hat sogar mit gemacht, aber dann ist er wieder zu sich gekommen und hat abgebrochen. Ich hab dann erfahren, dass er einen Freund hat und ziemliche Probleme mit ihm. Wir haben halt dann drüber geredet und ich hatte das Gefühl, ich konnte ihm helfen, aber dann kam sein Freund und er wollte es ihm sagen, das konnte ich nicht zu lassen und hab es dann getan. Aber er ist dann abgehauen und hat gesagt, er will nichts mehr mit ihm und mir zu tun habe.. Ich.. Ich bin dran Schuld wenn ihre Beziehung kaputt geht.. nur weil ich mich nicht im Griff hatte!" erklärte Manu. Er war schon wieder den Tränen nahe.

Philipp sah Manuel an. Er sah ihn einfach nur an. Ganz langsam drangen die Informationen zu ihm durch.
„Okay…“, fing er schließlich an. „Also… du schockst mich ehrlich gesagt langsam. Seit wann bist du so… so… man, Manu, was ist los mit dir? Willst du die ganze Mannschaft flachlegen? Ich dacht du und Großkreutz… und jetzt du und wer auch immer. Warum? Fehlt dir Thomas? Fehlen dir Nähe und Liebe?“ Er stoppte. „Ich will dich nicht verurteilen oder gemein klingen, aber das kenne ich so nicht von dir.“ Er seufzte leicht. „Aber von vorne. Du machst mit Spieler A rum, der erzählt von seinem Freund Spieler B. Ihr redet darüber und Spieler A will Spieler B von seinem Fehler erzählen. Aber du kommst ihm zuvor. Wo ist der Unterschied, ob Spieler A es Spieler B sagt oder du? Es wäre wohl so oder so zum Streit gekommen. Aber die Frage ist, wie es dazu gekommen ist. Warum hast du mit Spieler A rumgemacht?“
Ihm brannte die Frage auf der Zunge, wer A und B waren, aber er ahnte, dass er keine Antwort bekommen würde.

Manu schaute schuldbewusst zu Boden. "I-Ich weiß auch nicht, wieso ich.. das mache! Das mit Kevin ist.. keine Ahnung.. schön, aber nichts ernstes.. zumindest jetzt nicht! Ich meine ich mag ihn und fühl mich bei ihm wohl und so, aber keine Ahnung..!" Manu brach ab und fuhr sich durch sein Haar. "Ich... kann sein! Ich hab so gut wie niemanden mehr.. keine Ahnung! Ich weiß auch nicht.. es ist grad echt.. komisch!" Manu war es peinlich vor Phil.. auch wenn er sein bester Freund war und er ihm schon immer alles anvertrauen konnte. 
"Weil.. Spieler A ziemlich heiß ist und es hätte wahrscheinlich keinen Unterschied gemacht. Aber ich mag Spieler A und wollte ihm das nicht antun.. ich dachte ich nehm die Schuld auf mich, weil na ja.. das macht mir so wie so nichts aus.. noch jemand der sauer auf mich ist, wrüde auch nichts aus machen.. gott.. ich bin so ne Schlampe geworden!"

„Mein Gott, Manu!“, Philipp stöhnte auf. „Mache ich mit jedem rum, der heiß ist? Nein! Was ist los mit dir?“ Unverständlich sah er ihn an. „Ich weiß, dass es toll ist jemanden zu küssen, mit jemandem zu kuscheln und begehrt zu werden, aber willst du nicht lieber den einen für immer anstatt jeden einmal? Oder zweimal?“
„Aber du musst keine Schuld auf dich nehmen. Spieler A hätte dich auch abweisen können, hat er nicht gemacht. Und du wusstest nicht, dass er vergeben ist. Also wer trägt mehr schuld? Du oder Spieler A?“ Philipp seufzte leicht. Er kommentierte die Aussage zur Schlampe lieber nicht. Hatte er schon eben mehr oder weniger gemacht.

Manu schaute Philipp schuldbewusst an. "Ich weiß.. das es scheiße ist und klar will ich lieber einen für immer.. aber das scheint man mir nicht zu gönnen und bevor ich.." Manu brach ab. Er wollte sagen, bevor er ganz auf Sex verzichtete musste, aber das würde bei Philipp noch einen dümmeren Eindruck machen. 
"Hm.. du hast schon irgendwie Recht, aber keine Ahnung.. ich hoffe einfach immer noch, dass das wieder wird!" murmelte Manu. Ein bisschen Hoffnung schwang in seiner Stimme mit. "Sorry.. das ich dich hier nur voll heule.. alles klar bei dir?"

„Hey, es geht hier nicht um mich. Es geht um dich. Wovon redest du eigentlich? Es ist ja nicht so, dass du schon seit fünf Jahren Single bist…“, Philipp seufzte wieder. „Du hast doch früher auch mal längere Zeit alleine verbracht. Ich verstehe das Problem nicht so ganz.“
Was war denn los mit ihm?