Die Lounge

Er sah sich in der Lounge um und knabberte noch ein paar Möhrchen, während er auf seinem Handy herum tippte. Er wollte noch nicht wieder auf sein Zimmer gehen, Marc war so schnell weg gewesen, er hatte seit dessen Ankunft gefühlt noch kein Wort mit ihm gewechselt.
Seufzend ließ er sich wieder in seinen Sessel fallen.

Mario schluckt. "Aber... sie will doch gar nicht, dass ich mich um sie kümmere. Sie.. sie hat Manu... und braucht mich überhaupt nicht. Ich sollte das langsam akzeptieren." Er sah den Bundestrainer an, der sichtlich unsicher war. Emma war gegangen war war wohl total verletzt. Kein Wunder, er hatte sich ja schon wieder vorgedrängelt. Sie wollte ihre Beziehung retten und immer kam er dazwischen.
"Jogi, du musst dich wirklich mal um Emma kümmern. Wenn ich ganz vorsichtig bin, schaffe ich es hoch in mein Zimmer. Da liegt Marco immer noch in meinem Bett und wird mir helfen. Aber..." Er zögerte kurz. "Ich schreib ihr noch schnell eine SMS ja?"
Schnell holte er sein Handy aus der Tasche und tippte eine SMS an Emma.

Das Gespräch der Anderen bekam der Braunhaarige gar nicht so wirklich mit. Er war dafür viel zu gebannt was den Film betraf. Und das obwohl er gar nicht mal dabei war. 2006 da war Kevin ja noch ein halbes Kind. Er kommt sich sogar heute noch vor wie eines. Manchmal zumindest. Aber es war so schön zu sehen wie die Fans mitfieberten, wie die Mannschaft zusammen hielt...und die Feier am Ende, in Berlin. Er wünschte sich diese Athmosphäre zurück. Es war zwar traurig, aber irgendwie fehlte davon doch einiges hier. Der Dortmunder drehte sich zu Manuel um, der neben ihn saß. Ob er etwas sagen sollte? Kevin war sich nicht sicher. Er wusste, dass er mit dem Blonden noch reden musste. Wegen der Sache eben. Auch, wenn er ein mulmiges Gefühl hatte. Wieder fragte er sich, wieso sie sich nicht einfach hassen konnten. Das würde alles einfacher machen. Er drehte sich dann doch zu dem Torwart um. "Wie die Zeit vergeht, was? Da war ich noch nicht mal volljährig..."

Auch Manu war zum Schluss hin ziemlich in den Sitz vertieft. Vor allem aber die Szenen zwischen Oliver Kahn und Jens Lehmann schaute er genaustens an. Manu fand das ganz und gar nicht gut, das sich die beiden kaum miteinander verstanden haben, das wollte er nicht. Auch Kahns Aussage, das so was zwischen Torhütern nicht möglich ist, verstand Manu überhaupt nicht. Klar war es möglich.. das sah man doch bei sich un Tom udn mir Marc würde er sich sicher auch gut verstehen. Als Kevin ihn ansprach, schaute er ihn verwirrt an. "Klar.. ich war auch erst 20! Wollen wir vielleicht zurück ins Zimmer, ich würde gerne Reden?" fragte er.

"Man bist du alt!" Kevin musste leicht grinsen. Aber als der Blonde so ernst schaute, verging ihm das Grinsen sofort und er schwieg. Aber er konnte sich schon ein bisschen denken an was der Ältere dachte. Als Torwart sah er bei seinen "Kollegen" bestimmt besonders intensiv hin. Auch, wenn das Video eben schon ein paar Jahre alt war. Das unangenehme Gefühl wurde noch stärker und er nickte zögernd. "Klar." Es war natürlich klar, dass Manuel reden wollte. "Dann komm mit." Kevin wusste selbst noch gar nicht was er sagen sollte. Oder über was genau Manuel mit ihm reden wollte.

tbc:Holgers Zimmer

Er seufzte. So langsam wusste er auch nicht mehr, was er tun sollte. Die Situation war einfach nur verfahren. „Mario, ich kann dir nicht sagen, was das Beste ist. Du wirst wohl auf dein Bauchgefühl vertrauen müssen.“
„Jogi, du musst dich wirklich mal um Emma kümmern.“ Er hob eine Augenbraue. Was wusste Mario? Aber irgendwie hatte er ja auch Recht… „Dann ruh dich erstmal aus. Aber ich lasse dich jetzt bestimmt nicht alleine durch das Hotel irren.“ Nachher brach Mario noch auf der Treppe zusammen und brach sich sonst was. Kurz wehrte der Spieler sich, doch er ließ keine Widerrede zu.

Tbc: Marios Zimmer (Jogi und Mario)

Cf Umkleidekabine

Gemeinsam betraten die drei Bayern die Lounge, wo Toni direkt den Kicker entdeckte.
Das Eigentor hatte er Holger guten Gewissens versprechen können, so endete das Spiel wenigstens nicht zu null.
Allgemein war das Duschen für ihn ziemlich witzlos, da er nun doch wieder in seiner benutzten Hose da stand, aber nötig hatte er es ja eigentlich sowieso nicht gehabt.
"Und du willst jetzt echt allein verlieren?", fragte er Holger grinsend. Zur Not konnten sie sicher noch einen vierten Mann rekrutieren, irgendwer hier würde schon an genug Langeweile leiden, um bei ihnen mitzumachen.
Toni war gerade einfach nur froh, hier mit den Beiden zu stehen und im vertrauten Freundeskreis traute er sich doch ein bisschen mehr als normal.

„Er hat es nicht anders gewollt“, stellte Philipp auf Tonis Aussage hin fest. Er grinste den Innenverteidiger an.
„Also… ich sichere hinten, du machst ihn vorne fertig, okay?“, er stellte sich an den Kicker und wartete auf seine beiden Mitspieler.
„Seid ihr soweit? Drei, zwei, eins…“ Philipp ließ den Ball auf den Platz rollen er rollte an den Mittelfeldspielern vorbei zu Philipps Abwehrmann. Sofort kickte er den Ball Richtung gegnerischen Tor. „Komm Toni, den machen wir doch mit links fertig.“

Holgers entgeisterter Blick streifte Philipp. Diese gespielte Feindseligkeit war ja schon fast gemein. Toni war wenigstens noch nett und er war gespannt ob er das vereinbarte Eigentor schießen würde, schließlich übernahm Philipp ja die Abwehr.
Der Ball rollte total schnell auf Holgers Tor zu. Bereit fasste er zum Griff, der den Tormann steuerte. „Aber denkt dran, während ihr mich fertig macht“, unterbrach er sie und schaute kurz zu den beiden auf, „dass ihr mich gern habt.“ Unauffällig streckte er sein Bein aus und stieß leicht gegen Philipps, ehe er ihm einen Blick zu warf, der soviel bedeutete wie „Du vorallen.“ Die sollten ja nicht erbarmungslos gegen ihn spielen und ihn dabei bloß stellen.
Dann lag seine volle Konzentration wieder auf dem Spiel... das schon richtig dürftig für ihn anfing.

"Alles klar", lachte er leise und platzierte sich neben Phil am Kicker. Kurz ließ er die Stange an seiner Hand entlang rollen, der Kicker war in einem einwandfreien Zustand, aber anderes war von einem vom DFB ausgesuchten Hotel auch nicht zu erwarten.
Phil startete den ersten Angriff und Toni war zu verblüfft von dem plötzlichen Beginn, als dass er die Kugel irgendwie stoppen konnte und sie stattdessen bei Holger landete, der den Ball sofort wieder nach vorne spielen wollte, was Toni erfolgreich mit seinem Außenverteidiger abblockte.
"Klar haben wir dich gern", grinste er Holger an, während er den Ball schnell zu seinem Mittelstürmer schob und ihn dann mit aller Wucht ohne drehen aufs Tor schoss.

„Aber denkt dran, während ihr mich fertig macht, dass ihr mich gern habt.“
Holger trat leicht gegen Philipps Bein und der sah auf. Ihre Blicke trafen sich. Er konnte sich schon denken, was Holger ihm sagen wollte. „Ach… haben wir das?“, gab er stattdessen zurück und kurz schlich sich ein Grinsen über seine Lippen.
"Klar haben wir dich gern", meinte Toni dazu und schoss aufs Tor. 1:0.
„Vor allem wenn das so einfach wird.“ Philipp klatschte sich mit Toni ab. „Das hier war der erste Streich und der zweite folgt zugleich, oder wie heißt es so schön?“ Er wusste gar nicht mehr aus welchem Märchen das eigentlich war, aber das war ja jetzt auch egal. Es zählte das Spiel. Wenn Holger so weiter machte, wunderte es ihn weniger, dass er gegen Lukas verloren hatte.

Holger seufzte. Das war nicht fair. Die beiden wirkten wie eine eingespieltes Team gegen das er doch nie eine Chance haben konnte. Naja... dann konnte er denen auch genauso gut zeigen, wie man stilvoll verlor. Konnte schließlich auch nicht jeder.
Während Toni erwiderte, dass sie ihn gern hatten, neckte Philipp ihn natürlich. „Ach, jetzt zitierst du auch noch aus Max und Moritz?“, fragte Holger grinsend nach und holte den Ball aus dem Tor, ehe er ihn wieder auf die Platte fallen ließ. Diesesmal schnappte sich Holger den Kickerball und lenkte ihn mehr oder weniger geschickt an den Spielern von Toni und Philipp vorbei. Eigentlich eher weniger, aber er wollte wenigstens ein eigenes Tor schießen. Ob mit faulen Tricks oder nicht. Der Innenverteidiger stoppte den Ball, schaute mit weit aufgerissenen Augen zur Tür und rief panisch: „ Thommy, nein! Leg das Messer sofort weg!“ Und wie erwartet drehte sich sowohl Toni als auch Philipp geschockt um. Grinsend schob Holger den Ball ins Tor.
„Sorry, mir ist nichts anderes eingefallen“, entschuldigte sich Holger sofort und hob beschwichtigend die Arme. Eigentlich war das schon ein böser Witz... wenn man bedachte, dass Thommy zurzeit sowieso recht depressiv drauf war. Aber was besseres fiel ihm auf die Schnelle auch nicht ein. Und ein bisschen Schadenfreude gab es da ja auch noch wegen dem Ausgleichstor. Was waren die beiden auch nur so Naivchen?

Der Ball landete unhaltbar im Tor und Toni grinste zufrieden.
Den Trick hatte er einfach perfektioniert, den konnte so gut wie keiner ordentlich verteidigen.
Er klatschte mit Phil ab, sparte sich aber im Gegensatz zu diesem eine vollmundige Ankündigung. Holger war einfach kein Gegener für sie, da mussten sie ihn nicht noch provozieren.
Fasziniert beobachtete er, wie Holger sich bemühte, den Ball an ihnen vorbei zu bekommen, das war wirklich richtig schlecht.
Der Schrei ließ ihn zusammen zucken und er fuhr entsetzt herum. Nicht ausgerechnet Thomas...
Ansonsten hatte er seine Gefühle gut im Griff und verdrängte sie, so gut es ging, aber jetzt brach sich doch alles Bahn. Toni wollte ihn nicht verlieren, egal ob sie nur Freunde waren oder nicht.
Wie paralysiert starrte er an Ort und Stelle, obwohl er Thomas nicht entdecken konnte. Sein Gehirn war unfähig, eine Verbindung zwischen dem, was er sah, und dem, was Holger sagte, zu ziehen.
Thomas...

Max und Moritz stimmt… wäre passender, wenn Holger und er gegen Basti und Lukas spielen würden. Aber das war jetzt nicht der Fall also nicht dran denken. Holger brachte den Ball immer weiter vor sein Tor. Gebannt sah Philipp auf die Männchen und den Ball als Holger plötzlich stoppte. Der Kapitän sah auf und stockte. Holger hatte die Augen weit aufgerissen. „Thommy, nein! Leg das Messer sofort weg!“
Ohne nachzudenken schnellte Philipp umher. Sein Herz schlug augenblicklich schneller. Er wusste nicht, was er erwartete, aber nicht das. Da war nichts. Er hörte nur den Ball, er allem Anschein nach ins Tor kullerte.
Philipp drehte sich wieder um und fixierte Holger alles andere als erfreut. „Sorry, mir ist nichts anderes eingefallen.“
Er öffnete seinen Mund, wollte erwidern, dass das scheiße war. Hätte er doch Manu erwähnen sollen, wäre passender gewesen, aber Philipp verkniff sich den Kommentar. Er sagte lieber gar nichts dazu. Er wusste ja, dass es ein Scherz war, aber hätte er nicht sagen können, Jogi würde nackt Macarena tanzen oder so was? Ausgerechnet das, wo doch die ganze Mannschaft eh mehr als labil erschien.
„Komm Toni, wir schaffen das auch ohne Tricks“, Philipp griff nach seinen Männchen und erwartete, dass Toni das gleiche tun würde. Aber er regte sich nicht, sondern starrte immer noch zur Tür.
„Toni?“, fragte Philipp vorsichtig. „Hey“, behutsam legte er ihm eine Hand auf die Schulter. „Alles okay?“

Holger konnte sich gar nicht so richtig über sein Tor freuen, denn Philipp sah ihn entgeistert an . Dass der „Witz“ ziemlich blöd gewählt war, wusste er selbst, da brauchte er nicht den vielsagenden Blick des Kapitäns. Allerdings machte ihm Toni etwas mehr Sorgen.
„Toni... das war nur ein Scherz“, erklärte sich der Innenverteidiger und fügte kleinlaut hinzu, „Weil ich auch mal ein Tor wollte."
Philipp legte dem Blonden eine Hand auf die Schulter, aber der regte sich noch immer nicht und starrte wie paralysiert zur Tür. Was war denn plötzlich mit Toni los? Er musste doch sehen, dass es da keinen Thomas und auch kein Messer gab.
„Na komm, weiter geht’s.“ Holger nahm den Kickerball an sich und warf ihn leicht gegen den Kopf seines Gegenübers, damit dieser sich endlich wieder dem Kicker Aufmerksamkeit schenkte und aus seiner Trance erwachte.
„Wir brauchen einen vierten Mann... so ist das doch witzlos“, nuschelte Holger, nahm den Kickerball wieder in die Hand und wartete ab.

Toni zuckte zusammen, als er plötzlich Phils Hand auf seiner Schulter spürte. Er konnte wieder klar denken und realisierte die ganze Situation das erste Mal wirklich.
"Ähm... Klar, ich weiß", stammelte er, wollte gar nicht wissen, wie das auf Holger und Philipp wirkte. "Ich war nur grad in Gedanken."
Der Scherz an sich schockte ihn gar nicht mehr so sehr, auch wenn er den natürlich immer noch unter aller Sau fand, viel mehr überforderte ihn jetzt seine eigene Reaktion darauf.
Das Thema war doch eigentlich abgehakt, oder hatte zumindest nichts mehr in seinem Kopf zu suchen. Diese Gefühle waren da, aber er konnte sie nun mal nicht ausleben und damit hatte es sich. Irgendwie hatte Holgers Scherz jedoch all seine Gefühle offengelegt und das war nicht das, was Toni wollte.
Mit größter Mühe konzentrierte er sich darauf, seinem Gesicht einen möglichst unbeteiligten Anstrich zu verleihen, aufgrund der Öffentlichkeit hatte er diese Maske perfektioniert. Normalerweise setzte er sie nicht im Beisein seiner Freunde auf, aber gerade ging es nicht anders.
"Hey, nicht tun", grinste er Holger an, als der ihm den Ball gegen den Kopf warf.
"Dann organisier dir einen, ich geb meinen Mitspieler nicht ab." Betont ausgelassen schlang er einen Arm um Phil und knuddelte ihn einmal.

Philipp war froh, als Toni sich wieder umdrehte und versicherte das alles okay war. Ob das wirklich der Fall war, war etwas anderes, aber gehörte jetzt nicht hierher. Vielleicht würde er ihn in einer ruhigen Minute mal fragen… schon wieder. Er wollte sich schon wieder einmischen. Stumm seufzte er. Toni war sein Freund, da war das doch wohl erlaubt, oder nicht?
„Wir brauchen einen vierten Mann... so ist das doch witzlos“, merkte Holger an und Philipp grinste leicht. „Ist da etwa jemand überfordert?“
"Dann organisier dir einen, ich geb meinen Mitspieler nicht ab." Toni schlang plötzlich seine Arme um ihn und Philipp war zugegebener Maßen etwas überrascht von dieser Tat. Lächelnd erwiderte er die Umarmung aber. „Du musst mich auch nicht abgeben, keine Sorge“, grinste er, als er sich von Toni löste. Er sah Holger auffordernd an. „Du hast doch dein Handy dabei, ruf irgendwen an oder schreib eine SMS. Wir geben dir drei Minuten, okay? Das finde ich fair, danach machen wir weiter.“
Er fixierte Holgers Augen mit seinen. Philipp konnte nicht anders als zu grinsen, dabei konnte er nicht mal sagen, woran das jetzt genau lag.

Erleichtert nahm Holger Tonis Grinsen wahr und lenkte seinen Blick wieder auf den Kicker. Dann konnte es ja weiter gehen. Allerdings gab ihm dieses sonderbare Verhalten schon Rätsel auf. Ob er nachhaken sollte?
"Dann organisier dir einen, ich geb meinen Mitspieler nicht ab." Holger sah auf und beobachtete so die Umarmung der beiden Bayernspieler. „Was zum -?“, er brach ab und schüttelte den Kopf. Das fand er noch unfairer, als die ganze Partie bis jetzt. Grinsend sah Philipp ihn nach der Umarmung an, suchte deutlich seinen Blick, doch Holger erwiderte ihn nur einen kurzen Moment, dann fischte er auch schon sein Handy aus der Hosentasche.
„Du hast doch dein Handy dabei, ruf irgendwen an oder schreib eine SMS. Wir geben dir drei Minuten, okay? Das finde ich fair, danach machen wir weiter.“
„Drei Minuten... wie großzügig“, säuselte er. Wen benachrichtigte er denn jetzt? Lukas? Nein, für den wollte er ja üben, damit er ihn beim nächsten Match schlagen konnte... Thommy weinte gerade, Manu war sicher mit Kevin beschäftigt und – ach ja! Mit Basti hatte er sicher gute Chancen doch noch zu gewinnen. Schnell schrieb er ihm eine SMS und ließ das Handy wieder verschwinden.
„Das wird euer Untergang“, schmunzelte Holger mit betont düsterer Stimme.

Die Umarmung mit Phil hatte gut getan und Toni musste seine Freude schon fast nicht mehr spielen, die Gefühle hatte er gewaltsam dahin zurück gedrängt, wo sie hergekommen waren - in die Versenkung.
Philipps Idee ließ ihn grinsen. Zu viert würde es mit Sicherheit mehr Spaß machen, sie mussten nur einen Spieler finden, der besser als Holger war. Aber das war ja nicht allzu schwer.
"So sind wir", feixte er. "Wenn du ganz lieb fragst gibt's vielleicht sogar noch ne halbe Minute oben drauf", bot er an. Seine Großzügigkeit musste er doch direkt ein weiteres Mal unter Beweis stellen, so oft bekam er schließlich nicht derart passende Komplimente.
"Wir zittern schon", gab er grinsend zurück. Egal wie gut derjenige war, dem Holger Bescheid gegeben hatte, er musste immer noch mit Holger zusammen spielen. Und das war die Garantie auf eine Niederlage.

„Das wird euer Untergang“, Holger klang gespielt bedrohlich.
"Wir zittern schon", grinste Toni und Philipp lachte leicht. „Wen hast du gefragt? Lukas? Erst lässt du dich von ihm fertig machen und jetzt bettelst du um Hilfe? Wobei… es wundert mich nicht, dass er dich geschlagen hat. Das bedeutet auch nicht zwangsläufig, dass er gut ist. Dich schlägt wohl jeder.“
Herausfordernd sah Philipp ihn an und er trug dieses überaus nette Grinsen auf den Lippen. „Zwei Minuten noch. Zweieinhalb mit Tonis Großzügigkeit“, stellte er fest.

Holger fühlte sich langsam ehrlich verarscht von den beiden. Am besten sollte er sich gleich in die Ecke hocken und Emo spielen. Die schienen ihn ja kein Stück als ebenbürtigen Gegner wahrzunehmen. Die würden ihr wahres Wunder erleben, wenn Basti erstmal auftauchte. Prüfend schaute er auf sein Handy, das keine neuen Nachrichten zeigte.
„Dich schlägt wohl jeder.“ Schnaubend sah Holger Philipp an. Das war doch jetzt nicht sein ernst! Toni war ja dagegen richtig nett. Seit wann war dieser Zwerg eigentlich so fies? Gerade zu ihm?
„Nein, Lukas hab ich nicht gefragt“, gab Holger zähneknirschend zurück. Er betete, dass Basti auftauchen würde. Wen sollte er denn sonst benachrichtigen? Lukas fiel dann ja automatisch raus, da die beiden sicher etwas zusammen machten. Holger schaute immer wieder auf sein Handy, nur als er einmal zu Philipp aufblickte, entdeckte er dieses fiese Grinsen, welches sich auf seinem Gesicht abzeichnete. Ihm lag jetzt schon ein böser Spruch auf der Zunge, aber Toni war anwesend, da sollte er sich besser zurückhalten.
„Wenn meine Rettung nicht auftaucht, will ich nochmal zweieinhalb Minuten, um eine Vertretung aufzutreiben“, verlangte er.

cf Lobby

Da stand tatsächlich die Jungs und spielten Kicker. Holger schien ziemlich verzweifelt. Manu legte grinsend die Hand auf die Schulter. "Na.. brauchst jemand der hinten dicht macht?" fragte er ihn. "Gegen Toni und Fipsi hast du doch alleine keine Chance.. weißt du doch!" Manu würde ein wenig Ablenkung bestimmt gut tun.

Holger starrte gebannt auf sein Handy. Basti könnte sich ruhig mal melden, denn Philipp und Toni schienen nicht zu Verhandlungen bereit zu sein. Naja, Toni womöglich schon, aber der Giftzwerg nicht.
Als eine Hand seine Schulter berührte, zuckte der Innenverteidiger erst erschrocken zusammen, da er damit nicht rechnete und sah dann auf.
"Na.. brauchst jemand der hinten dicht macht?" Holger nickte eifrig: „Klar! Du kommst genau zur richtigen Zeit.“ Zum Glück war er da, doch eines gab ihm Rätsel auf. Manus Wange war ganz rot und geschwollen... „Was ist denn mit deinem Gesicht passiert?“, sprach Holger seine Frage laut aus und runzelte die Stirn.

Philipp stieg mit ein und war noch weitaus fieser als Toni, aber das wunderte ihn nur bedingt. Da er sowieso fast nie Sprüche brachte, waren die wenigen normalerweise ziemlich halbherzig und nur bedingt fies.
"Du bist nicht mehr zu retten", stellte er nüchtern fest, das war nicht fies, das war nur die Wahrheit. "Aber von mir aus, wenn du wirklich zulassen willst, dass irgendwer bei dem vergeblichen Versuch mit untergeht..." Toni grinste, okay, das war doch fies und er war gerade verblüfft von sich selber, aber die Beiden gehörten nun mal zu seinen Freunden, bei denen er regelmäßig auftaute.
Dann tauchte plötzlich Manuel auf und Toni verkrampfte sich kurz, bis ihm wieder einfiel, dass es dazu keinen Grund gab. Manu würde sich um die Kinder kümmern und alles würde gut werden, wenn Emilias Typ sich endlich wieder einkriegte.
Auch Manu haute nochmal auf Holger drauf und an dessen Stelle würde er sich mittlerweile ziemlich verarscht fühlen, aber Holger schien einfach nur erleichtert.
Toni blickte Manu kurz prüfend in die Augen, der Torhüter war ein guter Gegner, aber immerhin spielte der mit Holger, weshalb der Sieg schon an Philipp und Toni gehen sollte.
Bei Holgers Frage richtete sich sein Blick ebenfalls auf Manus Gesicht.
"Brauchst du irgendwas?", fragte er leicht verschüchtert nach.

Philipp schmunzelte etwas. Schon süß, wie Holger sich über Manuels Anwesenheit freute.
„Und du glaubst, ihr könnt uns zu Zweit schlagen?“, herausfordernd sah er beide an und stutzte. „Ich schließe mich Holgers Frage an… was ist passiert?“ Das sah aus als hätte ihn jemand geschlagen. Er selber war aber diesmal unschuldig. Ob das Thommy war? Ihm lag die Frage auf der Zunge, aber er sparte sie sich. Er wusste nicht, ob das vor Holger und vor allem vor Toni richtig war. Sicher wusste er von dem ganzen Drama gar nichts…