Die Lounge

"Ja, das könnten sie...", seufzte Julian, wollte gar nicht daran denken, dass die beiden sie verpfeifen könnten. "Den beiden kanns ja egal sein, wenn was über sie rauskommt. Kommt zwar komisch, wenn Mats mit der Ex seines besten Freundes zusammen ist, aber mehr auch nicht. Wir dagegen... Das könnte unsere Karriere zerstören."
Julian lächelte Mario aufmunternd zu, als er seine Worte hörte. "Marco ist bei sowas ein toller Freund, hab ich auch schon feststellen dürfen. Aber du kannst auch immer zu uns kommen, wenn du reden willst."

"Hey.. Sowas dürft ihr nicht denken. Ich weiß um die Brisanz. Aber, das wird schon. Irgendwann muss unsere Gesellschaft das akzeptieren. Amerika hat einen schwarzen Präsidenten, Deutschland einen schwulen Außenminister. Was ist so schlimm an schwulen Fußballprofis? Ich drücke euch ganz feste die Daumen, dass ihr nicht mehr lange dieses Versteckspiel mitmachen müsst." sagte Mario sanft. Als er an Marco und ihre Aktion in der Disko dachte, musste er grinsen. "Oh ja. Marco ist der Beste. Ich glaube einen besseren Freund kann man nicht haben." Nochmals drückte er Jule und Benni kurz drücken. "Danke ihr beiden. Ich weiß das zu schätzen. Aber ihr wisst auch, wo ihr mich findet ok?"

"Aber da habe habe ich gerade auch mit Mats drüber geredet und ihm klar gemacht, was das für ein Risiko ist."
Benni seufzte, fuhr leicht über Julians Rücken.
"Das heißt zwar nicht, dass ihm nicht trotzdem etwas rausrutschen kann, wenn er wütend ist, aber... ich hoffe einfach, dass es ihm die Augen geöffnet hat und er sich etwas besser beherrschen lernt."
Aber damit, dass Jenny von ihm wusste, kam er immer noch nicht klar. Mochte ja sein, dass sie eigentich ganz okay war, er hatte keinen guten Eindruck von ihr, ganz und gar nicht, eher im Gegenteil.
Er wollte gerade nicht dran denken. Es war so schon schlimm genug, das Worst Case-Szenario wollte er sich gar nicht ausmalen.
"Ja, man merkt dann wirklich mal, wem man vertrauen kann und wem nicht. Marco zum Beispiel, oder Schmelle, denen vertraue ich in dieser Hinsicht. Mats dagegen... naja, das hat er sich selber kaputt gemacht, ich habe ihm gerade ziemlich ins Gewissen geredet, und Schmelle auch, ich will eigentlich nicht, dass eine langjährige Freundschaft einfach so in die Brüche geht. Aber eigentlich habe ich nicht mehr wirklich Hoffnungen, dass er wieder der Alte wird, der hat sich einfach ziemlich übel verändert und ich bereue es wirklich, dass ich ihm von uns erzählt habe, ohne darüber nachzudenken. Aber ich dachte eben, meinem besten Freund kann ich vertrauen. Aber dank Mats wissen langsam so viele von uns, da kann ich eigentlich gleich dem gesamten Team von uns erzählen.
Als er Marios Satz hörte, musste er lächeln. "Das hoffe ich auch. Ich hoffe, dass es nicht zu lange hin ist, aber... nenn mich feige, aber ich will nicht der erste sein. Wenn jemand sich outet oder geoutet wird, würde ich mich wohl anschließen, aber sonst? Nein, im Moment kann ich nichts tun außer abwarten."
Marco mal wieder. "Ja, Marco ist wirklich... ich bin ihm echt dankbar, dass er sich so um Lisa kümmert, tut ihr bestimmt gut. Ich red nachher mal mit ihr, da werd ich hoffentlich genaueres erfahren. Aber Marco können wiir alle auf jeden fall dankbar sein."
Er erwiderte Marios Umarmung. "Klar, weiß ich. Du bist echt n guter Freund."

Julian erwiderte Marios Umarmung, lächelte ihn dankbar an. Bisher wurde ihre Beziehung eigentlich von allen positiv aufgenommen. Da hatten sie schon Glück. Es könnte ja auch anders kommen.
"Ich seh das wie Benni. Ich will auch nicht der Erste sein." Nur wollte das wohl keiner. Aber wenn nicht irgendwer mal den Anfang machte... Oder sie outeten sich alle zusammen. Hatte er auch mal vor Jahren in einer Fanfiction gelesen... Würde er aber niemals zugeben.


(So, muss los, Klausur und so. Zieht mich einfach mit, ich werd nur ab und zu mitm Handy reinschauen )

"Du bist echt gut mit Mats befreundet oder?" fragte er in Bennis Richtung. Das tat ihm Leid. Er konnte sich nicht vorstellen, mit Marco so einen Streit zu haben. Marco war immer für ihn da, auf ihn konnte er sich 1000%ig verlassen. Einen so guten Freund zu verlieren, musste auch sehr schmerzhaft sein. "Und nein, ich halte das nicht für feige. Ich kann das verstehen. Aber irgendwann muss irgendwer den ersten Schritt machen. Das ist alles, was mir zusteht zu sagen. Ich bin ja nicht in eurer Situation." Als Benni, aber mit Lisa anfing, verdunkelte sich seine Miene. Stimmt, Marco behandelt sie gut. Aber ob sie auch Marco gut behandelt, wusste Mario nicht. Aber sie war ja Bennis Ex, deshalb sagte er nur: "Ach Lisa und Marco... Hoffentlich ist sie gut für ihn..."

(Viel Erfolg Jule!!!)

"Ich glaube, das will niemand", murmelte Benni.
Wirklich intensiv mit dem Gedanken hatte er sich nie befasst, hatte ja Lisa gehabt. Jetzt war es etwas, was ihn direkt betraf und worüber er sich so seine Gedanken machen musste. Nachdenklich lehnte er sich zurück.
"Vielleicht wäre es leichter, wenn wir uns alle zusammentun", meinte er. "Ich meine, wir sind ja nicht alleine. Ich weiß ja allein hier von vier Paaren und mindestens einer weiteren Person. Vielleicht kein repräsentativer schnitt, sondern ein ziemlich unglaublicher Zufall, aber allein wir und diese übrigen, und dann noch die restlichen in der Liga, das müssten eigentlich fast so viele sein, dass es funktionieren könnte, wenn wir uns alle zusammentun. Von einem weiteren Paar weiß ich sicher noch. Und da gibt es bestjmmt noch mehr."
Es war kein konkreter Plan, nicht einmal im Ansatz, nur eine spontane Idee.
"Ich glaub, ich war gut mit Mats befreundet. Er war mein bester Freund. Das macht es ech noch schwerer, wie er jetzt drauf ist."
Er seufzte.
"Naja, Lisa..." Er schluckte. "Ist im Moment wohl noch nicht ganz über mich weg, aber Marco zumindest tut ihr gut, da bin ich mir sicher, und ich denk nicht, dass sie ihm wirklich schadet. Aber wir werden sehen."

(Viel glück, Jule, ich drück dir die Daumen Bis heut Abend )

"Massenouting?", fragte Jule nach. Die Idee war ja eigentlich wirklich gut, vielleicht sogar am besten. Trotzdem hätte er Angst davor. Seine Karriere fing gerade erst an. Ganz abgesehen davon, dass er zuerst seine Eltern einweihen sollte."Da müsste man auch erstmal alle zusammen kriegen."
Natürlich wär es leichter, wenn sie sich nicht verstecken müssten. Aber noch hatte er nicht wirklich Lust, geoutet zu werden.
"Lisa ist echt in Ordnung. Da mach ich mir eigentlich keine Sorgen um Marco."

"Na hoffentlich habt ihr Recht..." mumelte Mario leise. Er war sich da leider nicht so ganz sicher. "Mich hasst sie nämlich und will Marco für sich allein. Warum meinen eigentlich alle Weiber, beste Freunde sind die Gefahr und wollen ihnen den Mann wegnehmen?" Bei dem Gedanken wurde Mario immer wieder wütend. Lisa wollte ja schon fast, dass er nicht mehr mit Marco sprach und nichts mit ihm unternahm. Dabei sollte doch Platz für einen besten Freund und eine Freundin sein oder?

"Ja, halte ich so spontan für die beste Lösung. Ist aber auch nur ne vage Idee und ganz sicher nichts, womit ich mich in nächster Zeit intensiv befassen werde. Irgendwann vielleicht, aber im Moment komme ich gut klar, so wie es ist."
Und bevor es zu einem Outing kam, musste er sich eh erst einmal mit diesem Gedanken anfreunden.
Das war alles Zukunftsmusik.
"Glaub mir, Mario, Lisa ist ein lieber Mensch, die würde nie bewusst jemandem wehtun. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ein Problem mit deiner und Marcos Freundschaft hat. Im Moment... wahrscheinlich ist sie im Moment einfach etwas empfindlich, weil ich sie offenbar doch ziemlich verletzt habe, aber prinzipiell - ihr müsst euch wahrscheinlich einfach nur kennen lernen."

"Wie gesagt. Ich freue mich für euch. Genießt einfach das Gefühl, würde ich sagen, ohne davon irgendeine Ahnung zu haben" Mario schüttelte den Kopf. "Vielleicht hast du Recht Benni. Aber wie feindseelig sie mich angesehen hat. Als würd sie mir den Kopf abreißen wollen. Naja. Ich muss sie vielleicht wirklich erst richtig kennenlernen und ihr beweisen, dass ich ihr Marco nicht wegnehmen will." Dankbar lächelte er den Großen an. Sie alle hatten wohl noch viel zu lernen in ihrem Leben.

Erschrocken schaute Mario auf seine Uhr. Es war Zeit fürs Essen. "Wollen wir zusammen zum Essen gehen?" fragte er die beiden.

Benni zuckte mit den Schultern.
"Meinetwegen, wüsste nicht, was dagegen spricht."

(Zieh uns einfach mal mit, Jule kommt demnächst, aber ich bin jetzt erstmal CL gucken )

"Okay, dann lass uns mal gehen" Ein bisschen Essen konnte vielleicht nicht schaden.

Mario, Jule, Benni: tbc: Speisesaal

cf: Emmas Zimmer

Dieses Mal wollte er es ihr nicht so einfach machen. Er stellte seine Tasche in einen der Sessel und suchte die entsprechende Nachricht. Dann sah er sich suchend um. Wohin damit?
Da traten die Lautsprecher in sein Blickfeld. Die waren auf den ersten Blick nicht sofort zu sehen, passten aber am besten zu seiner letzten Nachricht. "Bleib doch stehen", fluchte er leise, als die Karte immer wieder umfiel. Endlich hielt sie und er ging langsam zurück.

"Alle meine Entchen schwimmen auf dem See, aber wo schwimmt eine Miss FIFA?"

cf: Hotelzimmer von Joachim

Neugierig sah sie sich um und suchte nach der nächsten Botschaft, die Joachim für sie versteckt hatte. Das war hier allerdings gar nicht so einfach, denn die Lounge war nicht gerade klein. Sie beschränkte sich auf die Bühne, denn dort hatten sie ja gesungen. Auch hier brauchte sie eine ganze Weile und sie wollte fast aufgeben, da fiel ihr Blick auf die Lautsprecher. Sie jubelte leise. Schnell hatte sie nach der Karte gegriffen.

"Alle meine Entchen schwimmen auf dem See, aber wo schwimmt eine Miss FIFA?"

Sie konnte nur noch lächeln. "Mein Gott, Joachim. Was machst du nur?", murmelte sie leise. Die Karte behielt sie, genau wie die andern, in der Hand. Eine Miss FIFA schwimmt natürlich im Meer, beantwortete sie sich die Frage und machte sich auf den Weg zum Meer.
tbc:Meer

In der Lounge suchte er sich einen Platz, der nicht so gut einsehbar war, stellte seinen Kaffee für einen Moment ab, da dieser noch zu heiß zum trinken war, und widmete sich zunächst dem Obstsalat. Als er damit fertig war, nahm er Renés Ipad zur Hand, startete das Mailprogramm, loggte sich in seinen Account ein und schrieb eine lange, zärtliche E-Mail an seine Freundin. Dabei nahm er immer mal wieder einen Schluck von seinem Kaffee. Danach widmete er sich noch ein bisschen seinem Portugiesisch Sprachkurs, den er von überall auf der Welt aus aufrufen konnte.

Irgendwann hatte er aber auch darauf keine Lust mehr und entschied sich den Jungs ein bisschen beim Training zuzuschauen.

Daher brachte er auch schnell das Obstsalatschälchen und die Kaffeetasse zurück in den Speisesaal und ging dann gemächlich zum Trainingsgelände.

tbc Sportplatz

cf: Zimmer von Julian und Philipp

Die Lounge war menschenleer. Philipp hatte zugegebener Maßen nichts anderes erwartet. Er ließ sich in einen der bequemen Sessel fallen und zückte sein Handy. Eigentlich wollte er Holger eine SMS schreiben. Aber er wusste nicht was. Begann wie beim letzten Mal verschiedene Sätze und löschte dann doch wieder alle Buchstaben. Er entschied sich, dass er etwas Ablenkung brauchte und öffnete eines seiner Spiele. Ein bisschen Sudoku war jetzt genau das richtige für ihn.

cf: Marios Zimmer

Überrascht, dass Philipp in der Lounge auf einem Sessel saß, setzte er sich zu ihm.
Sie hatten jetzt auch einige Zeit nicht mehr miteinander gesprochen.
Er ging auf ihn zu und setzte sich in den Sessel neben dem Kapitän. "Hey Phil, wie gehts dir?", fragte er den Münchener.

Erschrocken sah Philipp auf.
"Oh, hey, Mario. Joa, eigentlich ganz gut", log er etwas. Zum Glück ließ ihm das eigentlich etwas Spielraum. "Und bei dir? Alles klar?"
Er beendete das Spiel und steckte sein Handy weg. Jetzt hatte er Holger doch nicht geschrieben... na ja, er wusste ja eh nicht was er schreiben sollte, also konnte er auch noch warten. Hoffte er zumindest.
Aber er sollte jetzt nicht daran denken. Stattdessen lächelte er Mario etwas auffordernd an und wartete auf eine Antwort.

Erschrocken sah Philipp auf. "Oh Phil. Ich wollte dich nicht erschrecken. Tut mir leid. Aber was heißt denn eigentlich?" Er rückte ein wenig auf seinem Sessel herum und zog seine Beine an den Körper. "Danke, mir gehts soweit auch ganz gut." Er lächelte zurück und hoffte, dass Philipp nicht immer diesen Röntgenblick hatte. Der machte ihn manchmal ganz wahnsinnig.

"Na ja, wie man das halt so sagt. Es könnte doch immer besser sein, oder?", er grinste etwas. Er mochte den Jüngeren, aber über das, was ihn belastete, wollte er jetzt wirklich nicht Mario reden.
Dann sah er ihn skeptisch an. "Also deine Körpersprache sagt irgendwie etwas anderes, Mario."
Der Dortmunder sah angespannt aus. Macht er sich über irgendetwas Sorgen? Philipp lächelte leicht. "Komm schon, raus mit der Sprache. Du entkommst mir nicht ohne, dass du mir gesagt hast, was los ist", meinte er halb im Scherz und halb ernst.

"Stimmt. Könnte immer besser sein." Er lächelte seinen Kapitän an. Schon klar, der würde ihm nicht alle seine Sorgen hier so erzählen. Das wollte er aber auch gar nicht. Eigentlich war er mit seinen Sorgen schon genug beschäftigt. Aber auch Mario wollte nicht mit allem rausrücken. Die Sache mit Jule würde er mit ins Grab nehmen. Das würde hoffentlich nie irgendwer erfahren. "Ach, ich mach mir Sorgen um Emy. Der ging es eben nicht gut. Ich muss gleich beim Abendessen erstmal fragen, wie es ihr geht..." Er versuchte zu lächeln.

"Sebi erzählte was davon, dass sie und Ron krank sind oder waren. Liegt es immer noch daran? Vielleicht sollte sie mal zum Arzt gehen, wenn sie da noch nicht war oder zu einer Apotheke in der Stadt. Ich weiß ja nicht, was MüWo alles hier hat. Aber wenn sie sich ausruht, wird das bestimmt wieder. Meinst du nicht auch?"
Philipp fragte sich insgeheim, warum Mario sich so große Sorgen um das Mädchen machte. Ging es ihr wirklich so schlecht? Nicht, dass sie noch alle Spieler ansteckte... nichts gegen sie, aber sie war nun mal das unterste Glied in der Kette und wenn sie Spieler gefährden konnte, musste sie im Zweifelsfall das Hotel wechseln. Dafür ging es nun mal um die Weltmeisterschaft.

"Ja das wird bestimmt wieder. Aber eben ging es ihr wirklich sehr schlecht. Ron hatte ja nur einen Schnupfen, aber Emy hat sich übergeben und hatte starke Schmerzen." Er runzelte die Stirn, als er daran dachte. Er musste unbedingt wissen, was mit ihr los war. Aber wenn was passiert wäre, hätte sich bestimmt schon Ron oder Ana oder Sebi gemeldet. Die hatten bestimmt nach ihr gesehen. "Glaubst du mit dieser Stimmung im Team England schlagen?" Er machte sich große Sorgen um das Team. Irgendwie war das alles komisch hier.

"Klingt nach Magen-Darm, wenn du mich fragst", überlegte Philipp und zog die Stirn kraus. "War sie bei MüWo? Wenn nicht, soll sie dahin gehen. Ich habe keine Lust, dass die halbe Mannschaft sich ansteckt", war er ehrlich. Womit er auch bei Marios anderer Frage wäre. "Ich weiß es nicht", gab er zu. "Von der Stimmung her glaube ich schon, aber wir haben viel rotiert im Gegensatz zu dem Spiel davor. Holger muss ja leider zwangsläufig verletzt passen, aber warum Benni auch weichen muss... mich wundert es, dass sie ihm Sebi vorziehen. Vor allem, weil er eigentlich alles andere als ein Innenverteidiger ist. Aber ich muss den Jungs halt vertrauen. Ist mein Job", er lächelte etwas. "Wir geben unser Bestes und dann werden wir das Ding schon rocken. Selbst wenn nicht, ist noch nichts verloren, aber ich glaube an unser Team. Wir wollen immerhin alle Weltmeister werden. Oder nicht?"
Ja, er wollte es. Wenn er schon andere Dinge nach denen er sich sehnte nicht haben konnte, dann wenigstens das. Endlich einen Titel gewinnen, endlich belohnt werden für die Arbeit. Verdammt, die hätten es doch verdient!