Hotelzimmer von Mesut und Marc

Marco erwiderte das Strahlen schon, bevor er Marcs Antwort hörte. Wie er danach guckte, ließ sich wohl am Besten mit den Worten schwul, oberschwul und schwuchteligschwul bezeichnen. Aber da stand Marco einfach drüber. Jedenfalls vorerst.
Stattdessen beschloss er einfach, dass, wenn Marc etwas aufgrund seines Liebsten etwas gegen das Küssen haben sollte, er das schon längst gesagt hätte. Also schob er ihn irgendwie unbegabt in Richtung Bett. Da war es ohnehin viel bequemer. Da angekommen, zog er ihn irgendwie mit drauf und zog seinen Kopf runter, um ihn wieder küssen zu können.

Die pinken Einhörner tanzten mittlerweile fröhlich in Marcs Kopf rum und wackelten provozierend mit dem Arsch vor seinem Gesicht rum. So viel Schwuchteligkeit gehörte echt verboten.
Marco rammte ihn fast gegen irgendetwas, als er ihn zum Bett bugsierte. Keine Koordination und kein Talent, der Kerl. Nur küssen konnte er, aber das zumindest richtig gut. Keuchend ließ er sich komplett auf den Kuss ein und schmiegte sich schwul an Marcos Körper. Er brauchte wohl ein bisschen schwule Nähe und wer konnte ihm die besser geben als Marco? Als der Mann, den er liebte? Beinahe wurde ihm schlecht von so viel Schwulität.

Gott, so schwul hatte Marco sich nicht einmal mehr mit Max aufgeführt und da sollte noch einer meinen, dass das blonde Monster der schwulste Kerl aus ihrer Runde war. Jetzt musste die Jury sich nur noch zwischen Marc und Marco entscheiden - eine denkbar schwere Sache. Vermutlich würden sie einfach gemeinsam den ersten Platz belegen: Schwulsten Spieler des Kontinents.
Zu Marcos Zufriedenheit hatte Marc auch nichts gegen das bisschen küssen, weswegen Marco sie beide irgendwie so drehte, dass er jetzt mehr auf, als neben Marc lag und den Kuss so phänomenal intensivieren konnte. Wenn das allerdings so weiter ging, würde Marcos Mitte bald wieder einmal etwas hartes Vorzuweisen haben.

Der Kuss wurde immer gieriger und immer unschwuler, was Marc erstaunlich gut in den Kram passte. Mehr als fremdknutschen wäre jedoch nicht drin, das würde er nicht über sich bringen. Erst musste er das mit Daniel beenden, bevor da irgendetwas anderes mit Marco passierte. Dass das dann aber passieren würde, stand außer Frage. Sie waren schließlich nicht nur extrem gay aufeinander, sondern auch extrem geil.
Höchst zufrieden ließ er sich auf alles ein, brachte ohne nachzudenken seine Zunge ins Spiel. Darauf kam es ja nun echt auch nicht mehr an.

Marc steckte Marco seine Zunge in den Hals, was Marco wahnsinnig zufrieden stimmte. Und auch, wenn das hier vielleicht nicht mehr ganz unter den Verachtungsbegriff schwul zusammenzufassen war, war es genau das. Schwul, schwul und wieder schwul, wenn auch im richtigen Sinne. Marco meinte, sich erinnern zu können, eine Studie gelesen zu haben, der nach ein schwuler Mann alle acht Sekunden an Sex dachte - wenn auch nicht immer bewusst.
So gut es in Marcos Position eben noch ging, schlang er ein gertenschlankes Bein um Marcs monströsen Körper und schlang seinen Arm umständlich um Marcs Hals.

Einer von Marcos Stampfern war auf einmal irgendwie anders. Nun gut, das war immer noch kein Ficken, also ging das schon klar. Marc hatte auch keine Lust sich jetzt mit Marco darüber zu streiten, welche Berührungen erlaubt waren und welche nicht, seiner Meinung nach waren das eh viel zu viele. Aber das sah Marco vermutlich eigentlich nicht anders, eher im Gegenteil. Schließlich hätten sie, wenn es nach Marco ginge, schon längst miteinander gefickt. Es ging aber nun mal nicht nach Marco und so lagen sie immer noch halbwegs unschuldig hier und schwulten rum. Auch eine Möglichkeit.

Sie küssten sich noch eine geschlagene Weile, bis es Marco dann aber doch zu heiß wurde und er zumindest den Kuss unterbrach, seinen Kopf stattdessen irgendwo oberhalb von Marcs Herzen platzierte - er durfte schließlich nicht vergessen, wie schwul er war.
"Mit wem warst du jetzt eigentlich nach dem Training weg?", fragte er nach. Er wollte jetzt ja nicht eifersüchtig klingen, aber interessieren tat es ihn schon, was Marc so gemacht hatte, während Marco wie eine Qualle im Ozean getrieben ist.

Scheinbar hatte Marco irgendwann tatsächlich genug von Marcs perfekten Lippen, war das denn zu glauben? Marc zumindest konnte es kaum glauben und so warf er einen skeptischen Blick nach unten zu Marco, der es sich auf seiner durchtrainierten und mit Muskeln durchsetzten Brust bequem gemacht hatte.
"Manu", antwortete er kurz und bündig. Da brauchte Marco sich ja nun wirklich keine Sorgen zu machen, der Torhüter interessierte sich nicht groß für Marc und sie waren nur befreundet.
"Wir sind zum Corcovado", schob er noch nach. Eigentlich ging das Marco zwar nichts an, aber war ja auch egal. Wenn man so schwul war wie sie, dann fragte man so etwas vielleicht auch mal.

Marco nickte nur knapp. Manu, hm... Manu war echt voll okay. Zumindest konnte man mit ihm reden und sich von ihm das Leben retten lassen. Zur Not hatte Marco auch schon mal mit ihm kuscheln können. Und für einen Dreier war der Kerl auch zu haben gewesen. Alles Dinge, die für ihn sprachen.
"Manu ist ganz cool", meinte er also nur und lauschte dann Marcs Worten, was sie denn gemacht hatten. Als er es dann allerdings hörte, konnte er es kaum glauben und ehe er sich versah, saß er aufrecht in Bett und schaute Marc mit ganz komisch glitzernden Augen an.
"Zum Corcovado? Da wollte ich auch immer schon einmal hin!" Das war einfach ein Ort, den man unbedingt mal gesehen haben musste, besonders als Christ.

Ganz cool traf es ganz gut, mit Manu konnte man echt viele coole Dinge machen. Zum Beispiel den Corcovado zu besuchen, den Marco wohl auch ganz toll fand.
Von selbst wäre Marc zwar noch nicht mal auf den Gedanken gekommen, sich das Teil anzusehen, aber offenbar waren echt alle Menschen hier kulturell interessierter, aber Kultur war ja auch generell überflüssig. Okay, der Corcovado war jetzt ganz nett gewesen, aber mehr Kultur brauchte Marc echt nicht, abgesehen von gepflegter Fickkultur.
"Dann geh", gab er Marco einen super intelligenten Ratschlag, auf den der sicher niemals von selber gekommen wäre. Dafür hatte er ja aber Marc, zum kluge Ratschläge Geben und Weiterhelfen, zum Ficken und zum Kuscheln. Marc war wirklich ein Multitalent, wie er gerade feststellen musste.

Marc gab ihm einen hochintelligenten Ratschlag und entlockte ihm damit aber nur ein halb ernstes Schnauben. Eigentlich sollte er jetzt aufstehen und wirklich gehen, den Corcovado besteigen, wenn er schon nicht Marc besteigen durfte, aber dann musste er ja zum einen aufstehen und zum anderen Marc verlassen... ganz schlechte Idee.
"Ne, nicht alleine", schüttelte er also den Kopf und robbte wieder ein Stückchen hoch, um Marc noch einmal zu küssen. Diesmal ließ er allerdings schneller wieder von ihm ab.
"Machen wir nach dem Abendessen was zusammen?"

Marco schien das nicht so würdigen zu können wie Marc, aber er hatte vermutlich auch nicht die ganze Brillanz seiner Entdeckung verstanden. Die war halt minder intelligenten Wesen wie Marco nicht zugänglich, da konnte man auch nichts ändern.
Marc wollte gerade dazu ansetzen, Marco mit dem weiteren genialen Tipp, dass er sich dann jemand anderen suchen sollte, aus der Patsche zu helfen, als der schon vom Thema ablenkte.
"Nee, muss noch was anderes machen", murmelte er und machte es sich noch mehr an Marcos Körper gemütlich. Der war einfach so unfassbar warm, dass Marc sich mehr als wohl bei ihm fühlte.

Enttäuscht seufzte Marco auf. Was war denn jetzt schon wieder so wichtig, weswegen Marco den restlichen Tag alleine verbringen musste? Scheinbar so einiges. Und ob Marco wollte, oder nicht, er hatte damit zu leben. Schließlich war er nicht mit Marc zusammen und der hatte ja immer noch seinen eigenen Freund, weswegen Marco sich mal anzustellen hatte.
"Schade", murmelte er trotzdem und legte seinen Kopf wieder auf Marcs bequemer Brust ab.
Seine Augen fühlen sich eigentlich ja doch ganz schwer an und so beschloss er einfach mal nur dazu liegen und sich treiben zu lassen.

Marco schien nicht ganz so begeistert, was Marc natürlich verstehen konnte. Wenn der Schalker wüsste, was Marc vorhatte, würde sich das vermutlich ändern, aber er wollte ihm das jetzt auch nicht auf die Nase binden, das wäre unfair Daniel gegenüber. Außerdem wusste man ja nie, was passierte, und am Ende kriegte er es gar nicht auf die Reihe, mit Daniel Schluss zu machen, das würde er sich sogar selber zutrauen.
Leicht strich er ihm durch seine Haare.
"Ich würde dich danach gerne sehen", murmelte er und schlang beide Arme um Marco, um ihn festzuhalten. Das war ihm wichtig, dass der andere danach für ihn da war.

Marco grummelte zufrieden, als er Marcs leichte Finger in seinen Haaren spürte, drückte sich der Bewegung leicht entgegen, bis sie wieder vorbei waren und er stattdessen fest gehalten wurde. Marcs Worte zauberten ihm ein kleines Lächeln auf sein Gesicht und so nickte er und hauchte ein "Gern", während er die Nähe genoss. Es freute ihn, dass Marc ihn dann noch sehen wollte, auch wenn das bedeutete, dass er dann vermutlich gar nicht zu sich nach Hause kam, wieder mal nicht, obwohl das wohl auch nicht die schlechteste Idee war, da mal wieder vorbei zu gucken.
"Willst du... danach vielleicht zu mir kommen?", fragte er also geradewegs in den Raum hinein.

Es hätte Marc eigentlich gewundert, wenn Marco nicht zustimmte, dennoch war er erleichtert, als er seine Worte hörte.
Auf die Frage hin zuckte er nur mit den Schultern. Es war ihm egal, wo sie sich trafen, solange sie zusammen waren. Bei dem Gedanken verzog er angewidert sein Gesicht. Konnte mal bitte irgendwer die Vagina aus seinem Gehirn entfernen? Das war ja richtig schlimm mittlerweile, was er sich für einen Schrott zusammen dachte. Selbst Daniel würde ihn für so viel Mist vermutlich auslachen, wenn es nicht zufällig um ihn und Marco gehen würde.
Vielleicht sollte Marc sich einfach seine Haare pink färben und ab jetzt Röckchen tragen, dann würde sich zumindest niemand mehr wundern.

Marc verzog sein Gesicht und zuckte nur seltsam mit seinen Schultern. Was genau das jetzt bedeuten sollte, wusste Marco auch nicht, aber er konnte es sich fast denken.
"Wir müssen auch nicht..", merkte er demnach an, denn das schien ihm die einzig richtige Antwort zu sein. Marc wollte einfach nicht zu ihm, aus welchen Grund auch immer. Trotzdem wollte Marco den Abend mit und bei Marc verbringen und nicht alleine zuhause sitzen und sich zu einem Porno selbstbefriedigen. Auch, wenn er dann wenigstens Befriedigung bekommen würde.

"Nee, ist egal, wir können auch zu dir", sagte Marc, nachdem Marco seinen Gesichtsausdruck wohl irgendwie falsch aufgefasst hatte. Dagegen hatte er schließlich nun wirklich nichts, er hatte nur etwas gegen die Verpinklichung seiner Gedanken.
Abwesend strich er über Marcos Rücken, während sie so dalagen und Marco ihn langsam beinahe erdrückte, aber dagegen wehrte Marc sich natürlich nicht, dazu fühlte es sich auch viel zu gut an. Was ein Kitsch schon wieder, es war fast abartig. Immerhin benahm Marco sich ähnlich peinlich und es sah sie keiner. Wenn sie einer so sehen würde, der würde wohl vor Schreck in Ohnmacht fallen. Was war nur aus ihrer Geilheit geworden?

"Okay", nickte er langsam und immer noch nicht wirklich überzeugt, aber wenn Marc meinte, dass es ihn nicht störte, dann würde er das wohl so hinnehmen müssen.
Als Marc dann auch anfing, ihn zu streicheln, verflog der Gedanke gänzlich und so brummte er nur zufrieden auf und genoss leise die Berührung.
Er hatte sich früher immer gegen solche Augenblicke gewehrt, auch, als er mit seinen Freundinnen zusammen gewesen war, aber was hieß das schon... es waren Fickbeziehungen gewesen, dafür hatte Marco schon gesorgt. Kuscheln war ab und zu zugelassen, aber ganz klar nicht über einen ganzen Tag verteilt, ohne einmal miteinander gefickt zu haben.

Marc hatte das Gefühl, ein paar Restzweifel in Marcos Antwort zu hören, aber das war ihm jetzt auch egal. Er hatte keine Lust, jetzt zu versuchen, ihn vom Gegenteil zu überzeugen, das war ja sowieso sinnlos.
Stattdessen streichelte er weiter über Marcos Körper und fragte sich, ob er sich mit Daniel jemals so gefühlt hatte. Natürlich hatte sich ihr Gekuschel auch gut angefühlt, seit sie wieder zusammen waren, aber hatte es mit dem hier mithalten können? Er kannte die Antwort und er wusste, dass er genau aus diesem Grund gerade die richtige Entscheidung traf.
Marco war anders als Daniel, mehr auf seinem Level und genau deshalb komplizierter, vermutlich unzuverlässig und Marc war sich auch nicht sicher, was das hier werden sollte. Aber er wollte es.

Marco blieb irgendwie ziemlich stumm und Bewegung kam von ihm auch nicht mehr. Beinahe hatte Marc das Gefühl, er hatte auch das Denken eingestellt. Wenn der nicht sowieso zu wenig dachte, um davon reden zu können, dass er es noch einstellte.
Es wurde nur immer später und Marc wusste, dass er sich langsam nochmal bei Daniel melden sollte. Ansonsten würde der noch plötzlich in der Tür stehen und das würde es noch unschöner machen, als es sowieso schon werden würde. Von daher griff er sich sein Handy und tippte Daniel eine kurze Nachricht.

SMS

Ich bin jetzt in meinem Hotel. Soll ich zu dir kommen oder umgekehrt?

Unverzüglich erhielt er eine Antwort. Dabei warf er einen fragenden Blick auf Marco, den das immer noch kein Stück juckte, was er hier veranstaltete. Dann eben nicht. Seinetwegen konnte der in seinem Bett verhungern, wenn er es nicht für nötig hielt zu reagieren. Da hatte Marc echt keinen Bock drauf. Am besten warf er sein Vorhaben genau jetzt über Bord und blieb mit Daniel zusammen. Vernünftiger wäre es.
Seufzend erhob er sich, nachdem er Daniel geantwortet hatte.
"Bin weg", teilte er Marco so kurz wie möglich mit und verschwand dann aus dem Raum.

tbc: Daniels Hotelzimmer

Marco war wohl unbemerkt eingeschlafen. Mit offenen Augen und gleichmäßiger Atmung. Nun gut, Sachen gabs, die gabs nicht. Aber nun gut, Elben schafften das auch, also war Marco eindeutig in bester Gesellschaft.
Als er dann allerdings irgendwann wieder aufwachte, war Marc weg und Marco selbst ziemlich verwirrt.
Er wusste zwar, dass Marc noch mal hatte weg wollen, aber da sie eigentlich gesagt hatten, dass sie sich danach bei Marco im Apartment treffen würden, wusste Marco nicht, wohin er jetzt gehen sollte. Sollte er hier auf Marc warten oder zu seiner Wohnung eilen?
Am Ende entschied er sich dafür, noch einmal fünf Minuten zu warten und ihn dann anzurufen.

cf: Daniels Hotelzimmer

Fertig ohne Ende erreichte Marc sein Zimmer und hatte dann nichts Besseres zu tun, als sich Marco heulend in die Arme zu schmeißen. Während sein Gehirn nicht mehr so ganz mitkam bei dem, was er hier veranstaltete, kuschelte sich sein Körper haltsuchend an Marco. Vielleicht hätte er das doch nicht tun sollen, wenn es ihn jetzt so fertig machte?
Und konnte er von Marco wirklich erwarten, dass der ihn jetzt tröstete, weil er Daniel hinterher heulte? Andererseits hatte er das ja eigentlich für ihn getan und heulte jetzt, weil er so ein schlechtes Gewissen hatte. Also ging das schon klar.