Hotelzimmer von Mesut und Marc

Marc war so ins Aufräumen vertieft, dass er sogar bei Marcos Anblick einen Moment überlegte, wohin er ihn jetzt stellen sollte. Aber nein, ein nackter Marco Höger gehörte leider nicht zu seiner Einrichtung. Dass er ihm sogar gehören könnte, wenn Marc jetzt einfach zugriff, machte diese Feststellung nicht leichter verdaulich. Wieso überhaupt musste der Kerl eigentlich schon wieder nackt herum laufen? Okay, er hatte nichts Ordentliches zum Anziehen, aber Marc wollte trotzdem nicht ständig diesen perfekten Körper sehen müssen. Und nein, da sprach jetzt auch nicht der Neid aus ihm, sonder eher etwas ganz anderes, die pure Begierde, die er leider nicht stillen konnte.
"Morgen", lächelte er Marco überzeugend an und nickte dann auf die Frage hin. Er war ja ein netter Mensch. Statt dem Schalker aber zu zeigen, wo er sich bedienen konnte, lief er nun seinerseits ins Bad und widmete sich seinen morgendlichen üblichen Aktivitäten wie Zähneputzen und auf Toilette gehen. Fünf Minuten später stand er wieder im Zimmer und sah dann Marco forschend an. Was jetzt? Vielleicht sollte er sich langsam mal überlegt haben, was er eigentlich wollte, aber das hatte er leider nicht.

Marco vermied es, Marc anzusehen, bemerkte dann aber doch aus seinen Augenwinkeln, wie er nickte, bevor er sich an Marco vorbei ins Bad schob. Also tapste er, wie schon am vorherigen Abend, zu dem großen Schrank und suchte sich erst eine schwarze, enganliegende Shorts heraus und prüfte dann, welche Hose ihm passte. Am Ende war es eine einfache, kurze Hose, bei der es nicht so auffiel, dass Marco kleiner war und ein schlichtes, graues und Körper betonendes Oberteil, wobei dieses allerdings nicht ganz so Körper betonend wirkte, wie es das bei Marc wohl tun würde. Dafür viel aber auch hier der Größenunterschied nicht besonders auf.
Er war gerade dabei, dich das Oberteil über seine Tattoos zu ziehen, als er die Tür hinter sich hörte. Als er sich umdrehte, lag Marcs Blick auf ihm und ließ ihn schlucken. Unsicher, wie er seit gestern Abend nun mit ihm umgehen sollte, strich er sich durch seine Haare, bevor er sich entschied, sich erst einmal zu entschuldigen.
"Das heute morgen, das... tut mir leid", lächelte er gequält und wartete darauf, dass Marc etwas besseres einfiel, als hier nur herum zu stehen.

Es war seltsam, Marco in seinen eigenen Sachen zu sehen. Irgendwie... unbeschreiblich. Passen taten sie nicht so wirklich und Marc wusste, dass sie an ihm besser aussahen, dass sie seinen Körper genau betonten und in Szene setzten. Das taten sie bei Marco nicht mehr.
Der schien auch sein Gestarre nicht so wirklich toll zu finden, denn Marc bemerkte direkt, wie unsicher er auf einmal wurde. Schon vorher hatte er nicht vor Selbstvertrauen gestrotzt, aber das hier war einfach nochmal eine Schippe drauf gelegt.
Dann fing der Schalker auch noch an, sich für seine Sucht zu entschuldigen, und das wurde Marc jetzt echt zu blöd.
"Ist kein Ding", wiegelte er sämtliche weitere Versuche direkt im voraus ab.
Jetzt war er an der Reihe, sich einmal kurz verlegen durchs Haar zu fahren.
"Was willst du eigentlich? Außer dein Outing überleben?", sprach er dann doch seine Gedanken laut aus. Das wüsste er ja schon gerne, so genau hatten sie das nie abgeklärt.

Marc unterbrach ihn, bevor er sich weiter entschuldigen konnte und Marco selbst fühlte sich schon wieder so blöd, dass er wieder diesen Punkt hatte anschneiden müssen. Es wäre doch viel schlauer gewesen, da nicht mehr von zu reden und es somit unter den Teppich zu kehren. Aber das hatte er ja auch wieder vergeigt.
Marc selbst strich sich nun ebenfalls durch seine Haare und brachte Marco damit dazu, leicht zu lächeln. Er musste gerade daran denken, wie Marc sich gesträubt hatte, als Marco das bei dem Torhüter gemacht hatte. Der Gedanke verschwand wieder, als er Marcs Frage hörte. Und die Frage war wirklich gut. Was wollte Marco? Natürlich, das wusste Marc selber, das Outing gut hinter sich bringen und den Sex, den Marco brauchte, musste er wohl auch nicht erwähnen, schließlich hatte er Marc davon über den Tag schon genug gezeigt, solange die anderen Sachen zwischen ihnen nicht geklärt waren. Aber was wollte er sonst? Gestern war er noch so davon überzeugt gewesen, dass er Marc wollte. Ihn küssen, berühren, bei sich wissen. Einfach alles mit ihm tun. Aber heute morgen saß er nun hier, fühlte sich immer unsicherer unter Marcs Blick und doch, er wollte ihn immer noch. Trotzdem antwortete er ihm mit einem leisen "Weiß ich nicht mehr". Dabei sprach sein Blick vermutlich eine deutlichere Sprache.

Das meinte Marco doch jetzt wohl nicht ernst? Er konnte doch nicht einfach nichts vernünftiges antworten. Sein Blick könnte ihm vermutlich noch irgendwas sagen, wenn Marc in der Lage wäre, Gesichtsausdrücke wirklich zu interpretieren. War er aber nicht, also konnte er das wohl vergessen. So ein Scheiß aber auch, er brauchte und wollte jetzt endlich eine anständige Antwort.
Der brauchte ihm gar nicht mit so einem Müll zu kommen, es ging hier um Marcs gottverdammte Beziehung, die auf dem Spiel stand.
"Erzähl keinen Mist", antwortete er also unfreundlich und warf Marco auch direkt mal einen unfreundlichen Blick zu. Was wusste er denn, was der wollte?
Vielleicht wollte er ja einfach nur seine Beziehung ruinieren und dann, wenn er das endlich geschafft hatte, hörte Marc nie wieder ein Wort von ihm. Es sollte ja Leute geben, die in der Beziehung die seltsamsten Vorstellungen hatten.

Marco hatte mit einigen Antworten gerechnet, allerdings nicht, so angeblafft zu werden. Aber was Marc konnte, konnte Marco bekanntlich schon lange.
Er raufte sich sein Gesicht, machte einen Schritt auf Marc zu, bevor er es sich wieder anders überlegte und dort einfach nur stehen blieb, Marc Verzweiflung entgegen brachte.
"Was soll ich denn sagen, verdammt? Ich kann jetzt schlecht kommen und sagen, hey, gestern Abend, da hab ich so etwas gespürt, was ich schlecht beschreiben kann und dabei ist mir irgendwie klar geworden, dass ich dich will. Ich bin einfach nicht gut darin, wenn es um solche Sachen geht!", versuchte er sich zu erklären, wobei er am Anfang versuchte, genauso unfreundlich wie Marc zu sein, es dann aber doch nicht hin bekam.
"Also sag ich lieber, dass ich nicht weiß, was ich will, anstatt mich hier lächerlich zu machen", hauchte er am Ende leise und ließ sich auf Marcs Bett sinken, vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

Marc fühlte sich sich schon fast schlecht, als er Marcos deutlich spürbare Verzweiflung sah. Aber er musste das jetzt wissen, da hing alles dran, was er in Zukunft tun und lassen würde. Seine gesamte Zukunft hing daran.
Er bekam sogar seine Antwort. Marco wollte ihn. Nicht zum Ficken, denn das hatte er ja vorher schon gewollt, sondern als... Freund? Er konnte nicht anders, als überfordert zu sein. Das hier war alles nicht die Richtung, in die sich ihre Beziehung hatte entwickeln sollen.
Jetzt war es aber so und Marc hatte nun das Problem, dass er nicht wusste, wie er damit umgehen sollte. Dabei sollte er das echt wissen, dafür hatte er eine ganze Nacht gehabt, um sich darüber klar zu werden, was er wollte. Problematisch war: Er wollte sie beide. Jeder der beiden war für ihn wichtig und er wollte ihn nicht verlieren.
Seufzend ließ er sich neben Marco sinken und hatte das starke Bedürfnis, ebenfalls eine solche Haltung einzunehmen, aber das konnte er nicht.
"Du machst dich nicht lächerlich damit", flüsterte er und zog Marco in seine Arme. Lächerlich war höchstens Marc selber mit seinem Egoismus und seiner Selbstsucht. Am besten blieb er vermutlich einfach allein, das hatte er nicht anders verdient.

Die Matratze neben ihm senkte sich und kurz darauf wurde er schon an den anderen Körper heran gezogen, während er Marcs beruhigende Wörter hörte. Marco seufzte leise.
Vielleicht hatte Marc ja recht, vielleicht machte er sich wirklich nicht lächerlich, wenn er zu gab, dass er Marc wollte, aber besser fühlen tat er sich jetzt auch nicht. Schließlich wusste er immer noch nicht, was Marc wollte, geschweige denn, ob er auch nur den Hauch einer Chance hatte.
"Aber was bringt es mir, wenn ich ehrlich bin?", fragte er also in den Raum hinein, während er sich lockerte und gegen Marc sinken ließ, "Als hätte ich nur eine geringe Chance, dich zu bekommen!"

Marco sackte gegen ihn und Marc zog ihn nur noch mehr an sich.
Das, was Marco da sagte, war von Grund auf falsch, aber er war sich nicht sicher, ob er ihm das wirklich mitteilen sollte. Am besten wäre es jetzt, ihn in seiner Vermutung zu bestätigen und dann zurück zu Daniel zu gehen, sich bei ihm zu entschuldigen und darauf zu hoffen, dass sein Freund ihm verzieh, was auch immer er gesehen hatte.
Allerdings wäre das verlogen und falsch. Wusste er wirklich, ob er damit das Richtige tat? Konnte er überhaupt jemals wirklich glücklich mit Daniel werden, wenn er sich immer nach besserem Sex sehnte?
Vielleicht sollte er sich echt alle Möglichkeiten offen halten, so scheiße das auch klang.
"Stimmt nicht", flüsterte er also leise, sah es aber nicht ein, da noch irgendein Wort mehr zu zu sagen. Das war jetzt echt schon genug wenn nicht sogar zu viel gewesen, was er ihm verraten hatte.

Marc hielt ihn fest und das nahm Marco als Bestätigung auf seine Worte auf. Natürlich hatte er recht gehabt: Marco wollte zwar Marc, aber das ganze war nur einseitig. Und jetzt nahm Marc es offensichtlich als seine Pflicht auf, Marco wenigstens zu trösten. Wodurch er sich nicht gerade besser fühlte.
Marc flüsterte ihm etwas zu und Marco wollte schon nicken, aufstehen und gehen, als er die Wörter endlich begriffen hatte.
"Oh", murmelte er, bevor er sich langsam wieder fassen konnte. Dabei beließ er es dann auch, schlang dafür nun aber seinerseits die Arme um den anderen Körper und hoffte, dass das, und das leichte Lächeln auf seinem Gesicht, Bände sprach. Aber das Lächeln konnte Marc ohnehin nicht sehen.

Marcos erste Reaktion war eine wenig intelligente Antwort, aber das störte Marc nicht. Er wollte ihn nicht für seine Intelligenz, damit könnte er sowieso nichts anfangen. Daniel war intelligent und was brachte es ihm? Nichts... Sein Freund war ja nicht mal so clever gewesen, sich nicht in ihn zu verlieben.
Dann wurde er ebenfalls umarmt und das machte es nicht besser. Jetzt hatte er Marco also Hoffnung gemacht, aber immer noch keine Entscheidung getroffen. Wenn das mal nicht ein Wahnsinn war. Irgendwie fing er gerade an, sich selber zu hassen, und das sorgte nur dafür, dass er sich noch mehr an Marco krallte. Der gab ihm den Halt, den er momentan brauchte.

Marc zog ihn nur noch dichter an sich heran, ansonsten schwieg er. Bei Marco selbst verhielt es sich anders. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, während er sich Marcs Worte noch einmal durch den Kopf gehen ließ. Es war nicht viel gewesen, aber immerhin doch eine Bestätigung, dass Marcos Situation so hoffnungslos gar nicht wahr.
Zwar war da immer noch dieser Freund, und Marc hatte auch nichts davon gesagt, was jetzt mit ihm war, aber trotzdem war das schon etwas. Schließlich bedeutete es, dass da eine Chance war, so gering sie auch schien.
"Was ist mit.. deinem Freund", fragte er nach einigen Augenblicken dann doch. Er musste jetzt wissen, wo er stand, sonst konnte er auch einfach gehen, sich durch die Gegend vögeln, ein neues Tattoo stechen lassen und dann gepeinigt vor die Leute treten, die ihn verachteten, für das, was er war.

Marco schien dann aber doch noch ein bisschen mehr wissen zu wollen als das, was Marc ihm bisher verraten hatte. Nicht unverständlich, wenn Marc ehrlich war, aber er hatte da nicht wirklich drüber nachdenken wollen, was er auf eine solche Frage erwiderte. Jetzt war er dazu gezwungen und mühsam kämpfte er dagegen an, unbeteiligt mit den Schultern zu zucken. Woher sollte er denn wissen, was er jetzt mit den beiden machen sollte?
"Ich will ihm nicht weh tun", sprach er schließlich irgendwas aus, was wahr war und trotzdem keine Aussagekraft hatte. Das wollte er bei Marco immerhin auch nicht, er wusste nur nicht, wie er das anstellen sollte. Dabei stand es nun mal unwiderruflich fest, dass er mindestens einem von beiden weh tun musste. Noch mehr, als er es bisher schon getan hatte.

Marco nickte leicht.
Marc wollte seinem Freund nicht weh tun, aber wer wollte überhaupt irgendwem weh tun? Nun gut, er kannte ein paar Leute, die hatten es nicht anders verdient, aber darum ging es jetzt nicht.
"Und mir?", fragte er stattdessen dagegen. Er kannte die Antwort, jedenfalls glaubte er das, und doch wollte er sie hören. Als würde Marc ihm weh tun wollen. Aber wie wollte er es denn sonst hinbekommen?
Vielleicht war es jetzt wirklich besser, wenn Marco ging, etwas aß und Dr. Hermann suchte, um mit ihm und Ilkay den Ablauf des Outing durchzugehen. Noch so eine Sache. Wieso sollte Marc sich für eine gefährdete Beziehung entscheiden, wenn er eine ruhige, geheime und nicht zum Scheitern verurteilte haben konnte?

Die Nachfrage war etwas überflüssig und Marc schnaubte abfällig.
"Dir natürlich auch nicht." Und damit hatten sie sein ganzes Dilemma in Perfektion erfasst. Er wollte niemandem weh tun und er wusste nicht, wer ihn glücklicher machen könnte. Konnte ihn eigentlich überhaupt einer von beiden glücklich machen? War es nicht besser, wenn er als Individuum allein blieb, das einfach keine vernünftige Beziehung auf die Reihe bekam? Aber das wollte er auch nicht, er brauchte irgendjemanden, der für ihn da war und der ihn liebte. Allerdings nervte es ihn, dass eine Beziehung immer gleich Beschränkungen in irgendeine Richtung bedeutete. Eine Mischung aus Marco und Daniel wäre es wohl. Marc hatte nur keine Ahnung, wo er die her bekommen sollte.

Marco nickte. Das war klar gewesen.
"Ich weiß", murmelte er also darauf hin und fühlte sich so unglaublich dumm. Wenn er noch länger hier bleib, stiegen auch nur die Chancen, dass Marc das auch so sah und dann ganz schnell wieder bei seinem Freund war, während Marco seinen Kopf vor dem Henker senkte. Andererseits konnte es auch den gleichen Effekt haben, wenn Marco jetzt ging.
"Soll ich gehen", fragte er leise und hoffte, dass wenigstens Marc wusste, was jetzt am besten zu machen war.

Es erleichterte Marc ein bisschen, dass Marco ihm das eigentlich nicht zugetraut hatte. So ein Arschloch wollte er nicht sein und das war er auch nicht. Er mochte sich wenig aus den Gefühlen anderer machen, aber absichtlich tat er ihnen sicherlich nicht weh.
Die Frage erschreckte ihn und gleichzeitig schien ihm das die bestmögliche Lösung zu sein. Dann konnte Marc sich um so nebensächliche Dinge wie seinen Freund kümmern und schauen, wie der überhaupt noch zu ihm stand. Aber irgendwie fand er auch die Vorstellung scheiße, jetzt hier alleine sitzen gelassen zu werden.
"Weiß nicht. Wenn du willst", antwortete er also und drückte sich noch näher zu dem Schalker. Eigentlich wollte er das echt nicht.

Marco seufzte und krallte seine Hand hilflos in Marcs Oberteil fest, während der ihn noch dichter an ihn zog und sie beide mit dem Rücken auf dem Bett landeten. So lag es sich ohnehin bequemer und Marco konnte sich nun auch besser an Marc kuscheln, seinen Kopf an dessen Schulter vergraben und ihn hilfesuchend mit beiden Armen umgreifen.
Marc wusste auch nicht mehr als er und langsam war das echt zum Verzweifeln. Sie saßen, beziehungsweise lagen jetzt hier einfach nur rum, krallten sich aneinander fest und hofften, dass es sich alles schon von alleine klären würde, aber das tat es nicht. Trotzdem versuchte Marco jetzt auch gar nicht mehr, etwas daran zu ändern. "Eigentlich nicht", brummte er demnach nur unverständlich.

Das musste schon richtig dämlich aussehen, wie sie hier lagen und sich wie die Klammeraffen verhielten, aber es sah sie ja niemand. Ansonsten könnten sie sich wohl auch nirgends mehr blicken lassen, das war schon richtig lappig, was sie hier veranstalteten. Sanft streichelte er Marco über den Rücken und wollte ihn am liebsten nie wieder loslassen. Falls Marco aber jetzt abhauen wollte, müsste er das wohl. Zu seinem Glück schien der das aber eigentlich doch nicht zu wollen und jetzt standen sie wieder auf Anfang.
Irgendwann sollten sie jedoch schon mal aufstehen, sie konnten nicht den ganzen Tag hier liegen bleiben. Aber Marc verdrängte diesen Gedanken schnell innerlich mit dem morgens üblichen Satz "Noch fünf Minuten". Die dehnten sich zwar ganz schön, aber da konnte man nichts machen.

Als Marc nicht antwortete, grummelte Marco nur und schlang dann auch noch ein Bein um Marc Körper, sodass er nun eher auf, als neben ihn lag. So fand er das ganze allerdings auch viel gemütlicher.
Keine Antwort war auch eine Antwort. Und diese schnappte Marco so auf, dass Marc jetzt gerne noch liegen bleiben würde, eine Sache, die in Marcos Ohren doch ganz gut klang, zumal er selbst sowieso nicht beabsichtigte, aufzustehen. Stattdessen schloss er wieder seine Augen und versuchte sich nur auf Marc und seine Nähe, seine Berührungen und seine Gerüche und Geräusche zu konzentrieren, alles andere schien ihm derzeit nicht wichtig genug.
Das er eigentlich starken Hunger hatte, verdrängte er dabei gekonnt. Selbst noch, als sein Magen verdächtig grummelte, beachtete er das nicht weiter und hoffte, dass Marc das genauso handhaben würde.

Die Position jetzt war Marc eigentlich schon viel zu zweideutig - obwohl man bei solcher Zweideutigkeit auch schon wieder von Eindeutigkeit reden konnte, allerdings in die falsche Richtung. Aber Marc hatte jetzt nicht die Nerven, da irgendwas dran zu ändern. Dann blieben sie halt so liegen, bequem war es zumindest.
Marcos Magen brummelte vor sich hin und auch Marc hatte langsam aber sicher das Gefühl zu verhungern. Um diesen Umstand zu ändern, müsste er jedoch aufstehen und sich von Marco lösen und das hatte er eigentlich nicht vor.
"Wir sollten frühstücken", merkte er trotzdem an, allerdings war es bloß eine überflüssige Information, da er sie selber auch geflissentlich ignorierte. Wenn Marco das auch so machte, könnten sie einfach hier liegen bleiben, das war ihm im Moment fast lieber. Aber sie hatten auch kein Abendessen gehabt, vielleicht sollten sie wirklich mal aufstehen...

"Hm, sollten wir", stimmte Marco zu, machte aber genauso wenig Anstalten, das ganze auch in die Tat umzusetzen. Es war ein weiter weg, bis zur Tür und ein noch weiterer bis in den Speisesaal und Marco traute sich eben jenen derzeit nicht zu. Das war natürlich Quatsch, das wusste er auch, aber dennoch blieb er dabei.
Also machte er sich auf Marc nur noch schwerer, drückte sein Bein näher ans Bett heran und klammerte sich selbst noch enger an ihn heran, wobei er nicht drumrum kam, seinen Schritt gegen Marcs Oberschenkel zu pressen. Zumindest hatte er keinen Steifen, also ging die Situation noch einigermaßen in Ordnung. Trotzdem konnte er sich denken, dass Marc durch den Stoff der Hosen seine große Männlichkeit trotzdem überdeutlich spüren konnte.

Toll, jetzt lagen sie immer noch hier und hatten Hunger, waren aber irgendwie zu doof, sich zu bewegen. Ändern wollte und konnte Marc das jetzt aber auch nicht, dann hatte er halt Hunger, wichtig war nur, dass er sich nicht bewegen musste. Das wäre ihm jetzt viel zu anstrengend, das musste er ehrlich zugeben.
Marco presste sich immer näher an ihn und das konnte man schon echt nicht mehr harmlos nennen, denn Marc kam nur zu deutlich in den Genuss, den Schwanz spüren zu dürfen. Warum musste das jetzt sein? Legte Marco es absichtlich darauf an, alles kaputt zu machen? Er wusste einfach nicht, was er da jetzt machen sollte, also änderte er sein bisheriges Handlungskonzept nicht und tat einfach wieder nichts, damit war er bisher eigentlich ganz gut gefahren, immerhin hatte er Daniel immer noch nicht betrogen, was ihn sehr selbstzufrieden stimmte. Er spielte halt nur mit dem Gedanken, aber das war etwas anderes, wie er sich gerade einredete.

Marc machte gar nichts und so machte Marco auch nichts weiter, blieb einfach so liegen, dicht an Marc gedrückt und beschränkte sich auf Gedanken ans Essen, anstatt sich wirklich dazu aufzumachen.
Er bildete sich ein, den Geschmack von Rührei auf seine Zunge wahrnehmen zu können, dazu einen schönen, warmen Chai und ein Marmeladencroissant. Doch, so stellte er sich den Himmel vor, wenn auch er es dort von nackten Ärschen ablecken konnte, aber das spielte gerade nichts zur Sache.
Und doch hatte der Gedanke an Essen ihn jetzt nur noch hungriger gemacht, also grummelte er ein: "Aufstehen!" vor sich hin und machte sich wieder etwas leichter.

Das war ja jetzt eine echte Glanzleistung von Marco. Wie zum Teufel sollte er aufstehen, wenn der auf ihm rumlag? Ernsthaft jetzt, so dumm konnte man doch kaum sein.
"Tu dir keinen Zwang an", merkte er an und streckte dann einmal demonstrativ seine Arme, um zu verdeutlichen dass er sich so nicht bewegen konnte.
Lust hatte er zwar immer noch nicht, aber was musste, das musste.