Hotelzimmer von Mesut und Marc

Muffelig schüttelte er seinen Kopf, rollte sich dann aber doch von Marc runter, blieb wie erschlagen neben ihm liegen. Er wollte nicht aufstehen, auch wenn er es wollte. Das hörte sich sogar noch dümmer an, als es sich anfühlte, aber das war ihm jetzt auch egal.
Viel lieber murmelte er wieder: "Aufstehen!" und wartete darauf, dass Marc einfach unternehmungslustiger war, als er. Von alleine würde er ganz sicher nicht mehr hochkommen, also musste Marc das wohl oder übel tun und ihn dann hochziehen.

Irgendwann schaffte Marco es überraschenderweise von Marc runter, aber aufstehen tat er trotzdem nicht, sondern nuschelte das nur wie ein leicht Geistesgestörter vor sich hin. Langsam nervte ihn das echt, dann sollte der gefälligst seinen Arsch selber in die Höhe wuchten, wenn der nicht schon vor lauter Fett nicht mehr dazu in der Lage war. Ach nee, das war ja Ilkay, die beiden waren sich aber auch ähnlich...
"Dann steh auf", wiederholte er sich und zog als Gegenaktion direkt wieder eine Decke über seinen Körper, damit er hier so ganz allein nicht auskühlte. So konnte er noch viel länger gemütlich liegen bleiben.

"Du bist doch echt ein Arsch", meckerte Marco, als Marc sich unter seiner Decke einkuschelte und Marco im Kühlen zurück ließ. Ja danke auch.
Da er jetzt aber auch nicht wieder angekrochen kommen wollte und zudem noch immer Hunger hatte, rang er sich letztendlich doch dazu durch, irgendwie aufzustehen und Marc seine Decke gleich mit weg zu reißen.
"Jetzt komm halt", meinte er und streckte ihm, freundlich wie er war, seine Hand hin. Dabei konnte er nur daran denken, dass das ganze eigentlich anders rum hätte ablaufen sollen.

Marc blickte Marco erstaunt an. Was erwartete der eigentlich von ihm? Als ob er jetzt aufsprang und dem vermutlich noch sein Essen hinterher trug. So weit kam es hier sicherlich... Nicht!
Dass der ihm dann seine Decke auch noch wegzog, ließ ihn protestierend quieken. Sehr männlich aber auch und mit Sicherheit extrem beeindruckend. Mit so einem nachträglichen Anfall eines Stimmbruchs bekam er doch garantiert seine Decke wieder.
Brummelnd ließ er sich hochziehen und fuhr sich dann nochmal durch sein Haar. Er wollte immer noch nicht.

Marc gab ein ziemlich unmännliches Geräusch von sich und Marco versuchte sich an irgendein Anzeichen zu erinnern, was ihm bewies, dass Marc eben doch kein Mann war. Das einzige, was sich allerdings in seine Gedanken schob, war Marcs Schwanz, der ihn fickte und das sprach doch eine ganz andere Sprache. Schnell schüttelte er seinen Kopf und versuchte die Bilder wieder aus seinem Kopf zu bekommen, sonst würde er am Ende noch einmal duschen müssen.
Dass Marc ihm dann doch seine Hand entgegenstreckte, machte die Sache gleich viel leichter, zumal Marco auch nicht davor gescheut hätte, den Torhüter einfach hoch zu ziehen und hinter sich her zu ziehen. So zog er ihn einfach nur hoch und wartete darauf, dass Marc ihm folgte, während er schon einmal einen Schritt in Richtung Tür setzte. Dass er dabei immer noch Marcs Hand festhielt, fiel ihm gar nicht auf.

Immer noch missmutig ließ er sich hinter Marco herziehen, anders wäre er wohl kaum in der Lage, sich von A nach B zu bewegen. Er dachte auch gar nicht mehr daran, sich vielleicht mal was anderes anzuziehen, denn so besonders toll waren seine momentanen Klamotten echt nicht mehr, schließlich hatte er in denen schon geschlafen und auf dem Fußballplatz gelegen, sie hatten von daher schon einiges mitgemacht. Dementsprechend sahen sie auch aus.

tbc: Speisesaal

cf: Speisesaal

Marco hatte das Gefühl, das der Weg zu Marcs Zimmer diesmal weniger lange dauerte. Sie gingen wieder neben einander, berührten sich einige Male, aber das war jetzt nicht mehr so schlimm. Marco zumindest zuckte nicht mehr jedesmal zusammen und sowieso achtete er nicht so genau darauf, wie er einen Fuß vor den anderen setzte. Er machte es einfach.
Sie kamen endlich vorm Zimmer zum Stehen und Marco wartete, bis Marc den Raum aufgeschlossen hatte und sie beide hinein ließ. Im Zimmer angekommen warf er sich ohne groß nachzudenken wieder aufs Bett.

Marc hatte Marco immer wieder einen skeptischen Blick zugeworfen. Er wollte nicht nachfragen, was da mit Moritz war, auch wenn es ihn ziemlich interessierte. Aber war das wirklich verwunderlich? Schließlich fühlte er irgendwas für Marco, da durfte er sich auch dafür interessieren, wenn eventuell noch andere Typen im Spiel waren. Marco wusste schließlich auch von seinem Freund und fand das nicht so wirklich toll. Andersrum fand Marc es kein Stück besser.
Sofort hatte der Ältere das Bett wieder in Beschlag genommen und Marc ließ sich seufzend neben ihn fallen, kuschelte sich gleichzeitig ins Kissen und an Marco, sodass er am Ende wirklich bequem da lag. Was auch immer sie jetzt tun wollten, er wusste es nicht.

Marc kuschelte sich neben ihn und Marco nutzte das gleich aus, zog eine Decke über sie und schmiegte sich nun seinerseits an den anderen.
Seit gestern Abend hatten sie eigentlich nichts anderes getan, als mit einander irgendwo rum zu liegen und sich in der ganzen Zeit nur ein Mal wirklich zu küssen. Mehr war zwischen ihnen nicht passiert und so ganz gut fühlte Marco sich dabei jetzt auch nicht. Zwar fand er es sehr schön, neben Marc zu liegen, und dennoch schien ihm die ganze Zeit irgendwie verbraucht, wenn er daran dachte, was er stattdessen hätte tun können.
Nachdenklich betrachtete er Marcs Gesicht, strich mit seiner Hand leicht über dessen Wange. Ein zweiter Kuss war doch sicher auch nichts schlimmes...

Unter der Decke war es doch gleich noch viel angenehmer und Marc genoss das gerade wirklich. Irgendwann drehte er sich fragend zu Marco um, als der über sein Gesicht strich. Fast sofort bereute er das, denn er wusste im Prinzip schon, auf was das hier hinauslaufen würde. Wollte er das wirklich? Wenn er recht überlegte, war das aber nicht die richtige Frage, die wäre viel eher: Sollte er das? Denn dass er es wollte, stand unwiderruflich fest. Bis jetzt hatte er sich immer einreden können, Daniel technisch gesehen nicht betrogen zu haben, er hatte nicht einmal aktiv den Kuss erwidert, sondern ihn lediglich für eine kurze Zeit zugelassen. In der Beziehung hatte er eine weiße Weste.
Das würde sich jetzt ändern, falls er sich von Marco küssen ließ.
Er wusste aber auch nicht, wie er ihn gut aufhalten sollte. Nachdem sie jetzt die ganze Zeit nichts Wirkliches getan hatten, war es fast selbstverständlich, dass Marco mehr wollte. Konnte Marc ihm diesen Wunsch verwehren?

SMS an Andy

Okay, wann soll ich da sein?

Marc drehte sich zu ihm an und Marco lächelte verlegen. Er fühlte sich wirklich lächerlich dabei, wie er Marc ansah und berührte und sich aufführte, als wäre er ein kleines Mädchen und nicht der Marco, der er ja eigentlich war: Dreist, von sich selbst überzeugt und eingenommen und nur auf Sex aus, scheiß drauf, ob das ausgewählte Opfer nun wollte, oder nicht.
Trotzdem brachte er jetzt einen Bruchteil von eben diesen Atributen auf, beugte sich leicht zu Marc hinüber und berührte seine Lippen hauchzart mit seinen eigenen.
Mit geschlossenen Augen strich er weiter über Marcs Wange. Das ganze fühlte sich einfach nur richtig an, das wusste er, wie konnte das also falsch sein?

Er hielt ihn wirklich nicht auf, als Marco ihn küsste. Erwidern tat er es aber auch nicht, stattdessen lag er stocksteif und verkrampft da. Wenn es Daniel nicht gäbe, wäre er jetzt begeistert darauf angesprungen und hätte direkt eigenständig dafür gesorgt, dass das hier mehr wurde. Es gab Daniel aber und so ließ er es einfach nur geschehen, tat gar nichts und genoss es dennoch irgendwie. Marco zu küssen, fühlte sich gut an. Anders als mit Daniel, sogar besser, aber es war eben nicht richtig, seinen Freund zu betrügen. Marc hatte ihm schon genug getan, um ihm nicht noch mehr antun zu wollen. Ihn nochmal mit Höger zu betrügen, würde alles zerstören und Marc konnte sich einfach nicht vorstellen, was er Daniel schlimmeres antun könnte. Es ging nicht, so sehr er es auch wollte.

Die ersten Sekunden genoss Marco einfach so, bevor er anfing, seine Lippen gegen Marcs zu bewegen und darauf hoffte, dass Marc ebenfalls darauf einging. Nur konnte er da scheinbar ewig drauf warten.
Marc ging weder auf den Kuss ein, noch bewegte er sich in Irgendeiner anderen Form, sodass Marco den Kuss nach nur wenigen Augenblicken unterbrach.
Verwirrt schlug er die Augen auf und schaute Marc an, der fast schon krampfhaft da lag und sich nicht bewegte.
"Alles gut?", fragte er vorsichtig und zog seine Hand zurück. Er hatte doch jetzt nicht alles falsch gemacht, oder doch?
Dabei hatte er Marc doch einfach nur küssen wollen, nur küssen. Kein leidenschaftlicher, besonders inniger und feuchter Kuss, nicht einmal mehr mit Zunge. Das war harmloser, als wenn er seine Mutter geküsst hätte, nur konnte er sich nicht daran erinnern, sie je geküsst zu haben. Dafür war er noch nicht alt genug gewesen. Aber das hie bei Marc... da war doch alles richtig gewesen. Dachte er zumindest.

Zu seiner Überraschung hörte Marco wirklich einfach so auf, als Marc sich nicht regte. Sein Magen kribbelte und er war ihm irgendwie mehr als dankbar dafür.
Marc erwiderte seinen Blick und sah die Enttäuschung darin, die Angst etwas falsch zu machen. Das war nicht mehr Marco, das hier war definitiv untypisch. Und genau das brachte Marc dazu, wieder in seine typischen Verhaltensweisen zu verfallen.
Mit einem kurzen Nicken wimmelte er die Frage ab und beugte sich seinerseits vor, um Marco zu küssen. Nicht schüchtern oder zurückhaltend, wie Marco es getan hatte, sondern stürmisch und leidenschaftlich. Er ließ ihm gar keine Zeit, auf den Kuss einzugehen, da löste er ihn schon wieder.
"Ich muss zum Training", stellte er emotionslos fest.
Scheiße, jetzt hatte er Daniel zumindest schon mal wirklich halb betrogen. Er hatte fremdgeknutscht, was für ihn persönlich belanglos wie sonst was war, aber Daniel würde das wohl kaum gut heißen, wenn er es wüsste. Was er nicht tat. Noch nicht.

Marc schaute ihn an und dann ging alles irgendwie ganz schnell. Marcs Lippen lagen plötzlich wieder auf seinen und küssten ihn, wie Marco es sich selbst nicht getraut hatte. Er war so überrumpelt, dass er da vorerst gar nicht drauf einging und als er sich dann endlich wieder gefangen hatte, waren die Lippen auch schon wieder weg.
Mit schnell schlagendem Herz blickte er zu Marc, der schon wieder vor sich hin redete und dabei ganz belanglos aussah, so, als ob da gerade gar nichts gewesen war. So, wie Marco eigentlich immer aussah, wenn er jemanden überrumpeln wollte. Jetzt musste Marco leider selbst feststellen, dass diese Taktik perfekt funktionierte, denn er war so konfus, dass er gar nicht richtig verstand, was Marc ihm da sagte, sondern einfach nur nickte und langsam "Okay" murmelte.

Offensichtlich war das Marco jetzt alles ein bisschen zu schnell gegangen und da konnte er sich mit Marcs Moralvorstellungen, sofern vorhanden, zusammen tun, die waren auch nicht mitgekommen und holten ihn erst jetzt ein, um mit aller Kraft zuzuschlagen.
Verdammt! Vielleicht war es wirklich besser, wenn er erst mal verschwand, damit er sich über alles klar werden konnte, ohne dass Marcos Anwesenheit und sein Anblick ihn ablenkten.
Der andere murmelte auch nur eine einfache Zustimmung und Marc nahm die Vorlage dankend an, schnappte sich seine Sachen und verschwand dann aus dem Raum, nachdem er Marco noch einen kurzen Kuss auf die Lippen gedrückt hatte, der diesmal einfach nur ein Auflegen der Lippen war. Jetzt war es ja eh zu spät.
"Bis dann", war alles, was Marco noch von ihm zu hören bekam.

tbc: Fußballplatz

Erst, als Marc seine Sachen zusammen kramte und anstanden machte, zu gehen, fiel Marco auf, was er da überhaupt gesagt hatte. Am Liebsten würde er ihn einfach an den Arm packen und zu sich ziehen, aber er wusste, dass Marc wirklich weg musste. Wenigstens kam er noch ein mal schnell wieder und drückte ihm einen knappen Kuss auf, bevor er vollends das Zimmer verließ.
Jetzt lag Marco also alleine auf Marcs Bett, ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht und... ja, glücklich. Marco fühlte sich gut, das konnte er nicht leugnen, und so entschied er sich eben aus dieser Laune heraus, erst einmal nicht zu Dr. Hermann zu gehen, der ihn nur darauf aufmerksam machen würde, wie scheiße Marcos Leben sonst verlief, und sich einfach eigenhändig an sein Kommentar zum Outing zu machen. Und wo traf er da die Menschen am Besten? Genau, bei Facebook.
Der Post war schnell geschrieben, ein, zwei mal überlesen und dann hatte Marco ihn auch schon abgeschickt.

Hey Leute,
Ich weiß, ich melde mich spät zu dem Thema, aber ich hatte die Tage noch andere Probleme, um die ich mich erst einmal kümmern musste - bis jetzt erfolgreich. ;-)
Ich denke, viele von euch werden Zeitung gelesen haben und wissen, wovon ich hier spreche, also fass ich mich kurz:
Ilkay und ich sind kein Paar!
Gruß, Marco

Um sich seine gute Laune nicht verderben zu lassen, ignorierte er auch erst einmal alle Kommentare auf seiner Pinnwand und ließ sein Handy wieder sinken, robbte dann hoch aufs Bett und kuschelte sich in Marcs Bettdecke ein. Bequem war sie und gut riechen tat sie auch. Doch, so ließ es sich leben.

cf: Zimmer von Toni und Mario

Leicht abgehetzt erreichte Marc sein Zimmer, das er schnell aufschloss. Humpelnd betrat er den Raum und sah Marco in seinem Bett liegen. Unwillkürlich musste er lächeln. Sein Herz schlug ein bisschen schneller, aber er durfte sich davon nicht aufhalten lassen. Demonstrativ humpelte er noch ein wenig in den Raum. Gemeinsam mit seinem durchgeschwitzten Äußeren war das sehr wahrscheinlich für sich sprechend.

Marco hatte einen ruhigeren Vormittag gehabt. Eigentlich hatte er die ganze Zeit nur in Marcs Bett gelegen, sich gefreut, nicht trainieren zu müssen und versucht zu ignorieren, dass er langsam wirklich wieder Sex brauchte. Selbstbefriedigung war ja schön und gut, aber seitdem er Jojo vor zwei Tagen gefickt hatte, war da auch niemand mehr gewesen, der es ihm sonst hätte besorgen können.
Das war dann auch der Punkt gewesen, weswegen er seine Bedenken, Marc verscheuchen zu können, ignorierte als Marc plötzlich wieder im Raum stand. Er sah ziemlich fertig aus, das lag wahrscheinlich am Training und zu gleich machte ihn das noch viel attraktiver.
Marco huschte aus seinem Bett, lächelte Marc an, während er auf ihn zu ging und ihm dann einfach demonstrativ seine Lippen aufdrückte und ihn gegen die nächste Wand presste, seine Hand in Marcs Hose schob. Er brauchte jetzt Sex und er würde alles dafür tun, den jetzt auch zu bekommen.

Die Message schien nicht wie gewünscht bei Marco anzukommen, denn Marc fand sich wenige Moment später gegen die nächste Wand gepresst wieder, während er gierig geküsst wurde und Marco seinen Schwanz umfasste. Scheiße, das war gar nicht gut. Das konnte Marco doch jetzt nicht bringen?
Seine Hände legten sich auf Marcos Brust und drückten dann hart zu, schubsten ihn weg. Keuchend stand er da und sah ihm in die Augen. Er war irgendwie enttäuscht, dass Marco alles schon wieder auf Sex reduziert hatte. Das wollte er nicht. Außerdem ging das so nicht. Marc war vergeben und er wollte seinen Freund nicht betrügen, das hatte der Schalker zu akzeptieren. Da konnte auch keine Sucht als Legitimierung herhalten, er würde nicht mit ihm schlafen. Vor einer Viertelstunde hatte er noch Daniels Schwanz in sich gehabt, so eine Schlampe war er dann doch nicht.

Marco rechnete damit, dass Marc stöhnend bei gab und sich ihm vollends darbot. Als er seine Hände auf seiner Brust spürte, wollte er schon genüsslich in den Kuss seufzen, stattdessen wurde er plötzlich weggedrückt.
Marc sah ihn unverwandt an und Marco erwiderte den Blick erst fragend, bevor er einfach beschloss, sich damit nicht zufrieden zu geben und wieder an Marc heran trat.
Diesmal verband er ihre Lippen allerdings nicht sofort, stattdessen nahm er nur Marcs Gesicht in seine Hände und strich ihm mit seinen Daumen sanft über die Wangen. Den Blickkontakt hielt er immer noch aufrecht, während er seine Stirn gegen Marcs lehnte und seinen Atem auf seinen eigenen Lippen spürte.
"Marc", hauchte er leise und hoffte, dass der ihn nicht schon wieder wegdrückte. Er brauchte jetzt Sex, seine Hose war schon ausgebeult und sowieso konnte Marc ihn doch jetzt nicht einfach so von sich drücken.

Marco schien nicht so ganz zu verstehen, wo das Problem lag. Enttäuschung spiegelte sich in Marcs Augen wider, aber auch das wurde ignoriert. Stattdessen wurde er wieder mit Zärtlichkeit bedacht und das wäre jetzt theoretisch schon direkt bedeutend besser, wenn da nicht immer noch Daniel wäre. Unter den sanften Berührungen schlossen sich seine Augen flatternd und er konnte nicht anders, als sie komplett zu genießen.
Leise wurde sein Name geflüstert und Marc verfluchte Marco gerade wirklich. Was musste der Arsch denn jetzt so zärtlich und liebevoll mit ihm umgehen, dass er ihn nicht schon wieder wegstoßen konnte?
Der würde ihn wirklich noch dazu bringen, Daniel zu betrügen, Marc sah es schon kommen. Sein Gewissen wehrte sich verzweifelt gegen alles andere und sein Herz war sowieso in seinen eigenen Zweikampf verstrickt. Scheiße... Jetzt half nur noch eins.
"Er hat es jetzt übrigens drauf im Bett", beantwortete er Marcos Frage, die der ihm irgendwann mal gestellt hatte. Er hegte die irrationale Hoffnung, dass das Marco aufhalten würde, auch wenn es sein Herz gerade zerriss.

Marc schwieg eine Weile und in Marco regte sich schon die Hoffnung, dass er ihn jetzt endlich geknackt hatte und sie sich nur wenige Sekunden später auf dem Bett wälzen würden, als Marc einen Spruch raushaute, der wirklich alles verdarb.
Es war klar, wen Marc meinte und jetzt begriff Marco auch langsam, dass Marc nicht unbedingt wegen dem Training so fertig - ja schon durch gefickt aussah - was Marco noch zuvor so angemacht hatte.
Marc hatte also mit seinem Freund geschlafen, während er hier in seinem Bett gelegen und fast durchgängig an Marc gedacht hatte. Dass der es jetzt scheinbar drauf hatte, Marc zu befriedigen, machte die ganze Sache auch nicht besser, eher im Gegenteil.
Zögernd zog er seinen Kopf wieder zurück, während seine Hände auf Marc Schultern herunter rutschten, da bewegungslos liegen blieben.
"Du meintest, du willst mir nicht weh tun", merkte er verletzt an, während er seinen Blick senkte, nur um Marc nicht an schauen zu müssen. Es verletzte ihn, dass Marc das so schnell wieder vergessen hatte.

Das machte Marc schon fast fertig, Marco jetzt so sehen zu müssen. Natürlich hatte Marco auch recht, er hatte ihm was versprochen. Es zerriss ihn beinahe, was er jetzt bei ihm angerichtet hatte.
"Hätte ich dich anders aufhalten können?", stellte er die Gegenfrage, die eigentlich eher in die Kategorie rhetorische Frage gehörte. Sie kannten beide die Antwort, sie kannten sie nur zu gut. Marco war sexsüchtig und Marc hatte ihm jetzt weh getan, hatte ihn verletzt, hatte schon wieder das Falsche getan im Versuch, das Richtige zu tun.
Stockend atmete er ein paar Mal tief durch. Nominell hatte er Marco nicht betrogen, aber er fühlte sich jetzt trotzdem so schuldig und er war sich auch sehr sicher, dass auch Marco sich betrogen fühlte.
"Ich liebe dich irgendwie", sprach er es langsam aus und schloss seine Augen wieder, weil er den Anblick nicht länger ertragen konnte.
"Aber das hier wäre falsch. Egal wie sehr wir es wollen."