Hotelzimmer von Mesut und Marc

Marco bedauerte es beinahe, dass Marc sich seine Boxershorts überzog, aber vielleicht sollte er das auch lieber tun... Als er allerdings hörte, WER da vor der Tür stand, zog er sich schnell die Decke über den Kopf. Fuck! Verdammt! Er versuchte, so ruhig wie möglich zu atmen, wenn sie sich jetzt neben Marc ins Bett legen würde, würde er einfach warten bis sie schlief und dann abhauen.

"Ja. Und nein", gab er sich einsilbig.
Die Finger auf seiner Brust waren zwar angenehm, aber er wollte Marco nicht verletzen. Und das würde er sicher, wenn er Ella jetzt einlud.
Ablehnend verschränkte er die Arme vor der Brust und entzog sich so ihrer Berührung.

Ella rollte mit den Augen, als sich der Fußballer ihrer Berührung entzog. Über Marcs Schulter hinweg konnte sie sehen, dass sich jemand unter der Decke versteckte.
"Seit wann so unentspannt?", fragte sie skeptisch.
"Und wen versteckst du da, hm?"

Ella guckte ins Zimmer und Marc hatte das dringende Bedürfnis, seinen Kopf gegen irgendeine Wand zu schlagen. Sie würde Marco sicher erkennen, die beiden hatten schließlich schon mal etwas miteinander. Auf ihre Worte hin drehte er sich dann aber doch um und sah nichts anderes als Decken.
"Seit jetzt. Niemanden", führte er das Gespräch im gleichen Stil fort. Aber Ella würde sich niemals damit zufrieden geben, das war ihm bewusst. Aber er konnte sie doch schlecht bei Marco und sich schlafen lassen...

Schnell sah Ella ein, dass Marc ihr wohl nicht sagen würde, wer sich da in seinem Bett befand. Eigentlich ging sie das ja auch nichts an, schließlich führten sie diese Beziehung nur zum Schein, aber neugierig war sie dann doch.
Musste die Brasilianerin eben selbst nachschauen. Allerdings bezweifelte sie, dass Marc sie einfach ins Zimmer lassen würde. Deswegen musste ein kurzes Ablenkungsmanöver her.
Ella trat wieder einige Schritte auf den Fußballer zu, drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und ließ eine Hand ganz beiläufig zu seinem Schritt wandern. Dann nutze sich den Überraschungsmoment und schob sich an ihm vorbei ins Zimmer.
Schnurstracks war sie beim Bett angelangt. Ohne zu zögern zog sie dann dem Unbekannten die Decke weg und zum Vorschein kam Marco. "Ach, nein!?", grinste Ella.

Marco überlegte weiterhin krampfhaft, wie er aus diesem Zimmer kommen könnte. Als er allerdings Schritt hörte und ihm wenig später die Bettdecke weggerissen wurde, starrte er Ella nur vollkommen überfordert an. "Äh... d-das... das ist nicht, wonach es aussieht!", stammelte er schnell unnd zog sich die Decke immerhin wieder über den Schritt. "I-ich... d-das..." Sein Gehirn hatte sich erfolgreich verabschiedet und er sah panisch zu Marc. Jetzt hatte Ella schon wieder etwas gegen ihn in der Hand und zwar nicht nur etwas, dass ihm mit Lisa schaden könnte, sondern einfach alles zerstören könnte.

Automatisch erwiderte Marc den Kuss und stöhnte dann unterdrückt. Die Hand an seinem Schwanz hatte seinen verbliebenen Rest Gehirn, der ihn gerade warnen wollte, wieder vertrieben, sodass er Ella tatsächlich durchließ. Wie nicht anders zu erwarten zögerte Ella nicht und das Grinsen war gerade wirklich schwer zu ertragen.
Marcos Gestammel machte die Situation nur noch schlimmer und Marc bemerkte die Panik in seinem Blick ganz genau, aber da konnte er jetzt ja auch nichts mehr dran ändern.
Schnell war er bei Marco und zog ihn in seine Arme. Ella konnte jetzt denken, was sie wollte, es war eh zu spät.
"Sie sagt nichts, okay?", flüsterte er ihm leise zu. Ging er jetzt einfach mal von aus. Ansonsten würden sie richtig Stress bekommen und er hatte nicht das Gefühl, dass Ella es darauf anlegte. Ihr Arrangement war schließlich auch für sie von Vorteil.

"Guter Versuch."
Ella konnte das Grinsen nicht aus ihrem Gesicht wischen, während Marc sich zu Marco setzte und ihn in den Arm nahm. Das sah sie bei Marc wohl das erste Mal. Deswegen ließ sie das schon wieder skeptisch werden.
"Keine Panik." Wer sollte ihr denn schon glauben? Ohne Beweise konnte sie eh nichts ausrichten.
"Ich möchte bloß gerne hier schlafen, mehr nicht.", warf Ella ihre Bitte noch einmal in den Raum.

Marco schmiegte sich in Marcs Arme und seufzte.
"Das würde ich dir ja gerne glauben, aber... aber... ich muss es Lisa doch sowieso selbst sagen... Ich hab mehr Angst, dass sie zur Presse rennt", murmelte er und versuchte, die Panik zu unterdrücken. "Wenn... wenn du sie hier haben willst, sollte ich vielleicht doch lieber gehen."

"Wird sie nicht", versuchte er Marco zu beruhigen.
Dass er es Lisa sagen wollte, störte ihn gerade ziemlich, die würde bestimmt begeistert sein. Am Ende würde das noch ihre Freundschaft zerstören, wenn Lisa eine Entscheidung wollte. Marc spannte sich an.
"Wenn du willst, schick ich sie weg", bot er an. Er selber hatte kein Problem mit Ella, aber falls Marco das wirklich nicht wollte, müsste Ella sich einen anderen Schlafplatz suchen müssen. Was ihr nicht allzu schwer fallen dürfte...

"N-nein... solange du in der Mitte schläfst und wir wirklich nur schlafen, kann sie ruhig hierbleiben, du musst sie nicht wegschicken...", murmelte er müde und rollte sich in die Decke ein. "Aber das ist meine Decke, ich teile wenn, dann nur mit Marc, klar?" Er schloss erneut die Augen und beschloss, einfach das Beste daraus zu machen und zu schlafen.

Ella hatte eh schon vorschlagen wollen, Marc einfach als Puffer in die Mitte zu legen. Aber Marco ist ja dann noch selber drauf.
"Gut, dann hätten wir das ja geklärt." Demonstrativ ließ sie sich auf der anderen Seite ihres Freundes nieder.
Würde sie halt die Decke von Mesut nehmen. Der schien sich ja eh nur sehr selten in diesem Zimmer aufzuhalten.
Außerdem hatte sie es nun wirklich nicht nötig, über Marco herzufallen, so wie er es gerade darstellte. Das hatte sie dann ausnahmsweise doch nicht nötig.
Die Brasilianerin schälte sich noch aus ihren Klamotten und legte sich schließlich hin.

Marco wollte das dann zum Glück doch nicht und Marc ließ sich einfach neben ihm nieder, stupste ihn dann sanft an.
"Dann teil auch mal", nuschelte er und schlüpfte mit unter die Decke, schmiegte sich an Marco. Bei der Wahl zwischen Marco, Ella und keiner Decke entschied er sich automatisch für seinen besten Freund. Er konnte sich auch überhaupt nicht vorstellen, mit Ella zu kuscheln. Und ohne Decke schlafen kam noch weniger in Frage.
Langsam glitt er wieder in den Schlaf ab, es war eh ziemlich spät mittlerweile.

Eigentlich hatte Marco ja gedacht, dass Marc zu seiner "Freundin" unter die Decke wollte, allerdings gab er ihm bereitwillig ein Stück der Decke ab und rutschte näher an den warmen Körper heran. "Nacht", nuschelte er müde und schloss ebenfalls die Augen.

Am nächsten Morgen wachte Marc an Marco gekuschelt auf und stellte nach einem Blick auf die Uhr fest, dass das Frühstück schon relativ lange dran war. Schnell rüttelte er an Marcos nackter Schulter.
"Aufstehen", murmelte er leise und küsste ihn dann kurz auf den Mund, obwohl es sich heute irgendwie seltsam anfühlte.
Nachdem er Marco dann auch mal wach gekriegt hatte und sie beide angezogen im Zimmer standen, machten sie sich auf den Weg zum Frühstück. Ella ließen sie schlafen.

Tbc Speisesaal

Gähnend schlug Ella am nächsten Morgen die Augen auf. Dass Marc und Marco bereits verschwunden waren, damit hatte sie gerechnet. Rücksicht konnte sie ja wohl kaum erwarten, wenn sie selbst nicht viel davon hielt.
Die Brasilianerin schlug die Bettdecke zur Seite und rutschte von der Matratze. Ganz ungeniert machte sie sich an Marcs Kleiderschrank zu schaffen. Sie sollte sich vielleicht angewöhnen ein paar Kleidungsstücke mit her zu bringen. Ella nahm sich einfach ein Shirt und zog es über. Bei der Hose bevorzugte sie dann doch ihre eigene.
Dann ging sie noch kurz ins Bad, ehe sie in den Speisesaal ging.

Tbc: Speisesaal

Cf Park

Ohne jemandem zu begegnen, erreichte Marc sein Zimmer, wo er sich kurz abduschte und dann einfach auf sein Bett fallen ließ.
Es war nicht so, dass er nicht wusste, dass er eventuell falsch gehandelt hatte, aber diese maßlose Übertreibung von allen Seiten störte ihn ziemlich. Ein Kuss war im Vergleich zu einer Ohrfeige ja wohl lächerlich wenig, zumal er Bittencourt sofort losgelassen hatte.
Trotzdem fühlte er sich gerade einfach nur scheiße, denn Manuel hatte gewissermaßen einen wunden Punkt getroffen. Er hatte keine Freunde hier und mit seinem Verhalten würde er wohl kaum welche dazu gewinnen. Dass er sogar die Freundschaft zu Marco aufs Spiel gesetzt hatte, schockierte ihn nachträglich doch ziemlich.
Jetzt konnte er noch nicht mal mit ihm darüber reden, dabei brauchte er dringend wen, dem er vertraute und der ihn einfach in den Arm nahm. So lächerlich das auch war, gerade sehnte er sich nach Daniel. Egal wie oft er sich über ihn geärgert hatte, in solchen Situationen war er einfach für ihn da gewesen und das brauchte er jetzt.
In Ermangelung einer besseren Idee tippte er eine SMS an Lukas und schickte sie ab, starrte dann nachdenklich auf den Bildschirm.
Nach so einer Nachricht würde der doch nie verstehen, dass er jetzt kommen sollte, weshalb er sich dann überwand und noch eine zweite Nachricht hinterher schickte. Das Eingeständnis fiel ihm nicht leicht, aber er konnte jetzt nur hoffen, dass es geholfen hatte.

cf: Schweinskizimmer

Schnellen Schrittes war Lukas über den Flur geeilt und klopfte schließlich an, als er vor Marcs Zimmertür stand. "Marc? Ich bin's."

Marc hatte sich einfach in seinem Bett vergraben und gewartet. Scheiße, was war nur los mit ihm?
So ein Verhalten kannte er nicht von sich...
So etwas war ihm noch nie passiert und das hatte er sich auch niemals zugetraut.
Vielleicht sollte er wirklich zu Didi oder direkt in ein Irrenhaus. Welchen Sinn hatte sein Leben denn grad? Ficken, ficken und nochmal ficken... Befriedigend, aber nicht gut.
Endlich klopfte es dann mal und da er Lukas' Stimme erkannte, wankte er einfach aus dem Bett und schiss darauf, wie daneben er gerade aussah, als er die Tür öffnete und ihn hilflos ansah.
Mist, er konnte ihm das doch nicht erzählen... Was würde Lukas dann von ihm halten?

Es dauerte eine Weile, bis ihm schließlich jemand öffnete. Und so wie Marc aussah, brauchte Lukas gar nicht fragen, wie es ihm ging. Also hatte ihn sein Gefühl doch nicht getäuscht.
Wortlos zog er Marc in seine Arme. Irgendwie war es absurd. Gestern war es genau andersherum gewesen, da hatte der Torhüter ihn trösten müssen.
Der Stürmer schob den Blonden ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
"Was ist passiert?", fragte Lukas direkt. Wozu um den heißen Brei herum reden?!

Kraftlos ließ er sich gegen Lukas sinken. Das tat jetzt unglaublich gut und Marc fragte sich schon, wann genau er sich in diese weinerliche Memme verwandelt hatte, aber da konnte er jetzt nichts dran ändern.
"Du wirst mich hassen", murmelte er. Er konnte das einfach nicht. Es reichte, dass Manuel ihn deshalb hasste, er wollte nicht auch noch Lukas verlieren. So eine Scheiße...

"Höchstens dafür, dass ich letzte Nacht nicht hier pennen konnte.", widersprach Lukas. Und das hatte er ihm bereits in dem Moment verziehen, als er ihm vor ein paar Minuten wie ein Häufchen Elend gegenüber gestanden hatte.
Sanft bugsierte er Marc zum Bett und setzte sich neben ihn.
"Ich werd dich nicht hassen.", war Lukas sich sicher. "Also, was ist passiert?"

"Tut mir leid", nuschelte er und krallte sich noch mehr an Lukas fest. Er brauchte gerade einfach die Nähe und die Gewissheit, dass wer für ihn da war.
Er blickte ihn skeptisch an.
"Ich hab Leonardo geküsst. Gegen seinen Willen. Und ihn dann sofort losgelassen. Aber Manuel hat gesagt, ich hätte ihm vergewaltigt. Er hat gesagt, er würde mich mögen. Nein, er hat mich gemocht. Wie kann er mich gemocht haben? Was kann er an mir gemocht haben?"
Verstört blickte er Lukas an. Normalerweise hätte er das nicht alles so raus gehauen, aber er war gerade viel zu fertig dafür, die Informationen zu filtern und sich zu überlegen, was er Lukas jetzt erzählte.

"Kein Problem. Ich hab's ja überlebt." Lukas lächelte leicht. Als sich Marc schließlich noch mehr an ihm festhielt, strich er ihm beruhigend über den Rücken.
Dann rückte er auch endlich mit der Sprache heraus. Der Torhüter hatte also Leo geküsst. Okay, dass da nicht jeder freudestrahlend reagieren würde, war ja wohl klar. Dass Neuer auch irgendwie mit der Sache zu tun hatte, störte ihn ziemlich. Sie beide würden vermutlich keine Freunde mehr werden.
"Aber ein Kuss macht dich nicht zu einem Vergewaltiger. Das ist doch völliger Bullshit.", echauffierte Lukas sich. "Außerdem soll der den Mund mal nicht so voll nehmen."
Wenn Marc ein Vergewaltiger war, dann war Neuer ein Beziehungsbrecher oder wie?!

"Ich hab ihn noch festgehalten und mich kurz an ihn gedrückt", gab Marc leise zu.
"Ich versteh nicht, warum er so panisch war. Ich hab ihn wirklich direkt los gelassen..."
Er wusste natürlich auch, dass Lukas da nicht ganz unparteiisch war, so wie der Manuel hasste, aber trotzdem... Vielleicht schaffte der es ja, ihn wieder halbwegs zu beruhigen.
"Was will er denn an mir gemocht haben?", wiederholte er seine Frage in dringlicherem Tonfall. So halb verstand er ja, weshalb Lukas jetzt hier stand und ihn tröstete, aber Manuel? Mit dem hatte er außer Ficken nichts getan... Das Kuscheln war jetzt auch nichts, wo sie sich näher hatten kennen lernen können. Manuel kannte ihn kein Stück, wenn er ehrlich war. Das Einzige war halt sein Körper und der war es zwar wert, gemocht zu werden, aber das hatte der Kerl ja abgestritten...