Hotelzimmer von Ilkay Gündogan und Marcel Schmelzer

Ilkay ging es immer noch dreckig. Zu dreckig, um auch nur aufzustehen. Gerade eben war er einmal auf Toilette gewesen, kurz nachdem Marcel zum Training gegangen war. Er hatte den Weg kaum geschafft und musste sich dann erst einmal schwer atmend im Badezimmer auf den Klodeckel setzen. Er konnte nur kurzatmig atmen und er schwitzte und trotzdem war ihm kalt. Und jetzt lag er wieder im Bett und er wollte ganz gerne endlich einmal ernst zunehmende, ärztliche Behandlung. Denn so ging es doch nicht mehr weiter.

cf:Besprechungsraum

Marcel kam vom Training zurück und warf die Sachen erst mal auf die Seite. Es war ihm jetzt wichtiger als erstes nach Ilkay zu schauen. Nicht, dass es ihm noch schlecht ging. Und sein Freund sah tatsächlich sehr fertig aus. "Hey." Marcel setzte sich auf die Matratze und strich seinem Freund leicht durch das Haar. "Kann ich dir noch irgendwas bringen?" Ihm sollte es so gut gehen wie es möglich war.

Nach einiger Zeit des schwitzend im Bett liegens kam Marcel dann auch endlich zurück. Besorgt setzte sich der Blonde neben ihn und strich ihm durchs schweißnasse Haar.
"Nen feuchten Lappen für die Stirn oder so", krächzte er dankbar, dass er wieder Gesellschaft hatte.
"Und ... den Arzt nochmal." Wenn der aber wieder so beschissen verarzten würde, würde er den verklagen oder sonst was. Das konnte schließlich nicht angehen.

"Okay. Warte kurz." Marcel ging in das Badezimmer und holte dort einen Waschlappen den er mit Wasser befeuchtete. Diesen legte er auf Ilkays Stirn. "Also dann." Er blieb einen Moment vor dem Bett stehen. "Ich bin dann gleich wieder da und hole den Arzt." Er strich seinem Freund kurz durch das Haar und verschwand dann aus dem Zimmer.

tbc:Müwo´s Sanitätsraum

Im Zimmer angekommen eilte MüWo gleich zu Ilkay und untersuchte ihn gründlich. Dabei wurde sein Gesichtsausdruck immer ernster, denn Ilkay ging es wirklich richtig mies. Daher sagte MüWo auch:

"Also, das gefällt mir gar nicht. Ilkay hat sehr hohes Fieber und ist auch allgemein sehr angeschlagen. Ich werde ihm jetzt mal ein fiebersenkendes Mittel spritzen und möchte dich bitten, ihm noch zusätzlich Wadenwickel zu machen. Wenn das Fieber in zwei Stunden nicht runter ist, dann muss er zur Beobachtung ins Krankenhaus."

Dabei sah er Marcel kurz ernst an, dann tat er, was er zuvor erklärt hatte und zeigte ihm noch, wie das mit den Wadenwickeln funktionierte.

Dann verabschiedete er sich, sich damit entschuldigend, dass er noch einen Termin mit einem weitern Patienten hatte, betonte aber, dass Marcel ihn sofort wieder anrufen sollte, wenn es Ilkay eher schlechter, als besser ging, spätestens aber in besagten zwei Stunden.

Danach verließ er das Zimmer endgültig und ging zurück in sein Zimmer, hoffend dass Hansi wirklich zu ihm kommen würde.

tbc Sprechzimmer MüWo

"Danke Ihnen." Er war froh darüber, dass MüWo so schnell vorbei gekommen war um Ilkay zu untersuchen. Aber seine Prognose machte ihm wirklich sorgen. Er beobachtete den Arzt genau. Marcel wollte seinem Freund ja auch helfen und dabei alles richtig machen. Ilkay sollte es schnell wieder besser gehen. Der Arzt verschwand dann auch und er setzte sich zu seinem Freund ins Bett. Wie konnte es ihm so schnell schlechter gehen? Gestern war doch noch alles okay? Er strich seinem Freund durch das dunkle Haar. "Ich pass auf dich auf. Keine Sorge."

Irgendwie war er in einer Art Dämmerzustand, als MüWo ihn untersuchte. Er spürte auch kaum, wie dieser ihm etwas spritze, geschweige denn, wie er mit ihm oder eher mit Marcel sprach. Und dass er weg war, merkte er auch nur, als Marcel ihm durchs Haar strich und beruhigende Worte murmelte.
"Danke, Marcel", hauchte er irgendwie über seine trockenen Lippen. Vielleicht sollte er mal etwas trinken.
"Magst du mir ... etwas zu trinken reichen? Und dann setzt du dich zu mir und erzählst mir alles, was so passiert ist? Die Aufstellung und so?" Er kam sich ein wenig schäbig vor, dass er sich noch nicht erkundigt hatte, ob sein Freund spielen würde oder nicht. Aber es ging ihm so ranzig ...

"Klar. Ich hol dir was." Er stand kurz auf und füllte Ilkay Wasser in einen Becher. Danach setzte er sich wieder zu seinem Freund und gab ihm dem Becher in die Hand. Er lächelte leicht. Als ob er seinen Freund jetzt einfach alleine lassen würde. Da war Ilkay ihm sowieso viel zu wichtig für. "Also ja. Erst mal: Jogi hat eine kleine Standpauke gehalten. Wenn man jetzt zu spät zum Training kommt, kann das ziemlich teuer. Also finanziell teuer." Die ganzen Kosten hatte er jetzt nicht im Kopf. "Und die Aufstellung...ja. Einige Spieler wurden aufgestellt obwohl man sie nie beim Training sieht. Das spricht gegen seine Standpauke wegen denen die nie kommen." Der Blonde schwieg einen Moment. "Jule hat sich aufgeregt, weil er nicht spielen kann obwohl er eben immer dabei war. Ich versteh ihn." Er strich seinem Freund über den Arm und verschränkte ihre Finger ineiander. "Ich bin in der Startelf. Aber ich würde gerne endlich mal mit dir spielen."
Der Blonde seufze leicht. Die Zeit vergann danach viel zu schnell und er musste sich schon auf dem Weg zum Stadion machen. "Werd schnell wieder gesund, ja?" Er gab Ilkay einen Kuss auf die Wange und machte sich mit der Kleidung auf dem Weg.

tbc: Stadion

Ilkay bekam von dem Spiel nicht so viel mit. Er schwitzte und er musste sich zweimal übergeben (eine Bedienstete vom Hotel kümmerte sich durchgehend um ihn), doch bemerkte er sehr wohl, dass sie ziemlich scheiße gespielt hatten. Nach dem Spiel schickte er Marcel also eine tröstende SMS. Mit zitternden Fingern schrieb er:

Marcel,
es tut mir Leid für dich, dass das Spiel so scheiße gelaufen ist. Verzweifle da aber bitte nicht zu sehr dran. Mir geht es auch schon wieder besser und wenn du nachher herkommst, kann ich dich richtig trösten. Ich liebe dich.

Er wusste, dass das eine glatte Lüge war, dass es ihm besser ging und dass er ihn würde trösten können. Aber das musste Marcel ja erstmal noch nicht wissen. Die Bedienstete, er hatte immer noch nicht ganz raus, ob sie nur eine normale Angestellte oder eine Art medizinische Hilfskraft war, legte ihm ein kühles Tuch auf die Stirn und er beschloss, ein wenig zu schlafen.

Vorsichtig klopfte MüWo an die Zimmertür. "Ilkay?" rief er. Keine Reaktion. Der Hotelpage hatte ihm seine generell Schlüsselkarte überlassen, wenn er sie zurück bringen würde. MüWo öffnete Ilkays Zimmertür. Das Zimmer war dunkel und Ilkay lag mit einem nassen Lappen auf seinem Gesicht schlafend in seinem Bett. MüWo lächelte. Na immerhin einer, der sich an seinen Rat hielt.
Er öffnete die Vorhänge und ließ Luft und vor allem Licht in Ilkays und Marcels Zimmer.
Er wollte den Jungen nicht wecken. Er ließ Ilkay und Marcel einen Zettel und zwei Tabletten in einem kleinen Becher zurück.

"Hallo Ilkay.
Du hast geschlafen, als ich hier war.
Nimm bitte die 2 Tabletten, wenn es dir bis zum Frühstück nicht besser geht. Das ist eine Tablette gegen Fieber, die andere Tablette ist rein pflanzlich. Ein Hustenlöser.
Bitte melde dich unbedingt, wenn es dir wieder schlechter geht.
Gruß MüWo"

Er zog die Vorhänge wieder zu, ließ das Fenster aber auf Kipp, damit wenigstens ein wenig frische Luft in Ilkays stickiges Zimmer kam.
Leise schloss er seinen Koffer und verließ Ilkays Zimmer.

Über seine beiden Sorgenkinder nachdenkend machte er sich auf den Weg zurück ins ein Sprechzimmer
tbc Sprechzimmer

cf:Speisehalle

Im Zimmer angekommen sah er sofort die Nachricht des Arztes und die Tabletten. Marcel holte eine Flasche Wasser und ein Glas. "Ich helf dir." Er setzte sich neben Ilkay in das Bett und reichte ihm die Tablette. Nach dem er diese heruntergeschluckt hatte, gab er ihm das Wasser. Marcel hoffte, dass es ihm schnell wieder besser ging. Er war ja schon lange genug so krank. "Danke übrigens für die liebe Nachricht." Die SMS hatte ihn wirklich aufgebaut. Auch ein geschriebenes "Ich liebe dich" machte, dass sein Magen kribbelte. Marcel legte sich ein wenig ins Bett.
Am nächsten Morgen machte er sich fertig und dusch sich schnell, ehe Marcel zum Frühstück ging.

tbc:Speisehalle

Ilkay bekam von allem nicht wirklich viel mit. Nicht, wie MüWo sich nochmals um ihn kümmerte, nicht, wie Marcel irgendwann ins Zimmer kam und auch nicht, wie alles andere verlief. Er schlief die meiste zeit und wenn er mal kurz wach war, dann war es mehr ein Dämmerzustand als ein Wachsein. Doch jetzt, jetzt wachte er das erste Mal auf, ganz ohne Fieber, einfach so und er fühlte sich so gut, dass er erwägte vielleicht sogar duschen zu gehen.
Langsam erhob er sich, setzte sich erst an die Bettkante, dann stand er dann doch auf, schwankte kurz, sein Kreislauf hatte bedenklich gelitten, doch dann wankte er endlich ins Bad. Es gelang ihm wirklich zu duschen, wenn auch nicht zu lange und eher kalt als warm, damit sein Kreislauf mehr in Schwung kam. Danach trocknete er sich ab und ging mit dem Handtuch um die Hüften zurück ins Zimmer. Er könnte sich mal was zum anziehen raussuchen.

CF:Besprechungszimmer

Marcel kam nach wenigen Minuten an und schloss das Zimmer erst mal auf. Hinter sich schloss er die Tür wieder. Er sah seinen Freund vor sich. Das Starren konnte er sich nicht verkneifen. Auch, wenn es wahrscheinlich nicht so ganz angebracht war, weil Ilkay krank war. "Hey." Er lächelte leicht und ging auf ihn zu. Er beugte sich ein Stück zu seinen Freund um ihn kurz zu küssen. Seine Hände strichen kurz über Ilkays Bauch. Wobei es doch eher ein Bäuchlein war, wie er grinsend feststellen musste. Seine Hand strich kurz über Ilkays Nacken. "Geht es dir etwas besser?" Er sah nicht mehr ganz so blass aus wie vor kurzem.

Ilkay zuckte mit seinem Kopf aus dem Kleiderschrank hoch, als die Tür aufging und Marcel hereinkam.
"Hey", murmelte er leise zurück, nicht ohne die anerkennenden Blicke, die über seinen halbnackten Körper wanderten, zu bemerken. Marcel kam sofort auf ihn zu und hauchte ihm einen kurzen Kuss auf.
"Nicht", meinte Ilkay und schob Marcel leicht von sich weg, "ich bin doch immer noch krank. Du sollst dich doch nicht anstecken ..." Trotzdem schloss er kurz genießerisch die Augen, als die Finger seines Freundes seinen Nacken liebkosten.
"Etwas besser, ja. Ich hab kein Fieber mehr und die Übelkeit ist auch weg. Trotzdem werde ich mich gleich wieder mal hinlegen oder so, nicht zu viel machen halt", fügte er noch hinzu, seine Stimme war ruhig. Dann ließ er seinen Worten auch schon Taten folgen, schlüpfte nur eben kurz in die Jogginghose und das T-Shirt, was er sich rausgesucht hatte und legte sich wieder ins Bett.
"Und du, was machst du nun?", fragte er dann doch noch.

"Ach was. Das ist es wert." Marcel grinste schief. Darauf hatte er jetzt schon lange genug verzichten müssen. Er streckte sich leicht und ließ Ilkay erst mal machen. Es war vermutlich besser, wenn er sich erst mal noch etwas ausruhen konnte. Er war zwar nicht mehr so krank wie zuvor noch, aber auch noch nicht richtig gesund. "Wenn ich dir irgendwie hefen kann, sags mir, ja?" Er war zumindest froh, dass Ilkay nicht mehr äußerte des Todes zu sein. Das war doch schon mal ein Fortschritt. "Ich hab nichts vor." Die Besprechung war ja erstmal vorbei und jetzt konnte er erstmal etwas entspannen. "Ich kann gerne etwas hier bleiben." Dann setzte er sich auch schon in das Bett, ließ Ilkay aber genügend Platz. Ihn musste er später ja auch noch erzählen, dass Clemens und Rönö abgehauen sind...

Ilkay lächelte leicht unter der Decke hervor, als Marcel sich so zaghaft neben ihn setzte.
"Ja, bleib bitte hier", meinte er ruhig, griff mit einer Hand nach dem Unterarm Marcels und zog leicht daran, wollte, dass Marcel ein bisschen näher kam, vielleicht sogar so nah, dass er seinen Kopf in dessen Schoss betten können würde. Irgendwie würde er das brauchen, dieses vertrauliche, fürsorgliche.
"Erzähl mir, was alles passiert ist, okay?", bat er sanft, schaute Marcel aus seinen dunklen Augen an.

Den Gefallen tat Marcel ihm sehr gerne. Er lächelte und rückte etwas näher an Ilkay heran. Marcel mochte den leichten Druck auf seinem Unterarm. Er zog den Dunkelhaarigen noch ein wenig an sich und legte einen Arm um ihn. Als Ilkay ihn dann fragta was alles passiert war, musste Marcel selbst erstmal nachdenken. In letzter Zeit geschah so viel, dass er gar nicht mehr genau wusste was er Ilkay erzählt hatte und was nicht. "Sehr viel ist passiert. Also erstmal...René und Clemens haben die Nationalmannschaft verlassen und einen Brief hinterlassen. Sie haben wohl die Mannschaft verlassen, weil sie ein Problem mit dem Klima im Team haben und weil viele Mitspieler ja nicht wirklich dran arbeiten." Es kotze ihn aber an, dass die Beiden selbst nicht besser waren und ohne ein Gespräch einfach abgedampft waren. "Der Trainer hat uns auch noch mal eine Standpauke gehalten, weil wir mehr geben sollen und ja...das Spiel hast du ja mitbekommen."

Dankbar, dass Marcel zu ihm robbte, legte er seinen Kopf dann direkt in seinen Schoss, schloss die Augen, während er der beruhigenden Stimme seines Freundes zuhörte. Das mit Clemens und Rene, das fand er schon ... ziemlich lächerlich. Wie alt waren die? Die zählten doch zu den Älteren, Erwachseneren, und erlaubten sich dennoch so einen Mist. Es geht nicht darum, wie mies die interne Stimmung ist, sondern wie man damit umgeht. Ilkay kam ja auch mit allen klar. Auch wenn er sich eingestehen musste, dass er irgendwie doch herzlich wenig mit allen machte. Aber wenn, dann lief das auch.
"Einfach so gegangen, sagst du? Meine Güte, wenn die es nötig haben ... was sagt denn die Presse und alle dazu?" Auf das Spiel ging er nun nicht weiter drauf ein, da er schon ein wenig das Gefühl hatte, dass Marcel da nicht so drüber reden wollte.

"Von der Presse hab ich ehrlich gesagt noch nichts mitbekommen." Er seufzte leicht und strich etwas durch Ilkays Haar. Das hatte er die Tage schon irgendwie vermisst. "Die Anderen sind natürlich auch alles andere als begeistert. Basti und Phil mussten uns auch noch darüber aufklären." Er schwieg einen Moment und seufte leicht. "Wenn die Beiden ihre Chance so schnell wegwerfen wollen, ihre Sache. Ich würde weiter dafür kämpfen." Tat er jetzt ja auch nach der Niederlage. "Und Clemens ist schon etwas älter, da versteh ich das noch weniger. Kehli hätte die Chance genutzt." Der tat ja auch schon alles für sein Team. "Naja egal. Du möchtest ja bestimmt nicht nur darüber reden wie scheisse das alles läuft." Er lächelte Ilkay leicht an. "Wo es dir ja wieder besser geht." Er wollte ihn ja nicht wieder krank machen oder irgendwie sowas.

Ilkay hörte Marcel zu, unterbrach ihn nicht, lauschte nur. Er musste dazu nichts mehr sagen. Marcel wusste ja selbst, wie sinnlos, eigenartig und ja, unnütz der Mannschaft gegenüber das war. Er wartete also, bis Marcel zu Ende gesprochen hatte, lächelte, als dieser meinte, dass sie doch auch über etwas anderes reden könnten. Und das wollte Ilkay gerne annehmen.
"Es war langweilig, so ganz ohne dich", murmelte er in Marcels Schoss. Stimmte ja auch, den ganzen Tag allein und ohne den Menschen, mit dem man so frisch zusammen ist. Mit seiner Hand tastete er ein wenig auf dem Bett herum, bis er die Hand Marcels fand, die nicht in seinen Haaren lagen. Er drückte sie kurz, setzte sich dann auf und beschloss, dass es doch egal war, ob er vielleicht noch ansteckend war. Egal, wenn er Marcel doch auch küssen könnte. Also tat er es, ganz sacht zuerst, genoss es endlich wieder die weichen Lippen des Blonden auf seinen zu spüren, dann vertiefte er ein wenig den Kuss, legte seine Hand an dessen Kiefer, strich mit dem Daumen bestimmt über die Haut dort, leckte mit der Zunge neckisch über die Unterlippe seines Freundes.

Marcel musste automatisch lächeln. Natürlich freute er sich über Ilkays Worte. Er strich noch ein wenig durch sein Haar. "Mir war auch langweilig. Ich hab Jule erst mal zugequatscht!" Er grinste seinen Freund schief an. Mir irgendwen musste er ja reden, wenn er seinen Freund schlafen lassen musste. Marcel spürte den leichten Druck auf seiner Hand und half Ilkay dabei sich aufzurichten. Er wusste ja nicht wie gut es ihm ging. Zwar schon viel besser als vorher, aber gesund war er sicherlich noch nicht. Marcel hätte nicht erwartet, dass Ilkay ihn jetzt küssen würde. Somit war er erst ein wenig verwundert, lächelte aber sofort. Er hatte das leichte Kribbeln auf seiner Haut und Lippen vermisst. "Wenn ich jetzt krank werde, dann ist es mir wert." Er grinste verschmitzt in den Kuss und öffnete seine Lippen einen Spalt. Seine Finger strichen über Ilkays Oberarme. "Hab mir Sorgen um dich gemacht." Wahrscheinlich hatte er aus einer Mücke einen Elefanten gemacht. Mal wieder. Aber das war wohl eben seine Art, wenn es jemanden schlecht ging, der ihm wichtig war.

Zufrieden registrierte Ilkay, dass es Marcel eben so sehr wie ihm gefehlt hatte, sich zu küssen und zu schmecken, beieinander zu sein. Er löste sich leicht von ihm, schaute ihm kurz noch Stirn an Stirn gelehnt in die Augen.
"Dur wirst schon nicht krank ... und wenn ... sind wir halt wieder beieinander." Stimmte ja auch. Dann meinte Marcel, dass er sich Sorgen gemacht hatte. Ilkay rückte ein Stückchen weg, sah Marcel kurz an.
"Das ist lieb von dir", sagte er mit einem leichten Zögern, kratzte sich am Kinn. "Ehrlich gesagt kann ich nicht einmal sagen, dass deine Sorge unbegründet war, weil ... ich schwöre dir, da hat mich irgendein tropisches Insekt gebissen, so dreckig ging es mir selten!" Ilkay merkte, dass er schon wieder sehr ins jammern überging. Dann fiel ihm auf, dass Marcel gesagt hatte, dass er mit Julian geredet hatte.
"Wie geht es Benni eigentlich? Ich hab gar nichts mehr mitbekommen, wegen seinem Krankenhausaufhalt und allem ..."

"Oh ja dieses Insekt. Ich hätte dir schon fast einen wunderschönen Sarg in schwarzgelb besorgt." Er schüttelte lachend mit dem Kopf und gab Ilkay einen kurzen Kuss auf die Wange. "So schlimm war es dann wohl doch nicht." Es war schon irgendwie lustig wie Ilkay reagierte. Hoffentlich wurde sein Freund in der nächsten Zeit, oder eher die nächsten Jahre, nicht mehr krank. "Klingt gar nicht so schlecht dann zusammen rumzuliegen. Aber dann müssen die Anderen uns bedienen." Darauf bestand der Blonde! "Mach dir keine Sorgen." Er hatte kurz gezögert, lächelte Ilkay dann aber wieder an. "Ihm geht es besser. Jule ist ja immer für ihn da." Er hoffte, dass es Benni auch wirklich wirklich besser ging. "Hast du auf irgendwas Lust?" Er hatte in der letzten Zeit kaum was von seinem Freund und wollte die Zeit die sie hatten ausnutzen. Als er auf die Uhr sah seufzte Marcel dann aber. Sie hatten mal wieder doch zu wenig Zeit. "Na super, Training." Gerade hatte der Blonde da relativ wenig Lust drauf. "Bald kannst du auch wieder mit trainieren." Da war er sich sicher. Marcel ging zum Kleiderschrank und zog sich schnell um. "Ich bin später wieder da." Er hauchte seinem Freund einen kurzen Kuss auf den Mundwinkel und ging aus dem Zimmer.

tbc:Trainingsplatz

Nachdem Marcel zum Training gegangen war, beschloss Ilkay einen Film zu gucken. Er schaute Star Trek von 2009 an, freute sich wie jedes Mal wieder darüber, dass Leonard Nimoy dort trotz hohem Alter noch den alten Spock verkörperte und wartete darauf, dass Marcel wiederkehren würde.
Nach einiger Zeit legte er sich dann noch wieder schlafen.

Als er aufwachte ging er ins Bad und wusch sich, danach setzte er sich im Zimmer auf den Balkon, begann ein neues Buch.