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Hotelzimmer von Ilkay Gündogan und Marcel Schmelzer

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Ilkay Gündogan
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Beitrag von Ilkay Gündogan Fr Jan 03, 2014 10:38 am

Es dauerte seine Tage und seine Zeit, bis Ilkay beschloss, endlich auf facebook zu dem Outing Stellung zu nehmen. In einer Art stolzem Trotz meldete er sich zum ersten Mal seit Tagen an und sah sehr schnell die mehr als deutliche Zahl von Nachrichten, Neuigkeiten und Freundschaftsanfragen von einigen schrillen Tunten. Unter den Nachrichten war niemand den er kannte und die Neuigkeiten bezogen sich allesamt nur auf sein öffentliches Profil, welches er aufsuchte, ohne sich auch nur eine Hassnachricht von auch nur irgendwem durchzulesen. Dann schrieb er seinen Post, sein Statement, sein endgültiges Outing.

Leid tut es mir, dass ich mich erst jetzt melde und so viele unter euch im quälenden Ungewissen gelassen habe. Zwar bin ich der Meinung, dass das Unwissen in diesem Falle überhaupt nicht quälend sein muss, denn schließlich kann und sollte es euch egal sein, wann und wer wie auch immer geoutet wird, denn das ist seine Sache und es liegt nicht an euch auf ein Dementi zu hoffen oder vielleicht auch eine Bestätigung. Als ob es etwas ändern würde, nur weil ihr wisst, dass ich schwul bin. Ja, bin, nicht geworden bin, sondern schon immer war, wenn auch ich es nicht immer gewusst hatte. Aber kann ich euch versichern, dass ich, seitdem ich erfolgreich Fußball spiele, mir mehr als nur im klaren darüber bin, dass ich Männer körperlich anziehender finde als Frauen. Und ich werde weiterhin erfolgreich sein, mit oder ohne Outing, egal wie gezwungen es hier war. Denn es erfolgte nicht freiwillig, auch wenn ich hier eine ehrliche Auskunft einem Dementi vorziehe. Dass ich während der WM nicht gespielt habe und auch nicht spielen werde, liegt an einem schlimmen Effekt, welcher mich sehr geschwächt hat. Und jeden geschwächt hätte, nicht nur irgendwelche Schwuchteln!
Eines jedoch muss ich noch klarstellen. Marco Höger und ich können uns nicht einmal Freunde nennen, wir sind mehr gute Bekannte als das. Und ihr solltet mir wenigstens den Geschmack zutrauen, dass ich niemals etwas mit einem Blauen anfangen würde. Zudem habe ich jemand anderen an meiner Seite.
Bei diesen Worten zögerte er kurz, schließlich war er sich nicht sicher, wie seine Gefühle zu Marcel gerade wirklich aussahen, doch ließ er es so stehen und schrieb weiter.

Ich vertraue auf den Mensch in Euch allen. Seid tolerant und bald werdet Ihr merken, dass Homosexualität auch im Fußball Gang und Gebe sein kann.
Ilkay


Mit einigem Herzklopfen drückte er auf POSTEN, nicht um sich direkt danach abzumelden, das Notebook zuzuklappen und es panisch wegzustellen. Ruhig versuchte er dann, auf der Bettkante sitzend, ein und auszuatmen. Es gelang ihm und seine Gedanken schlichen von dem facebook-Post zu seiner Familie. Seine gute, nette, immer da seiende Familie. Er konnte sich ein wenig mit dem Gedanken an ihnen trösten, doch dann bemerkte er, dass er nach dem Outing nicht eine einzige Nachricht seiner Familie erhalten hatte. Keinen Anruf, nicht einen einzigen Versuch ihm dabei zu helfen zu dem zu stehen, was er war. Und auch wenn es ihm nun in diesem Moment, wo es ihm auffiel, so sehr traf, dass er schweratmend, mit geschlossenen Augen in das große Bett zurückfiel, tat die Tatsache, dass sich bis auf Jürgen und Julian weder Freunde, noch Kollegen gemeldet hatten, fast genauso weh. Eigentlich, so konnte er es ausdrücken, schien es so, als würde es niemanden interessieren. Oder sie verabscheuten ihn.
Vor seinen geschlossenen Augenlidern lief ein Film ab, wie unzählige Menschen, mit den immer wieder gleichen, ihm doch so bekannten Gesichtern, ihn anschrien, beschimpften, schlugen, ächteten. Sein Hals wurde rau, er musste schlucken um nicht weinen zu müssen, doch das sich sammelnde Wasser in seinen Augen war schneller. Unter dem geschlossenem Lid lief erst eine, dann noch eine Träne hervor. Ein gequälter Laut stahl sich aus seiner Kehle und er wälzte, durch eine innere Wut entschlossen, seinen Körper herum, sodass er sein Kopf in das Kissen drücken konnte und laut und kläglich hemmungslos schluchzen konnte. Vielleicht sollte er auch nie wieder aus diesem Kissen hervor kommen. Sich ersticken, oder so. In Filmen weinten dann immer alle um den Selbstmörder, weil sie ihn ja so geliebt hatten ...
Es klopfte. Mehr aus Reflex denn aus echtem Willen heraus hob er den Kopf. Wer sollte den Klopfen? Marcel würde reinkommen und der Rest wollte doch eh nichts mit ihm zu tun haben, der Trainer hatte ja noch nicht einmal mit ihm gesprochen. Aus purer Neugierde heraus erhob er sich und ging zur Tür, nicht an seine rot geweinten Augen denkend. Dann öffnete er, zuckte zusammen und hätte am liebsten weiter geweint, als ihm nur ein wimmernder Laut statt eines verwunderten "Du?!" entwich.
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Beitrag von Julian Schieber Fr Jan 03, 2014 10:56 am

Schieber wollte schon wirklich die Tür eintreten, als sie sich ihm dann doch ganz freiwillig öffnete und Ilkay ihm gegenüber stand. Er sah so dermaßen wehleidig aus, dass es Julian im Herzen weh tat. Harte Schale, weicher Kern, hatten die Jungs aus dem Club immer gesagt.
Dümmlich stand er vorerst nur herum und betrachtete Ilkay sanft. Sein Kumpel sah richtig schlecht aus, auch wenn das nur auf seinen Zustand zu traf. Wenn Julian ehrlich war, fand er Ilkay auch noch mit verweinten Augen wundervoll.
Schließlich zog er Illy wortlos in seine Arme, ohne zu bemerken, dass er selbst leicht zitterte.
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Beitrag von Ilkay Gündogan Fr Jan 03, 2014 11:10 am

Wenn Ilkay nicht noch so geschockt von der neulichen SMS gewesen war, diesem entsetzten Nachfragen, hätte er die Sanftheit in Julians Augen auch nur als solche erkannt. Doch in ihm schrie alles, dass Julian da war um ihn zu verachten und es kam ihm vor, als würde er sich in sich selbst hineinducken um in Sicherheit zu gehen, vor was auch immer. Dann hob Julian wirklich den Arm und Ilkay wusste, dass er ihn schlagen würde und aus einem wütenden Vorwurf heraus starrte er ihn an und er starrte immer noch, als sich die Arme des Größeren sanft um ihn legten, ihn an sich zogen, an die warme, harte Brust und Ilkay sah nichts mehr, nur noch das grünliche T-Shirt, an welches er sich jetzt ganz wie von selbst schmiegte. Er weinte weiter, bemüht leise, doch war ihm klar, dass Julian es bemerken würde. Er weinte, weil er so verzweifelt war und er weinte, weil er ernsthaft geglaubt hatte, dass Julian kein wahrer Freund war, sondern jemand, der ihm böses wollte. Er schämte sich ob seiner Gedanken, doch konnte er nicht umhin sich an Julians stattlichen Körper zu schmiegen und sich ganz seinen Gefühlen hinzugeben.
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Beitrag von Julian Schieber Fr Jan 03, 2014 11:41 am

Julian brauchte ein wenig, um zu begreifen, dass Illy weinte. Er hatte es erst für ein erleichtertes Lachen gehalten, aber irgendwann bemerkte selbst er, dass dem nicht so war. Julian selbst war erleichtert, erleichtert, weil er jetzt endlich bei Ilkay war und ihm durch diese schwere Zeit helfen konnte.
Sanft schob er seinen Kumpel ins Zimmer uns setzte ihn aufs Bett, betrachtete ihn liebevoll, bevor er die Tür schloss und sich neben Ilkay setzte, ihn wieder an sich schob.
"Hey, nicht weinen, okay? Das ist alles nur halb so schlimm, wie es dir gerade vorkommt... auch wenn das immer noch schlimm ist, ich weiß, aber wir werden das schon durchstehen, hm? Zusammen!" Er wusste, dass das Ilkay zumindest ein wenig erleichtern würde, er selbst fühlte sich bei seinen eigenen Worten jedenfalls wohler.
"Soll ich dir... ich hol dir was zu trinken!", brummte er und stand auf, um sich zur Minibar durchzukämpfen. Dabei entdeckte er den Wasserkocher, der auf einer Kommode stand, ging ins Badezimmer um ihn aufzufühlen und ließ dann das Wasser kochen.
Er hatte in weiser Voraussicht ein Tütchen mit türkischem Tee mitgebracht, wusste er doch, wie sehr Ilkay den liebte und jetzt bereitete er ihn in der Tasse schon einmal vor. Er fühlte genau drei Teelöffel von dem Tee in einen Teebeutel, schließlich hatte es Ilkay so am Liebsten.
Als das Wasser dann endlich kochte, goss er es in die Tasse und ging zurück zu Ilkay, dem er die Tasse reichte.
"Vorsicht... ist kalt", brummte er besorgt und rückte dicht an Ilkay heran.
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Beitrag von Ilkay Gündogan Fr Jan 03, 2014 11:52 am

Julian bugsierte ihn gemächlich in das Zimmer und setzte ihn auf das Bett, von dem sich Ilkay mehr als nur sicher war, dass er hier mehr Zeit verbracht hatte als zusammen auf der Bank von Borussia Dortmund. Julian plauderte auf ihn ein, beruhigende Worte, doch bis auf ein "zusammen" drang nichts zu ihm vor. Er musste noch ein wenig mehr schluchzen, weil es so ähnlich klang, wie wenn man Marcel dieses Wort benutzte und er fühlte sich schäbig, dass er nicht mehr wusste, ob er ihn liebte oder nur neugierig aufgrund der neuen Erfahrungen mit einem Mann war. Julian stand auf und machte ihm einen Tee, doch wollte er jetzt keinen Tee, der nicht sein Lieblingstee war. Rotzend schniefend weinte er weiter, weshalb er den Geruch eben jenen Tees nicht riechen konnte. Erst als Julian sich wieder zu ihm gesellte und "Vorsicht ... ist kalt" so brummte, wie nur er es konnte, bemerkte er, dass es sein Tee war, sein ihm liebster Tee von seinem ihm liebsten Freund gekocht, der ihn immer noch schätzte. Und die Tatsache, dass er ihm die Tasse mit einem alten, gängigen Spruch zwischen ihnen reichte, ließ ich leicht unter den Tränen hindurch lächeln. Seit Julian einmal versehentlich kalt, statt heiß gesagt hatte, benutzten sie diese falsche Wortwahl immer untereinander. Anscheinend sowohl in guten, als auch in schlechten Zeiten.
Dankbar nahm Ilkay die Tasse ab, schniefte, ließ Julian wieder Platz neben ihm nehmen und schmiegte sich an ihn, während er begann zu erzählen, was ihn bedrückte. Alles. Als er nach dem berichten des Misstrauens seiner Vertrauten zu Marcel hinüberkam, bemerkte er, wie Julian sich leicht versteifte, doch ging keiner von ihnen beiden darauf ein.
" ... zu Beginn, als wir zusammen gekommen waren, schien alles gut und ich dachte wirklich, dass ich ihn lieben würde. Aber seit ein paar Tagen habe ich das Gefühl, dass die Liebe nie existiert hat und diese ähnlichen Gefühle nur durch Neugier herbeigeführt wurden. Weil ich ... weil ich eben noch nie ... nun, einen Mann geküsst hatte dachte ich, dass sich so Liebe anfühlt. Nur ... ich hab keinen Vergleich, weißt du? Ich weiß nicht, wie sich Küsse sonst anfühlen können ... und ob das mit Marcel und mir immer nur normal war? Es ist ... es fühlt sich scheiße an, diese Ungewissheit", endete er und wimmerte ein wenig, doch die Tränen waren schon versiegt, sowie der Tee mittlerweile auch alle war.
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Beitrag von Julian Schieber Fr Jan 03, 2014 12:06 pm

Julian war froh, dass Ilkay den Tee entgegen nahm und ihn nicht einfach verschmähte und hörte Ilkay einfach nur zu, während sein Kumpel anfing zu erzählen, was alles passiert war. Er spürte den kleinen Stich in seinem Herzen, als Ilkay erzählte, dass er mit Schmelle zusammen war, der blonden Fee. Am Liebsten hätte er Ilkay gesagt, dass Schmelle doch nun wirklich kein Abbild von Männlichkeit war und dass er so gesehen doch immer noch als hetero denken konnte, aber er besann sich, dass das womöglich nicht klug wäre, zumal Illy sich ohnehin zuschämen schien, Julian zu erzählen, dass er schwul war und dass er mit einem Mann zusammen war, ihn geküsst und vermutlich noch viele andere Dinge mit ihm getan hatte.
Stattdessen nickte und brummte er nur, strich Ilkay ab und zu aufmunternd über seinen Rücken und war einfach für ihn da. Erst als sein bester Freund geendet hatte und Schweigen den Raum füllte, erkannte Schieber, dass es jetzt wohl an ihm lag, etwas zu sagen oder zu tun. Nur leider hatte er keine Ahnung, was.
Also beugte er sich in einem plötzlichen Falle des Gehirnausfalles vor und legte seine Lippen fest auf Ilkays, küsste ihn Kompromisslos, ohne auch nur eine Regung des anderen zu erwarten. Mit klopfendem Herzen löste er sich nach einer Weile wieder von ihm und sah ihn fest an.
"Jetzt hast du einen Vergleich", knurrte er und hoffte, dass er jetzt nicht zu weit gegangen war.
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