Hotelzimmer von Ilkay Gündogan und Marcel Schmelzer

Sanft hauchten Marcels Lippen den kurzen Kuss auf die seinen. Ilkay brummte leise. So hätte Marcel ihn mal direkt wecken sollen.
"Wir sind doch nicht kitschig! Wir sind zwei Fußballer, die Jahre lang die besten Freunde waren und nun in dem wohl wichtigstem Turnier ihres Lebens ihre Gefühle füreinander erkennen, die der andere auch noch erwidert! Aber wir sind doch nicht kitschig!" Ilkay kicherte. Natürlich war es kitschig und auch irgendwie verdammt ... unglaubwürdig, aber wenn es doch so war. Wenn sie sich wirklich etwas bedeuteten. Dann war es doch nur gut.

Marcel grinste leicht und zuckte mit den Schultern. "Naja mir ist egal was es ist. Ich weiß jedenfalls, dass es perfekt so ist. Und das ist ja die Hauptsache." Aber eines interessierte ihn dann doch noch. "Du hast gestern in der Dusche doch irgendwie gesagt, dass ich das alles hätte viel früher haben können." Er musterte Ilkay neugierig. "Meinst du damit, dass du schon lange Gefühle für mich hast? Letztens klang das ja eher so als wären sie frisch?"

"Es ist wirklich perfekt", flüsterte Ilkay und lächelte leicht. Marcel tat ihm gut.
"Ich meine, dass wir auch schon vor einem Jahr all das hätten haben können. Und eigentlich sind meine Gefühle ja auch noch neu. Oder ich merke sie eben jetzt erst. Denn nie, wirklich niemals, habe ich mich so sehr in einer so kurzen Zeit auf einen Menschen eingelassen. Und du warst immer da. Und deine Nähe war mir die liebste und vielleicht hab ich einfach schon was gefühlt. Und in dir schien es ja auch zu schlummern. Und eigentlich weiß ich auch nicht ...", nuschelte er. So viel sagte er morgens eigentlich nie.

Ihre Beziehung war für sie Beide "perfekt". Für die Gesellschaft wäre sie wohl alles andere als perfekt. Es wäre eine Sünde und noch vieles mehr. Aber wenn es für sie Beide, und es ging schließlich nur um Ilkay und ihn, perfekt war, dann war es gut so wie es war. "Mmm ich denke auch, dass es so ist." Er lehnte sich an Ilkay und seufze leicht. "Wahrscheinlich habe ich es vorher einfach unbewusst verdrängt? Wie auch du? Das kann sich ja nicht alles innerhalb von wenigen Tagen bilden, wenn man sich eigentlich schon länger und sehr gut kennt. Denke ich."

Marcel schmiegte sich an ihn, seufzte und hauchte diese wunderbaren Worte. Er hatte so verdammt Recht!
"Wird so sein. Wir sind echt so blind gewesen!" Er drückte den Älteren an sich, was ihn darauf aufmerksam werden ließ, dass er nun doch schon relativ wach war. Er beugte sich vor, sodass Marcel leicht von seiner Brust herab rutschte, und griff auf den Wagen, den Marcel irgendwie hierher befördert hatte.
"Pfannkuchen ... du bist echt ... der beste halt", lachte er und machte je für sie beide einen Teller mit Pfannkuchen und Agavendicksaft zurecht.

Marcel schüttelte grinsend mit dem Kopf. "Aber so dramatisch ist das auch nicht, mh? Wir haben noch viel Zeit vor uns. Deprimiert wäre es, wenn wir beide jetzt 80 Jahre alt wären." Er rutschte schließlich von Ilkays Brust herunter und sah sich den Wagen an. "Da habe ich wohl einen Volltreffer gelandet." Er grinste leicht und nahm Ilkay dankend den Teller ab. "Muss ja nicht immer Salat sein."

"Natürlich ist es nicht so dramatisch, für mich jedenfalls. Aber du ... du gehst doch jetzt auch schon auf die 30 zu und bist praktisch ein alter Mann", lachte er vergnügt, gab Marcel einen kurzen Kuss.
"Ne und Salat muss es nun wirklich nicht immer sein! Wir sind ja beide sportlich genug, wenn auch ich mehr als du ..." Wenn das so weiter ging würde er Marcel heute noch ordentlich mehr solcher Sprüche an den Kopf hauen. Es machte ihm Spaß, irgendwie.

SMS von Mats (Ich hoffe, ich störe nicht) :

Hey Schmelle,

können wir vielleicht mal wieder reden oder zumindest was zusammen machen? Ich habe das wirklich vernachlässigt und wollte mich ja bessern
Ich würde mich freuen.

Mats

Die Wangen des Blonden plusterten sich leicht auf und er schmollte. "Ich geb dir gleich fast 30! Ich bin ja nicht mal 27 also bitte." Aber durch den Kuss wurde er etwas besänftigt. Wirklich wütend war Marcel ohnehin nicht. "Aber wehe du rasierst dir den Bart ab, mh?" Er zupfte leicht an Ilkays kurze Bartstoppeln. "Du siehst dann so richtig jung aus. Da komme ich mir echt schon vor wie ein alter Mann. Ein alter phedophiler Mann." Er lachte leicht und aß ein wenig von den Pfannkuchen. Mmmm lecker. Aber dann sah er Ilkay entgeistert an. "Willst du mir damit unterstellen, dass ich schlecht oder nicht so gut wie du im Bett bin? Oder willst du mir sagen, dass ich eine Sportniete bin?" Konnte man beides so intepretieren. Als sein Handy fibrierte zog er es heraus und las die Nachricht. Er lächelte leicht und schrieb zurück. "Wir können uns gerne bald treffen. Danke, dass du dich gemeldet hast! Vielleicht ja später?
Schmelle." An Ilkay gewandt sagte er. "Das war Mats." Das Handy steckte er aber sofort wieder weg.

"Hm ... aber was sind denn die paar Jahre? Ehe du dich versiehst, bist du 40." Er sagte das auf eine trockene, stichelnde Art. Er wusste genau, wie eigen Marcel in diesen Dingen da war und es nicht ab konnte für älter gehalten zu werden.
"Ich rasier mir den schon nicht mehr ganz ab. Das ist einfach ... zu ... nö halt." Er kicherte ein wenig. Die Reaktionen zu dem Bild damals, wo er sich den ganz rasiert hatte, waren alle ziemlich spöttisch gesehen.
"Was? Nein!" Das Marcel aber auch wirklich alles negativ aufnehmen musste, was mit seinem Aussehen oder Alter zu tun hatte.
"Ich mein ja nur, dass ich ... einfach ... den muskulöseren Körper habe", grinste er. Wusste doch, dass Marcel, eben weil es ja auch so stimmte, schon ziemlich ärgerte.
Dann bekam Marcel eine SMS und Ilkay konzentrierte sich auf seinen Pfannkuchen.
"Mats? Was will der denn noch?"

"Ach halt doch die Klappe." Murrte Marcel und zupfte sich an den Haaren herum. "Außerdem werden die Meisten mit dem Alter gutaussehender." Er lächelte. Das gab ihm dann doch wieder gute Gedanken. Er grinste dann leicht, musste wieder an damals denken als Ilkay sich den Bart abrasiert hatte. "Das sah bescheuert aus." Er kuschelte sich leicht an ihn. Ein verschmitztes Lächeln zierte seine Lippen wegen Ilkays Verneinung. "Das hätte mich auch gewundert. So wie du gestern Nacht "geschmolzen" bist." Er küsste Ilkay leicht. Marcel hatte nicht mal etwas dagegen, dass Ilkay seinen eigenen Körper als muskulöser bezeichnete. Es stimmte ja auch, musste er zugeben. Zu ihn selbst würde das wohl nicht mal passen. Davon abgesehen wusste Marcel, dass Ilkay sein Oberkörper trotzdem gefiel. Marcel lächelte leicht als er an daran dachte als Ilkay ihn als wunderschön bezeichnete. "Der hat mich nur gefragt ob ich bald noch mal was unternehmen will. Aber jetzt sollten wir langsam zum Training gehen." Viel lieber würde er weiter mit Ilkay kuscheln. Der Blonde stand auf und schnappte sich aus dem Schrank die Trainingssachen. Er zog sich schnell um. "Na dann komm her."

tbc:Sportplatz

cf: Zimmer von Jule und Benni, also Benni und Mats und meine Fresse, könnt ihr das nicht umnennen?

Als sie ihr Zimmer betraten, fiel Ilkay als erstes auf, dass der Wagen mit dem Essen, den Marcel zum Frühstück gebracht hatte, verschwunden war, sprich, von irgendeiner Putzfrau weggeräumt wurde.
"Ich denke, dass wir unsere Erbstücke hier gut verstecken müssen, sonst ... naja, hast ja von Jogis Ansprache mitbekommen." Sie waren zwar beide nicht dabeigewesen, aber Benni und Jule hatten es ihnen ja berichtet. Er verstaute die Kondome und das Gleitgel aber erst einmal auf seinem Nachttisch. Setzte sich dann aufs Bett.
"Du verstehst sicher, wenn ich jetzt nicht mehr so ganz in Stimmung bin?", sagte er leise, schaute dabei auf seine, im Schoss verschränkten, Hände. Natürlich hieß das ja nicht, dass seine Stimmung nicht bald schon wieder kommen könnte, aber jetzt ... eher nicht.

Marcel setzte sich neben Ilkay auf das Bett und legte eine seinerHände auf Ilkays in dessen Schoß ab. Er hob sein Kinn vorsichtig mit zwei Fingern an, so, dass Ilkay ihn ansehen musste. "Natürlich verstehe ich das. Ich hätte sowieso nicht erwartet, dass wir jetzt sofort...also." Er räusperte sich leicht. "Wir können auch einfach reden. Machen wir sowieso gerne, mh? Oder du sagst mir auf was du Lust hast. Ich opfere mich einfach mal für fast alles."

Marcel gesellte sich zu ihm aufs Bett, ergriff seine Hände sanft mit einer Hand. Spürte auch so gleich die Fingerspitzen an seinem Kinn, welche es vorsichtig anhoben und ihn so zwangen in die Augen des Älteren zu sehen.
"Also ... sonst hätt ich schon Lust gehabt", meinte er ruhig, seine Stimme war ganz leise.
"Du bist so lieb, Marcel", hauchte er dann, legte eine Hand an die Wange des anderen, strich sanft über die Haut.
"Wenn das ein Angebot auf das Haare flechten sein sollte, heute nicht", lachte er leicht, obwohl ihm noch nicht ganz danach zu Mute war.
"Und ich hätt auch eigentlich nichts, was wir jetzt machen könnten ... nur ... eine Umarmung vielleicht?" Seine Stimme bibberte ein bisschen, als er Marcel aus treuen Augen ansah.

"Ich denke...ich auch." Gab der Blonde ebenfalls leise zu. Bei dem Kommentar über das Haare flechten musste er dann ebenfalls leicht lachen. "Also Glück für mich, mh?" Er war froh darüber Ilkay zumindest lachen zu hören. Auch, wenn dieser noch nicht so gut drauf war. War ja auch irgendwie verständlich. Er versank beinahe in diesen braunen Augen. Anstatt ihm sofort zu antworten zog er den Deutschtürken in eine feste Umarmung. "Das gebe ich dir doch zu gerne."

Ilkay grinste Marcel kurz an, als er ebenfalls gestand, dass er jetzt bereit gewesen wäre.
"Ein anderes Mal ... sowohl das flechten als auch ... joa halt", meinte er, fragte sich im selben Moment wieso er sich überhaupt schämte, das auszusprechen. Das sie miteinander schlafen würden.
"Also ...", fing er nochmal an zu nuscheln, "Sex halt." Jetzt kam er sich doof vor. Aber zum Glück umarmte Marcel ihn dann, warm und fest und liebevoll. Er legte seinen Kopf auf die Schulter des anderen, klammerte sich an ihn und ließ sich in die Umarmung fallen. Es tat gut zu wissen, dass der Blonde so für ihn da war. Dass sie zusammen waren.

Der Blonde lachte leicht und strich durch Ilkays Haar. "Zur Not sag einfach "Liebe machen", dann weiß ich auch was du meinst." Er lehnte sich in dem Bett zurück. "Hast du auf noch was Lust, was man im Zimmer machen kann, oder einfach ein bisschen liegen bleiben und nichts machen?" Er wollte irgendwas machen. Aber dafür nicht das Zimmer verlassen. War viel zu gemütlich.

Ilkay lächelte immer noch leicht, als Marcel die Umarmung beendete und sich aufs Bett legte. Liebe machen. Natürlich, man sagte das so, aber ... Liebe. Es hörte sich gut an, wenn man von ihnen beiden und Liebe sprach. Nun schon etwas besser gelaunt legte er sich neben Marcel, schlang einen Arm um ihn.
"Gegen nichts machen hätte ich eigentlich nichts", murmelte er leise, legte seinen Kopf auf Marcels Brust.

"Dann machen wir das. Klingt ja echt nicht so schlecht." Er strich kurz über Ilkays Wange. Es war für ihn schon fast selbstverständlich mit seinem Freund, der vor kurzen noch "nur" sein bester Freund war, so im Bett zu liegen. Und es war wirklich schön. "Immerhin bist du gemütlich. So ist nichts machen echt nicht schlecht." Ehrlich gesagt sogar sehr gut. Aber das wusste Ilkay sicherlich.

SMS an Marcel:

Hey

Ich hoffe, dass du mir nicht böse bist, weil ich mich so lange nicht gemeldet hab. Es gab so viel zu klären und es tut mir leid, dass ich dich dabei so vernachlässigt habe. Vielleicht hättest du ja Lust mal wieder was mit mir zu unternehmen. Ich würde mich wirklich freuen.
Ich vermisse dich, Schmelle.

Emma

(Sorry, dass ich das alles total verpennt habe )

Ilkay wurde von dem Summen von Marcels Handy geweckt und registrierte überrascht, dass er anscheinend eingeschlafen war. Er blinzelte, brummte irgendwas, wovon er selbst nicht wusste was es sein sollte, reckte sich und schlug dann aus versehen Marcel das Handy aus der Hand.
"Ups", gähnte er, kicherte dann aber auch sofort.
"Wer auch immer das war, die Person hat es verdient von mir weggeschmissen zu werden, wenn sie mich weckt. Wer war das überhaupt?", fragte er und legte seinen Kopf wieder auf der Brust Marcels zurecht.

"Du hast so süß ausgesehen, da wollte ich dich nicht einfach wecken." Er steckte sein Handy weg und schmunzelte bei dem Anblick seines Freundes. "Du hast sogar schon fast etwas "gesabbert". Hast du von mir geträumt?" Er konnte sich dann doch nicht verkneifen leicht mit den Augenbrauen zu wackeln. "Und ja. Dann schmeiß mal Emma weg." Er lachte leicht. "Sie hat mich gefragt, ob ich nicht noch mal etwas mit ihr machen möchte. Irgendwie hatten wir ja auch kaum Zeit füreinander."

Ilkay lächelte bei Marcels Worten, strich mit seinen Fingern über die Brust seines Freundes.
"Ne, ich hab nicht von dir geträumt, sondern von Jogi in Reizunterwäsche", sagte er bemüht trocken klingend, würgte dann aber doch bei dem Gedanken. Er zuckte bei den Worten über Emma kurz mit den Schultern.
"Ich komm dann mit, denk ich", meinte er beiläufig, aber bestimmend. Er hatte keinen Bock, dass vielleicht irgendetwas ausartete. Auch wenn ihm nicht einfiel, was denn ausarten könnte. Vielleicht ... stand sie neuerdings auf Marcel oder so. Auf jeden Fall würde er mitkommen.