Hotelzimmer von Ilkay Gündogan und Marcel Schmelzer

Dümdidüm♥

cf: Fußballplatz

Ilkay war wütend. Ohne genau zu wissen, wieso. Sicher lag es nur daran, dass niemand, wirklich niemand ihm erzählen wollte, was jetzt heute vorgefallen war. Er hatte heute doch nur eine Stunde geschlafen, was konnte denn da vorgefallen sein? Aber ob es nur daran lag? Als er Marcel in der Lobby geweckt hatte, war doch alles noch so gut gewesen. Und dann ... keine Ahnung. Diese ganzen Blicke die sich alle die ganze Zeit hin und her warfen, waren mehr als nur irritierend. Sie waren störend.
Ilkay beschloss sich seine Wurt abzuduschen. Das musste er zwar eh tun, doch wollte er sie als symbolischen Akt sehen. Im Bad entkleidete er sich und stellte sich unter die große Dusche. Das Wasser lief wohltuend über seinen Körper, entspannte und beruhigte ihn. Danach wickelte er sich in einen dieser weißen Hotel-Bademäntel und legte sich aufs Bett, entschlossen jetzt ein wenig zu lesen.

Marcel war froh, dass Mats seinem Vorschlag zugestimmt hatte. So lief er auch außer Gefahr das selbe Szenario zwei mal hintereinander erklären zu müssen.
Und um seine beiden besten Freunde konnte er sich dabei auch kümmern. Das Mats alles andere als gut gelaunt war wusste er ja sowieso sehr gut. Und Ilkay schien auch keine gute Laune zu haben.
Das würde man ja wohl irgendwie in den Griff bekommen.
"Besser als es in der Lobby zu besprechen wo jeder reinplatzen kann ist es allemal." Er ging neben Mats zurück ins Hotel und öffnete nach kurzer Zeit sein Zimmer.
"Können wir reinkommen?"
Eigentlich war es ja auch sein Zimmer und er musste nicht wirklich fragen. Marcel empfand es aber doch als angemessen.

Übertrieben langsam hob Ilkay den Blick von seinem Buch, schalt sich dann aber sofort selbst in Gedanken. Er wollte doch nicht mehr wütend sein. Besonders nicht auf Marcel.
"Aber ja doch", murmelte er daher etwas unsicher und setzte sich im Bett auf. Trotzdem kam er nicht umhin, Mats misstrauisch zu beobachten. Was wollte der denn jetzt mit hier? Im selben Moment fragte er sich aber auch, wieso er heute so schlecht auf Mats zu sprechen war. Sie waren doch gute Freunde! Er zuckte mit den Schultern und schaute alle beide fragend an.

Mats folgte Schmelle ins zimmer und ihm fiel schnell auf, dass auch ilkay ihn misstrauisch begutachtete. Warum auch nicht? Er hatte es ja auch verdient. Nachdem er nicht mal den Mut dazu hatte diese...Sache mit seinem besten Freund zu klären.
Und vermutlich war er an dieser Stimmung in der Mannschaft auch Schuld. Er sollte sich selbst wieder nach Hause schicken.
Mats wartete erst einmal ab, was die beiden sagen würden, um sich dort wenigstens nicht auch einzumischen.

Marcel war ziemlich erleichtert und ging schließlich mit Mats in das Zimmer.
Diesen dirigierte er auf das Bett neben Ilkay und setzte sich ebenfalls zu ihnen.
"Bist du böse?" Er warf Ilkay einen Blick zu. Eigentlich war es sowieso klar, dass er böse war.
"Das musst du wirklich nicht sein. Also das hat nichts mit dir zu tun." Er rieb sich einen Moment genervt über die Stirn.
"Vielleicht ist es besser wenn du ihm erklärst was am Pool passiert ist, Mats." Er hatte die Befürchtung, dass ihm selbst zuviel rausrutschen könnte.

"Ich ... ich war böse. Und bin es irgendwie auch immer noch. So ein bisschen halt", stammelte Ilkay und guckte beschämt auf die Bettdecke. Es fühlte sich komisch an, wie nahe Mats und Marcel beide bei ihm saßen, aber irgendwie war es auch wohltuend. Fast so, als würde Ilkay spüren, dass sich das Brodeln in ihm gleich wieder beruhigen wird.
"Ja bitte Mats. Erzähl, was am Pool los war", bat Ilkay und sah ihn schüchtern an.

Also das...Mats fuhr sich nochmal durch die Haare ehe er sich der Aufforderung zuwand. "Also wir waren halt alle am Pool und wollten eine Wasserschlacht machen und dann hab ich mich auf Bennys Seite geschlagen und dann hat Benni als Zeichen das ich in sein Team gehöre seinen Arm um mich gelegt und dann wurde die ganze Situation auf einmal peinlich." Das sollte Ilkay als Antwort doch genügen. Den Rest erwähnte er lieber nicht. Auch wenn es ihm auf der Zunge brannte. Er wollte unbedingt mit Schmelle alleine sprechen

Das war alles? Mit großen Augen schaute Ilkay Mats an. Nur weil Benni seinen Arm um Mats gelegt hatte? Im Ernst?`Glauben tat Ilkay das ja auch nicht wirklich. Da fehlte etwas, ganz sicher. Aber weiter nachbohren? Er sah Mats doch an, dass dieser gerade am liebsten woanders wäre.
"Achja, okay", murmelte er also nur und sah fragend zu Schmelle.
"Und was machst du jetzt?"

Marcel räusperte sich leicht. "Also ja. Es war nichts Großartiges. Nur, dass Benedikt irgendwie ziemlich komisch reagierte als ich von Mats als "besten Freund" sprach."
Er rutschte auf seinen Platz auf dem Bett ein wenig hin und her. Marcel wusste selbst nicht wieso er nervös war. "Es schien ihn nicht zu passen, dass er nicht nur sein bester Freund ist." Soweit konnte er es Ilkay ja wohl noch erklären. Der Blonde hatte versucht möglichst nicht zu viel zu sagen.

Jetzt war ihm das alles ein bisschen klarer. Benni war also eifersüchtig auf Marcel. Weil der auch der beste Freund von Mats war. Aber das war doch überhaupt nicht schlimm! Schließlich war Marcel zwar auch der beste Freund von Illy, aber halt auch der von Mats. Und das störte ihn schließlich auch nicht. Oder etwa doch? Ilkay wurde bewusst, dass er sich den ganzen Tag doch relativ grantig zu Mats gewesen war, sobald er Schmelle auch nur angesehen hatte. Das musste aufhören, ganz sicher! Sie waren doch alle Freunde!
"Okay, verstehe ich. danke Jungs, dass ihr mir das sagt", meinte Illy und lächelte versöhnlich in die Runde.

Er musste innerlich schmunzeln. Wenn das die ganze Wahrheit gewesen wäre, könnte er damit leben. Dann würde er einfach mit Benni reden und das klären. Aber so? Er hatte das Gefühl ihm nie wieder unter die Augen zu treten. Mats warf Marcel einen Blick zu, der ihm sagen sollte, dass er unbedingt mit ihm alleine sprechen wollte. Auch wenn er nicht wusste, ob es diesen Blick überhaupt gab. Er wollte diesen ganzen Kram nicht mehr mit sich herumschleppen. Wenn er es nicht bald jemandem erzählen würde, ging er garantier in die Luft. <er war ja eh an allem Schuld. Der Kuss, das training, die Laune der Mannschaft...

Marcel musste sich ein leichtes Grinsen verkneifen und schüttelte den blonden Schopf. "Wir wissen ja wie zickig du sein kannst, wenn du etwas nicht weißt." Er streckte Ilkay grinsend die Zunge raus.
Das Lächeln des Anderen erleichterte ihn, da er sich Sorgen gemacht hatte, weil auch Ilkay irgendwie das ganze Training über schlechte Laune hatte.
Warum wusste er aber nicht genau. Aber solange er wieder gute Laune hatte war das ja egal.
Mats Blick bekam Marcel mit. Aber wie er es genau deuten sollte wusste der Blonde nicht. Er verstand ihn zwar so gut wie blind, aber alles konnte man eben bei niemanden ablesen.
"Ist alles okay Mats?"

"Ich hab nur Kopfschmerzen. Ich kann doch sicher mal auf eurem Balkon frische Luft schnappen oder?", fragte er und stand bereits auf. Er sah kurz zu Ilkay. Der hatte sich wieder seiner Lektüre zugewahnt. Mats deutete Marcel ihm zu folgen.

Marcel warf dem Deutschtürken einen kurze Blick zu, stand dann aber rasch auf um Mats zu folgen. Anscheinend war es diesem sehr wichtig, dass sie es sofort besprachen.
Er folgte den Lockenkopf zum Balkon und schloss die Tür hinter sich. "Sprech dich aus. Das tut dir bestimmt mal gut, mh?"

Er seufzte. "Das denke ich auch." Mats strich sich durch die Haare. "Also du weißt doch noch worüber wir heute in der Lobby gesprochen haben? Also das mit Benni..."
Mats wurde auf einmal ziemlich nervös und wusste nicht,ob es richtig war mit Marcel zu reden. Klar, er war sein bester Freund, aber Benni eben auch. Vielleicht war es Benni auch so peinlich und er wollte nicht, dass Mats es jemandem erzählte.

Marcel konnte sich denken, dass Mats ihn auf Benedikt ansprechen würde.
Auf was denn auch sonst? Wahrscheinlich, oder eher mit großer Wahrscheinlichkeit, war sein bester Freund heute deshalb so durch den Wind.
"Natürlich. Also ich kann mich noch daran erinnern. Was war denn? Hast du noch mal mit ihm gesprochen?"

"Gesprochen", wiederholte er und schnaubte. Wohl kaum. "Ich bin aufs Zimmer gekommen und da lag Benni mit Jule auf dem Bett, eng aneinander gekuschelt. Ich wollte meine Sachen holen und gehen, aber dann ist Benni wach geworden und wollte, dass wir reden." Er machte eine Pause und atmete tief durch. "Ich wollte das zimmer verlassen, aber er ließ mich nicht und dann endete das ganze in einer Rangelei und das wiederrum endete auf dem Boden. Ich hatte das gleichgweicht verloren und dann...hat er auf mir gelegen und auf einmal war er mir so nah."

"Eng aneinander gekuschelt? In eurem! Zimmer?" Marcel sagte dazu erst mal nichts und nickte. Fuhr sich dabei durch die Haare. "Ja also. Vielleicht war deine Vermutung ja doch die Richtige? Das Benedikt und Julian zusammen sind?"
Die Jungs verwirrten ihn langsam echt. Aber noch mehr verwirrten ihn Mats weitere Worte. Er zog eine Augenbraue in die Höhe. "Und weiter?" Marcel fuhr sich durch das Haar. "Lass mich raten: Ihr habt euch wie in den romantischen Filmen lange in die Augen gesehen und dann geküsst?" Eigentlich sollte das nur ein Scherz von ihn sein.
Marcel nahm einen Schluck Wasser. Sein Hals fühlte sich etwas trocken an.

Mats sah Marcel entgeistert an. Vermutlich sollte der Spruch mit den Liebesfilmen nur ein Scherz sein, aber leider hatte er hier genau ins Schwarze getroffen.
"Ich..also..", er kratzte sich am Hinterkopf. "Ich hab einfach nicht mehr denken können und dann...du weißt schon...hat er sich halt runtergebeugt und mich geküsst oder wir uns..wie auch immer." Jetzt hielt ihn Marcel sicher für verrückt, weil er einen Mann geküsst hatte.

Marcel prustete beinahe sein Getränk aus. "Ihr habt was? Also er dich oder wie? Also ich meine...wenn es dir gefallen hat und ihn, dann ist das ja okay." Er schwieg einige Sekunden lang und räusperte sich leicht.
"Ich muss mich natürlich daran gewöhnen. Es ist eben etwaas Neues weißt du? Aber du weißt noch nicht genau ob es dir gefallen hat, oder wie?" Marcel seufzte leicht als er auf die Uhr sah.
"Wir sollten uns langsam mal auf den Weg zum Speisesaal machen. Reden wir später weiter. Ich will auch nicht immer mittendrin abbrechen, aber naja."
Er wollte gemeinsam mit Mats wieder zurück in das Zimmer. "Nehmen wir Ilkay einfach mit. Schlafen kann er später noch."

"Er hat mich...Ach, egal." Jetzt hielt ihn Schmelle wirklich für verrückt.
"Ja, lass uns erst essen."
tbc: Speisesaal.

cf: Speisesaal

Beinahe schon erleichtert schmiss Ilkay sich auf das große Bett. Das Essen war stimmungsmässig bei ihm eigentlich ganz gut gelaufen, aber trotzdem brauchte er jetzt einfach seine Ruhe. Ruhe war im das wichtigste. Wenn er nicht zwei Stunden am Tag nur für sich allein hatte, wurde er nahezu wahnsinnig. Er schnappte sich sein Notebook und ging zu facebook. Julian Schieber hatte ihm geschrieben. Er war immer noch traurig, dass er nicht nominiert wurde, aber er wünschte Ilkay viel Spaß. Leicht lächelnd schrieb Ilkay zurück, checkte dann auch noch überall sonst seine Nachrichten. Beschloss dann, einen Film zu schauen und auf das Essen zu warten.

"Hey. Bist du wieder müde?" Marcel grinste leicht als er die Tür ihres gemeinsamen Zimmers öffnete und setzte sich auf sein Bett, nachdem er die Tür geschlossen hatte.
"Sag mal weißt du eigentlich was mit Jule los ist? Der ist eben wie vom Stachelschwein gestochen an mir vorbei gelaufen."
Er machte sich etwas Sorgen. Wahrscheinlich hatte das etwas mit Mats und Benedikt zu tun.