Hotelzimmer von Ilkay Gündogan und Marcel Schmelzer

"Mir sind sie auch egal. Und ich mag die Luft auch echt gerne." Er grinste leicht. "Aber ich hätte es auch ohne diese Luft gemerkt." Fragt sich nur wann Marcel diese Gefühle dann realisiert hätte. Er schielte auf die Hände an seinen Schultern und spürte ein leichtes Kribbeln in seiner Magengegend. Trotzdem war der Blonde verwirrt von Ilkays Verhalten, machte aber nichts gegen die Hände an seinen Schultern. "Alles okay? Oder bedrückt dich noch was?"

Ilkay ließ seinen Blick über Marcel wandern, wie der auf die Hände auf seinen Schultern schielte.
"Sicher?", raunte er auf die Aussage Marcels hin, schubste dann gegen seine Schultern, sodass Marcel in die Matratze fiel. Auf Marcels letzte Frage musste er nun echt nicht antworten. Das einzige, was vielleicht gleich drücken würde, wäre seine Hose ... . Ilkay beugte sich zu Marcel herab, platzierte seine Hände neben Marcels Kopf, schaute ihn durchdringend an.

"Sicher." Der Blonde nickte um seine Aussage zu unterstreichen. Er spürte bei diesem Raunen wieder dieses merkwürdige Gefühl in seiner Magengegend. Aber es fühlte sich gut an. Was in diesem Moment vielleicht etwas merkwürdig war. Und plötzlich lag er auf dem Bett und beobachtete Ilkay. Er konnte deutlich spüren, dass sein eigenes Herz schneller schlug und blickte tief in die dunklen Augen. Er versuchte sich zu Ilkay heraufzubeugen, kam aber nicht ganz an diesen ran. "Küss mich!" Er leckte sich über die Lippen und musterte seinen Freund so intensiv wie dieser ihn.

Marcels Aufforderung löste bei Ilkay nun endgültig die Lust aus.
"Hatte ich gerade auch nicht vor, oder so", raunte er, beugte sich dann ganz herab, legte seine Lippen auf die Marcels und küsste ihn.

"Mmmm gut so." Nuschelte Marcel. Er schloss seine Augen und seufzte zufrieden auf als er Ilkays Lippen endlich auf seinen spürte. Dabei legten sich seine Hände auf seine Seiten ab und strichen leicht über diese. Wenn er ehrlich war, hatte er seinen Freund schon ein wenig "vermisst". Gestern hatte er ihn viel zu wenig zu Gesicht bekommen und heute eigentlich auch.

Wohlwollend registrierte Ilkay das Gefallen Marcels an dem Kuss, lies als Gegenreaktion seine Hand an die Seite des Blonden herabgleiten, küsste ihn dabei weiter. Er wusste noch nicht, worauf das jetzt hinauslaufen würde und beschloss, sich einfach mal treiben zu lassen. Es gefiel ihnen beide ja gazn eindeutig.

Er musterte Ilkays Hände und lächelte leicht. Es war schön ihn endlich wieder für sich zu haben. Und mit niemand Anderen teilen zu müssen. Er küsste den Dunkelhaarigen noch etwas und lehnte mit seiner Stirn gegen Ilkays. "Ist es kitschig, wenn ich dir sage, dass ich dich gestern ein bisschen vermisst habe?" Er grinste den Jüngeren verlegen an.

Verträumt lächelte Ilkay Marcel an, als dieser seine Stirn an seine lehnte.
"Nein, kein bisschen. Und selbst wenn ... ich verstehe es ja", murmelte er leise, hauchte Marcel einen weiteren Kuss auf. Es war schön, endlich wieder diese Zweisamkeit zu spüren und ausleben zu können, so schön, dass Ilkay der ganze Trubel um diesen Höger und auch um René ausblenden konnte.

Marcel lächelte zufrieden. Eine wohlige Wärme machte sich in seinem Magen breit, ausgelöst durch das verträumte Lächeln, dass ihm galt. Er lehnte sich noch ein wenig in den Kuss. Dabei strich er mit einer Hand weiter über seine Seite, die Andere legte er auf Ilkays Hand. "Mmm. Und was machen wir jetzt?" Er überließ seinem Freund jetzt gerne die Entscheidung. Falls es diesem noch schlecht ging wegen den Geschehnissen am Meer und wegen René, dann wollte er, dass es ihm wieder besser ging.

cf: Hotelzimmer von Mats und Benni

Warum er gerade vor Marcel und Ilkays Zimmertür stand, wusste Holger selbst nicht so genau. Er fand nur, dass man sich mit dem blonden Dortmunder sehr gut unterhalten konnte und sich so etwas wie eine Freundschaft zwischen ihnen entwickelt hatte. Warum also nicht bei ihm mal nachfragen?
Aufgeregt fuhr er sich durch sein Haar und wartete auf eine Reaktion. Hoffentlich waren die beiden, oder wenigstens einer von beiden da.
Dass er mittlerweile etwas bleicher geworden war, sah man ihm sicher an. Aber er musste wissen, was da vorgefallen war.
Seufzend lehnte er sich gegen die Tür, schaffte es irgendwie die Klinke zu berühren, die sich so nach unten drückte und die nicht abgeschlossene Tür in Bewegung setzte. Es verging keine weitere Sekunde, da taumelte Holger auch schon ins Zimmer und sah mit geweiteten Augen auf das sich küssende Pärchen. „Oh...ich wollte... nicht stören“, war alles was er in dem Moment herausbrauchte. Eigentlich hatte er vor hinzuzufügen, dass er froh war, dass es anscheinend doch noch „Lebende“ gab, aber das wäre peinlich geworden. Vielleicht war die ganze Sache ja ganz harmlos.

Marcel war ziemlich abgelenkt, die "Schuld" lag bei Ilkay, so, dass er angangs gar nicht bemerkt hatte wie Holger das Zimmer betrat. Als er plötzlich die Stimme hörte, blieb ihm das Herz stehen. Marcel war so geschockt, dass er die Stimme nicht seinem Besitzer zuordnen konnte. Er rutschte schnell von Ilkay herunter. Schade... Marcel atmete tief durch. Das könnte jetzt scheisse ausgehen...Sehr scheisse... Hätte er doch lieber abgeschlossen... Er drehte sich um und sah Holger vor sich. Kurz ging ihm durch den Kopf, dass er "Es ist nicht das wonach es aussieht." sagen könnte. Aber das wäre einfach richtig dämlich und es erinnerte ihn an die ganzen schlechten Filmen. Und irgendwie dachte er, dass es beleidigend gegenüber Ilkay sein könnte. Er sah Holger an und ein Marcel fühlte sich zumindes ein klein wenig erleichtert. Wieso das wusste er selbst nicht... "H-hey." Er musterte Holger und räusperte sich leicht. Sein Hals fühlte sich trocken an. "Du siehst so...durcheinander aus...Sehen wir so schlimm aus?" Er versuchte es mit einem kleinen "Scherz" um seine Nervosität zu verbergen.

Dass es den beiden schrecklich unangenehm war, sah man ihnen an. Konnte man ihnen auch nicht verdenken, aber Holger wusste beziehungsweise, er ahnte sowieso schon, dass zwischen den beiden was laufen könnte, daher war er wegen des Anblicks nicht sonderlich überrascht oder schockiert. Holger winkte ab: „Nein, wegen euch nicht... ist doch schön, wenn ihr euch... so mögt.“ Besser konnte er sich gerade nicht ausdrücken, zu viel spukte ihm im Kopf rum. Sich reichlich unbehaglich fühlend lehnte er sich gegen die Wand, sah hilflos von Ilkay zu Marcel. Wie sollte er das was er gesehen hatte beschreiben?
„Seid ihr vor einigen Minuten... in Mats' und Bennis Zimmer gewesen?“ Da dass Blut noch recht "frisch" aussah, konnte es noch nicht allzulange her sein.

Marcel fiel ein Steim vom Herzen. Er konnte sich zwar vorstellen, dass Holger sicherlich nichts dagegen hatte, weil er sich sicher war, dass dieser nichts gegen "Schwule" hatte. Oft genug hatte Marcel mit dem Blonden über Thomas gesprochen und verstand Holgers Probleme bei dieser Sache. Auch, wenn viele der Jungs wohl dachten, dass er schwulenfeindlich war. Die Frage des Blonden ließ ihn dann aber stocken. "Hm? Nein. Was war denn?" Er schüttelte lachend den Kopf. "Hatten die Jungs Spaß, mh?" Holger würde schon nicht direkt an die Art von "Spaß" denken die Marcel durch den Kopf ging. Dieser wusste ja noch nicht davon, dass Benni und Jule ausseinander waren.

Marcel lachte, weswegen auch Holger kurz schmunzelte. So abstrakt die Situation auch war. „Spaß hatten sie vermutlich auch, bevor... also...“ Holger setzte 'Spaß' bewusst in Anführungsstriche, ehe er angestrengt den Kopf in den Nacken legte und einen kurzen Moment schweigend die Decke betrachtete. „Im Badezimmer der beiden ist alles voller Blut... und Scherben“, berichtete Holger, schluckte schwer und blickte wieder zu den Dortmundern, verzog dabei keine Miene.

Der Blonde hatte eben noch gelacht, hatte seinen Spaß bei der Vorstellung was Benni und Jule wieder getrieben hatten. Aber das Grinsen verschwand sehr schnell aus sein Gesicht und machte einem geschockten Gesichtsausdruck platz. "Glas und Blut?" Was sollte das denn jetzt? Das war bestimmt nicht... Also auf sowas standen die Beiden doch sicherlich nicht, also musste es schon etwas Ernstes sein. Der Blonde griff automatisch nach der Hand seines Freundes und drückte diese, wahrscheinlich etwas zu fest. "Weißt du... von wem?"

Rasch schüttelte Holger den Kopf. Das war es gerade, was er sich am meisten fragte. Von wem stammte so viel Blut?
„Keine Ahnung. Die Zimmertür stand einfach offen und … das war echt 'ne Menge Blut.“ Holger erkannte, dass Marcel nach Ilkays Hand gegriffen hatte und dachte deshalb sofort an Philipp. Wenn er ihm das jetzt erzählen würde, würde dieser doch sofort aufspringen. Und am Ende ging es dem Kapitän noch schlechter.
„Phil hat mir noch erzählt, dass er laute Stimmen auf dem Flur gehört hat. Da es ihm keine Ruhe gelassen hat, hab ich nachgesehen... wer denkt denn da auch an sowas...“, erzählte Holger in einer monotonen Stimmlage. Warum auch immer er das sagte, tat ja eigentlich nichts zur Sache ob man Stimmen hörte oder sonst was. Holger war verwirrt, aufgewühlt und wusste nicht was er tun sollte. Und wenn er sich die Dortmunder so ansah, waren die genauso ratlos.

"Danke das du bescheid gesagt hast." Der Blonde hoffte, dass es sich schlimmer anhörte als es in Wirklichkeit war. Aber das konnte er sich ehrlich gesagt nicht vorstellen. Und wenn er Holger weiter so zuhörte, dann kam er sich verdammt schuldig vor. Am liebsten hätte er jetzt rumgeheult und in sein Bett verkrochen, oder sich selbst die ganze Schuld gegeben und in das Bett verkrochen... Der Dortmunder wusste aber, dass dies überhaupt nichts brachte. Was auch immer los war, es würde sich nicht bessern, wenn er sich wie ein Angsthase verkroch. Aber sich die Schuld geben, still und heimlich, konnte er dennoch, auch, wenn er nicht darüber sprach. Das war wohl in Ordnung, fand er. Hauptsache er handelte eben, anstatt hier sitzen zu bleiben. "Danke." Wiederholte er und fuhr sich mit der Hand durch das blonde Haar. "Und das mt Phil stimmt. Man denkt wohl erst, dass man "Geister hört...."

Holger nickte, hatte er Philipp doch zuerst auch nicht so recht glauben wollen. „Ich geh jetzt erstmal wieder zu Phil“, sagte er, damit die beiden wussten, wo sie ihn finden konnten.
Doch er beschloss erstmal darüber zu schweigen. Es war für den Kapitän einfach besser, wenn er es noch nicht wusste. Erst ausruhen, dann wieder ins Chaos stürzen. War besser als andersrum, fand Holger. „Wenn ihr was rausfindet, schreibt ihr mir?“, stellte er die Frage in den Raum und wartete ein Nicken ab.
„Ich muss mich bedanken, dass ihr mich nicht gleich rausgeworfen habt...“, murmelte er, lächelte wenig überzeugend und schenkte den Dortmundern noch einen dankbaren Blick. Ilkay wirkte, wenn man genauer hinsah gefasster als Marcel, der sich nervös über seine Haare fuhr. Mit ungutem Gefühl machte er sich auf den Weg zurück zu Philipp.

tbc: Hotelzimmer von Philipp und Julian

Und so schnell endet das Fliegen und man gerät ins Fallen. Wo eben noch die weichen Lippen Marcels waren, sind nun Nadelstiche, Angst und Verwirrung. Blut? Rotes Blut? Ilkay sieht nicht, hört nicht, wie Marcel mit Holger redet, er schaut nur auf die Hand, die seine umklammert, viel zu fest, aber er merkt es nicht. Die Welt ist dumpf.
Die Frage, die Angst davor, dass Holger etwas gegen sie beide haben könnte, kam gar nicht erst auf. Er sagte nichts. Ilkay horchte nur. Ohne zu hören. Ilkay zuckte zusammen, als die Tür zufiel und Holger weg war. Hatte er gar nicht mitbekommen. Die Hand klammerte sich immer noch um seine. Er sah auf.
"Blut?" Seine Stimme war ebenso dumpf wie alles andere. Seine Augen mussten Schrecken sein, Verzweiflung, vielleicht waren sie auch nur leer.

Marcel bekam gar nicht richtig mit, dass Holger den Raum verlassen hatte. Jedenfalls war dieser bereits weg, als er aufsah und seine Augen nervös durch das Zimmer huschten. Er bekam diese Worte nicht mehr aus den Ohren und vor allem aus dem Gedächtnis. Blut...Scherben...und wahrscheinlich war etwas mit Jule, Benni oder Mats. Oder war jemand Anderes dort gewesen? Er wusste es nicht. Mats war lange nicht mehr in dem Zimmer gewesen, soweit konnte er noch klar denken. Marcel hörte die monotone Stimme seines Freundes und sah zu ihm herüber. Am liebsten hätte er ihm gesagt, dass sicherlich alles okay sei, aber das wäre doch glatt gelogen... Zumindest wusste er selbst nicht was genau war. „Ja.“ Erwiderte der Blonde schließlich und zog nervös an seiner Strähne. „Ich...Wir sollten uns durchfragen...was los ist? Holger wusste auch nicht mehr, als von... Blut und Scherben im Badezimmer.“

"Oh." Das war alles was Ilkay sagen konnte. Im Badezimmer von dem ursprünglichen Zimmer Höwedes/Hummels. Wenn Mats, der nun echt ein guter Freund Ilkays war, etwas zugestoßen war? Tot war? Und dasselbe über Julian und Benni? Die beiden hatte er in den wenigen Tagen lieb gewonnen, sie waren sozusagen Mitverschwörer geworden. Und jetzt sollte irgendwem von diesen Dreien etwas zugestoßen sein? Unvorstellbar. Horror.
"Sollten wir." Für mehr reichte seine Stimme nicht. Für mehr reichten seine Kräfte auch nicht. Kein Aufstehen, kein tröstendes Irgendwas zu seinem Freund. Nur warten, ob der etwas machen würde.

Marcel spürte wie angespannt sein Freund war. Am liebsten hätte er ihm diese Anspannung weggenommen. Aber er wusste nicht wie er das schaffen sollte. Und ihm ging es ja selbst auch nicht besser. Aber er wollte irgendwas machen. Ilkay ging es ja schon nach dem Ereignis am Wasserfall so schlecht. Er drückte seine Hand und gab dem Deutschtürken einen Kuss auf die Wange. „Ja.“ Fing er schließlich auf Ilkays Aussage hin an. „Sollen...wir SMS an die Anderen schreiben? Oder...“ Er wollte sich nicht vorstellen, dass jemand von seinen Freunden tot sein konnte. Vielleicht war ja jemand im Krankenhaus...Hauptsache nicht auf dem Friedhof...

Marcels beruhigend wirkender Kuss auf seine Wange beruhigte Ilkay nicht im geringsten.
"Marcel ...", seufzte er, doch klang es mehr wie ein Krächzen. Eine SMS schreiben? Und an wen?
"Mach ma." Er selber würde nun keine schreiben können. Zu unsicher war er in dem, was gerade geschah, in dem, was er fühlte. Sollte Marcel das machen. Der wirkte ... gefasster.

„Okay.“ Marcel schnappte sich sein Handy und schrieb mit zittrigen Fingern eine SMS. Er hoffte, dass wenigstens einer der Beiden seine SMS beantworten würde und auch...verstehen. Er war so aufgeregt, dass ihm sämtliche Tippfehler unterliefen. Danach steckte der Blonde das Handy aber erst mal weg. Jetzt hieß es wohl abwarten. Jedenfalls brachte es nichts, wenn er jetzt durch das Hotel lief und nach einer Antwort suchte. Am Ende würde er alle nur bekloppt machen. Er wusste erst nicht genau, was er danach machen sollte. Marcel zog Ilkay zu sich und legte seine Arme um diesen. Um ihm Kraft zu geben. Oder wohl eher um sich selbst Kraft zu geben, geben zu lassen.