Was lange währt, wird endlich gut

Emilia hatte es sich schwerer vorgestellt, einen Maxicosi zu finden. Aber dieser war wirklich perfekt. Hatte ein Tüv-Siegel, eine hohe Sicherheitsstufe und passte zum Zwillingswagen. Jetzt musste es nur noch einen passenden Aufsatz geben.
Sie lächelte Mario an und umarmte ihn. "Ja, aber jetzt lass uns mal, nach diesen Aufsätzen gucken.", sagte sie und löste sich wieder von ihm.

Emy löste sich schnell wieder von ihm. Aber sie hatte schon recht, sie sollten sich beeilen. Er ging zu den Kinderwagenaufsätzen und holte verschiedene aus dem Regal, um sie am Kinderwagen auszuprobieren. Plötzlich patschte Sophie auf den Aufsatz. "Papi?", sie patschte immer wieder darauf. Mario lächelte breit und strich ihr leicht über den Kopf. "Das ist für euren kleinen Bruder", erklärte er und sah grinsend zu Emy.

Emilia grinste, als Sophie unbedingt wissen wollte, was Mario da machte. Auch Finn begann jetzt zu Quengeln. Deshalb ging Emilia zu dem Kleinen und nahm ihn auf den Arm. Noch ging das, aber nicht mehr lange.
Finn sah sich mit großen Augen um. "Rein will.", sagte er und zeigte auf den Maxicosi, der neben Emilia auf dem Boden stand.

Der Aufsatz passte sowohl unter den Maxicosi als auch auf den Kinderwagen. Skeptisch sah er, wie Emy Finn hochhob. Eigentlich sollte die das nicht mehr, aber sie tat es trotzdem immer wieder. Als Finn in den Sitz wollte, schüttelte er lachend den Kopf. "Ihr seid doch schon viel zu groß dafür", erklärte er.

Finn sah seinen Papi böse an. "Will aba.", beschwerte er sich und in seinen Augen sammelten sich schon die ersten Tränchen. Emilia überlegte, wie sie ihn ablenken konnte. Sie sah sich um und entdeckte ein Spielzeugauto. "Guck mal Finn da drüben.", sagte sie und lief mit dem Kleinen zu dem Regal. Er sah erst skeptisch in die Richtung, in die sie liefen, doch dann begannen seine Augen zu strahlen.

Mario überlegte schon, wie er den Kleinen ablenken konnte, doch Emy war schneller. Sie lief mit ihm zu einem Auto und Finn begann sofort mit dem Auto durch den halben Laden zu rennen. Emy natürlich hinterher. Sophie sah erst staunend hinter ihnen her und sah dann Mario mit großen Augen an. "Auuuuch", jammerte sie und Mario fasste sie kurzerhand an die Hand und zog sie zu den Puppen. Doch auch das machte sie nicht zufrieden. Seufzend nahm er sie auf den Arm und suchte krampfhaft nach etwas, das ihr gefiel.

Emilia hatte Finn runter gelassen und dieser war gleich mit dem Auto davon gelaufen. Sie lief ihm lachend hinterher. "Finn warte mal.", sagte sie lachend, als sie ihn wieder erwischt hatte.
Sie setzte sich auf einen Stuhl und nahm Finn auf den Schoß. "Möchtest du das haben?", fragte sie ihn lächelnd und der Kleine nickte wie wild.

Mario ging mit seiner Tochter weiter durch den Laden und irgendwann kamen sie zu der Diddle-Abteilung. Bevor Mario reagieren konnte, war Sophie schon losgerannt und drückte eine kleine Maus an sich. Unwillkürlich musste er schmunzeln. Das hatte es zu seiner Zeit schon gegeben. Und immer noch liebten die Kleinen diese Maus. "Na komm. Bring sie mit", lachte er und nahm Sophie und die Maus auf den Arm. Zusammen gingen sie zurück zum Kinderwagen.

Emilia lächelte und stand wieder auf. Sie nahm Finn auf den Arm und lief mit ihm zu Mario und Sophie. Dort setzte sie ihn in den Kinderwagen und sah, dass ihre Tochter ein Kuscheltier im Arm hatte. Sie lächelte Mario an und lief direkt auf ihn zu.
"Dann haben wir jetzt den Aufsatz und den Maxicosi. Fehlt nur noch das Gestell zum Schieben.", erklärte sie und umarmte ihren Verlobten.

Mario lächelte und schnappte sich den Kinderwagen, in dem die Zwillinge zufrieden mit ihren neuen Spielsachen spielten. Er ging zu dem Regal und holte ein verpacktes Gestell heraus, um die Schilder besser lesen zu können. Dann hielt er es Emy unter die Nase. "Ist das in Ordnung? Laut Beschreibung müsste es zu dem Maxicosi passen."

Emilia sag sich das Gestell genauer an. "Meinst du, wir können es auch noch auspacken? Ich würde es gerne hier mal aufbauen, damit ich es mit genauer ansehen kann."
Sie nahm Mario das Gestell aus der Hand und sah sich dann nach einer Verkäuferin um. So einfach auspacken, ohne gefragt zu haben, wollte sie nicht.

Da gerade keine Verkäuferin in der Nähe war, ging Mario los und holte eine. "Keine Zeit", hatte sie erst gebrummelt, als Mario sie von hinten angesprochen hatte. Dann hatte sie sich umgedreht und sah ihn mit strahlenden Augen an. "Aber natürlich dürfen sie das Gestell ansehen. Ich begleite sie eben und zeige Ihnen die Einstellungen." Mario verdrehte die Augen und lief hinter ihr her. Manchmal wollte er einfach nur normal sein.

Mit einer fast schon ungesund lächelnden Verkäuferin kam Mario wieder zu Emilia. Diese verdrehte innerlich schon die Augen. Sie wusste, dass die Verkäuferin jetzt entweder Mario anbaggern würde oder sie machte einen auf "best friends" mit ihr. So lief das immer ab, wenn eine junge Dame so übertrieben lächelte.

Mario lachte in sich hinein, als er Emy sah. Tja das kam davon, wenn man etwas mit einem bekannten Fußballprofi anfing. Die Verkäuferin schnappte sich das Gestell aus Emys Hand und ging wieder zu Mario. Sie packte es aus und schien merkwürdigerweise ein Problem beim Aufstellen zu haben. "Können... können Sie mir bitte kurz helfen?", fragte sie dann mit blinzelnden Augen. Mario grinste nur vor sich hin und packte mit an. "Aber selbstverständlich doch", antwortete er mit zuckersüßer Stimme, sah gleichzeitig aber zu seiner Verlobten und schickte ihr einen Luftkuss.

Emilia verdrehte dann doch die Augen. Hatte sie es doch gewusst. Die Verkäuferin baggerte Mario ziemlich eindeutig an und das obwohl Emilia dabei war.
Mario war mit seiner schwangeren Freundin und seinen beiden Kindern einkaufen und wurde trotzdem noch angebaggert. Emilia musste aufgrund der Dreistigkeit fast schon lachen. Dass Mario darauf einging ließ sie erst recht lachen. Sie vertraute ihm und wusste, dass er niemals etwas mit einer anderen anfangen würde. Deshalb ließ sie ihn einfach mal machen und sah sich das Ganze aus der Ferne an.

Emy lachte und Mario kicherte innerlich mit. Sie wusste, dass er niemals eine andere Frau auch nur zweideutig ansehen würde, geschweige denn eine Affäre haben würde. Dafür liebte er sie viel zu sehr. Dennoch machte es ihm irgendwie Spaß, wenn andere Frauen mit ihm flirten wollten. Ein wenig brauchte er das dann doch für sein Ego. Bei dem Versuch das Gestell zu klappen, stand die Verkäuferin auf einem hinter ihm und wollte ihre Hände auf seine legen, doch das wurde ihm dann doch zu viel. "Ich schaff das schon allein", sagte Mario bissig und schob sie weg. Dann ging er damit zu Emy und stellte es vor sie auf den Boden. "Sieht doch gut aus oder?", fragte er sie und legte demonstrativ einen Arm um ihre Schulter.

Irgendwann wurde es Mario dann doch ein bisschen zu viel. Emilia sah sich das Ganze weiterhin grinsend an. Als er dann auf sie zu kam, lächelte sie liebevoll und umarmte ihn. "Hey Schatz, mach dir nichts draus.", flüsterte sie ihm ins Ohr bevor sie ihm einen Kuss auf die Wange gab.
"Der Wagen sieht gut aus.", sagte Emilia und sah sich das Gestell mit dem Maxicosi darauf nochmal genauer an. Dann wand sie sich an die Verkäuferin. "Entschuldigen Sie bitte, können Sie uns noch so ein Dach geben?"

Mario grinste und drückte ihr ebenfalls einen Kuss auf die Wange. Sie war aber genauso dreist und frage die Verkäuferin auch noch demonstrativ nach dem Dach fürs Maxicosi. Mario packte hingegen das Gestell schon wieder zusammen und steckte es in die Tüte. Dann setzte er sich auf einen kleinen Hocker und wartete darauf, dass die Verkäuferin ihnen das Dach bringen würde.

Die Verkäuferin sah Emilia etwas perplex an, nickte dann aber. Sie lief zu einem Regal und holte 3 verschiedene Dächer. Es waren 3 verschiedene Modelle, eines nur für den Sonnenschutz, eines auch gegen Wind und eines gegen Regen, Wind und Sonne. Emilia musste nicht lange überlegen. Da der Maxicosi auch auf den Kinderwagen kam, musste das dach Wasserdicht sein.

Mario nickte sofort das Dach ab und strich Sophie beruhigend über den Kopf, da sie bereits wieder quengelte. "Schatz... Wir müssen langsam. Ich glaub, dass die Kleinen langsam müde werden..." Er packte alle ausgesuchten Sachen auf den Einkaufswagen und sah sie bittend an. "Oder wollen wir noch was? Dann sollten wir vielleicht morgen noch einmal fahren oder? Sonst wird es dir und den Kleinen doch zu viel..." Er wollte nicht, dass es ihnen zu viel wurde.

Emilia sah kurz zu den Zwillingen und nickte dann. "Ja lass uns gehen. Wir können mit den beiden ja später noch auf den Spielplatz oder so.", sagte Emilia und schob den Kinderwagen in Richtung Kasse. Mario hatte den Einkaufswagen und konnte dann zahlen.

Mario schob den Einkaufswagen und bezahlte an der Kasse schließlich mit seiner Kreditkarte. Warum waren diese Babysachen alle nur so gottverdammt teuer?, dachte er sich und ging dann neben Emy her zum Auto. Natürlich wollte sie wieder die Kinder ins Auto setzen, weshalb er den Maxicosi und alles ins Auto schleppte. Schwer waren die Dinger noch dazu. Aber wenigstens war er ein starker Mann und konnte das schleppen.

Während Mario bezahlte, ging Emilia schon mal mut den Kindern nach draußen, da diese inzwischen ziemlich quengelten. Langsam lief sie zum Auto.
Als sie dort war, kam Mario auch schon an. Emilia hob erst Finn und dann Sophie aus dem Wagen und setzte sie in ihre Sitze. Danach klappte sie den Wagen zusammen und stellte ihn Mario hin.

Es war wieder so weit. Das Spiel, das für seine Familie so enorm wichtig war. Der BVB spielte in Bremen. Mario saß im Hotel und knetete seine Hände. Er hatte im Moment Auswärtsspiele. So lange von Emy und seinem Kleinen getrennt zu sein, machte ihn fast wahnsinnig. Am liebsten würde er hinfahren und sie in den Arm nehmen. Aber Felix war bei ihr. Und er musste immerhin hier arbeiten.
"Geht es euch beiden gut? Und drückt ihr mir gleich die Daumen? Ich liebe euch :-*" Schnell drückte er auf absenden, bevor Marco das Zimmer aufschloss und ihn an der Jacke packte. "Komm endlich Alter... wir müssen jetzt Werder schlagen", meinte er grinsend und zerrte ihn einfach mit sich. So saß er urplötzlich im Bus auf dem Weg ins Weserstadion. Das für ihn immer etwas besonderes sein würde. Sehnsüchtig dachte er an Emy und ihre Verlobung hier, sodass er unwillkürlich auf sein Handy blickte.

Emilia war mit Lisa noch bei ihr und Felix zu Hause. Die beiden Frauen würden gleich in Richtung Stadion losgehen. Mario gegen Felix. Das für sie schwierigste Spiel, bei dem sie nicht wusste, für wen sie war. Die Zwillinge waren bei Manus Eltern und somit gut aufgehoben.
Kurz bevor die beiden Frauen los wollten, bekam Emilia eine SMS. Sie grinste und antwortete schnell. "Hey du, ja wir freuen uns schon auf das Spiel Leon drückt dir sicher die Daumen, aber ich bin wie immer total hin und her gerissen. Ich dich auch :-*"