Was lange währt, wird endlich gut

Mario drehte sich auf seinem Sitz und rutschte ein wenig näher an seine Verlobte. Er war mehr als überglücklich, dass es dem Kleinen wohl sehr gut ging. Erklären konnte sich selbst die Ärztin nicht, was mit Leon losgewesen war, aber da alles in Ordnung war, war es egal. "Ich liebe dich doch auch", flüsterte er und gab ihr einen kurzen Kuss. Dabei musste er sich schon arg anstrengen, dass er richtig an sie herankam. "Ich glaub der Kleine wächst jeden Tag mehr oder?", fragte er grinsend, bis er eine Hand auf ihren Bauch legte.

Emilia grinste Mario an. "Das kann gut sein, zumindest hab ich das Gefühl, dass mein Bauch von Tag zu Tag wächst.", sagte sie und legte ihre Hand auf seine.
"Und damit der Kleine auch ein Zimmer hat, wenn er auf die Welt kommt, lass uns aussteigen.", sagte sie grinsend, gab Mario noch einen Kuss und öffnete die Autotüre. Sie stieg mühsam aus und wartete dann auf ihren Verlobten.

Mario wollte ihr noch aus dem Auto helfen, doch sie war trotz ihres Bauches schneller. "Mensch ich helf dir doch", grummelte er und legte einen Arm um ihre Schultern. Er hatte wirklich Angst davor, dass sie sich eines Tages verletzen würde bei ihren Verrenkungen. Liebevoll schob er sie vorwärts und holte ihnen dann einen Einkaufswagen.

Emilia verdrehte die Augen. "Mario ich bin schwanger nicht krank oder sowas und Aussteigen hab ich mit dem Zwillingsbauch auch geschafft, dann werde ich es jetzt auch schaffen.", sagte sie und streckte Mario die Zunge raus.
Sie lief neben ihm her und fand schon am Eingang ganz viele tolle Sachen, doch sie wollte sich noch zurück halten. Sie wusste, dass sie eh viel zu viel einkaufen würden, was sie nicht brauchten.

Mario grummelte ein wenig, doch er wusste genauso, wie sie auch, dass er nur das beste für sie wollte. "Schatz", flüsterte er ihr ins Ohr und strich ihr zärtlich über den Rücken. "Ich will dich doch nicht bloßstellen. Ich mach mir nur Sorgen um euch beide." Dann blieb er plötzlich stehen, als er einen kleinen Pandabären sah. Er nahm ihn in die Hand und legte ihn Emy auf den Bauch. "Der ist soooo süß", schwärmte er und sah sie mit seinen braunen Rehaugen an.

Emilia lächelte Mario an. "Ja das weiß ich, aber du musst nicht übervorsichtig sein, Schatz. Beide Schwangerschaften waren beziehungsweise sind nicht normal verlaufen, aber krank bin ich trotzdem nicht. Ich sag dir schon, wenns zu viel wird, oder du mir helfen sollst."
Emilia sah auf den Bär auf ihrem Bauch. Sie begann zu grinsen. "Du willst den doch nur kaufen, damit du ihn mit ins Bett nehmen kannst.", sagte sie und streckte ihm die Zunge raus. Trotzdem nahm sie den Panda und legte ihn in den Wagen.

Mario grummelte weiter. "Aber wenn dann doch was passiert, dann fühl ich mich schuldig. Ich hab immer Angst. Und wir müssen beide gemeinsam auf dich und auf Leon aufpassen. Denn da wissen wir nicht, was passieren kann." Als sie ihm noch die Zunge heraussteckte, musste er schmunzeln. "Ich habe ein anderes Kuscheltier. Ein lebendiges. Das läuft übrigens gerade neben mir und ist noch viiiiiiel süßer und kuscheliger, als der Panda. Aber da der Kleine nachts in seinem Bettchen liegen wird, brauch er einen Ersatz."

Emilia nahm Marios Hand und drückte sie. "Es passiert nichts. Mir geht's gut und Leon auch. Hat die Ärztin doch grad gesagt." Sie lächelte Mario an.
"Du bist so süß.", sagte Emilia lächelnd und gab Mario einen Kuss auf die Wange. "Dann bekommt der Kleine ein Panda und du hast mich." Sie lächelte glücklich.

Mario grinste. "Das ist doch wohl ein guter Deal oder was meinst du?" Schnell drückte er ihr einen Kuss auf die Lippen und zog sie dann weiter. Gezielt steuerte er sie in die Kinderzimmerabteilung, ein kleines Bettchen musste her. "Ich möchte ein Bettchen mit Himmel", schnurrte er und zog sie an sich.

Emilia grinste und erwiderte Mario Kuss. "Ich bezweifle, dass Leon das so toll finden wird, aber ok." Sie lachte und ließ sich von Mario mitziehen.
"Du möchtest eins, oder soll Leon eins bekommen?", fragte Emilia ihren Verlobten lachend. Sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

Mario schob sie grummelnd von sich und setzte sich auf einen Hocker, der gegenüber von dem Bettchen stand. "Wenn du mich ärgerst, musst du wohl das Bett allein aussuchen", knurrte er ein bisschen sauer. "Ich hab irgendwo gelesen, dass so Himmel gut sind für Kinder. Aber wenn du es nicht magst, zeig mir doch was anderes." Sein Ärger war meist schnell wieder verflogen, deshalb wünschte er sich in diesem Moment eine Umarmung von ihr.

Emilia grinste nur, als Mario beleidigt war. "Gut dann suche ich es eben alleine aus und ich hab nie gesagt, dass ich keinen Himmel für den Kleinen will. Sophie und Finn haben auch welche, dann bekommt Leon auch einen.", sagte sie und sah sich weiter um. Sie wollte aber keinen so kitschigen mit Bärchen oder sowas. Finn und Sophie hatten einfach einen Sternenhimmel und so einen ähnlichen wollte sie für Leon auch.

Sie merkte wohl nicht, was er gerade brauchte, denn sie grinste nur und ging davon. Traurig stand Mario auf und ging zu einem Kinderbettchen, mit einem Himmel. Doch das alles gefiel ihm nicht. Bärchen, Mickey Maus, Teletubbies, das alles sah er nicht als Himmelbettchen für seinen Sohn. Da kam ihm auch schon eine Idee. Er würde Stoff organisieren und einen Himmel schneidern lassen. Wenn Emy es denn erlauben würde. Er suchte sich durch die Abteilung und legte sein Kinn auf ihrer Schulter ab. "Ich organisiere Leon einen Himmel ja?"

Emilia stand vor einem Bettchen mit einem Blauen Himmel mit weißen Wolken und Flugzeugen darauf. Der Himmel gefiel ihr ganz gut. Gerade, als sie sich nach Mario umsehen wollte legte er sein Kinn auf ihre Schulter. Emilia lächelte, nahm Marios Hand und drückte sie. "Wie du organisierst einen?", fragte sie ein bisschen verwirrt. "Ich finde den hier eigentlich ganz schön. Er ist nicht kitschig, aber trotzdem Kindlich."

"Ich suche Stoff aus und dann lasse ich einen Himmel nähen", meinte er lächelnd. "Ich habe nämlich schon eine Idee für Stoff. Aber wenn du diesen hier gerne magst, dann können wir auch den nehmen. Ich hatte nur an einen ganz besonderen gedacht." Er schmunzelte ein wenig und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Wollen wir vielleicht erstmal ein kleines Bettchen aussuchen und dann können wir immer noch über den Himmel nachdenken."

Emilia drehte sich in Marios Armen. "Was hast du dir denn Besonderes gedacht?", fragte sie neugierig. Sie wollte unbedingt wissen, was er sich überlegt hatte und um ehrlich zu sein es auch absegnen. Sie traute Mario nämlich durchaus zu, dass er Leon einen BVB-Himmel machen wollte und da hatte sie eindeutig etwas dagegen. Sie stand hinter Mario, jedes Mal, wenn er spielte, aber BVB-Fan war sie dadurch eigentlich nicht geworden. Würde ihr Verlobter dort nicht spielen, wäre ihr der Verein wahrscheinlich nicht mehr wirklich wichtig.

"Du bist vielleicht neugierig", meinte er grinsend und strich ihr über die Wange. "Vertraust du mir etwa nicht?" Er sah ihr in die Augen und wusste im selben Moment, dass sie das nicht erlauben würde. "Okay", sagte er und ging von ihr weg. "Wir nehmen das mit dem Flugzeugen. Du würdest es eh nicht erlauben und bevor wir wieder anfangen zu streiten, nehmen wir das blaue. Ist schon in Ordnung." Er schnappte sich den Himmel und warf es neben den Panda in den Kinderwagen. Er wollte nicht schon wieder wegen Fußball mit Emy streiten.

Emilia sah Mario jetzt total verwirrt an. "Hä? Ich will doch nur wissen, was du dir überlegt hast. Woher willst du denn wissen, dass ich das nicht will?" War sie so berechenbar? Sollte sie vielleicht Mario auch ein bisschen mehr vertrauen? Er würde ja nichts machen, was dem Kleinen schaden würde.
In Emilias Augen sammelten sich Tränen. Seit sie schwanger war, war sie noch emotionaler als sonst schon. "Es tut mir leid Mario. Ich... ich sollte dir mehr vertrauen.", schniefte sie leise und lehnte sich dann hilfesuchend an ihn.

Mario drückte sie an sich und presste ihren Kopf an seine Schulter. "Heeey", flüsterte er beruhigend in ihr Ohr. Als eine Verkäuferin vorbei kam und sie kritisch beobachtete, sah er nur entschuldigend zu Emys Bauch und die Frau grinste und verschwand kurze Zeit später. "In die Mitte kommt sein Name. Blauer Stoff, einfach weil er ein Junge wird. Und an den Seiten teilt sich der Stoff. Ein Teil wird gelb mit Emma drauf. Und der andere Teil wird grün. Mit Werder drauf. Damit unsere beiden Vereine vereint sind." Unsicher strich er ihr über den Rücken. "Aber ich weiß, dass es ne doofe Idee ist. War gerade nur ein spontaner Gedanke... Wir nehmen das mit den Flugzeugen, wenn du magst."

Emilia klammerte sich an Mario. Als er fertig erklärt hatte löste sie sich ein bisschen von Mario. "Ich will nicht, dass da blau mit dabei ist. Ich mag das nicht, wenn Jungs immer blau bekommen und Mädchen immer rosa. Die Idee finde ich toll, aber vielleicht nicht als Himmel. Wir könnten ihm doch eine Decke machen lassen, die so ist, oder?", fragend sah sie Mario an. Sie hatte aufgehört zu weinen, nur noch eine einzige Träne lief noch ihre Wange hinunter.

Es lief noch eine einzige Träne ihre Wange hinab und Mario wischte sie ihr zärtlich weg. "Wir können ihm auch ne Decke machen. Dann wird die Decke eben nur grün-weiß und schwarz-gelb. Und der Name kommt direkt in die Mitte. Zwei Buchstaben auf die eine Seite und zwei Buchstaben auf die andere Seite. Aber hör jetzt bitte auf zu weinen. Das kann ich nicht haben", meinte er traurig und küsste sie sanft. "Wir finden doch eine Lösung."

Emilia lächelte leicht. "Das ist eine gute Idee. Aber die beiden Vereinswappen kommen auch drauf dazu, aber nur klein oben in die Ecke. Damit weiß dann jeder, dass es unser Sohn ist." Sie lehnte sich wieder zu Mario und gab ihm einen Kuss. "Ich liebe dich Mario.", flüsterte sie gegen seine Lippen.

Mario löste sich von ihr. "Ich dich doch auch", flüsterte er und strich ihr über den Bauch. "Aber wir müssen jetzt noch ein bisschen durchhalten. Sonst wird das nix mehr mit dem Kinderzimmer für Leon. Den Stoff können wir bestimmt später im Internet bestellen." Er drückte sie noch einmal kurz an sich und verschränkte dann ihre Finger miteinander. Er zog seine Verlobte zu den Bettgestellen und zeigte auf eins aus hellem Holz. "Wie findest du das, Schatz?"

Emilia nickte lächelnd und drückte Marios Hand. "Ja, du hast recht, lass uns mal weiter gucken.", sagte sie.
Sie ließ sich von Mario zu den Bettchen ziehen. "Hmm, ja das ist schön, aber guck mal, das ist so tief. Ich will wieder so eins, wie bei Finn und Sophie, wo man die Matratze so höhenverstellbar ist.", erklärte Emilia ihrem Verlobten.

Mario nickte lächelnd und zog sie weiter. "Ist rückenschonender, hast du schon recht", bestätigte er ihren Wunsch. Vermutlich war er sowieso mehr auf das Aussehen bedacht, da war es gut, wenn Emy auf die Funktionalität achtete. So langsam kamen sie zu den Bettchen der höheren Preiskategorie, wo sie auch gleich eine höhenverstellbare Matratze fanden. "Hier sind wir auf jeden Fall schonmal richtig", meinte er grinsend.