Was lange währt, wird endlich gut

Sie wollte wieder ihren Willen, doch den würde sie diesmal nicht bekommen. Punkt aus Ende. "Wenn sie älter sind können sie auch allein zu Manu gehen", sagte er überzeugt und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Wenn zu viele Menschen zu nah aneinander sind, dann kann das nicht gutgehen. Und darüber hinaus möchte ich es auch nicht so gerne." Er sah sie an und wusste, dass sie gleich ausrasten würde. "Ich bin da ganz ehrlich und deshalb sag ich es dir ach so ehrlich. Manu ist der Vater der Kinder und er kann sie sooft er kann und möchte nehmen. Aber ich möchte nicht so nah neben ihm wohnen, dass er alles von uns mitbekommt."

"Manu bekommt nicht alles mit. Wir wissen doch auch nicht alles von unseren Nachbarn. Und bevor die Zwillinge nicht mindestens 13 sind, werde ich sie sicher nicht den ganzen Weg zu Manu laufen lassen. Du musst doch keine Angst haben, dass ich dich für Manu verlasse oder dass die Kleinen dich dann weniger mögen. Es wird sich doch dadurch nichts ändern. Nur dass Manu die Kleinen auch mal bei uns ins Bett bringen kann oder so. Aber er wird doch nicht einfach so bei uns rein spazieren können. Es sind dann immer noch 2 verschiedene Häuser.", erklärte Emilia Mario.

"Nein", sagte Mario leise, aber deutlich. "Ich möchte das nicht, Emy. Ich weiß, dass du mich nicht verlassen würdest, aber es geht nicht. Ich weiß auch, dass es dir wichtig ist, aber mir íst das jetzt auch mal wichtig. Bitte. Von mir aus ein paar Straßen näher an Manu. Da hab ich ja nichts gegen. Aber kein Haus direkt neben ihm. Bitte." Auch ihm traten jetzt die Tränen in die Augen. Er stellte sonst so viel hinten an und jetzt hatte er nur diesen einen Wunsch und sie stellte sich so quer. Das tat ihm weh.

"Aber warum denn Mario? Warum geht das denn nicht? Ich weiß, dass wir auch erstmal was finden müssen, was passt und das ist nicht einfach. Aber wenn und Manu das auch will, warum können wir das dann nicht machen? Ich verstehs einfach nicht. Du sollst es ja nicht für mich machen, sondern für die Zwillinge." Emilia hatte sich von Mario gelöst und lehnte sich jetzt an die Scheibe. Warum konnte nicht einmal alles gut laufen?

Sie wandte sich von ihm ab und das machte es gerade nur noch schlimmer. Eben noch war er so glücklich gewesen und jetzt schien wieder alles vorbei zu sein. Dabei liebten sie sich doch. Eine Träne lief ihm über die Wange und er vergrub sein Gesicht in seinen Händen. "Bitte versetz dich doch mal in meine Lage", flüsterte er traurig. "Ich will dich doch nicht verlieren. Aber das... das geht nicht und wird nicht funktionieren. Ich rede aber mal mit Manu ja?" Er wollte einfach wieder glücklich sein, so wie in den letzten Minuten.

"Hmm", machte Emilia nur. Sie wusste, dass wenn sie jetzt weiter redete das Ganze nur noch schlimmer machte. Sie verstand es, dass die Situation für Mario nicht einfach war, aber das war sie für sie auch nicht. Sie versuchte es sowohl Mario als auch Manu recht zu machen und dabei aber immer noch das Wohl der Zwillinge im Auge zu haben. Und Ihr Vorschlag war ihrer Meinung nach, das einfachste um alle zu berücksichtigen, aber Mario sah das anscheinend anders.

Mario sah sie traurig an, traute sich aber nicht mehr sie anzufassen. "Sag doch was", flehte er sie fast schon an. "Bitte. Wir finden eine Lösung, die für alle gut ist ja? Bitte sei nicht mehr traurig, mit unserem Schatz ist alles in Ordnung. Das ist doch schön." Innerlich wusste er, dass Emy ihren Willen bekommen würde. Das war fast immer so.

Emilia sah immer noch starr aus dem Fenster. "Was soll ich denn sagen?", fragte sie leise. Sie wusste nicht, was sie jetzt noch sagen sollte. Beziehungsweise sie wusste nicht, was sie sagen sollte, das nicht alles schlimmer machte.
"Ja ich bin auch froh, dass es dem Kleinen gut geht.", sagte sie, aber sah Mario immer noch nicht an.

Mario wusste nicht mehr weiter. Deshalb beschloss er einfach zu fahren. Er schnallte sich an und wartete bis sie das gleiche getan hatte. Dann fuhr er los und lenkte den Wagen zu ihrem Haus. Eigentlich hatte er keine Lust mehr Leute zu treffen, aber Toni und Felix waren ihre Familie. Es war wichtig für sie, dass sie kamen. Wichtiger als er vermutlich war. Doch er verdrängte den Gedanken und schnallte sich schließlich ab. "Und jetzt bist du fröhlich, deine Brüder sind schließlich gekommen..." Kurz zog er sie in seine Arme. "Und ich mag es nicht, wenn meine Prinzessin traurig ist."

Emilia dachte die ganze Fahrt über das Thema nach. Sie wusste ja, dass es nicht leicht war für Mario. Sie mussten ja auch erstmal etwas finden. Wirklich direkt nebeneinander musste es nicht unbedingt sein, aber nicht so weit weg. Vielleicht so 2-3 Häuser weiter würde auch gehen.
Emilia ließ sich von Mario in seine Arme ziehen. "Wir können ja in den nächsten Tagen einfach mal schauen, was hier überhaupt zum Verkauf steht und ob wir... naja... vielleicht auch ein eigenes Haus bauen können und so lange noch hier bleiben."

Marios sah sie an und schluckte. Ein Haus bauen? Das wäre wow. Einfach unglaublich. Er strich ihr über den Rücken und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. "Wenn du willst... also ein Haus bauen wäre schon cool. Aber wir sollten vielleicht nichts überstürzen und jetzt bist du erstmal wichtiger. Du und Leon. Wenn das soweit ist, dann kümmern wir uns um ein neues Haus, ja?" Er sah ihr in die Augen und strich ihr schließlich über die Wange. "Und jetzt wartet Felix bestimmt auf dich."

Die Überraschung von Mario, dass er Toni und Felix eingeladen hatte, freute Emilia wirklich. Die 4 verbrachten einen schönen Nachmittag zusammen. Über Nacht blieben alle in dem Haus von Mario und Emilia, Toni und Felix im einen Gästezimmer, Mario im anderen und Emilia im Schlafzimmer.
Am nächsten Tag waren die Kroosbrüder wieder gefahren und Emilia und Mario kauften ein Auto.

Jetzt hatten sie endlich ihr erstes richtiges Date in einem Restaurant. Emilia lief im Haus von Manuel vom Bad in ihr Zimmer und wieder zurück. Sie war so aufgeregt, als wäre es wirklich ihr erstes Date.

Mario war bei Marco und streckte immer wieder den Kopf durch die Tür ins Wohnzimmer. "Was soll ich denn nur anziehen?", jaulte Mario immer wieder. Er hatte sich schon gefühlte hundert Mal umgezogen und war immer noch nicht zufrieden. "Alter Mario, das is deine Verlobte, die kennt dich in Gammelklamotten, also ZIEH VERDAMMT NOCHMAL IRGEDWAS AN", brüllte er ihn lachend an und drückte ihm Jeans und Shirt in die Hand. "Sei ganz normal und stets charmant. So hast du sie damals gewonnen und so wirst du sie wieder für dich gewinnen."

Manuel saß mit den Zwillingen in Emilias Zimmer und spielte mit ihnen. Dabei sah er seiner besten Freundin grinsend zu. "Hast dus dann mal?", fragte er lachend. "Du siehst toll aus in dem Kleid. Mario findet dich so oder so umwerfend. Er liebt dich und für ihn bist du die schönste Frau auf der Welt. Also musst du dich nicht künstlich aufhübschen. Sei einfach natürlich und du selbst."
Emilia streckte den Kopf ins Zimmer und lächelte Manu an. Sie lief zu ihm und ihren Kleinen und setzte sich zu ihnen.

Mario zog alles an, war immer noch nicht zufrieden, aber hatte keine Zeit mehr für noch einen anderen Dress. Zumindest nicht, wenn er sich noch die Haare richten wollte. Das brauchte immer seine Zeit. Irgendwann bollerte Marco ungeduldig gegen die Tür. "Ich muss pissen, Alter und du musst zu deinem Date. Man lässt keine Frau warten." Grinsend ließ er seinen Freund herein und holte noch schnell den Blumenstrauß. Dann setzt er sich ins Auto und fuhr zu Emy. Dort angkommen, war er nervös, wie sonst was. Er wusste nicht, was er tun oder sagen sollte, sondern stand einfach mit einem Blumenstrauß vor Manus Haus und kligelte.

Emilia hatte ein paar Minuten mit den Kleinen gespielt und dann klingelte es. Bei ihr begannen gleich die Schmetterlinge zu fliegen. "So meine Süßen. Ich geh jetzt mit dem Papi essen. Der Papa bringt euch dann ins Bett.", sagte Emilia und gab Finn einen Kuss. Sophie sah auf. "Papi?", fragte sie und bekam leuchtende Augen. Also nahm Emilia ihre Tochter auf den Arm und lief mit ihr nach unten, um Mario die Tür zu öffnen.

Mario sah überrascht auf, wer ihm da die Tür aufgemacht hatte. Eine quietschende Sophie war bei Emy auf dem Arm und sah ihn mit leuchtenden Augen an. Mario wurde ein wenig rot um die Nase und drückte Emy mit einem Grinsen den Blumenstrauß in die Hand. Dann nahm er gut gelaunt und doch nervös Sophie ab und gab ihr einen Kuss. "Du bist ja immer noch auf", schimpfte er gespielt mit ihr und strich ihr durch die Haare. "Musst du gleich aber schön lieb sein zu Papa ja und brav ins Bett gehen." Er nahm sie schließlich an die Hand und ging mit ihr ins Wohnsimmer. Dort begrüßte er auch Manu und Finn, der stürmisch seine Beine umarmte.

Emilia nahm lächelnd den Blumenstrauß entgegen und lächelte ihn an. Sophie freute sich wirklich ihn zu sehen und man sah es auch Mario an.
Im Wohnzimmer umarmte dann auch Finn seine Beine. Die Zwillinge liebten ihn einfach. Emilia ging in den Flur und zog sich ihre Stiefel und ihre Jacke an. Dann lief sie wieder ins Wohnzimmer zu ihrer Familie. "Wir können los Mario.", sagte sie lächelnd.

Schließlich gab er beiden Kindern noch einen Kuss auf die Stirn und verabschiedete sich von Manu. Dann legte er einen Arm um seine Liebste und grinste sie an. "Dann lass dich von deinem Prinzen mal in ferne Galaxien entführen", meinte er lachend und griff schließlich nach ihrer Hand. "Leider ist es aber auch nur unsere Familienkutsche und kein Pferd. Ich hoffe, dass du damit leben kannst." Er grinste sie an und lotste sie zum Auto.

Emilia verabschiedete sich auch von ihren Kindern und von Manu. Dann ging sie mit Mario nach draußen in den Flur und gab ihm erstmal einen Kuss. "Ich hab dich vermisst.", flüsterte sie.
Bei Marios Aussage musste sie grinsen. "Du kannst doch auch gar nicht reiten. Da ist mir unser Auto schon lieber.", sagte sie lachend und drückte Marios Hand. Sie strahlte übers ganze Gesicht und war einfach nur glücklich gerade.

Sie hatte ihn vermisst? In Marios Bauch breitete sich ein warmes Gefühl aus und er fühlte sich, als würde er schweben. "Wer sagt denn, dass ich nicht reiten kann?", meinte er grinsend und öffnete ihr die Beifahrertür. Später könnten sie bestimmt auch ein Taxi nehmen, dann würden er auch einen Wein trinken können. Als sie saßen, grinste er seine Verlobte an und holte einen schwarzen Schal aus der Tür. "Darf ich?", fragte er charmant. Dann würde es bis zuletzt eine Überraschung bleiben, wo sie hinfuhren.

Emilia lachte. "Ach du hast in den letzten Wochen reiten gelernt? Gut zu wissen.", sagte sie grinsend und drückte Marios Hand bevor sie einstig.
Marios grinsen war ihr irgendwie verdächtig und der Schal konnte nur eins bedeuten. Sie erwiderte das Grinsen und nickte. "Ja darfst du.", sagte sie lächelnd und beute sich zu ihm rüber. Sie war wirklich gespannt, wo er sie hinbringen würde.

Mario verband ihr lächelnd die Augen und fuhr los. Er hatte sich verschiedene Stationen ausgedacht, aber zuerst sollten sie etwas essen. Deshalb steuere er den besten Italiener an, den es in Dortmund gab. Dort angekommen half er Emy aus dem Auto und nahm ihr die Binde ab. "Na? Einverstanden? ", fragte er grinsend und griff nach ihrer Hand.

Emilia versuchte anhand der Kurven herauszufinden, wo Mario sie hin brachte, aber das schaffte sie nicht. Also ließ sie sich einfach überraschen. Ihre Hand legte sie auf Marios Oberschenkel und erzählte unterwegs von den Zwillingen.
Als Mario anhielt, half er ihr aus dem Auto und nahm ihr dann die Binde ab. Emilia lächelte, als sie erkannte, wo sie waren. Sie drückte Marios Hand, nickte und zog ihn dann zu sich, um ihm einen Kuss zu geben.

Sie wollte ihn küssen, doch er wollte definitiv stark bleiben. Deshalb drückte er ihr nur einen kleinen Schmatzer auf die Lippen und grinste sie an. "Wir brauchen ja noch Steigerungspotential", flüsterte er und strich ihr über die Wange. "Erst die hauptspeise, dann der Nachtisch. Oder ist das bei dir anders? " Povozierend sah er sie einfach nur an.