Was lange währt, wird endlich gut

Emilia nickte nur. Sie wusste, wie sehr sie Mario weh getan hatte. "Ich... ich wollte doch, dass du weißt, dass es keine Trennung für immer sein sollte. Ich habe dich immer geliebt und wollte immer, dass wir das wieder hinbekommen." Kurz schluckte sie.
"Und ich wollte, dass du weißt, dass die Zwillinge immer auch deine Kinder sein werden, egal was passiert. Aber ich hatte das Gefühl, dass du beides nicht realisiert hast, als ich dir das erklärt habe."

Mario sah sie weiterhin an. "Ich habe das da auch nicht realisiert. Ich habe nur Trennung verstanden. Kennst du das, wenn ein Wort in deinem Kopf immer widerhallt?" Fragend sah er sie an, doch sprach gleich weiter. "Es dröhnt und hallt immer weiter und weiter und weiter. Ich konnte an nichts anderes denken, als dass du mich verlässt und mir die Kinder wegnimmst. Wie gesagt... Es tut mir leid, wie das passiert ist. Aber du darfst mir bitte nicht böse sein." Traurig senkte er den Blick.

Emilia nickte leicht. "Ich... ich hab auch immer nur dein Gesicht gesehen, wie du von oben auf mich herabgesehen hast. Das... das hat so weh getan." Sie hob ihren Blick und strich Mario über die Wange.
"Ich bin dir nicht böse Mario. Ich konnte nur einfach nicht mehr so weiter machen. Das ging einfach nicht mehr. Ich kann dich nicht heiraten, wenn ich weiß, dass du mir nicht voll vertrauen kannst. Und da vor 6 Wochen kam alles zusammen und ich konnte einfach nicht mehr. Ich bin selbst zusammen gebrochen und mit dem Kleinen in meinem Bauch musste ich einfach auf mich achten."

Mario schloss die Augen und genoss die zärtliche Berührung. Doch er redete sich immer wieder ein, dass sie das jetzt alles klären mussten. "Ich konnte es auch nicht. Der Stachel von vor zwei Jahren saß irgendwie noch. Ich hatte das zwar kurzfristig verarbeitet, aber die Krankheit ist halt wieder aufgebrochen. Deshalb hab ich auch die Behandlung gemacht und habe da viel gelernt. Ich muss allen mehr vertrauen. Meinen Mitspielern, aber vor allem dir und mir. Du wirst mich nicht verlassen, nur wenn ich einen kleinen Fehler mache und ich muss akzeptieren, dass es auch andere Männer in deinem Leben gibt, die dir etwas bedeuten, ich aber deine Liebe bleibe. Und ich auch etwas wert bin."

Emilia lächelte Mario verliebt an. "Mario du bist und bleibst meine große Liebe. Das wird sich niemals ändern. Du und die Zwillinge seid die wichtigsten Menschen in meinem Leben. Ich werde dich niemals wegen einem anderen Mann verlassen. Manu is mein bester Freund und der Papa der Kleinen, aber es wird nie das Gleiche sein, wie du es für mich bist. Wenn ich dich küsse kribbelt es in meinem Bauch und die Schmetterlinge beginnen zu fliegen und das auch noch nach über 2 Jahren."

Mario sah in ihre Augen und er konnte die Herzchen darin fast sehen. In seinem Bauch flogen die Schmetterlinge sofort wieder und er wusste fast sicher, dass er ihr den gleichen Blick zuwarf. "Ich fühle doch das gleiche. Habe es schon immer gefühlt. Und langsam sickert das alles auch in meinem Kopf durch. Ich glaube, dass mir diese Phase zum Nachdenken gut getan hat. Ich musste mir dessen bewusst werden, dass wir uns beide gleich stark lieben."

Emilias Lächeln wurde noch breiter. Aber sie schloss ihre Augen und konzentrierte sich wieder auf das, was sie sagen wollte.
"Mario ich will, dass wir eine richtige Familie werden mit allem drum und dran. Ich glaube dir, dass du bei Didi warst und an dir arbeitest, aber wir können nicht einfach da weiter machen, wo wir aufgehört haben. Wir müssen nochmal von vorne beginnen. Also das wäre meine Idee dafür."

Mario nickte. "Was hälst du davon, wenn wir damit jetzt anfangen?" Er dachte kurz nach und nickte dann. Ich halte das für eine gute Idee. "So lange wir beide noch eine Chance haben, ist mir alles recht. Ich brauche nur die Gewissheit, dass wir eine richtige Familie werden." Er sah ihr in die Augen und lächelte.

Leicht verwirrt sah Emilia Mario an. "Ich will es unbedingt Mario. Ich will, dass wir eine richtige Familie werden.", sagte sie lächelnd. "Aber was meinst du mit jetzt anfangen? Und vor allem, wie willst du das jetzt machen?" Sie sah ihn wieder verwirrt an. "Willst du jetzt raus gehen, wieder anklopfen und dich dann vorstellen, oder wie?" Jetzt lachte Emilia.

"Joa so in die Richtung hatte ich mir das vorgestellt", meinte Mario lachend. "Manu versorgt doch die Kids oder? Dann können wir die ganze Zeit an unserem Neuanfang bauen." Er lächelte sie an. "Krieg ich vorher noch einen Kuss? Und dann kennen wir uns für kurze Zeit nicht mehr." Grinsend sah er sie an. "Aber nur rausgehen, anklopfen und vorstellen ist dann selbst mir ein bisschen langweilig", meinte er und kicherte.

Emilias Lachen verstärkte sich, als Mario ihr zustimmte.
"Also gut. Dann bekommst du jetzt noch einen kurzen Kuss und dann kann der Neuanfang starten. Aber ich will die Zwillinge heute noch sehen.", erklärte Emilia.
"Wie willst du es denn dann machen? Hast du irgendetwas vor?" Skeptisch sah Emilia Mario an.

Mario rutschte näher an seine Freundin heran und strich ihr liebevoll über die Wange. "Vertrau mir", flüsterte er und sah ihr in die Augen. "Das wird schon gehen. Und da heute dann unser erstes Kennenlernen ist, werde ich nicht lange bleiben. Du kannst also beruhigt sein, dass schnell wieder weg bin und du die Zwillinge noch sehen kannst." Er lächelte leicht. Das würde für ihn verdammt schwer werden, dass er nicht so lange bei ihr bleiben konnte. Aber es musste so sein. Nur so würden sie den Neuanfang schaffen. Dann schloss er die Augen und legte seine Lippen sanft auf ihre.

Emilia sah Mario verwirrt an. Doch bevor sie was sagen konnte, hatte sie auch schon seine Lippen auf ihren. Sie schloss die Augen und erwiderte den Kuss kurz.
"Was hat das eine denn mit dem anderen zu tun? Ich kann doch die Zwillinge auch sehen, wenn du hier bist. Oder nicht?", fragte sie und sah Mario verwirrt an. Ein ganz normales Kennenlernen war es ja eh nicht.

Sie nahm die Bedeutung kurz immer wieder viel zu ernst, meinte er und schüttelte leicht den Kopf. "Dann mach den Kleinen mal klar, dass ich ab jetzt für kurze Zeit dich neu kennenlernen werde und daher für sie nicht mehr Papi sein werde?" Er grinste sie an. "Wenn du einen richtigen Neuanfang willst, dann müssen wir uns erstmal daten und können nicht sofort so tun, als wären wir eine Familie. Oder wie siehst du das? Also von mir aus könne sie auch gerne hier dabei sein, aber ich glaub dann wird das alles so viel schwieriger."

Emilia grinste. "Das erklär mal anderthalb jährigen Kindern. Du bist ihr Papi und fertig. Aber ich will dich nicht weg schicken, wenn Manu die Kleinen bringt. Das würden die beiden ja auch gar nicht mitmachen. Aber mein Date kann sich doch auch mit meinen Kindern gut verstehen oder?", fragte sie und schob ihre Unterlippe vor. Sie sah ihn mit ihrem Dackelblick an.

Mario sah in ihre braunen Augen und sein Herz schmolz dahin. Er biss sich leicht auf die Unterlippe, sah kurz zu Boden und grinste sie dann an, indem er nicht die Augen von ihr abwandte. "Natürlich kann sich dein Date auch mit deinen Kindern gut verstehen. Das sollte dein Date auch, sonst kann es nämlich dein Herz nicht erobern." Schelmisch grinste er sie an und zwinkerte ihr zu.

Emilia grinste auch. "Dann komm mal her mein Date. Ich brauch noch einen Kuss, bevor ich jetzt eine Weile keine mehr bekomme." Sie grinste breit und zog Mario zu sich. Sie schloss ihre Augen und legte ihre Lippen auf seine. Leise seufzte sie, weil es sich so toll anfühlte.
Dann löste sie aber den Kuss und schon ihn von sich weg. "Dann tschüss und schick mein Date herein.", sagte sie lachend und drückte nochmal kurz seine Hand.

Mario grinste sie an. "Wer sagt denn, dass Dates nicht küssen dürfen?" Er lachte und streckte ihr die Zunge heraus. Dann genoss er allerdings den sanften und irgendwie auch schmerzhaften Kuss zwischen ihnen. Als er seine Augen wieder öffnete fühlte er bereits einen leichten Stich des Trennungsschmerzes. "Dein Date wird gleich hereinplatzen", meinte er schelmisch grinsend und ließ nur zögerlich ihre Hand wieder los. Kurz strich er noch fahrig über ihren Bauch und gab seinem Baby einen Kuss durch Emys Bauchdecke. Mit langsamen Schritten ging er zur Tür, drehte sich kurz vorher noch einmal um. "Falls dein Date nicht so gut im daten ist, verzei ihm das ja? Er hatte leider nicht so viele davon, da seine Traumfrau recht früh in sein Leben gestolpert ist." Er zwinkerte ihr zu und schloss schließlich die Tür hinter sich.

Emilia grinste. "Ich küsse keine Männer beim ersten Date.", sagte sie lachend. Der Kuss auf ihren Bauch brachte sie zum Lächeln.
"Ich schiebe es dann einfach darauf, dass er mitleidet, immerhin wird er ja bald Papa.", sagte sie lachend und sah dann noch Mario hinterher.
Jetzt würde wirklich ihr Neuanfang starten. Sie freute sich wirklich darauf, aber sie hoffte, sie konnte sich soweit zurück halten. Da war sie sich nämlich nicht sicher.

Mario hatte einen Plan. Diesen wollte er umsetzen. Hoffentlich schaffte er es und hielt durch. Denn er konnte es nicht gebrauchen, dass er weich wurde und das alles abbrechen wollte. Denn das war wichtig für ihre Beziehung. Sie hatten nie die Möglichkeit gehabt, wie ein verliebtes Pärchen sich in einem Restaurant zu treffen und kichernd auf eine Party zu gehen. Er rannte über den Flur. Für das erste Zusammentreffen musste er ein wenig schwitzen und atemlos wirken. Ungeduldig rannte er weiter. Warum musste er so eine Kondition haben? Nach ca 10 Minuten war es dann so weit. Er keuchte ein wenig und er rannte zu ihrem Zimmer. Mit einer Schweißperle auf der Stirn öffnete er schwungvoll ihre Zimmertür und blieb verwirrt vor ihrem Bett stehen. "Ich... ähem... hallo... also... das war wohl.. die falsche Tür", stammelte er atemlos und versuchte etwas rot zu werden. "Sorry... ich... wollte nicht stören..." Er warf ihr noch einen kurzen Blick zu und rannte kurzerhand wieder aus dem Zimmer. Dort setzte er sich grinsend auf den Stuhl und machte eine Pause.

Mario ließ, gegen Emilias Erwartungen, auf sie warten. Immer wieder sah sie verwirrt zur Tür. Bis dann plötzlich ihr Handy klingelte. Sie lächelte, weil sie Manuels Nummer sah.
"Hey Manu... ja... ok... ok, dann heute Nachmittag... ja... die Nummer ist 04*******... ja, bis dann. Gib den beiden einen Kuss von mir."
Gerade als Emilia aufgelegt hatte, wurde ihre Tür schwungvoll geöffnet. Sie musste lachen, weil Mario so stammelte. Aber bevor sie etwas sagen konnte, war er schon wieder draußen. Am liebsten wäre sie ihm natürlich hinterher, aber das ging nicht, weil sie ja nicht aufstehen durfte.

Mario musste immer noch kichern, doch ging ins Besucherbad um sich den Schweiß von der Stirn zu waschen und sine Haare ein wenig zu richten. Wir würde er jetzt weiter vorgehen? Dann hatte er eine Idee. Er ging in die Cafeteria und kaufte einen Malblock und einen Kugelschreiber vom Krankenhaus. Dann schrieb er ihr eine kurze Notiz.
Hallo schöne Frau,
entschuldige noch einmal, dass ich vorhin in dein Zimmer geplatzt bin. Aber so eine Schönheit kann ich nicht mehr vergessen. Darf ich dich näher kennenlernen? Vielleicht meldest du dich ja einfach mal bei mir (0171*******). Mein Handy und ich würden uns sehr über eine Nachricht von dir freuen. Ich bin übrigens Mario.
Grüße und gute Besserung.
Dann ging er wieder hoch und gab den Brief bei einer Schwester ab. "Das hier ist für meine Verlobte." Er grinste schief. "Aber sagen sie bitte nichts." Dann ging sie mit dem Brief in der Hand zu Emy und sagte. "Sie haben Post Frau Kroos."

Emilia hatte eigentlich gehofft, dass Mario nochmal zu ihr kommen würde, doch eine ganze Weile passierte nichts. Als dann endlich angeklopft wurde, freute sie sich schon, dass er wieder zu ihr kam, doch es war ‚nur‘ die Schwester, die ihr einen Brief übergab.
Bevor sie wieder gehen konnte, fragte Emilia noch: „Ist mein Verlobter noch vor der Tür?“ Die Schwester verneinte dies und ging dann aus dem Zimmer.
Emilia wurde traurig. Mario war einfach gegangen, ohne sich nochmal zu melden. Den Zettel legte sie erstmal weg. Sie wollte gerade eigentlich nur Mario sehn. Dann klingelte ihr Handy. Wieder sah sie hoffnungsvoll darauf, aber er war es nicht. „Hallo Felix... ja... ich bin 2 Stufen die Treppe runter gefallen... ja ... nein dem Kleinen geht es gut, ich muss nur hier bleiben, damit das auch so bleibt... einfach gestolpert... mir gehts auch gut, nur mein Fuß tut ein bisschen weh... nein, den Job an der Nordsee muss ich absagen... ich darf mich nicht zu sehr anstrengen, sonst is Leon gefährdet... ja wir haben uns auf Leon geeinigt. Mario hat ihn vorgeschlagen und nach dem heute denke ich, der Name passt gut zu ihm.“ Dann begann Emilia zu lächeln. „Ja ich hab mit Mario geredet... wir machen einen Neuanfang... ab heute... ich hab ihm und Manu gestern von dem Job an der Nordsee erzählt, dann mich mit Mario gestritten und dann ist er abgehaun. Er hatte einen kleinen Autounfall, aber nur Blechschaden. Ich bin dann zum Unfallort und dann auch mit ins Krankenhaus. Da haben wir dann geredet und uns für einen Neuanfang entschieden... danke... nein er ist nicht bei mir... er war vorher da, da haben wir auch nochmal geredet... er is dann gegangen und hat unser erneutes Kennenlernen gespielt... er is reingeplatzt, hat rumgestammelt und is dann wieder weg... ja seitdem ist er weg... ich weiß es nicht... ok, dann viel Erfolg beim Spiel morgen... ok ja ich denk, ich bin Montag noch da... ja, aber nur wenn Robin es erlaubt... ich freu mich... hab dich lieb... danke.“

Mario saß nervös auf der Bank vor ihrem Zimmer und starrte auf sein Handy. Doch sie meldete sich nicht. Deshalb wurde er schon leicht traurig. Er wollte aber auch nicht einfach so nach Hause fahren. Deshalb beschloss er einfach noch ein wenig zu warten und zu hoffen, dass sie sich noch melden würde. Zur Not würde er einfach ins Zimmer gehen und nach ihr sehen. Ganz egal, ob es in das Rollenspiel passte oder nicht. Irgendwie machte er sich nämlich gerade ein wenig Sorgen um sie.

Emilia hatte aufgelegt und sich dann in ihr Kissen gelehnt. Ein paar Minuten starrte sie die Wand an und überlegte, wie es mit Mario wohl weiter ging. Dann hatte sie Durst bekommen, also griff sie nach der Wasserflasche. Dabei fiel ihr der kleine Zettel auf.
Emilia nahm ihn und faltete ihn auf. Sie musste breit grinsen. Marios Nummer hatte sie ja noch, die musste sie nicht noch eingeben.
"Hallo zufälliger Besucher Hier kommt die SMS, damit sich dein Handy freuen kann. Normalerweise mache ich sowas nicht, aber bei dir schon. Mein Name ist übrigens Emilia."
Sie schickte die SMS ab und grinste. Gespannt wartete sie auf eine Antwort.