Hotelzimmer von Bastian Schweinsteiger & Lukas Podolski

cf Trainingsraum

Erschöpft betrat er das Zimmer, zog sich sofort aus und schnappte sich seine Handtücher. Dann stellte er sich unter die Dusche. Einfach vergessen wäre wohl grade das Beste. Auf sein Handy warf er kein Blick. Schien sich ja so oder so keiner für ihn zu interessieren.

Als er fertig war, schmiss er sich in neue Klamotten und warf dann doch einen Blick auf sein Handy. Keine verpassten Nachrichten oder Anrufe. Toll. War ja irgendwie klar gewesen. Warum hatte er sich überhaupt erst Hoffnung gemacht.
Egal, jetzt würde er erst einmal frühstücken. Von Lukas war ja immer noch keine Spur.

tbc Speisehalle

cf Speisesaal

Er wusste, dass es jetzt gleich erst mal wieder eine Diskussion geben würde und darauf hatte er herzlich wenig Lust, sollte der sich doch lieber wieder mit Phil vergnügen. Schien ja besser zu sein, als mit ihm. Schnauben warf er sich aufs Bett und schaltete den Fernseher an und schloss die Augen. Eigentlich wollte er jetzt nichts sehen und hören.

cf: Speisesaal

Lukas schloss die Tür auf und warf einen Blick ins Zimmer.
Basti lag auf dem Bett und sah mit geschlossenen Augen Fernsehen. Wenn der Blonde ihm nicht seine Sprachfähigkeiten verheimlichte, dann verstand er sowieso nicht, was da im TV lief.
Der Stürmer ging schnurstracks aufs Bett zu, ließ sich neben Basti auf die Matratze sinken.
"Was ist los?", fragte er direkt.

Bastian öffnete langsam die Augen und schaute den Stürmer kühl an.
"Du warst weg und hälst es nicht mal für nötig mir zu sagen, wohin du gehst?"
Das war alles. Er klang viel zu unterkühlt und gefühlslos, aber das war ihm grade egal. Nicht mal die Wut, die sich eigentlich in ihm angestaut hatte, würde man merken.

Bastis Blick war eisig, als er ihn ansah. Natürlich hatte Lukas seinen Freund auch schon mal sauer erlebt, aber noch nie so kalt.
Der Grund, den der Blonde zudem nannte, ließ den Stürmer die Augenbrauen hochziehen.
"Wie? Das war's? Deswegen bist du sauer?", fragte er vorsichtshalber nochmal nach.

"Enttäuscht.", korrigierte er ihn.
"Ich hab gedacht, du würdest mir wenigstens sagen wohin du gehst, wenn andere jetzt scheinbar wichtiger sind als ich. Aber das ist okay. Dann nicht. Wir streiten uns eh viel zu viel."
Und das ließ er jetzt einfach im Raum stehen. Vielleicht war das von Anfang an eine dumme Idee gewesen. Lukas zu sagen was er fühlte, hatte doch nur alles kaputt gemacht irgendwie.

Okay, jetzt war Lukas wirklich verwirrt. Er hatte ja nicht gewusst, dass Basti so dachte.
"Das stimmt doch gar nicht.", widersprach der Stürmer hastig. "Die anderen sind nicht wichtiger."
Er seufzte. "Ich hatte nur nicht gedacht, dass ich mich bei dir abmelden muss."

"Das wollte ich damit auch gar nicht sagen. Du kannst von mir aus auch machen was du willst, aber es ist scheiße einfach so im Regen stehen gelassen zu werden und ich such dich noch? Ne..."
Er schwieg und blickte Lukas nur niedergeschlagen an. Er hatte kein Bock auf den ganzen Scheiß. Er wollte doch nicht so enden, wie Thommy und Manu und sich ständig streiten. Und da waren sie leider auf einem recht guten Weg hin.

"Ich hab mich kurz mit Phil und Marc unterhalten.", erklärte Lukas. "Und nach dem Training haben wir uns halt bei den Hängematten getroffen."
Der Stürmer griff nach Bastis Hand und schob einfach seine Finger zwischen die des Blonden.
"Es tut mir leid."

Er seufzte.
"Mir auch." Und das war nicht auf sein Verhalten bezogen, sondern dass es jetzt so war, wie es eben war.
"Was hat sich geändert, dass wir ständig streiten müssen, dass wir ständig sauer sind?"

Lukas deutete Bastis Aussage einfach mal so, dass die Sache jetzt gegessen war.
Also kuschelte er sich an seinen Freund.
Die Frage, die der Blonde dann in den Raum warf, ließ ihn ebenfalls seufzen.
"Ich weiß es nicht.", gab er zu. "Manchmal hab ich das Gefühl, wir hätten uns nichts zu sagen."
Dabei waren sie schon seit Jahren befreundet.

Bastian zog irritiert die Stirn kraus. Was war den jetzt passiert? Nichts war okay. Gar nichts und scheinbar hatte sein Freund das völlig anders interpretiert. Trotzdem ließ er sich nichts anmerken und nahm Lukas vorerst in den Arm.
"Das Gefühl habe ich auch... " Dann schwieg er kurz. Und woran das lag konnte er auch nicht sagen, aber ihn nervte diese ständige Stille zwischen ihnen. "War das wirklich eine so gute Idee von uns?" Dass er hier grade ihre ganze Beziehung in Frage stellte, war ihm bewusst, aber im Moment fühlte sich alles so komisch an und die vergangenen Tage machten es irgendwie nicht besser.

Lukas schreckte hoch. Was?
"Wie meinst du das?", fragte er unsicher.
Stellte Basti gerade wirklich ihre Beziehung infrage? Obwohl er doch derjenige gewesen war, der so darum gekämpft hatte.
Der Stürmer wusste gerade nicht, was er denken sollte. Was er wusste, war, dass ihm die Gedanken, die Basti scheinbar hatte, nicht gefielen.

"Ich mein es genau so, wie ich es gesagt habe."
Traurig blickte er nach unten und fuhr langsam Muster mit der Hand auf Lukas' Oberarm.
"Früher war es nicht so zwischen uns.. und jetzt. Sieh uns doch an."

Lukas wusste nicht wieso, aber er ließ Bastis Hand los.
Diese Gespräch, das sie gerade führten, konnte er nicht wirklich fassen.
Es waren gerade mal einige Tage vergangen, seit sie zusammen waren. Und das sollte es jetzt schon gewesen sein?
Der Stürmer löste sich von Basti und lehnte sich mit dem Rücken an das Kopfteil. Er zog sich ein Kissen auf den Schoß.
"Wenn ich etwas daran ändern könnte...glaub mir, ich würd's sofort tun..."

"Ich auch...", wisperte er und blickte Lukas jetzt aus gläsernen Augen an. Er wollte ganz sicher auch nicht, dass das jetzt hier das Ende war, aber er wusste nicht mehr weiter. Er hatte keine Idee und er wollte einfach nicht mehr streiten. Er wollte sich nicht ständig aufregen müssen und sauer sein. Er wollte Lukas nicht mit seinen schlechten Launen belasten und auch nicht ihm das Gefühl geben, dass es das jetzt war.
"Ich will einfach nicht mehr streiten."

Lukas zupfte an einer Ecke des Kissens, sah dabei starr auf seine Hände.
"Ich doch auch nicht.", stimmte er leise zu.
"Ich weiß nicht...vielleicht...ist es falsch, dass wir jede freie Minute miteinander verbringen..."
Eigentlich hatte er wirklich keine Ahnung. Aber der Stürmer wollte einfach nicht, dass ihre Beziehung schon vorbei war.
"Das soll nicht heißen, dass ich nicht gerne mit dir meine Zeit verbringe.", ruderte Lukas sofort wieder zurück.
"Aber vielleicht hilft es ja, wenn wir auch mal getrennt voneinander etwas mit den anderen unternehmen oder so."

Er nickte.
"Ja.. vielleicht ist das besser."
Irgendwie war das doch auch wirklich immer so. Wenn man zu viel Zeit miteinander verbrachte, ging man sich am Ende nur auf den Sack und nervte sich und vielleicht wäre das eine Möglichkeit sich weniger zu nerven.

Erst als Basti ihm mehr oder weniger zustimmte, sah Lukas wieder auf.
"Dann lassen wir es nicht so enden?!", wollte der Stürmer trotzdem noch sicher gehen.
Wenn sie nicht immer den ganzen Tag zusammen verbrachten, hatten sie wenigstens wieder eine Chance, sich aufeinander zu freuen. An diesen Gedanken würde sich Lukas festklammern und hoffen, dass es wirklich funktionierte.

"Nein.", schüttelte der Blonde den Kopf und rückte dichter an Lukas, legte seinen Kopf auf dessen Schulter ab.
"Ich würde uns niemals aufgeben."
Ganz sicher nicht. Dafür liebte er Lukas viel zu sehr. Nur wusste er momentan nicht weiter und das mit dem Abstand klang schon mal nach einer guten Lösung.

Lukas nickte. Er konnte gar nicht sagen, wie erleichtert er gerade war.
Als Basti seinen Kopf an der Schulter des Stürmers legte, löste Lukas eine Hand vom Kissen und legte sie in Bastis Nacken. Dort fuhr er durch die kurzen Härchen.
Lukas drehte seinen Kopf zur Seite und hauchte einen Kuss auf Bastis Haar.
"Ich bin wirklich froh..."

Zufrieden schloss er die Augen. Das Gebrabbel im Fernseher versuchte er vorläufig zu ignorieren und genoss die sanfte Berührung von Lukas und automatisch breitete sich eine Gänsehaut bei ihm aus.
"Worüber?", hakte er dann doch nach. So sicher war er sich nicht gewesen, ob das auf die Versöhnung bezogen war oder auf etwas anderes.

Lukas sah, wie sich eine Gänsehaut bei Basti ausbreitete, was ihn zum Lächeln brachte.
"Dass wir hier nicht als geschiedene Leute rausgehen."
Erneut griff er nach Bastis Hand und verschränkte ihre Finger.

Okay das machte Sinn und darüber war Bastian eigentlich auch mehr als froh. Schließlich wollte er ihre Beziehung nicht beenden, wo sie doch grade erst angefangen hatte. Und Lukas wollte das ja scheinbar genauso wenig. Allerdings glaubte Bastian auch, dass das nicht ihr letzter Streit war. Er wünschte sich, dass der Stürmer sich irgendwann von Monika trennte und das würde wohl ebenfalls noch einmal eine schwierige Phase werden.
"Ich auch..", murmelte er leise und betrachtete ihre verschränkten Finger. "War es denn wenigstens schön mit Phil und Marc?"