Die Lobby

Natürlich stritt Draxler jetzt alles ab, aber dadurch, dass er die Standardaussagen brachte, wirkte das ganze wenig glaubhaft.
"Wer redet denn hier von Schmutzschlagzeilen? Ich gebe nur das wieder, was sie mir an vertraut haben", grinste Robert schief und versuchte dabei gar nicht erst, sein triumphales Glitzern in seinen Augen zu verstecken.
Wahrscheinlich würde er große Probleme mit dem DFB bekommen, aber was er dafür an Geld und Ruhm erlangte, den ersten Fußballer geoutet zu haben, entschädigte das alles. Er war doch wirklich der beste Reporter, dachte Robert und ein seliges Lächeln legte sich auf seine Lippen.
Ein Lächeln, was sich im Moment wieder in ein Grinsen verwandelte, als besagter schwuler Fußballprofi strahlend durch den Flur lief und ihnen seine ganze homosexuelle Seite mit einem schwungvollem Winken zur Schau stellte. Robert war davon überzeugt, noch nie eine schwulere Aktion gesehen zu haben, denn so, wie Gündogan sein Handgelenk durch die Luft tänzeln ließ, war es echt ein Wunder, dass er noch nicht geoutet wurden war.
"Aber natürlich ist Herr Gündogan nicht schwul", spottete er, "Aber finden sie nicht auch, dass sein T-Shirt sehr auf einen warmen Bruder schließen lässt? Sie entschuldigen mich. Danke für dieses Interview, wir sprechen uns in Kürze", grinste er breit, bevor er aufstand und Gündogan folgte.

tbc: Bar

Dass Ilkay genau in dem Moment durch die Lobby spazierte und dabei tatsächlich nicht den aller heterosexuellsten Eindruck machte, war natürlich ein Glücksgriff für den Reporter und womöglich der Todesstoß für Ilkay. Vielleicht hätte Julian die Sache noch irgendwie retten können. Aber so?
Versteinert saß Julian da, sah dem Reporter hinterher, wie er Ilkay folgte. Er wollte noch irgendetwas sagen, wusste aber absolut nicht was. Als Nächstes wollte er nur noch fliehen, ganz weit weg. Er wollte sich verstecken und niemals wieder auftauchen.
Aber er konnte Ilkay da nicht im Stich lassen, nachdem er ihn in die Sache reingeritten hatte. Also stand er dann doch auf, folgte den beiden.

tbc: Bar

cf: Speisesaal

Lisa tapste zufrieden summend durch das Hotel, direkt zur Lobby, wo sie sich auf einem Sofa nieder ließ und ihr Handy rausholte. Schnell tippte sie eine Nachricht an Marco ein, lehnte sich dann zurück und schloss zufrieden ihre Augen, während sie sich Gedanken darüber machte, was sie und Marco unternehmen konnten. Vielleicht sollten sie einfach mal in die Stadt gehen, oder aber hier im Hotel Zeit miteinander zu verbringen.

cf: Zimmer von Leo & Mo

Leo drückte ihre Hand lächelnd und betrat zusammen mit ihr die Lobby. Natürlich war ihm aufgefallen, dass Sassy sich umgedreht hatte, als er sich umgezogen hatte. Einerseits wunderte es ihn, andererseits freute es ihn, dass sie ihm damit entgegen kam und es langsam angehen ließ. "Na, dann fragen wir mal, vielleicht haben sie ja was schönes."

Saskia nickte und ging zur Rezeption. Dahinter stand ein junger Mann der sie freundlich anlächelte. "Entschuldigung. Haben sie vielleicht Bikinis hier, die man kaufen kann?", fragte sie freundlich. Der Rezeptionist nickte und ging dann nach hinten in einen Raum.
Als er wiederkam hatte er eine ganze Kiste voller Bikinis. Saskia suchte nach einem in ihrer Größe.

Leo steckte seinen Kopf ebenfalls in die Kiste und deutete auf einen. "Der sieht cool aus, so stehen denn da die Größen?" Er zog das Exemplar heraus und hielt es Saskia vor die Nase. "Passt der?"

Leo hatte einen hellblauen Bikini ausgesucht. Das wunderte sie gar nicht. Wenn sie mit Leo shoppen war, lief es im Endeffekt immer auf etwas blaues oder gelbes raus.
"Ähm warte.", sagte sie und suchte nach dem Zettelchen. "Jap passt.", sagte sie zu Leo. "Den hätte ich gerne." Der Rezeptionist ging an eine Kasse und Saskia zahlte dann.
"So jetzt muss ich mich nur noch umziehen.", sagte sie lächelnd zu Leo.

Bevor Leo reagieren konnte, war Sassy bereits zur Kasse gegangen. "Mensch, den hab ich ausgesucht, den wollte ich auch zahlen", maulte er beleidigt. "Das nächste Mal bist du nicht so schnell", schärfte er ihr grinsend ein. "Und Umziehen... vielleicht auf der Toilette? Oder willst du dafür noch mal hochgehen?"

Saskia grinste Leo nur an. "Du zahlst oft genug. Dann lass mich da jetzt mal machen.", sagte sie dann noch.
Sie sah sich um und entdeckte dann die Toilette. "Ich geh mich schnell umziehen." Und schon war sie weg. Schnell zog sie sich um und ihr Shirt wieder an und stand dann wieder bei Leo. "So wir können."

Leo verdrehte lediglich die Augen und wartete geduldig, bis Sassy vom Umziehen zurück kam.
"Gut, dann lass uns mal gehen", meinte er und griff nach ihrer Hand, bevor er gemeinsam mit ihr in Richtung Wasser ging.

Tbc: Meer

cf: Zimmer von Thomas und Holger

Erschöpft schlurfte er in die Lobby und lächelte leicht, als er Lisa dort sitzen sah. Schnell ging er zu ihr und setzte sich neben sie. "Hey, Schatz", begrüßte er sie, da sie ihn anscheinend noch nicht gesehen hatte und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. "Was treibt dich denn hier her?"

Lisa hatte keine Antwort von Marco bekommen, warten wollte sie trotzdem. Sie spielte ein wenig an ihrem Handy herum, überlegte zwischendurch, ob sie Marco anrufen sollte, ließ es dann aber bleiben. Hätte er sein Handy dabei gehabt, dass hätte er ihr sicher auch geantwortet.
So in ihren Gedanken vertieft, bemerkte sie gar nicht, wie Marco plötzlich zu ihr kam und sich neben sie setzte. Erst als sie die Lippen ihres Freundes auf ihrer Wange spürte, bemerkte sie ihn. Hatte sie ihn jetzt doch gefunden.
Fröhlich lächelte sie ihn an. "Ich warte auf dich", verkündete sie dann glücklich und beugte sich vor, um Marco auf seine Lippen zu küssen.

Marco erwiderte den Kuss glücklich und zog sie schließlich in seine Arme. "Auf mich? Wieso das? Na, da ist es ja ein glücklicher Zufall, dass ich noch mal durch die Lobby bin, hm? Sonst hättest du beim Warten noch graue Haare bekommen." Er strich ihr lächelnd durch die Haare und spielte nachdenklich mit einer ihrer Haarsträhnen.

Lisa ließ sich nur zu gerne in Marcos Arme ziehen, schmiegte sich an seinen Körper und schloss zufrieden ihre Augen. Sie hatte Marco wirklich vermisst, dumm, dass sie so einen Hunger gehabt hatte.
"Hm, weil ich dich vermisst hab", antwortete sie dann auch wahrheitsgemäß und lächelte. "Ich hab dir sogar eine Nachricht geschrieben, aber der werte Herr hatte sein Handy wohl nicht dabei." War ja jetzt auch egal, sie hatten sich ja nun.

"Ich hab dich auch vermisst", murmelte er lächelnd und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. "Ja... sorry, ich habs zwar dabei, aber es ist auf lautlos... Ich hatte ... na ja, sagen wir einige Probleme", erklärte er ihr und seufzte. "Aber jetzt gehts mir langsam besser."

Lisa horchte auf, als Marco von Problemen sprach. Ihr Freund hatte Probleme und sie merkte nichts davon? Sie war ja wirklich eine tolle Freundin. "Was war denn los?", fragte sie einfühlsam und griff nach Marcos Hand. Sie wollte nicht, dass es ihm schlecht ging.

"E-es... na ja, die Sache mit Mario und Emy kennst du ja. Und Emy zieht wegen den Kindern nach München... Mario hat ein Angebot von den Bayern und... jetzt kannst du dir ja vorstellen, was er vor hat... Ich hab Manuel die Schuld gegeben und ihm erst eine gescheuert und dann auch noch den Ball auf ihn geschossen... Hab aber leider nicht ihn, sondern Emy getroffen. Naja... jetzt habe ich mit Mario gesprochen, wir haben beide vor dem Doc geheult un dich habe mich bei Manuel entschuldigt." Er zuckte leicht mit den Schultern. "Normaler Wahnsinn..."

Lisa hörte Marco geduldig zu, stutzte dann aber doch, als sie Manuels Namen hörte. "Was hat Manuel denn damit zu tun? Und wieso gibst du dann ihm die Schuld?" Wenn man jemanden die Schuld geben wollte, dann war das ihrer Meinung nach Mario, aber das war ja eigentlich klar, war schließlich ihre Meinung. Emilia wollte ja scheinbar nichts von Mario, jedenfalls nicht mehr, als von einem Freund, und wenn er ihr jetzt hinter herzog, wo sie doch gar nichts von ihm wollte, kam ihr das ganze Spanisch vor. Sie jedenfalls würde sich sicher nicht freuen, wenn so ein Irrer, der sich in sie verliebt hatte und den sie erst seit wenigen Tagen kannte, ihr hinter her lebte und sie nicht in Ruhe ließ. Grauenhaft, nur diese Vorstellung.
Sie ließ sich vor Marco allerdings ihre Gedanken nicht ansehen, schlang stattdessen ihre Arme um ihn. "Und dir geht es jetzt wirklich besser?" Nicht, dass er den ganzen Frust in sich hinein fraß.

"Manuel ist der Erzeuger von Emilias Kindern", erklärte er knapp und nickte auf ihre Frage hin. "Ja, mir geht es wirklich besser. Ich habe mit Jogi, dem Psychologen, Mario und Manuel darüber gesprochen. Ich... ich bin zwar noch nicht glücklich damit, aber ich habe mich immerhin wieder so weit unter Kontrolle, dass ich nicht mehr in der Gefahr stehe, aus dem Team zu fliegen."

Oh, das erklärte natürlich einiges. Trotzdem, Mario war für sie weiterhin der einzige, der Schuld an der ganzen Sache war. Der ließ dann ja nicht einmal nur Marco, seinen besten Freund zurück, sondern auch noch seinen Verein und seine Fans. So etwas machte man nicht, die Fans würden ausrasten, wenn der Kerl zum Feind wechselte.
"Das sind viele... wenn du willst, kannst du auch mit mir reden", lächelte sie leicht, auch wenn sie ihn dann am Ende wohl fragen würde, warum er Emy und nicht sie abgeschossen hatte, er hätte ja ihr Kind töten können und Emilia würde es gut gehen, dann wären sie alle glücklich.
"Und wieso sagst du denn Emilias Kinder, Mehrzahl?"

"Wenn es wieder in mir hochkommt, melde ich mich bei dir, versprochen", antwortete er lächelnd. "Uhm... ja, sie bekommt Zwillinge", erklärte er ihr leise. "Aber, ich glaube das wissen noch nicht so viele, also sag es bitte nicht weiter, ja?" Er strich ihr langsam durch ihre Haare und seufzte. "Wie geht es dir denn?" Die Sache mit Ella ging ihm immer noch nicht aus dem Kopf, aber er versuchte, sie nicht direkt danach zu fragen.

Lisa nickte lächelnd. Es war schön, wenn Marco ihr so etwas anvertrauen würde, dann konnten sie auch endlich den ganzen Mist hinter sich lassen und eine schöne, normale Beziehung führen, in der jeder dem anderen vertraute.
"Mach ich nicht", lächelte Lisa. Sie musste daran denken, dass sie auch hätte Zwillinge bekommen können - Lisa hätte sich wohl auf der Stelle umgebracht. Ein Teufelsbraten reichte ihr, zwei waren zu viel... dabei fand sie ja schon das eine zu viel.
"Mir geht's gut", lächelte sie, "Aber Madame hier tritt mich", erklärte sie und schaute vorwurfsvoll auf ihren Bauch. Das nervte wirklich manchmal. "Ich hab bemerkt, was ich für komische Essgewohnheiten entwickel!"

Marco war froh, dass es Lisa soweit gut ging und streckte lächelnd seine Hand nach ihrem Bauch aus. "Darf ich? Also... spürt man denn schon was?" Er behielt seine Hand weiterhin nur knapp über ihrem Bauch. "Welche denn? Muss ich das dann immer parat haben, falls du mal zur Furie wirst, damit ich dich damit füttern kann?"

"Also ich spür es schon, wenn sie mich so brutal misshandelt, aber ob man das von außen auch merkt... weiß ich nicht. Wahrscheinlich aber eher nicht, weil sie nicht will, dass man mir glaubt", berichtete Lisa Marco vollkommen ernst, dass ihre Tochter dabei war, sie zu schänden.
"Gewürzgurken mit Sahne", nickte Lisa grinsend und leckte sich über ihre Lippen, um die Aussage zu unterstreichen.

Da Lisa nichts dagegen sagte, wertete er das Mal als Zustimmung. Er legte seine Hand vorsichtig auf Lisas noch flachen Bauch und behielt sie einen Moment still. "Die Kleine merkt bestimmt nur, dass ich jetzt da bin und da benimmt sie sich", erklärte er ihr stolz. "Was? Bahh! Das ist ja widerlich! Also, keine Sorge... das esse ich dir garantiert nicht weg. Höchstens die Sahne über Kuchen, aber darf ich ja eigentlich eh nicht."