Der Pool

Bevor Ilkay auch nur irgendwas weiteres zu Lisa sagen konnte, war sie auch schon ins Wasser gehüpft und auf Rene und Marcel zugeschwommen. Die sich angeregt zu unterhalten schienen. Und wenn Ilkay nicht alles täuschte, wirkte Rene relativ nervös. Er kniff die Augen zusammen und ging etwas weiter auf die beiden zu. Clemens war auch da, aber wirkte der nicht annähernd so, wie Rene wirkte.
"Hey Leute", brummelte er und setzte sich auf eine Liege am Rand. Ihm passte es nicht, dass Rene hier mit Marcel abhing. Es passte ihm so ganz und gar nicht.

René positionierte sich neben Marcel, wobei er ihn am Arm berührte. Das Gefühl dabei war unbeschreiblich. Trotzdem rückte er schnell ein bisschen von ihm ab und tat, als wäre nichts passiert. Sein Blick dabei war allerdings ziemlich traurig.

"Schön, dass du so ein gutes Verhältnis zu deinen Eltern hast. Es...erinnert mich an das, was ich zu meinen Eltern habe. Wie verstehen uns auch sehr gut, obwohl wir uns nicht mehr so oft sehen wie früher.

Das tut schon weh, zumal ich ja jetzt noch nichtmal mehr Rico bei mir habe, oder Rüdi in der Nähe. Dabei fehlt mir besonders mein Bruder sehr. Immerhin haben wir ja etliche Jahre zusammengewohnt und ziemlich enges Verhältnis zueinander.

Man kann sagen, er ist mein engster Vertrauter!

Wie sieht das bei euch aus? Du hast doch auch einen Bruder, oder?"

Auch zu "Kloppo" wollte er noch etwas sagen, wurde aber von Bennis Ex unterbrochen, die ins Wasser sprang und ihn und Marcel fröhlich begrüßte.

Ilkay konnte das Gefühl nicht beschreiben, welches sich in ihm aufbaute, als er sah, wie Rene Marcel "zufällig" am Arm berührte. Zufällig, sicher. Es brodelte in ihm, ihm wurde heiß, ihm wurde kalt, er wurde wütend. Er sprang auf, ohne genau zu wissen was er wie machen würde.
Nun stand er da also, zwischen der Liege und dem Pool und kam sich ziemlich komisch vor. Wenn es nun doch zufällig war? Aber der Blick Renes dabei war es ganz sicher nicht!

Er wollte sich wieder umdrehen, dann hielt er mitten in der Bewegung inne und drehte sich wieder in Richtung Pool.

"Ähm", machte er und sah dabei ziemlich hilflos aus. Vielleicht war es das beste einfach auch in den Pool zu gehen. Er zog sich schnell T-Shirt, FlipFlops und Hose aus, so dass er nur noch seine Shorts anhatte und stieg vorsichtig in den Pool. Es war kalt, aber in ordnung.

(Ich bin unschuldiiigxDDD)

"Naja das ist ja leider ganz normal in unserem Beruf. Hin und wieder habe ich schon Heimweh. Aber dann rufe ich meine Eltern, oder meinen Bruder an und dann geht es wieder."
Marcel war zugegeben sehr erstaunt darüber, dass René ihm so viel anvertraute. Schließlich sagte dieser, soweit er wusste, von sich aus, dass er Anderen eigentlich nicht viel anvertraute.
"Meinem Bruder geht es gut. Es ist eh lustig, weil er im Gegensatz zu mir ein "Muskelprotz" ist."
Er musste bei dem Gedanken an ihn leicht grinsen.

Marcel war gerade ein wenig in Gedanken, als Lisa ihn plötzlich ansprach.
Er zuckte leicht zusammen und drehte sich dann um. "Man hast du mich erschrocken!"
Er grinste dann aber doch, wurde bei ihrer Frage dann aber etwas verwundert.
"Klar. Können wir."
Bis jetzt hatte er gar nicht gemerkt, das Ilkay ebenfalls dazu gekommen war.
Es fiel ihm dann aber doch auf. "Hey." Er schwamm zum Becken und sah den Deutschtürken von dort aus an.
"Ist alles okay?" Ihm fiel auf, dass Ilkay irgendwas nicht zu passen schien.
Dann stand dieser jedoch auch schon auf, zog sich aus und stieg ebenfalls in den Pool.
Aber trotzdem kam er ihm wütend vor.

"Man hast du mich erschrocken!" Lisa atmete tief durch - damit waren es schon zwei an diesem Tag, die sie erschrocken hatte... und dabei war sie doch noch nicht einmal eine volle Stunde wach.
"Tut mir Leid", nuschelte sie und tauchte beschämt kurz unter. Das mittlerweile angenehme Wasser umspielte ihren Körper und sie fühlte sich rein und schön.
Als Marcel sich bereiterklärte, sich jedoch im selben Moment Ilkay zuwendete, schnaubte sie auf. Ja okay, sie hatte selbst bemerkt, dass es dem Deutsch-Türken nicht gut zu gehen schien, aber ihr doch auch nicht. Und sie war nun mal wichtig und wollte nicht länger zweite Wahl sein. Das war sie schon bei Benni und es reichte ihr.
"Marcel, ich meine jetzt!", plusterte sie sich beinahe wütend auf.
Aber das war doch verständlich, zumal sie nicht wusste, ob sie nun mit dem Kellner geschlafen hatte, oder nicht. Sie wollte doch einfach nur Klarheit!

Fassungslos beobachtete René Ilkays Reaktion auf die kurze Berührung zwischen ihm und Marcel. Was hatte das bloß zu bedeuten? Lief da etwa was zwischen den beiden Dortmundern? Das konnte doch nicht sein. Ilkay war doch glücklich verheiratet, oder irrte er sich? Verzweifelt warf er Clemens einen Hilfe suchenden Blick zu und zog sich noch ein bisschen mehr von Marcel zurück.

Am liebsten würde er jetzt allein sein, denn momentan wurde ihm wieder alles zuviel. Also schwamm er zu seinem Handtuch, schwang sich den Beckenrand hoch, wickelte sich sofort in sein Handtuch ein und rannte mit einem entschuldigenden:

"Sorry Clemens, sorry Marcel..., ich...mir geht es plötzlich nicht so gut. Wir...sehen uns später!"

in Richtung Hotel davon.

Dass Lisa irgendwas von "...mit dem Kellner geschlafen!" und "Klarheit" faselte, bekam er schon gar nicht mehr mit.

tbc Hotelzimmer René Adler

(Und damit verabschiedet sich das "Vögelchen" in sein Nest! Gute Nacht und bis heute Abend / Nachmittag / wann auch immer!)

"Ist alles okay?", fragte Marcel. Schwierige Frage, äußerst schwierig. Mit Marcel war alles super und eigentlich auch sonst, nur dieser Rene. Er konnte ja mal ein bisschen zeigen, wer hier die Hosen anhatte. Bei diesem Gedanken musste er leicht schmunzeln, weil das ja heißen würde, dass Rene keine Hose anhaben würde. Und das ... das wollte er sich nun WIRKLICH nicht vorstellen.

"Aber ja", meinte er und schwamm rasch auf Marcel zu. Ganz dicht drängte er sich an ihn und hauchte ihm "Was will Rene denn von dir?" ins Ohr. So, jetzt konnte dieser Rene denken was er wollte. Und hoffentlich dachte er brav anzüglich. Konnte ja nicht angehen, dass hier jemand seinen Marcel anmachte! Seinen Marcel. So weit war das nun schon also. Er zuckte mit den Schultern, grinste dann teuflisch vergnügt.

Marcel schmunzelte leicht. "Du musst dich doch auch nicht entschuldigen. Mich zu erschrecken ist jetzt aber auch nicht schwer. Also."
Er bekam gerade noch so mit wie René-es kam ihn vor wie ein schlechter Liebesfilm, warum wusste er auch nicht-plötzlich aufsprang und weglief.
"Okay...Ciao?" Er hatte jetzt auch keine große Lust ihm hinterherzulaufen.
Er drehte sich um um auf Lisas Frage zu reagieren, aber da war Ilkay schon vor ihm. Ganz nahe.
"Uh? Er wollte nur r-reden." Er war etwas verwundert von dem Anderen. Aber als wirklich unangenehm empfand er die Nähe auch nicht.
Eher im Gegenteil. Er fuhr sich leicht nervös durch das Haar. "Lisa wollte mit mir reden. Du kannst ja mitkommen?" Er wunderte sich über seine eigene Stimme.
Und ja. Sie wollte wohl alleine mit ihm reden, aber er wollte keinen der Beiden irgendwie...abblitzen?

(Schlaf gutxDD)

Geradeso registrierte Ilkay noch das Verschwinden Renes. Gut, warum nicht gleich so! Aber das, was er gerade gemacht hatte, dieses Herantasten an Marcel, das hatte er nun sicher nicht mehr gesehen. Schade eigentlich. Ilkay runzelte die Stirn.
Marcel wich nicht von ihm zurück, stammelte etwas von Reden und sah dabei ziemlich süß aus. Warum genau war ihm das vorher noch nicht aufgefallen? Seine Stimme klang zitternd und bebend, als er sich durch sein blondes, nasses Haar fuhr.
Mit zu Lisa gehen? Gut, warum nicht. Auch wenn ihm das mit Marcel gerade sehr, sehr gut gefiel.
"Ich komm mit", meinte er daher und lächelte Marcel an. Und er war sich dabei bewusst, dass das Lächeln deutlich anders war als sonst.

Etwas verwirrt beobachtete Lisa, wie Ilkay auf Marcel zu geschwommen kam und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Was danach passierte ging recht schnell: René verschwand aufgebracht, Marcel stotterte verunsichert rum, Ilkay schien zufrieden, Clemens schaute dumm aus der Wäsche und Marcel versprach Ilkay, dass er beim Gespräch einfach mal mit hören konnte.
Enttäuscht lies sie die Schultern hängen... sie war eben niemandem wichtig, was hatte sie denn gedacht. Es waren ja nur ihre Probleme, um die musste man sich nun wirklich nicht kümmern. Eine Träne rollte über ihre Wange und sie hoffte, dass die anderen sie nur als Wassertrophen abharkten würden. Ihre Reaktion schien selbst ihr Übertrieben, aber sie konnte doch nichts dafür.
"Können wir nicht alleine reden?", fragte sie und versuchte das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken. Verdammt, konnte ihr Körper sich nicht einmal so verhalten, wie sie es wollte? Einmal Rücksicht auf ihre Gefühle nehmen? Aber nein, ihre Körperfunktion war ein richtiges Miststück!
Ilkay wollte aber anscheinend mitkommen... na gut, sie musste anscheinend Kompromisse eingehen, wenn sie wollte, dass ihr überhaupt jemand zu hörte. "Wenn es nicht anders geht!", schnaubte sie und lehnte sich an den Beckenrand.
Dabei fiel ihr der Blick auf, mit dem Ilkay Marcel bedachte. Waren hier etwa alle schwul?

Marcel bemerkte den Blick den Ilkay ihm zuwarf. Und er wusste wirklich nicht wie er diesen zu deuten hatte.
Er bemerkte nur, dass er irgendwie aufgeregt war. Weshalb wusste Marcel aber nicht. Schließlich war das nun wirklich nicht das erste mal das sie sich untehielten.
Und auch nicht das erste mal, dass sie sich so nahe waren.
Er sah dann aber wieder zu Lisa. Sie schien irgendwie fertig zu sein. Und, wenn er sich nichts einbildete, dann weinte sie?
"Ilkay." Er räusperte sich leicht, zog sich wieder an der Haarsträhne, was er eben tat, wenn er nervös war.
"Ich komme gleich wieder, ja? Ihr scheint es echt nicht gut zu gehen." Es gefiel ihm nicht seinen Freund zurück zu lassen, aber sie wollte er auch nicht vor den Kopf stoßen.
"Hey. Ich bin ja hier." Er legte Lisa, nach dem er zu ihr schwamm, eine Hand auf die Schulter und schob sie en wenig nach vorne.
"Kann ich dir irgendwie helfen?"

Als Marcel zu ihr schwamm und sie in den Arm nahm, krallte Lisa sich an ihn und schluchzte tonlos auf. Marcel hatte tatsächlich ihre Träne bemerkt und jetzt weinte sie auch noch in seinen Armen - was musste er nur von ihr halten. Wahrscheinlich dachte er jetzt, sie wäre schwach, dabei war sie doch immer eine starke Frau - wollte sie zumindest sein.
"Ich... ich weiß nicht mehr was gestern alles passiert ist", schluchzte sie leise. "Ich weiß nur noch die Sache mit Benni und Julian und das ich mich dann mit einem Film habe ablenken wollen. Meine letzte Erinnerung ist in der Bar - mit dir und diesem Kellner - Cyr. Und heute morgen wache ich auf und habe höllische Kopfschmerzen, also will ich mir eine Tablette nehmen und dann fällt mir auf, dass ich nackt bin." Sie errötete ein wenig. Sie kannte Marcel nicht allzu gut, aber er war der einzige der ihr helfen konnte. "Marcel, weißt du, was gestern noch passiert ist? Denn ich weiß es nicht. In meinen Gedanken habe ich nur Benni und Julian - und das macht mich so fertig!" Sie umklammerte den blonden Borussen und versteckte ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Sie konnte nur hoffen, dass er eine Antwort für sie hatte.

Clemens hatte die ganze Szene von den liegen aus beobachtet. Marie hatte er nicht erreicht, nur ihre Mailbox. Aber das war im Moment wohl auch eher nebensächlich. Er war extra nicht sofort hinter René hergerannt, aber Sorgen machte er sich schon.
Nach ein paar Minuten stand er auf und ging zu den drei an den Pool.
"Ich werd mich jetzt auch mal verabschieden." Sagte er und hob die Hand zum Abschied. "Viel Spaß euch noch noch. Wir sehen und ja bestimmt später."
Dann machte er sich auf den weg zu René, denn irgendwie ließ ihn das Gefühl nicht los, dass er jetzt dringend seinen besten Freund brauchen könnte.

Tbc Hotelzimmer von René

cf: Zimmer von Marco & Lewis

Als er sich dem Pool näherte, entdeckte er bereits Marcel und Lisa, die anscheinend in ein Gespräch vertieft waren, und Ilkay der alleine am Beckenrand hing.
Er warf sein Handtuch auf eine der freien Liegen, bevor er mit einem Kopfsprung neben Ilkay ins Wasser sprang und sich danach das Wasser auf den tropfenden Haaren strich. "Na, Illy? Haben sie dich ganz alleine gelassen?", begrüßte er seinen Teamkollegen grinsend.

Während Marcel sich dann doch dazu entschied alleine mit Lisa zu reden, lehnte Ilkay sich an den Poolrand und schloss ein Weilchen die Augen. Rene hatte er es gezeigt, Marcel schien das zu gefallen. Und ihm selbst schien Marcel immer mehr zu gefallen. Alles also in ordnung, wenn man das so sehen konnte und wollte.
Auf einmal besprenkelten ihn zahlreiche Tropfen und verschreckt öffnete er die Augen. Marco war neben ihm ins Wasser gesprungen.
"Ja, die gemeinen Doofis mögen mich nicht mehr", klagte er und spritzte Marco spielerisch, aber nur leicht, mit der flachen Hand Wasser ins Gesicht.

Marcel hörte Lisa genau zu. Er legte vorsichtig einen Arm um ihren Rücken und strich über diesen.
"Alles ist gut." Er versuchte sie irgendwie zu beruhigen. Auch hatte er Probleme die junge Frau zu verstehen, da sie zwischen ihren Wörtern hin und wieder schniefte.
Dann lächelte er aber. "Keine Sorge, Lisa. Du hattest viel Spaß." Als er bemerkte wie zweideutig dieser Satz im Bezug auf ihre Unterhaltung war, fügte er schnell hinzu.
"O-Ohne Cyr." Er versuchte ihr ein aufmunterndes Lächeln zu schenken.
Er sah erst etwas erstaunt aus, sagte aber nichts dagegen und lächelte leicht, als Lisa sich so an ihn lehnte. Eigentlich war es doch schön, dass diese ihm so vertraute. Oder sie war zu verzweifelt und brauchte einfach jemanden zum Reden.
Aber sowas würde sie wohl nicht jeden anvertrauen. "Wir hatten doch gestern den Karaokeabend. Also nach dem du in der Bar warst. Da haben Illy und ich dich nämlich rausgeholt und mit zum Karaoke genommen."
Er grinste sie leicht an. "Hey. Ihr habt sogar gewonnen. Und bald darfst du mit Delfinen schwimmen. Oder tauchen. Oder was auch immer."
Der Dortmunder strich ihr sanft durch das Haar und warf Marco und Ilkay einen kurzen Blick zu.

"Alles ist gut. Keine Sorge, Lisa. Du hattest viel Spaß", lächelte Marcel und Lisa spürte, wie ihr Herz stehen blieb. Sie hatte also tatsächlich mich Cyr geschlafen! Aber wieso sagte Marcel das nicht einfach. Sie schniefte auf. Es war nicht der Gedanke, dass sie es getan hatte, der sie so fertig machte, sondern das, was es ihr zeigte. Sie war schwach. So schwach, dass sie sch schon besoff und mit beinahe fremden Menschen Sex hatte. Was würde als nächstes kommen...?
"O - Ohne Cyr." Lisa wollte sich schon bei Marcel bedanken, weil er sie versuchte aufzuheitern, als ihr auffiel, was der Borusse ihr da sagte. Sie hatte also doch nicht mit Cyr geschlafen? Aber wenn sie doch so viel Spaß hatte, wer war dann in ihrem Bett gelandet?
"Wir hatten doch gestern Karaokeabend. Also nach dem du in der Bar warst. Da haben Illy und ich dich nämlich rausgeholt und mit zum Karaoke genommen." Langsam kamen die Informationen bei ihr an und sie begann, die Wahrheit zu verstehen. Sie hatte weder mit Cyr, noch sonstwem geschlafen, was hieß, dass sie noch nicht so schwach war, wie sie zuerst gedacht hatte. Sie hatte Spaß gehabt, natürlich, aber es war einfach nur singen gewesen - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Bevor sie sich fragen konnte, ob sie sich vollkommen zum Affen gemacht hatte, sagte Marcel noch mehr, was ihr Herz höher schlagen ließ.
"Hey. Ihr habt sogar gewonnen. Und bald darfst du mit Delfinen schwimmen. Oder tauchen. Oder was auch immer." Sie konnte kaum fassen, was sie da hörte. Sie hatten gewonnen? Sie durfte mit Delfinen schwimmen? Sie hatte doch tatsächlich mal Glück im Leben? Träumte sie noch? Sie zwinkte sich in ihren Arm - aber tatsächlich, der Schmerz war vorhanden. Sie war wach!
Lisa schaute Marcel an, als wäre er ein Engel und hätte ihr gerade von einer Schwangerschaft erzählt. Sie vergötterte ihn für die frohe Kunde, die er ihr brachte. Überschwänglich umarmte sie ihn, nicht ohne ihm einen Kuss auf die Lippen zudrücken.

Marco hatte sich irgendwie entschlossen nicht weiter zu antworten und war schwimmen gegangen. Also warf er einen flüchtigen Blick zu Marcel und Lisa. Und. Sah. Wie. Sie. Ihn. Küsste.
Fauchend stoß Ilkay sich vom Beckenrand ab und schwamm zu den beiden herüber.
"Ja, jetzt reicht das dann auch, nicht wahr Lisa? Geh lieber ne Runde auskatern!", giftete er und drängelte sich zwischen die beiden. Was zur Hölle machte Marcel da mit ihm? Er war nie eifersüchtig gewesen und jetzt? Innerhalb drei Tagen? Nun, ändern konnte er das nicht und dieser Kuss da von Lisa war nun auch echt völlig fehl am Platz! Böse schaute er sie an, seine Augen funkelten und haben ihr zu verstehen, dass sie gefälligst die Finger, oder Lippen, von Marcel lassen sollte!

Marcel stand ein wenig wie angewurzelt im Wasser als er plötzlich die Lippen der Blonden auf seinen spürte.
Es war sehr überraschend für ihn. Damit hätte Marcel jetzt wirklich nicht gerechnet. Er wollte sie nicht wirklich abweisen, weil Lisa ohnehin schon fertig war.
Er zerbrach sich in den wenigen Sekunden den Kopf darüber, was er machen sollte, als Ilkay auch schon zwischen ihnen kam.
Marcel löste sich schließlich schnell von dem Kuss. So schlecht hatte es sich ja nicht mal angefühlt, aber dennoch war Marcel schon irgendwie froh darüber, dass sein bester Freund dazwischen gegangen war.
Ein wenig jedenfalls. Eher verwirte es Marcel, dass dieser plötzlich so ruppig zu der Blonden war. In der Bar und beim Karaokeabend hatten sie ja auch keine Probleme miteinander?
Der Dortmunder verstand gar nichts. Er legte seine Hände auf Ilkays Schultern und schob ihn etwas von Lisa weg.
"Was ist eigentlich dein Problem?" Es klang etwas schärfer als es beabsichtigt war.

Vollkommen perplex von Ilkays übertriebener Reaktion, schnaubte sie auf. Oh mein Gott, sie hatte ihn einen Kuss aufgedrückt - es war ja beinahe so gewesen, als ob man seien Hände aufeinander geklatsch hätte. Der Deutsch-Türke sollte da mal nicht so ein Drama raus machen. "Was flippst du denn so aus? Das eben kann man ja fast gar nicht mehr Kuss nennen, also chill mal. Wenn Marcel dir offensichtlich so viel bedeutet, dann sag ihm das einfach und werdet glücklich. Deswegen musst du aber nicht mich so blöd anmachen!", wütend schnaubte sie auf.
"Ich bin hier eh fertig danke Marcel, du hast mir echt geholfen!", sie lächelt ihm lieb zu, bevor sie Ilkay einen giftigen Blick zu warf.
Sie schwamm an den Rand des Beckens und lief die beiden Borussen somit alleine. Aber wie es nun mal kommen musste, war da auch schon der nächste.
"Hey", begrüßte sie Marco lächelnd. Sie wusste nicht genau, ob die beiden sich schon vorgestellt hatten, also tat sie es einfach noch mal: "Ich bin Lisa... eine... die Freundin von Benni!" Die Worte kamen immer leichter über ihre Lippen und auch der Schmerz dabei war erträglich.

Erschrocken schaute Ilkay Lisa hinterher. Sie hatte wirklich gesagt, vermutet, was auch immer, dass er auf Marcel stand. Er schüttelte nur leicht den Kopf, schaute dann mit offenem Mund zu Marcel, sah in dessen misstrauisches Gesicht.
"Was ist eigentlich dein Problem?", fragte dieser scharf und Ilkay zuckte leicht zusammen. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Wusste es wirklich nicht. Und deshalb stammelte er einfach das, was wohl am nächsten war.
"Ich ... ich bin nicht schwul, Marcel." Seine Stimme war ganz zittrig und klein und dünn.
"Wirklich nicht! Was Lisa sagt ist Schwachsinn, ich -!" Er atmete tief durch, hatte solche Angst sich in Widerworten zu verstricken.
"Keine Ahnung ...", murmelte er dann, sah auf die glitzerne Oberfläche des Poolwassers.

Marcel zog verunsichert seine Augenbraue in die Höhe, als er Ilkay so aufgeregt erlebte.
Er biss sich leicht auf die Unterlippe. "Tut mir leid. Ich wollte dich nicht so anfahren."
Er sah Lisa verwirrt hinterher. Was ging hier eigentlich ab? Erst René und jetzt Lisa...
Und er dachte doch beinahe, dass es langsam wirklich "ruhig" und gesittet werden könnte. Ohne Streit und Dramatik.
Aber da hatte Marcel sich tierisch geschnitten. Was meinte Lisa eigentlich mit ihrer Aussage?
Natürlich bedeutete Marcel dem Deutschtürken viel. Sie waren schließlich beste Freunde. Ilkay bedeutete ihm ja auch sehr viel.
"Wie kommst du jetzt darauf?" Er sah den Dunkelhaarigen verwirrt, aber mehr besorgt an. Wie kam dieser plötzlich auf "schwul"?
Aber dann erinnerte er sich an die Situation auf ihrem Zimmer. Als Ilkay so fertig war und in seinen Armen weinte.
"Ilkay..." Seine Stimme klang nicht mehr so scharf wie vorhin. Schon beinahe sanft und einfühlsam.
Er legte diesem vorsichtig die Hand auf den Oberarm.
"Selbst wenn. Es...es ist nicht schlimm, wenn du s-schwul wärst."

(eyöö, Marco wollte Illy doch antworten, aber ich bin grad erst vom Badminton gekommen xD)

Marco war einige Runden geschwommen und lehnte gerade am Beckenrand, als Lisa sich zu ihm gesellte. "Oh, hey... Ich bin Marco, ich glaube, wir haben uns gestern in der Bar schon mal gesehen", antwortete er lächelnd und reichte ihr seine Hand. "Nett dich kennen zu lernen."
Den Fakt, dass sie sich erneut die Freundin von Benni genannt hatte, ignorierte er, aber er nahm sich vor, den Schalker bald danach zu fragen.

"Ilkay ...", hauchte Marcel und seine Stimme war wieder anders, so, wie sie immer war, wenn er Ilkay besonders nah war. Und ihn trösten wollte. Und ihn schützen wollte.
Als seine Finger seinen nackten, nassen Oberarm berührten, dachte sich Ilkay, dass die Wassertropfen unter Marcels Fingerspitzen doch verdampfen mussten, so heiß war seine Haut auf seiner Haut.
"Selbst wenn. Es...es ist nicht schlimm, wenn du s-schwul wärst." Vorsichtig sah Ilkay auf. Seine Wangen glühten, er glühte, und wieso war die Welt noch nicht verglüht?
"Ich bin es nicht", wiederholte er nochmal, lächelte dabei schüchtern. Das war ja auch keine Lüge. Er war nicht schwul. Bi. Ja, aber nicht schwul. Nur würde Marcel immer noch "selbst wenn" sagen, wenn er wüsste, was Ilkay gerade fühlte?
Dieses stetige Wummern in ihm? Wenn er das hören könnte? Was würde Marcel dann machen?
"Umarmst du mich, Marcel?", fragte er, so aufgeregt, so angstvoll.

"Oh o-okay." Er wusste nicht wirklich was er zu Ilkays Aussage sagen sollte. Freuen konnte er sich darüber jetzt auch nicht.
Es wäre ja auch etwas vollkommen normales gewesen, also. Aber Ilkay war nicht schwul.
Und wenn dieser das sagte, dann glaubte Marcel ihm das auch. Sein bester Freund hatte ihn noch nie angelogen.
Es erleichterte ihn aber, dass er scheinbar wieder lächelte. Er konnte seinen besten Freund einfach nicht traurig sehen. Es tat ihm weh.
Über seine Frage war Marcel dann aber doch leicht verwundert, er zögerte aber dennoch nicht wirklich.
"Klar." Er lächelte ihn scheu an und fuhr sich kurz durch das Haar, ehe er ihn in eine feste Umarmung zog.