Die Lounge

"Kommt gar nicht in die Tüte Freundchen!" rief Clemens sofort dazwischen.
"Wir beiden gehen jetzt sofort zu MüWo....und keine Widerrede, irgendetwas ist doch da gar nicht in Ordnung!"

"Mensch, René. Es geht hier um deine Gesundheit und in dem Zustand kannst du nicht am Spielfeldrand sitzen. Stell dir vor du brichst dort nochmal zusammen. Die Presse würde sich wieder das Maul über die Mannschaft zerreißen. Es ist besser, wenn du hier bleibs." Er wollte René damit keinesfalls wehtun oder etwas derartiges. Es ging allein um seine Gesundheit und die stand jetzt im Mittelpunkt.

cf Philipp und Holger: Zimmer von Thomas und Holger

Schnellen Schrittes liefen sie zur Lounge.
"Mats!", rief Philipp aus, als sie ankamen. Irritiert blieb er stehen. Clemens war da und René war anscheinend wach. Er hatte einen dicken Verband um seinen Kopf.
"René, warum bist du nicht mehr bei MüWo? Erzähl mir nicht, dass er dich entlassen hat", mit einem sorgenvollen Blick ging er zu dem Grüppchen. "Was ist denn jetzt eigentlich hier los?"

"Das würde ich auch gerne wissen!" sagte Clemens "Was ist denn eigentlich passiert? Warum hast du diesen Verband am Kopf?"
Besorgt sah Clemens zu seinem besten Freund und dann wieder zwischen Mats und Phil hin und her. Jedoch schien keiner eine Antwort auf seine Frage zu haben.

Als er einen kurzen Blick in die Lounge erhaschte und Renè wach auf dem Sessel sitzen sah, atmete Holger auf. Dennoch beschlich ihn ein ganz ungutes Gefühl. Vorallem da auch Clemens und Mats anwesend waren. Ob Renè es ihnen gesagt hatte?
Clemens Frage ließ ihn aufschrecken, doch Holger blieb wie angewurzelt hinter der Tür stehen, um nicht gesehen zu werden.

Verzweifelt sah René erst zu Philipp und Holger, dann blickte er Clemens in die Augen, ignorierte dessen Fragen aber und murmelte statt dessen nur: "Ach Kleiner..., bitte du hast doch keine Ahnung! Wenn ich keine Chance habe zu spielen, dann verliere ich alles, sogar...Lilli! Außerdem schau, ist doch alles in Ordnung!"

Damit stand er auf, machte ein paar langsame Schritte auf Philipp zu, nur um dann erneut zusammenzusacken.

Als René erneut zusammenbrach, wurde Clemens wütend "Alles in Ordnung ja? Außerdem, was redest du für einen Mist? Du verlierst alles? und Lilli? Jetzt sag mir endlich was hier los ist!"
Eigentlich wollte er gar nicht so gereitzt reagieren, aber Renés Sturheit ließ ihm keine Wahl. Schließlich war seine Gesundheit das wichtigste an der ganzen Sache.

„Verdammte Scheiße!“, fluchte Holger in Gedanken, der bemerkte, dass Renè ihn nicht verraten hatte und nun wieder zusammen brach. Emre hatte sich doch auch nicht so angestellt, als er Bekanntschaft mit seiner Faust machte!
„Nicht durchdrehen jetzt“, ermahnte sich der Innenverteidiger. Gerne hätte er geholfen, aber es fühlte sich so falsch an. Schließlich war er doch für „das“ verantwortlich. Hatte er so wenig Zivilcourage?

Intuitiv und all seinen Mut zusammennehmend machte er einige Schritte nach vorne und zeigte sich, zum Glück lag aber die Aufmerksamkeit nach wie vor auf Renè.

"René!", Philipp versuchte den Keeper noch zu stützen, was ihm aber mehr schlecht, als recht gelang.
"Jungs, helft mir bitte. Er muss unbedingt zurück zu MüWo"
Verdammt! Philipp fühlte sich schuldig. Er hätte doch bei René bleiben sollen. Andererseits hätte er dann nicht bei Holger sein können und das war ihm in dem Moment wichtiger. Er war ja jetzt für René da... also egal.

Die drei versuchten René zu helfen, ins Krankenzimmer zu kommen. An der Tür stoppte Clemens jedoch und sah Holger an. Seine Augen verengten sich. "Jungs, bringt ihr René bitte zu MüWo....ich...hab hier was zu klären glaube ich!" wandte er sich an Mats und Phillip. Dann ging er mit langsamen Schritten auf Holger zu.
"Du!" sagte er leise aber bestimmt "Hast du was damit zu tun? Ihr wart doch zuletzt hier unten zusammen oder?"

Zusammen mit Phil versuchte er den Spieler alleine zu halten. Das erwieß sich aber nicht gerade als einfach. "Ladies, Zickenkrieg gibt's später. Jetzt braucht René erst einmal unsere Hilfe." Er sah die beiden eindringlich an. Das konnte ja jetzt wirklich nicht sein,dass die beiden sich stritten.

Philipp ließ René vorsichtig in Mats Armen alleine. "Ich helfe dir sofort", sagte er zu ihm. Innerlich schnaubte Philipp. Als wenn er ihn mit Mats alleine tragen könnte... dann stand er auf.
"Hey Clemens!", er stellte sich vor ihn und packte ihn an den Schultern. "Ganz ruhig. Du kommst jetzt mit. René ist dein bester Freund oder nicht, dann sei auch für ihn da! Außerdem kann niemand etwas dafür, dass René gestürzt ist. Verdammt, kümmere dich um ihn und mach hier nicht andere an."
Er ließ Clemens los und blickte ihn einfühlsam an. "René braucht dich jetzt. Hilf ihm und mach nicht andere für seine Schusseligkeit verantwortlich."
Scheiße, konnte er gut lügen... aber er hatte es René versprochen. Warum auch immer dieser das so wollte.

Clemens spürte Phillips Hand auf seiner Schulter. "Ganz ruhig. Du kommst jetzt mit. René ist dein bester Freund oder nicht, dann sei auch für ihn da! Außerdem kann niemand etwas dafür, dass René gestürzt ist. Verdammt, kümmere dich um ihn und mach hier nicht andere an.René braucht dich jetzt. Hilf ihm und mach nicht andere für seine Schusseligkeit verantwortlich." sagte Phillip.
Clemens versuchte sich zu beruhigen, was ihm nur schwer gelang. Aber Phillip hatte ja Recht. Nur das mit dem Sturz konnte er nicht ganz glauben.
Er sah Holger noch einmal eindringlich an, drehte sich dann allerdings um und ging mit Phillip zurück zu René, wo Mats so seine Probleme hatte, diesen allein auf den Beinen zu halten.

Nervös war Holger, als Clemens auf ihn zu kam, einen Schritt zurück getreten. Er traf ja auch mitten ins Schwarze.
Dann aber kam ihm Phil zuvor und beendete die beginnende Diskussion mit einer... Lüge.
Philipp und eine Lüge? Und das war eine echt heftige, wenn man die Wahrheit kannte.
Nochmals funkelten sich die beiden Fußballer an, bevor sich Clemens wieder Renè zu wandte. Zu Dritt versuchten sie den Torhüter zu MüWo zu tragen.
Holger zögerte weiterhin. Helfen oder nicht? Seufzend warf er noch einmal einen Blick in die Lounge, in der er Renè vor weniger als einer halben Stunde niedergeschlagen hatte. Plötzlich fiel ihm das Handy auf, das auf dem Tisch lag. Jemand musste es vergessen haben. Eilig huschte der Innenverteidiger zu dem Mobiltelefon und nahm es an sich. Er kannte es... das war Renès Handy.
Das hätte alles nicht passieren dürfen! Das Bild, der Schlag – allein der Streit war doch sinnlos, sie redeten beide nur aneinander vorbei.
Aber wenn Renè schon so nett war und die Sache für sich behielt, musste er ihm helfen. Holger ließ das Handy in seine Tasche gleiten, als er noch ein letztes Mal das fotografierte Bild von sich betrachtete und es schnaubend löschte.
Anschließend trabte er den anderen hinterher und packte, Clemens Blicke ignorierend, mit an.

"Gut, dann komm", er war erleichtert, als Clemens von Holger abließ. Allerdings war da das letzte Wort noch nicht gesprochen, hatte er das Gefühl. René würde Clemens wohl beruhigen müssen.
"Los, kommt, wir müssen alle mitanpacken", erklärte Philipp.
"Meinst du MüWo ist noch im Sanitätsraum?", fragte Mats ihn. "Ich hoffe es", murmelte Philipp.
Gemeinsam packten sie nun alle mit an und trugen den bewusstlosen Torwart zum Sanitätsraum.

tbc: Sanitätsraum

cf: Hotelzimmer von Ron und Miro

In der Lounge angekommen, ließ er sich in einen der Sessel fallen und griff nach seinem Handy. Schnell hatte er Rons Nummer gefunden. Er hoffte, dass dieser sein Handy dabei hatte.

Er musste nur kurz warten, bis sich am anderen Ende jemand meldete.

"Zieler?! Hallo Trainer, was verschafft mir die Ehre?"

Er musste lächeln, als er Rons Frage hörte.

"Hallo Ron, könntest du bitte kurz in die Lounge kommen? Ich müsste etwas mit dir besprechen?"

Auch Jogi verabschiedete sich schnell und legte auf. Er verstaute das Handy in der Tasche und schlug die Beine übereinander, während er auf Ron wartete.

cf: Zimmer von Emilia

Schnell huschte Ron durch das Hotel. Was sein Trainer bloß von ihm wollte?, er wusste es nicht. Aber zu Schulden hatte er sich nichts kommen lassen, jedenfalls konnte es sich nichts vorstellen. Obwohl jetzt wo er so nachdachte, vllt. hatte er doch etwas von Holgers Zusammenbruch mitbekommen. Er erblickte seinen Trainer und begrüßte ihn mit einem: "Hallo Herr Löw, da bin ich. Was gibt es denn wichtiges?", fragte Ron.

Er drehte sich um, als er Rons Stimme hörte. Er schien unsicher zu sein. Aber er konnte es verstehen.
"Hallo Ron", begrüßte er ihn. "Setz dich doch." Er wartete, bis der Torhüter auf dem Sessel ihm gegenüber Platz genommen hatte.
Dann lächelte er ihn an. "Du fragst dich sicher, warum ich mit dir reden möchte, oder?"

"Du fragst dich sicher, warum ich mit dir reden möchte, oder?", fragte Jogi. Ron rutschte ein wenig auf seinen Platz hin und her. "Ja, stimmt. Also können Sie es mir sagen, Trainer?", fragte Ron und schaute den Trainer erwartungsvoll an.

Er sah Rons erwartungsvollen Blick. "Ich weiß nicht, ob du es schon gehört hast, aber René hatte einen kleinen Unfall und wird uns heute beim Spiel nicht zur Verfügung stehen. Deshalb haben Andreas, Hansi und ich beschlossen, dich als unsere Nummer 2 für das heutige Spiel zu nominieren. Ich hoffe doch, du hast noch nichts besseres vor?"
Schmunzelnd wartete er auf eine Reaktion.

Als Jogi ihm erzählte, dass René einen Unfall hatte, war er erschrocken. Hoffentlich war ihm nichts schlimmeres passiert! Bei Jogis kommenden Worten wurden seine Augen groß. Er durfte auf der Bank sitzen?! Coool!!! "Nein, ich hab nichts besseres vor, Trainer!", sagte Ron nachdrücklich und strahlte übers ganze Gesicht. "Aber was ist mit René, es ist hoffentlich nicht schlimmeres", fragte er dennoch besorgt nach.

Er spürte, dass Ron vor Freude fast durch den Raum gesprungen wäre. "Alles klar, dann ist das beschlossene Sache. Dir ist aber klar, dass ich dir nicht versprechen kann, dass du auch spielen wirst?" Er wollte Rons Freude nicht trüben, aber er wollte ehrlich zu ihm sein. Etwas, was in diesem Trainingslager scheinbar zu kurz kam.
Aber wegen seinen Sorgen um René konnte er Ron beruhigen. "Nein, es ist nichts schlimmes. MüWo hat ihn untersucht und ihm ein oder zwei Tage Bettruhe verordnet. Dann ist er wieder ganz der Alte."

"Alles klar, dann ist das beschlossene Sache. Dir ist aber klar, dass ich dir nicht versprechen kann, dass du auch spielen wirst?", sagte Jogi, aber das war Ron sowieso klar gewesen. Wie oft wurde bei einem Spiel der Keeper ausgewechselt? Also nickte Ron nur zu Jogis Worten. Als Ron dann Jogis Worte über René hörte, war er erleichtert. "Stimmt René haut so schnell nichts um. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, oder kann ich wieder hoch?", fragte Ron zum Ende.