Die Bar

cf:Draxledes Zimmer

Sie kamen an der Bar an. Eigentlich hatte Julian nur geplant, hier kurz etwas zu trinken. Aber scheinbar gab es doch auch Klärungsbedarf. An der Bar hockte Lisa, genehmigte sich etwas zu trinken und sah dabei auch nicht wirklich glücklich aus. Seit dem Krankenhaus hatte er ja nicht mehr mit ihr geredet, wusste gar nicht, wie es ihr genau ging.
"Ich hoffe, der ist alkoholfrei", sagte er zu ihr, stellte sich neben sie.

Als sie in die Bar kamen und Benni Lisa sah, hatte er sofort ein schlechtes Gefühl. Er sah aus dem Augenwinkel die Wodkaflasche und instinktiv nahm er ihr das Glas aus der Hand und nippte daran.
Wodka, nicht zu verwechseln.
Wütend sah er Lisa an.
"Bist du völlig irre?" fragte er scharf.
"Schlimm genug, dass du dich schon mal hast voll laufen lassen... du bist schwanger, also verhalte dich ensprechend."
Er schob dem Kellner das Glas und die Wodkaflasche hin.
"Wehe ich sehe diese Frau hier noch mal mit Alkohol... dann sind sie dran", grollte er.

Lisa hatte ein Glas schon gelehrt und auf Bitten und einen weiteren, etwas längeren Kuss hin, bekam Lisa auch den nächsten. Nur leider musste sie mal wieder gestört werden. Konnte denn keiner verstehen, dass Lisa sich einfach mal gemütlich voll laufen lassen wollte und das ging nun mal nicht, wenn man sie daran hindern wollte.
Als erstes entdeckte sie Julian, der sich neben sie hievte und sie ansprach.
"Isser", murmelte Lisa und drehte das Glas in ihren Händen. Hoffentlich bemerkte er nicht, dass sie log.
Aber das musste Julian auch nicht, da jemand anderes ihr das Glas darauf wegzog und daran nippte. Empört starrte sie denjenigen an und enttarnte ihn als Benni. Na toll, besser ging es aber auch nicht, oder?
Sein wütender Blick erinnerte sie an Marcos und sofort schossen Tränen in ihr hoch.
Cyr schnappte sich das Glas und wollte es gerade pflichtbewusst wegbringen, als sie ihn gerade noch so zu packen bekam.
"Cyyyr", nuschelte sie und krallte sich in sein Hemd fest, "This I mine, give it to me!"
Cyr schaute unsicher zwischen Lisa und Benni hin und her, schob es ihr dann entschuldigend wieder zu.
"Não é o meu trabalho!", murmelte er und schob sich wieder hinter die Theke.
Lisa lächelte ihn mit großen, Tränen unter laufenden Augen an.

Marcel kam mit den beiden Schalkern in die Bar. An der Theke saß Lisa. Es war komisch. Er hatte sie so lange nicht mehr gesehen obwohl die Beiden sich doch so gut verstanden. Irgendwie schade. In der Zeit hatte sich wirklich verdammt viel verändert. Obwohl es nur wenige Tage waren. Er und Ilkay kamen zusammen...Lisa war schwanger...
Moment mal...Lisa war schwanger? Er musterte die Vodkaflasche die vor ihr stand skeptisch. Sie und der Kellner schienen sich...blendend zu verstehen. Normalerweise hätte Marcel sich für sie gefreut, weil er wusste, dass sie den Typen mochte. Cyr. Aber jetzt war ihm alles andere als nach Freude zumute. Er musterte die beiden Schalker hilflos und verwirrt. Die Beiden sprachen die Blonde ohnehin schon gezielt auf den Alkohol an und kannten die Blonde auch besser. Aber etwas sagen musste er trotzdem. "Du zerstörst dein Baby damit, ich hoffe du weißt das?"

"Du trinkst?", fragte er entsetzt nach. Er wusste ja, dass Lisa nicht begeistert von der Schwangerschaft war. Aber das gab ihr nicht das Recht, das Leben ihres Kindes aufs Spiel zu setzen, indem sie sich betrank. Was versprach sie sich denn davon? Marcel hatte Recht. Sie schadete dem Baby.
"Willst du, dass dein Kind behindert auf die Welt kommt?"
Das machte die Sache sicher nicht besser. Für keinen von ihnen. Er hatte auch nicht zwingend Lust, sich um ein behindertes Kind zu kümmern. Notfalls müsste es wohl sein, aber man musste es nicht provozieren. So kannte er Lisa auch gar nicht. Sie war sonst nicht so verantwortungslos.

Lisa sah reichlich verheult aus, aber dafür hatte Benni gerade gar keinen Blick.
Viel zu wütend war er über ihr Verhalten.
"Hast du eine Ahnung, was das alles anrichten kann?" herrschte er sie an.
"Bist du dir deiner Verantwortung überhaupt bewusst?"
Er schüttelte frustriert den Kopf und setzte sich neben sie.
"Lisa, was soll das? Du weißt doch, dass das unser Kind ist und du da drauf achten musst!"
So verantwortungslos und leichtsinnig kannte er Lisa gar nicht, das war völlig untypisch für sie.

Verdammt, wieso war Marcel denn auch noch da? Reichten Benni und Julian nicht schon, musste Marcel jetzt auch noch den Moralapostel spielen? Lisa hasste ihn dafür gerad unglaublich stark.
Und woher wusste er eigentlich, dass sie schwanger war?
Als nach Julian und Marcel Benni auch noch fragte, ob sie sich der Verantwortung bewusst war, konnte sie nicht mehr.
"Ich weiß ganz genau, was passieren kann und ich wünschte, sie käme gar nicht zur Welt!", schnauzte sie ihren Ex an. "Ich hab doch eh keinen, der sich mit mir um das Pack kümmern will!"
So war es einfach! Jeder wurde schwul, wenn er mit Lisa in Kontakt kam. Erst Benni und jetzt Marco. Es tat einfach unglaublich weh.
Wenigstens hatte Benni ihr nicht wieder das Glas weggenommen, also nippte sie wieder dran, genoss es, den Alkohol auf ihrer Zunge zu schmecken.

Marcel konnte sie ja schon irgendwie verstehen. Sie hatte ganz einfach Angst. Angst davor ihr Kind alleine aufziehen zu müssen. Aber Benni würde ihr doch bestimmt dabei helfen. Sie waren zwar kein Paar mehr, aber es ist auch sein Kind. Und Marcel konnte sich gut vorstellen, dass Jule sogar mithelfen würde. Aber Marcel hatte ohnehin vor ein paar Tagen schon gedacht, dass sie Benni noch liebte. Das machte alles natürlich noch schlimmer und komplizierter. Und das Jule sogar helfen würde, wäre da sicher kein Proargument. "Glaub mir du musst das Kind bestimmt nicht alleine erziehen, okay? Du bist ein lieber Mensch und ich denke, dass auch Benni dir helfen würde." Er schwieg einen Moment und als Lisa wieder anfing an dem Glas zu trinken, nahm er es ihr aus der Hand. "Stell dir mal vor es bringt das Kind nicht um? Wenn das Kind nicht tot ist aber sein Leben lang behindert. Willst du das? Das es dir dafür sein Leben lang die Schuld gibt? Für einen dummen Fehler?"

"Das Pack ist dein Kind!", erinnerte er sie in einem scharfen Ton. Was war da denn in sie gefahren? Sie stand doch nicht alleine mit dem Kind da. Benni und er waren ja auch noch da. Und Marco.
Sie konnte so doch nicht mit ihrem Kind umgehen. Das machte alles gerade noch schlimmer. Benni ging es doch auch schon scheiße. Es half ihm bestimmt nicht, wenn Lisa noch das Leben seines Kindes zerstörte.
"Und Schmelle hat Recht. Du bist doch nicht alleine mit dem Kind. Und wenn du es nicht packst, dann gib sie eben weg. Zu uns oder... keine Ahnung... Aber du kannst dich hier nicht zusaufen!"
Er war nicht scharf darauf, sich rund um die Uhr um ein Kind zu kümmern. Seine Lebensplanung reichte eh noch nicht so weit, dass er sich so sehr mit Kindern beschäftigte. Mal ein Wochenende wäre ja okay. Aber ganz bei sich haben? Das dann wirklich nur im äußersten Notfall.

Benni seufzte und schüttelte den Kopf.
"Lisa, Julian hat Recht... wenn du sie wirklich nicht willst, wenn du sie nicht lieben kannst... dann nehm ich sie. Ich hab damit kein Problem, ich will sie nämlich."
Er sah sie ernst an und nahm ihr jetzt wieder das Glas aus der Hand, brachte es außer Reichweite.
"Und jetzt hörst du auf, dich und die Kleine so zu gefährden", bat er eindringlich. "Wir finden für alles eine Lösung. Aber, in Gottes Namen, red mit mir. Mit Marco... du hast doch deine Freunde!"

Lisa hätte fast lachen müssen, als alle ihr beteuerten, dass sie nicht alleine mit dem Kind war. Kam es drauf an, war sie doch immer alleine! Da hatte sie wenigstens das recht, zu trinken, fand sie.
Nur leider schienen die anderen das anders zu sehen, denn schon gleich nahmen sowohl Benni, als auch Marcel ihr Glas weg. Doppelt gemoppelt, aber gut...
"Ich will das ja gar nicht... das Pack!", zischte sie und starrte Julian dabei extra an. Was musste er sie auch verbessern. Als wüsste sie nicht, dass das ihr Kind war, das ihr Leben zerstörte.
Erst nahm es ihr Marco und jetzt noch alle ihre Freunde.
"Bin ich denn so schrecklich?", fragte sie dann einfach heraus und wieder flossen die Tränen. "Jeder den ich liebe, wird schwul! Erst du Benni und jetzt fickt Marco Mario!"
Sie schluchzte und klammerte sich an Benni, der neben ihr saß.
"Ich hab gar keinen! Marco hat mich für ihn verlassen und hasst mich jetzt!"

"Du bist natürlich nicht schrecklich, Lisa." Er ging einen Schritt auf sie zu und strich ihr vorsichtig über dem Rücken. "Ich mag dich zum beispiel und finde dich echt nett. Wir haben uns doch gut unterhalten." Er seufzte leicht. Wahrscheinlich suchte sie eben das nicht... Männer die sie mochten, aber nicht liebten. Aber da konnte er ihr leider nicht helfen. Auch, wenn sie ihn sicherlich eh nicht gewollt hätte. Es tat ihr weh mit ansehen zu müssen wie sie sich an Benni klammerte und herzzereißend schluchzte. Und er konnte ihr nicht mal helfen.
"Was zum Geier?" Sein Gesichtsausdruck wurde mit einem mal mehr als nur verwirrt. Er rieb sich die Augen, obwohl er sich wohl eher die Ohren reiben sollte. "Marco? Reus?" Er wusste ja nicht, dass er anscheinend mit ihr zusammen war. Ohje. Es wurde echt alles komplizierter. "Wie kommst du auf ihn und...Mario?"

Perplex beobachtete Benni, wie Lisa sich in seine Arme warf.
Ihre Worte überraschten ihn ziemlich.
"Marco hat was mit Mario? Bist du dir da sicher?"
Das konnte er sich nicht vorstellen. Marco war so ziemlich der heterosexuellste Mann hier, und eigentlich war Benni sich sehr sicher gewesen, dass er Lisa liebte.
"Red da noch mal mit ihm, das ist bestimmt ein Missverständnis."
Er legte ihr etwas hilflos einen Arm um und tätschelte ihr den Rücken.
"Lisa, du musst das nicht allein machen... ich hab gesagt, ich will ein guter Vater sein. Wenn das bedeutet, dass ich die Kleine nehme, mach ich das. Aber bitte... pass auf dich auf, es ist auch meine Tochter und ich will nicht, dass ihr etwas passiert."

Marco? Mit Mario? Nicht, dass die beiden sich nicht gerne so benahmen, als wär das was, aber er hatte doch den Eindruck, dass Marco Lisa wirklich liebte. Da war er sicher nicht schwul und hatte jetzt was mit Mario.
"Das kann ich mir nicht vorstellen", meinte auch Julian. "Als Marco und ich stockbesoffen nach Mallorca durchbrennen wollten, wollte er dich unbedingt dabei haben. Von Mario war da keine Rede."
War wohl nicht gerade das passendste Beispiel für einen Liebesbeweis, aber es war das Beste, was Julian einfiel. Irgendwas musste er ja sagen. Er musste Lisa begreiflich machen, dass sie sicher nicht alleine war. Benni wollte seine Tochter. Er würde sie schon zu sich nehmen. Julian würde ihm ja auch helfen, wenn es nötig war.

Lisa lächelte etwas über den Versuch von Marcel, sie auszuheitern. "Ich mag dich auch, aber sonst hassen mich alle!"
Natürlich stimmte das so nicht, schließlich mochte ihr Meerschweinchen sie auch. Aber was sollte das auch tun, jetzt nach dem Tod von Chantal.
"Er... er ist nur noch bei Mario und als er mit mir Schluss gemacht hat, ist er danach auch zu Mario gegangen! Und ich hab sie zusammen im Bett entdeckt und er redet nur von ihm und... er liebt ihn einfach und mich nicht!", schluchzte Lisa, "Aber er hat noch nicht einmal den Mumm, das zuzugeben!"
Benni war wenigstens ehrlich gewesen, als er mit Julian zusammen kam, aber Marco legte da scheinbar keinen wert drauf. Dabei liebte sie ihn doch eigentlich!
"Als ihr stockbesoffen durchbrennen wolltet, war er auch noch nicht lang genug mit mir zusammen, um schwul zu sein", jammerte sie vollends von ihren Worten überzeugt.
"Und dann denkt Marco auch noch, ER hätte ein Recht eifersüchtig zu sein!" Kerle, die waren doch echt das Letzte!

"Wir hassen dich doch alle nicht", versicherte er Lisa. Sie waren ja immer Freunde gewesen. Obwohl sie viele Jahre lang das hatte, was Julian gerne gehabt hätte. Aber Lisa war immer nett zu ihm gewesen. Warum sollte er sie da hassen?
"Marco gibt vielleicht nichts zu, weil es da nichts zuzugeben gibt. Er will bestimmt nichts von Mario. Warum sonst sollte er dann eifersüchtig sein?"
Marco würde sie bestimmt auch nicht mit dem Kind alleine lassen. Lisa war nur gerade... schwierig. Das mit der Schwangerschaft war ihr bestimmt zu viel. Aber wenn sie sah, dass sie nicht alleine war, änderte sich sicher auch ihre Einstellung gegenüber ihrem Kind.
"Wir unterstützen dich doch alle. Also tu das deinem Kind nicht an. Das gehört doch zu deiner Familie. Weißt du nicht, was du da für ein Glück hast, dass du eine Familie hast?"

Benni seufzte.
Lisa schien ernstere Probleme zu haben als angenommen.
"Lisa... bitte hör auf damit", bat er ruhig.
Es war so untypisch für sie, wie sie im Moment war, verzweifelt und hoffnungslos und einfach pessimistisch, so war sie eigentlich nicht, nicht so extrem.
"Du weißt genau, dass es genug Menschen gibt, denen du wichtig bist, oder?"
Er lächelte leicht und zog sie in eine Umarmung. "Du weißt, dass ich für dich da bin", erinnerte er sie.
"Du kriegst, was du brauchst... finanzielle Unterstützung, ich kümmer mich um die Kleine und so weiter. Und Marco wird bestimmt auch für dich da sein, das mit Mario ist ein Missverständnis, da bin ich mir sehr sicher."

Marcel lächelte leicht über Lisas Worte. Es freute ihn, dass er sie auch mochte. Aber ihre weiteren Worte waren einfach bitter. "Die Beiden haben recht Lisa. Niemand hasst dich." Er strich vorsichtig noch etwas über ihren Rücken. "Guck mal." Er deutete auf Jule. "Er hasst dich nicht." Dann deutete der Blonde auf Benni. "Und Benni hasst dich ganz sicher nicht. Denk einfach an sein Angebot, ja?" Marcel hoffte, dass sie drei die junge Frau überzeugen konnten davon, dass nicht alles aus sei und sie niemand hasste. "Glaub mir. Marco und Mario sind wie Brüder. Da ist nicht mehr." Er lächelte sie vorsichtig an. "Ich sehe die beiden Trottel jeden Tag. Sie spaßen gerne mal rum und liegen zusammen im Bett, aber mehr ist da nicht. Wenn Marco sagt, dass er dich liebt, dann ist das auch so." Er kannte Marco gut genug. Sein Freund war niemand der einfach mit den Gefühlen von Frauen spielte. Auch bei Carolin hatte er lange gebraucht um mit ihr Schluss zu machen, weil er sie nicht verletzten wollte. Er würde Lisa doch nicht einfach so betrügen. Mit seinem besten Freund.

Ganz überzeugt war Lisa noch immer nicht, auch wenn die drei ihr immer und immer wieder sagten, dass sie nicht gehasst wurde. Und selbst wenn die drei sie nicht hassten, was brachte ihr das schon? Benni wollte eh nicht mehr mit ihr zusammen und Marco hasste sie eh. Und was war sie denn schon ohne ihn? Dann war sie Lisa. Aber so verletzt, dass sie nicht mehr die gleiche war.
"Ich...", fing Lisa auf Julians Eifersuchtshypothese hin an. "Vielleicht... vielleicht liebt er ja auch nicht Mario, aber der liebt ganz sicher ihn, dass merke ich doch! Tut immer auf größten Weiberheld, obwohl er doch nur Marco will."
Familie. Lisa klammerte sich an Benni, der sie umarmte und versteckte ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. Sie vermisste ihn wirklich. Aber nicht nur als ihren Freund, sondern als ihren besten Freund. Als den, dem sie immer alles erzählen konnte. Aber vielleicht kam das ja irgendwann wieder.
Kurzerhand nahm sie Bennis Hand und legte sie auf ihren Bauch. "Das ist sie, die Familie, die ich habe! Wer erzählt ihr später, dass ich sie nie wollte?" Sie weinte schon wieder, strich sich schnell die Tränen aus ihren Augenwinkeln. Sie war ein schrecklicher Mensch, kein Wunder, dass Marco sie verlassen hatte.
Marcel strich ihr beruhigend über ihren Rücken und auf seine Worte hin, schaute sie ihn groß an. "Meinst du, er liebt mich wirklich? Aber dann hätte er doch nicht solche Sachen gesagt und mich verlassen!"

Benni strich leicht über ihren Bauch, sah dabei über ihre Schulter zu Julian. Er hoffte, dass sein Freund nicht eifersüchtig wurde.
Aber Benni musste eben auch für Lisa da sein, und vor allem für sein Kind.
Eine leichte Bewegung spürte er und er sah sie fragend an. "Bewegt sie sich?" fragte er überrascht.
Ein feines Lächeln zeichnete sich auf seinen Gesichtszügen aus.
Doch Lisas Worte stimmten ihn sofort wieder traurig.
"Wenn sie deine Familie ist, warum willst du das so leicht aufgeben?"
Er seufzte und wandte sich an den Barkeeper, wollte sich gerade einen Snack bestellen, als ihm auffiel, dass es Zeit zum Essen wurde.
"Wir sollten langsam zum Essen", stellte er in die Runde fest.

Marcel sah die beiden Jungs erst ein wenig hilflos an. Der traurige Blick mit dem sie ihn musterte tat ihm weh. Aber sie würde das ganz sicher durchstehen. Lisa machte auf Marcel den Eindruck einer starken Frau. Aber er wusste auch nicht was Marco ihr gesagt hatte. "Wenn er dich gestern noch geliebt hat, dann liebt er dich heute doch bestimmt auch. Also ich meine...dann würde er dir verzeihen, was auch immer war. Und dich nach einem Tag bestimmt nicht vergessen." Er musste bei seinen Worten automatisch an René denken. Bennis Vorschlag fand er gut und sein Magen knurrte sowieso. In den letzten Tagen hatte der Blonde kaum etwas gegessen. "Gute Idee!" Er lächelte die drei an, wobei er versuchte Lisa aufmunternd anzulächeln. Vielleicht würde das Essen sie auf andere Gedanken kommen lassen.

tbc: Speisehalle

cf Trainingsplatz

Als Manu und er erst mal an der Bar auf den Barhockern saßen ging es ihm schon um einiges besser. Er reichte Manu eine Getränkekarte, auf der die alkoholischen Getränke durchgestrichen oder geschwärzt waren. "Haben die echt den gesamten Alkohol hier entfernt?" fragte er. Nicht, dass er Alkohol trinken wollen würde, aber sie waren ja eigentlich nicht die einzigen im Hotel.

Manu schaute ebenfalls in die Karte. "Krass, aber gut. Ich find es gut. Ich meine, nach dem was mit Ron passiert ist, nenn ich das mal konsequent durch gegriffen!" meinte Manu und schaute weiter in die Karte. Okay, die hatten hier sogar Alkoholfreies Veltins. Er wusste was er nehmen würde.

"Stimmt, stimmt." sagte er und winkte dem Barkeeper. "Ich nehm ein alkoholfreies Becks." Dann sah er Manu an. "Für ihn ein alkoholfreies Veltins." sagte er und lächelte leicht. "Richtig, oder?" fragte er grinsend. Becks und Veltins. Fast wie in alten Zeiten. Nur ohne Alkohol.

"Exakt!" grinste er nur. Der Baarkeeper nickte und stellte ihnen die Flaschen Bier auf den Tisch. Der war wohl froh das er die los hatte. Manu überprüfte das Verfallsdatum, man weiß ja nie, was die hier einem fortsetzten. "Wie in der Schalker Jugend, Mesut, Prost!" meinte er grinsend.