Die Bar

"Wenn sie uns anschreien, bin ich nicht schuld."
Er lächelte kurz und ging dann gemeinsam mit Lukas auf Benni und Lisa zu. Er war sich nicht sicher ob er was sagen sollte oder lieber Lukas, aber da er heute schon Rico geholfen hatte, überließ er die Arbeit jetzt einfach mal seinem Freund. Schließlich wollte Bastian ja auch lieber gehen, als sich ihnen aufzudrängen.

"Hey, Bene. Lisa. Ist bei euch alles okay?", musterte er die beiden besorgt.
Ja, bescheuerte Frage. Aber Lukas wusste gerade nicht, wie er anders anfangen sollte. Und so wie es aussah, konnte er von Basti gerade keine Hilfe erwarten.
Vielleicht ging es um die Trennung oder so. Jetzt, wo der Schalker mit Julian zusammen war.

Benni schüttelte einfach nur den Kopf, versuchte ein halbwegs würdevolles Gesicht aufzusetzen, was mit den verheulten Augen alles andere als leicht war.
Er warf Lukas nur einen kurzen Seitenblick zu. Jetzt mit jemandem reden klang verlockend... aber er konnte doch nicht... nein, das musste er selbst klären. Und erst einmal musste er Gewissheit haben.
"Wir kriegen das schon selber hin, aber danke", versuchte er möglichst höflich zu sagen, aber eigentlich sollten die beiden Älteren schnellstmöglich abhauen. Er wollte von seinen Mannschaftskollegen nicht so gesehen werden.

Lisa wusste genau, was Benni sagen wollte. Marco war ihm egal, er wollte keine Rücksicht auf ihn nehme, da das ja auch niemand bei ihm tat. Und wenn Lisa ehrlich war, dachte sie genau so. Verdammt, wo war das Kribbeln, dass sie gestern Abend noch gespürt hatte, als sie und Marco sich geküsst und geliebt hatten? Wo waren die Gefühle, die so neu und aufregend waren? Sie spürte nichts. Nichts für Marco. Da war nur Benni.
Sie schluckte leicht. "Okay..." Ihre Augen brannten schmerzhaft und jetzt konnte sie die Tränen nicht mehr zurück halten, ließ sie einfach über ihre Wange laufen. "Wir...wir müssen Marco bescheid sagen... e-er wollte doch mitkommen..." Verdammt, schrie alles in ihr, verdammt, Marco bedeutet dir doch gar nichts. Jedenfalls nichts, was dem mit Benni nahe kam.
Sie sah wie Benni nickte, und lächelte leicht, versteckte es in ihren Händen. Benni wär so ein besserer Vater, als sie eine Mutter wäre. Kein Kind der Welt hätte verdient, ihr Kind sein zu müssen. Sie ließ die Augen sinken, hörte, wie Benni leise schluchzte - und es zerriss ihr das Herz.
Am Liebsten wäre sie aufgesprungen und weggelaufen, aber wie das Schicksal so spielte, kamen genau in diesem Moment Lukas und Basti zu ihnen an den Tisch.
"Hey, Bene. Lisa. Ist bei euch alles okay?" Nein, nichts war okay... wenn man davon absah, dass sie Benni zurück bekam. Unddas doch tatsächlich... okay wäre untertrieben.
Also nickte sie schwach, "Ja, uns geht es gut." Wer es glaubt.

Auch wenn Bene ihm nur kurz einen Blick zuwarf, konnte Lukas erkennen, dass seine Augen rot unterlaufen waren. Der Schalker hatte geweint, ganz eindeutig.
"Nimm's mir nicht übel, aber du siehst beschissen aus." Vorsichtig legte er ihm eine Hand auf die Schulter.
Dass Lisa beteuerte, dass alles gut wäre, kaufte Lukas ihr nicht ab. Ganz sicher nicht. Denn auch ihre Wangen waren tränennass. Hilfesuchend sah er zu Basti. Aber dieser zuckte nur mit den Schultern.
"Also, falls wir irgendwas für euch tun können, lasst es uns wissen. Ansonsten gehen wir rüber in die Lobby, ja?" Hatte er jetzt einfach mal beschlossen. Der Stürmer konnte den beiden auch schlecht ihre Hilfe aufzwingen.

Der Blonde nickte bloß, wusste selbst nicht was er wirklich machen sollte.
"Ihr könnt euch gerne melden.", war das einzige was ihm einfiel.

Benni nickte nur, verkniff sich jeden Kommentar. Er wusste ja, dass er wahrscheinlich erbärmlich aussah, und für Lukas' und Bastis Angebot war er auch dankbar. vielleicht half es ihm ja, mit einem Außenstehenden da noch mal über die ganze Situation zu reden, dann, wenn er wirklich sicher wusste, ob er Vater wurde oder nicht.
Er war froh, dass Lukas nicht weiter nachbohrte.
"Bitte, Lisa... lass uns zum Arzt gehen. Je länger wir warten, desto länger hängen wir alle in der Schwebe. Das... will ich Julian nicht antun." Er machte eine kurze Pause, unwillkürlich, tat es gar nicht bewusst. "Und dir auch nicht."
Benni stützte die Stirn auf die Hände.
"Ich kann das alles irgendwie nicht glauben", murmelte er. "Es ist... ach fuck, ich hab keine Ahnung, was ich denken soll... Bitte Lisa! Schreib Marco eine SMS, dass wir uns bei MüWo treffen, was weiß ich!"

Okay, das klang jetzt nicht so, als würden Lisa und Bene mit ihnen reden wollen. Stumm deutete er Basti an, dass sie nun verschwinden würden. Der Stürmer zog seine Hand zurück.
Er bekam nur noch mit, dass sie wohl zu MüWo gehen wollten. Warum auch immer. Und was Marco damit zu tun hatte, konnte er sich sowieso nicht zusammenreimen.
"Lass uns gehen.", murmelte er leise, als er neben Basti stand.
Zusammen verließen sie die Bar und machten sich auf den Weg Richtung Lobby.

tbc: Lobby

Weiter beachtete sie Lukas und Basti gar nicht, da Benni plötzlich zögerlich anfing zu reden.
Schließlich gab sie auf, nickte schwach. "Okay... wenn es dir weiterhilft..." Ihm und Julian. Verdammter, perfekter Julian. Jetzt fühlte sie sich auch noch schlecht, weil Benni zu ihr zurück kommen würde und dafür Julian zurück ließe. Warum war sie noch mal mit Julian befreundet? Ach, poch poch, da war ja noch Marco... irgendwo dahinten, in dem verstaubten, verflixten Ding, was sich ihr Herz nannte. Scheiß Herz. Scheiß Julian. Scheiß Marco. Scheiß Benni. Es war doch alles scheiße!
Sie nickte resigniert, holte ihr Handy raus und schrieb Marco schnell eine Nachricht.

Hey Marco, kommst du jetzt zu MüWo? Es tut mir leid! Lisa

Kein Herz, kein Smiley, kein sonstwas. Nur diese Nachricht, die man sicherlich nicht sofort verstehen konnte. Lisa war so ein Miststück und sie hasste sich dafür.
Am besten ertränkst du dich und dein Baby... wenn es denn in dir steckt, lachte die Stimme, spuckte auf sie hinab.
"Wir können", schluchzte sie.

Benni stand auf und wischte sich entschlossen über die Augen.
Er musste Fassung bewahren. Musste stark bleiben. Für sich, für Lisa, für Julian. Und vielleicht auch für sein ungeborenes Kind, aber das würde er hoffentlich gleich erfahren.
Er reichte ihr eine Hand, seiner... war Lisa überhaupt noch seine Exfreundin? Konnte man das so nennen?
Benni musste schwer schlucken bei dem Gedanken daran, Julian zu verlieren. Er fühlte sich erbärmlich, hatte ein schlechtes Gewissen und eine irrsinnige Angst vor dem was noch kommen würde.
"Lass uns gehen", murmelte er.

Zögerlich ergriff sie Bennis Hand und ließ sich von ihm zum Sanitätsraum schleppen. Ohne seine Hilfe würde sie wohl keinen Fuß vor den anderen setzen, aber das brauchte sie Benni ja nicht vorzuhalten.
Mit Tränen in den Augen tapste sie ihm also hinterher, versuchte sich auf nichts anderes, als Bennis Hand zu konzentrieren.

Benni & Lisa tbc: Saniraum

cf: Sanitätsraum

Weinend schlurfte Lisa an die Bar, bestellte sich gleich einen reinen Vodka und kippte ihn hinunter. Eine andere Möglichkeit, als ihre Sorgen - und dieses abscheuliche Geschöpf in ihrem Bauch - zu ertränken, sah sie nicht.
Sie bemerkte den besorgten Blick des Kellnerin nicht, als sie sich einen zweiten bestellte.

cf: Saniraum

Atemlos kam Marco bei der Bar an und warf einen angeekelten Blick auf den bereits ziemlich roten Hemdsärmel.
Als er allerdings Lisa an der Bar sitzen sah, brannten bei ihm erneut alle Sicherungen durch und er schleuderte sofort das frische Vodkaglas auf den Boden, dass ihr gerade gebracht wurde.
"Samma, tickst du noch richtig?! Du bist SCHWANGER! Du kannst doch keinen Alkohol trinken! Bist du eigentlich vollkommen am Durchdrehen?! Was fällt dir eigentlich ein, einfach so abzuhauen und mich mit diesem Psychopathen alleine zu lassen?!"

Sie bemerkte erst, das Marco da war, als ihr frisches Vodkaglas in tausend Scherben auf dem Boden lag und Marco sie an schrie.
Sie weinte gleich noch viel lauter weiter, schlug verzweifelt auf ihren Bauch.
"Ich will aber gar nicht schwanger sein", schrie sie ihn dann an, "Ich will dieses widerwärtige Ding nicht in meinem Bauch haben. Es lässt mich kotzen, macht mir meine Stimmung kaputt und verbietet mir zu leben, wie ich will. Und dann seid ihr alle noch da... Ich kann das nicht und will es auch gar nicht!"
Sie versuchte sich ein wenig zu beruhigen, atmete tief ein und aus - bringen tat es trotzdem nicht viel. "Das Ding sollte da gar nicht sein, dann könnte ich Benni den Rücken zu drehen und dich lieben, ohne das etwas zwischen uns steht. Aber so... das macht alles so kompliziert und.... ARG!!", Wüten schrie sie auf, krallte ihre Hände in ihre Haare. "Ich will das Teil daraus haben - ob es nun stirbt oder nicht, ich will es da nicht haben!"

"Das ist aber nun mal normal bei einer verdammten Schwangerschaft, klar?! Da kotzt man halt! Und das Leben ist kein Ponyhof, da musst du dich halt jetzt umstellen! Abtreiben geht nicht mehr!" Er atmete ebenfalls einige Male tief durch und löste ihre Hände aus ihren Haaren, obwohl Lisa demnach ebenfalls Blut an ihre Hände bekam. "Hör auf, dir selbst wehzutun, ja? Du könntest Benni auch so nicht den Rücken zudrehen. Das hätte ich von vorne herein wissen müssen, ich bin echt so ein Dummkopf." Resigniert schüttelte er den Kopf und zog geräuschvoll die Nase hoch, um das Blut wieder nach oben zu ziehen. "Du wirst dein Kind aber nicht umbringen, ist das klar?! Es wird in dir wachsen und du wirst es zur Welt bringen! Ob du dich danach um es kümmerst oder es zur Adoption freigibst, kannst du dann immer noch entscheiden!"

"Scheiß Schwangerschaft", fluchte sie schluchzend, drängte sich an Marco und umarmte ihn fest. Sie brauchte jetzt Nähe, egal, dass sie sich dabei mit Marcos Blut einschmierte - sie bemerkte es ja nicht einmal.
"Doch hätte ich", flüsterte sie schwach, wusste aber, dass Marco wahrscheinlich recht hatte. Benni war eben fünf lange Jahre der wichtigste Teil ihres Lebens gewesen, da war es schwer, sich von diesem zu trennen. Aber mit ein wenig Zeit hätte sie es doch schaffen können... oder etwa nicht? Gerade jetzt, wo sich Gefühle für Marco zu entwickeln schienen.
"Ich will Benni nicht mehr, er hat mich echt verletzt und dann setzt er mir noch diesen Scheiß in den Bauch... ich will dich!" Sie rückte ein wenig von ihm ab und küsste ihn dann zaghaft auf seinen Mund. Sie brauchte wirklich Nähe und damit meinte sie auch solche Dinge, wie Küssen und sich berühren.
"Ich will es aber nicht in mir groß wachsen lassen. Denn dann würde ich es nicht mehr hergeben können und müsste es auf Ewig behalten. Ich hab doch schon ein Meerschweinchen, da passt ein Kind einfach nicht rein!", jammerte sie, wusste selbst, was für einen riesigen Mist sie da redete.

Marco zuckte leicht vor ihr zurück, schloss sie aber schließlich in seine Arme. "Das werden wir jetzt nie erfahren, also bringt es auch nichts, darüber zu streiten", murmelte er leise. Als sie ihm allerdings einen Kuss aufdrängte, versuchte er, sich von ihr zu lösen, erwiderte den Kuss allerdings wenig später seufzend. "Moment... Das... Lisa, das ist falsch. Du bist schwanger von Benni. Du liebst ihn noch. Er hat mir gerade die Nase gebrochen. Da können wir uns hier nicht einfach küssen, verstehst du?" Er senkte kurz den Blick, bevor er sie irritiert musterte. "Hä? Was hat das Kind mit deinem Meerschweinchen zu tun?" Er schüttelte leicht den Kopf. "Lisa... Benni wird dich dabei unterstützen. Und... wenn... falls wir das mit uns irgendwie wieder hinkriegen, werde ich das auch. Vorausgesetzt Benni jagt mir keinen Killer auf den Hals. Aber, bitte. Versuch nicht, das Kind irgendwie loszuwerden, indem du dich besäufst."

Lisa seufzte zufrieden, als Marco noch kurzem Zögern doch den Kuss erwiderte. "Das ist nicht falsch! Es gibt genug Frauen, die von ihren Ex schwanger sind und trotzdem ihren Freund küssen, wieso darf ich das also nicht?"
Als Marco dann seine Nase erwähnte, zuckte Lisa zusammen. Benni hatte was?
Vorsichtig beäugte sie Marcos Nase, bemerkte dabei auch das ganze Blut, das auch an ihr klebte. Besser als ihr Erbrochenes war es trotzdem alle mal. "Zaghaft küsste sie Marco wieder, "Benni ist ein Arschloch, kann sich ruhig selbst die Nase brechen, aber nicht dir. Wenn er so weitermacht, kriegt er sein Kind nie zusehen." Ob es nun daran lag, dass es starb, oder an Lisas Maßnahmen, ließ sie offen.
"Die machen beide Dreck und wollen Essen. Ansonsten kann man die für nichts gebrauchen! Nicht mal mehr Gassi gehen", schmollte Lisa und fühlte sich unheimlich erwachsen.
"Ich versuche es... okay?" Mehr konnte sie Marco nicht versprechen.

"Weil... weil wir uns vorhin noch so angebrüllt haben. Und das tut mir Leid, aber in dem Moment... Ich wusste einfach nicht mehr weiter. Ich werde mich auch bei Benni entschuldigen. Für meine Worte, aber nicht dafür, dass ich mich nach seinem Schlag gewehrt hab", erklärte er ihr. Marco erwiderte den Kuss kurz, bevor er sie leicht von sich weg schob. "Benni hat als Erzeuger aber das Recht, sein Kind zu sehen... Na ja, Gassi gehen kannst du mit dem Kind schon, oder? Jetzt mal im Ernst... Es freut mich, dass du es immerhin versuchst, ich werde dich dabei auch unterstützen, okay? Aber hass mich nicht, wenn ich dich dabei etwas überwache, ja?"

"Ich will dich aber trotzdem küssen dürfen", erklärte sie leise, tat dann auch eben das, indem sie sich wieder vorbeugte und Marco ihre Lippen auflegte. "Benni hat viel mehr scheiße gebaut, als du, schließlich bin ich wegen dem Arsch schwanger." Und er hat gesagt, er würde Julian für sie verlassen... das war doch gut, oder?
Auf einem Mal war Lisa sich gar nicht mehr so sicher. Vorhin, als Marco nicht da gewesen war, sondern nur Benni, da war sie deswegen glücklich gewesen, aber jetzt. Sie konnte Marco doch nicht so verletzten, dass sie wieder zu Benni zurück ging, nur weil dieser sich erbarmte. Benni empfand nicht das selbe wie Marco für sie, aber leider waren ihre Gefühle für den Schalker größer als für den Dortmunder.
"Benni hat sich trotzdem zurück zu halten. Er kann sich nicht alles erlauben! Gassi gehen... ja toll, das Ding ist erstmal so klein und will nur essen, schreien und kacken. Ich will das nicht, das nervt mich doch jetzt schon!"
Das Marco meinte, sie überwachen zu müssen, verstand sie zwar, machte sie jedoch auch sauer. "Ich bin kein Baby, ja! Ich sollte selbst entscheiden können, was mit dem Etwas da passiert!"

Marco ließ es kurz zu, dass sie ihn küsste, bevor er von ihr abrückte. Den Kommentar zu Benni ignorierte er allerdings, um ihn weder verteidigen noch schlecht machen zu müssen.
"Lisa! Das Ding, wie du es nennst, ist dein Kind, ja? Geplant oder nicht, wieso kannst du es nicht einfach akzeptieren? Du verhältst dich aber wie ein Baby! Es ist ein KIND! Und kein ETWAS, Lisa!! Wenn du dem Kind irgendetwas antust, oder es absichtlich vernachlässigst, werde ich dir das nie verzeihen, hörst du?"

Marco hatte recht, aber das wollte Lisa einfach nicht einsehen. Dieses Ding machte ich doch alles kaputt. "Ich hab nie gewollt schwanger zu sein! Das Kind ist jetzt unerwünscht und wird es auch immer bleiben!"
Sie wusste, dass es eine Lüge war. Wäre das Kind erst einmal da, würde Lisa sich kaum dessen Charme entziehen können und abgeben erst recht nicht. Und genau das war es, was sie nicht wollte - es lieben lernen.
"Ich... ich will es nicht. Und es wäre mir auch egal, wenn ich es verliere - es wäre sogar gut, wenn es so kommt!"

Marco starrte sie für einn Moment perplex an, bevor er sich von ihr löste und vom Barhocker aufstand. "So eine bist du also?! Jetzt zeigst du also dein wahres Gesicht! Das ist echt das Letzte! Wie kannst du so etwas nur über ein Kind sagen?!" Er schüttelte fassungslos den Kopf und ging auf den Ausgang zu.
Sein Gesicht und sein Bauch taten weh, Lisa benahm sich wie das letzte Miststück und er hatte gerade wahrscheinlich Alles versaut.

"Das ist kein Kind", versuchte sie ihm verzweifelt klar zu machen, "Und erst recht nicht mein Kind. Das ist ein Monster, ein Geschöpf, was mich von innen heraus zerfrisst. Und dann seid ihr alle noch da, wollt, dass ich alles richtig mache, niemanden verletzte, aber so einfach ist das nicht. Die Welt besteht nicht aus Zuckerwatte und Bällen, das hier ist das Leben. Hart und unfair, aber so ist es nun mal. Nicht jeder liebt jeden und ich liebe dieses Ding in mir nun mal nicht."
Tränen schossen ihr wieder in die Augen, konnte nicht irgendwer sie verstehen? Ohne auf Marco zu achten, bestellte sie sich ein neues Glas Vodka und wartete geduldig drauf.

Marco wirbelte kurz vor der Tür herum und stürmte zurück zur Bar. "Wie kannst du sowas sagen?! Es ist doch scheiß egal, ob du dieses Kind liebst, oder nicht! Es ist ein Leben! Nur weil ich Jemanden hasse, kann ich ihn nicht umbringen, Lisa, dazu hast du kein Recht! Wir wollen doch nicht, dass du Alles richtig machst, aber du musst doch verstehen, dass du das Baby nicht einfach tottrinken kannst! Bitte, Lisa!" Als der Kellner mit einem frischen Glas Vodka ankam, warf er diesem nur einen warnenden Blick zu, woraufhin er auf dem Absatz kehrt machte und wieder hinter der Bar verschwand.
"Wir gehen jetzt nach oben!", bestimmte er und griff nach ihrem Handgelenk. "Los!"