Hotelzimmer von André Schürrle und Max Meyer

Schlafen klang nach einer sehr guten Idee, fand Max. Er kuschelte sich eng an Marco, der ihn fest umschlungen hielt und schloss die Augen, lauschte dessen gleichmäßigen Atem.
Er wollte nicht, dass Marco ihn je wieder gehen ließ.
Wenn er das mit Marco, gestern Nacht und auch jetzt, mit Julians Blowjob auf dem Boden des Trainingsraums verglich, schnitt Jule auf jeden Fall schlechter ab und außerdem wollte er sich gar nicht zwischen Julian und Benedikt drängen, die waren ein viel zu schönes Paar dazu und er wollte, dass sie das wieder hinbekamen.
Und er, er hatte ja jetzt Marco, der sein Herz dazu brachte, schneller zu schlagen.
"Ich glaub, ich lieb dich so n bisschen", murmelte er leise.

Marcos Herz machte einen großen Hüpfer, bevor es für einen Moment komplett still stehen blieb. Das war... unglaublich!
Max glaubte, dass er ihn liebte. Ein bisschen, aber trotzdem war dieses bisschen alles für Marco. Nur konnte Marco das einfach nicht erwidern. "Ich li-l... lie... das ist schön", murmelte er, fühlte sich so unglaublich schlecht, weil Max ja jetzt wahrscheinlich sonst was dachte, nur nichts gutes.
"Entschuldigung", raunte er, "Aber ich hab das noch nie gesagt und ich kann es auch irgendwie nicht." Okay, zu seiner Mutter war es ihm wohl einige Male rausgerutscht, als sie noch gelebt hatte. Marco wünschte sich, er hätte es öfters gesagt.
Für sie hatte Marco sich dann auch sein Tattoo stechen lassen.

Max seufzte leise. Er wusste ja, dass es mit Marco nicht einfach werden würde, aber dass er ihm darauf nicht einfach antworten konnte, enttäuschte ihn ein bisschen. Aber er schob die Enttäuschung einfach beiseite, hob den Kopf.
Er lächelte und küsste Marco flüchtig auf die Lippen, bettete seinen Kopf dann wieder auf seiner Brust.
"Macht nichts", flüsterte er.
Stimmte zwar nicht ganz, aber es machte ihm zumindest nicht viel aus. Er wusste ja auch von Marcos Mutter und wie sehr er darunter litt, da war es nichts so überraschend, dass es Marco schwerfiel "Ich liebe dich" zu sagen.
"Kommt bestimmt irgendwann... und wenn nicht, weiß ich auch so, dass du es tust, irgendwie und ein bisschen zumindest", flüsterte er.

Marco bemerkte, dass Max enttäuscht war, es ihm aber nicht zeigen wollte.
"Doch, es stört dich, das sehe ich doch. Es tut mir echt leid!", versuchte Marco zu lächeln, strich Max durch seine dichten Locken. Max tat ihm leid, nicht nur, weil Marco ihm nicht erwidern konnte, dass er ihn liebte, sondern auch, weil er sich in Marco, ausgerechnet in ihn verliebt hatte. In dieses Monster, auch wenn es keine spitzen Zähne und Krallen hat, er war es trotzdem.
"Es wird schon kommen, hm? Und dann wird der Schriftzug nicht nur meiner Mutter gehören, sondern auch dir!" Da war Marco sich sicher.

Max lächelte. Strich leicht über das Tattoo an der Innenseite von Marcos Oberarm.
"Irgendwannn bestimmt", flüsterte er.
Das war ja alles noch ganz frisch mit ihnen und das würde bestimmt noch kommen. Vielleicht warf Max auch einfach noch zu leichtfertig mit diesen Worten um sich, vor allem im Vergleich zu jemandem wie Marco, aber er war sich sicher, das würde alles noch kommen.
Liebe wusste eben auch wachsen.

Max' hauchzarte Berührungen auf Marcos Oberarm, ließen ihn erschaudern. Max war etwas besonderes, das wusste Marco und das wollte er nicht zerstören.
"Ganz bestimmt!" Er wollte nicht, dass es einfach so im Raum stand, ohne Verankerung im Boden. Es sollte fest stehen. Es war so und nicht, so könnte es sein.
Er streichelte Max wieder über seinen nackten Rücken, verschwendete keinen einzigen Gedanken daran, dass sie immer noch nackt waren und die Tür abgeschlossen hatten, sodass André nur mit Schlüssel rein kam. Und dann würde der Leverkusener sie wieder entdecken und wissen, was sie gemacht hatten, nachdem er gegangen war. Aber das war irrelevant.

Max lächelte, Marcos Worte gaben ihm die Sicherheit, die er brauchte. Marco empfand etwas für ihn, eine ganze Menge, war in ihn verliebt und er würde ihn auch irgendwann lieben, er war nur noch nicht bereit dazu.
Er kuschelte sich an Marco, schnurrte zufrieden, als der wieder und wieder über seinen Rücken streichelte.
Er konnte ihn immer noch in sich spüren und das wurde langsam doch etwas unbequem, fand Max.
Er zog sich zurück, spürte wie Marco aus ihm herausglitt und ein bisschen komisch fühlte sich das jetzt doch an, sodass er unwillig seufzte.

Max schmiegte sich wie ein kleiner Kater an Marco, zog sich eben kurz zurück, sodass Marcos Glied aus seinem Hintern heraus glitt und Sperma auf Marcos Bauch tropfte, vermischt mit Schokolade.
"Stracciatella", schmunzelte Marco und lachte leise auf. Genau sein Humor. Makaber und ein wenig schwarz. Nicht jedermanns Sache.
Max seufzte unzufrieden auf und auch Marco drückte mit einem missmutigen Grunzen seine Unzufriedenheit aus.
"Ich fühle mich danach immer so glücklich", fing er leise an, schaute aus dem Fenster und sah den dunklen Himmel mit seinen schönen Sternen, "Aber gerade jetzt fühle ich mich unvollkommen!"

Max musste ein bisschen kichern. Das war eben Marcos Humor, und auch wenn er gewöhnungsbedürftig und manchmal etwas böse war, das war wirklich noch lustig.
Er kuschelte sich an Marco, konnte ihm eigentlich nicht nah genug sein.
Marcos Worte ließen sein Herz schneller schlagen und er lächelte verliebt.
"Ich mich auch", gab er zu. "Ich fühl mich auch... unvollkommen."
Das traf es wirklich am Besten. Als würde ihm einfach etwas fehlen, was er brauchte.
Er streichelte leicht über Marcos Brust, legte den Kopf darauf ab. Er konnte seinen Herzschlag spüren, konnte ihn hören, genauso wie Marcos gleichmäßige Atmung.
Es fühlte sich so gut an, und er verdrängte den Gedanken daran, dass André jederzeit zurückkommen konnte einfach.

Max kuschelte noch näher an Marco, der die Nähe nur allzu gerne aufnahm, sie erwiderte.
Marco spürte Max' Lächeln gegen seine Schulter. "Sonst habe ich das nicht", überlegte Marco, legte seinen Kopf leicht schief, sodass Max seinen eigenen in Marcos Halsbeuge verstecken konnte, wenn er wollte. "Da ist es immer nur Sex, ohne Bezug zur Person. Aber bei dir ist das anders!"
Vielleicht ähnelte das ja am nächsten einer Liebeserklärung. Stärker konnte Marco Max gar nicht sagen, was er ihm bedeutete... solange er Klamotten tragen musste.
Anstatt Marcos indirektes Angebot anzunehmen, bettete Max seinen Kopf auf Marcos Brust. Marco konnte seinen Atem spüren, der hauchzart über seine Muskeln und seine Brustwarzen strich.

Max konnte gar nicht antworten, selbst wenn er gewollt hätte, er war viel zu überwältigt von Marcos Worten.
In dessen Ausdrucksweise kam das fast einer Liebeserklärung nahe, mehr konnte ein Mensch Marco eigentlich nicht bedeuten und Max' Herz schlug schneller.
Gleichzeitig spürte er jetzt auch einen Tropfen Wehmut, er wusste nicht wo es herkam, aber es war da. Seufzend sah er auf, sah Marco ernst an.
"Da muss doch irgendwo ein Haken sein", murmelte er nachdenklich. "Das ist alles so perfekt... das kann nicht so perfekt sein, wie es aussieht, da muss doch irgendwas sein... es kann doch nicht sein, dass ich so viel Glück habe..."

Eben war alles perfekt und sorglos, da schaute Max plötzlich auf und sein gerade noch so liebevoller Blick war ernst und nachdenklich. Seine Worte machten Marco Angst und er dachte für einen Moment, dass Max es wusste. Dass er immer von seiner Sucht gewusst hatte und ihm nur sagte, er würde ihn lieben, um ihm zu zeigen, was für ein Monster er doch war.
Aber das war reine Einbildung. Zumindest hoffte Marco das.
Getroffen schaute er weg, aus dem Fenster, nur nicht in Max' Augen, die immer sofort die Wahrheit in Marcos entdeckten. Schuldbewusst biss er auf seiner Lippe herum. "Da ist nichts! Dann ist eben alles perfekt und wir haben tatsächlich Glück..."

Max war versucht, es zu glauben. Es könnte so schön und einfach sein, so... perfekt eben.
Allerdings war er vielleicht erst achtzehn Jahre alt und Marco war sein erster richtiger Freund, aber er war nicht naiv und dumm, er besaß genug Menschenkenntnis, um zu bemerken, dass etwas mit Marco nicht stimmte, dass er getroffen reagierte... als hätte er etwas zu verbergen.
Zärtlich streichelte Max über seine Brust.
"Marco... ist da irgendwas, was ich wissen muss?" fragte er eindringlich.
Er war sich sicher, dass es da etwas gab. Er spürte es einfach, dass Marco ein großes und dunkles Geheimnis mit sich herumschleppte, das ihn sehr belastete. Und Max wollte das nicht. Wollte nicht, dass MArco und am Ende ihre Beziehung darunter litt.

Wieso musste Max unbedingt jetzt darauf zu sprechen kommen? Jetzt, wo das alles erst begann, wo sie sich lieben sollten und nicht reden. Reden konnte sie, wenn sie alt waren, zu alt für Sex - auch wenn man dafür nie zu alt war, Marcos Meinung nach - und sich auf langweilige Dinge konzentrieren sollte.
Max' Berührungen waren zärtlich, aber seine Stimme war klar und eindringlich, zwang Marco fast dazu die Wahrheit zu sagen.
Aber Marco tat es nicht. Er konnte es nicht. Es würde doch alles zerstören.
"Da... da ist was, aber Max... können wir... vielleicht ein anderes mal? Drüber reden?" Er wollte es nicht so einfach kaputt machen.
Er hatte jetzt endlich einen Menschen getroffen, der ihm wirklich etwas bedeutete. Den er nicht wollte, weil der Sex gut und geil war, sondern weil sein Herz es so wollte.

Max seufzte, als Marco so offen zugab, dass da etwas war.
Er sah ihn besorgt an, fand, dass das überhaupt nicht gut klang, so entschlossen, wie er ihn abzuwimmeln versuchte.
"Marco...bitte", flüsterte er und streichelte weiterhin unablässig beruhigend über seine Brust.
Er wollte doch nur nicht, dass etwas zwischen ihnen stand, das war doch alles!
Er wollte nicht, dass Marco etwas belastete, und dass da etwas war, von dem er scheinbar glaubte, dass es der Haken war, den Max angesprochen hatte, der Haken an ihrer Beziehung.
"Marco, du kannst mir... alles sagen, ich will für dich da sein", versicherte er ihm und sah ihn ernst an.

"Ich... morgen, okay?" Marco wollte wenigstens noch eine ruhige Nacht gemeinsam, bevor Max ihn verließ. Es tat so weh, wie Max, noch ahnungslos über Marcos Brust strich. Er wünschte, er hätte nicht so dumm auf Max' Überlegung reagiert, aber er hatte eben gedacht, dass Max es wusste, es nur noch hören wollte. Als ob.
Max' Versprechen taten Marco gut. Ließen ihn hoffen, dass der Kleine trotz Marcos dunklem Geheimnis bei ihm blieb. Marco fühlte sich wie in ein Märchen hinein versetzt. Rotkäppchen und der böse Wolf. Die Schöne und das Biest.
Nur, dass das zweite Märchen gut ausging... das erste auch. Aber nicht für den Wolf. Nicht für Marco.
"Wirklich morgen, ich verspreche es dir!"

Max seufzte.
"Was macht es denn für einen Unterschied, ob du es mir morgen sagst oder jetzt?" fragte er und sah ihn ernst an.
Er wollte nicht, dass Marco das aufschob. Es würde ihm bestimmt gut tun, darüber zu reden. Und Max wusste auch, dass er vermutlich nicht besonders gut schlafen können würde, so wie er sich jetzt den Kopf zerbrach.
"Ist es denn... so schlimm?" fragte er, jetzt auch ein wenig ängstlich.
Er machte sich Sorgen, wollte es wissen. Vor allem wollte er Marco helfen, hatte schon das Gefühl, dass es etwas war, was auch ihn sehr belastete.

Max' Frage und sein ernster Blick, ließen Marco schlucken. Max würde es nicht verstehen, das wusste er. Er schwieg und schaute aus dem Fenster.
Ein Stern erstrahlte am Himmel, wurde plötzlich ganz blass, bis er ganz weg war. Das würde Marco auch passieren.
"Ich will nicht, dass du mich verlässt", hauchte er dann einige Momente später.
Max schien ängstlich zu sein, also strich Marco ihm beruhigend über seinen kleinen Rücken. "Es ist nicht so, dass ich krank bin", erklärte er schwach lächelnd, "Ich habe kein Krebs oder Aids!"
Für Marco war es trotzdem schlimmer. Weil er anders war, ein Monster. Er würde nie zu irgendwem gehören, immer außen stehen. Wer war denn so blöd, ihn zu lieben. Außer Max, aber der war sowieso etwas ganz besonderes.
Aber auch seine Liebe würde vergehen, wenn er die Wahrheit wusste.

Das zu hören erleichterte Max dann doch, er hatte schon das schlimmste erwartet.
Doch als er Marcos Befürchtungen hörte, seufzte er.
"Marco... ich verlass dich nicht", versicherte er.
Das würde er nicht tun wegen etwas, wofür Marco nichts konnte. Wegen etwas, worunter er am Ende noch selbst litt.
Das wäre doch einfach nur unfair.
Max setzte sich auf, rutschte nach oben und beugte er sich über Marco, sah ihn ernst an und küsste ihn dann.
"Nur... bitte sag mir endlich, was los ist. Du kannst mir doch vertrauen."

Max' Worte ließen Marcos Herz höher schlagen. Max würde ihn nicht verlassen. Zumindest sagte er das... und Meinung konnten sich ändern. Der letzten Person, der Marco es neben seinem Psychiater gesagt hatte, dass er sexsüchtig war, war sein Vater gewesen. Und der sprach jetzt nicht mehr mit ihm.
Das war doch alles scheiße! Seine ganze Familie war kaputt gegangen, wegen ihm. Auch, wenn er nicht Schuld an dem Tod seiner Mutter war, sondern der Alkohol in der Hand eines LKW-Fahrers. Es hätte jeden treffen können, aber es hatte sie getroffen. Und dann verließ sein Vater ihn auch noch, redete nicht mehr mit ihm, rief nie wieder an. Marco war alleine.
Kein Wunder, dass er nie wusste, was Liebe war.
"Du... das kannst du doch jetzt gar nicht sagen", sagte Marco, schaute schuldig zur Tür. Er wünschte sich fast, André würde jetzt kommen und ihn aus dieser Situation befreien.
Er spürte Max' Finger, die sich auf seine Wange legten, ihn dazu brachten, sich ihm wieder zuzuwenden, dann küsste Max ihn.
Zweifel kamen in Marco hoch und er dachte, dass es vielleicht tatsächlich der Richtige Weg war... nur etwas ausgeschmückt.
"Ich... ich bin süchtig", murmelte Marco leise, schloss verzweifelt seine Augen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Max alles wusste und ihn verließ.

Max seufzte.
"Doch, ich weiß es", flüsterte er und sah Marco fest an, sah ihn fest an. Er streichelte ihm über die Wange.
"Immerhin lieb ich dich."
Marco wirkte so unglaublich verzweifelt, er tat Max so leid und er wollte ihm unbedingt helfen.
Die Enthüllung warf ihn zwar ein bisschen aus der Bahn, es überraschte ihn, aber gleichzeitig machte es ihn fest entschlossen, für Marco da zu sein.
"Ich... wonach?" fragte er besorgt. War es etwas schlimmes? Er hatte bisher nichts davon bemerkt, Marco wirkte doch ganz normal.
"Mach dir keine Sorgen, ich bin für dich da", versicherte er ihm und sah ihn fest an.

Max war so voller Zuversicht und das ließ Hoffnung in Marco aufkeimen. Vielleicht würde er ja wirklich bei ihm bleiben... auch wenn das ziemlich unwahrscheinlich war.
"Ich hab dich auch gern", lächelte Marco, brachte immer noch keine Liebeserklärung über seine Lippen.
Konnte man das denn überhaupt so schnell sagen? Das zwischen ihnen war schließlich noch ganz frisch, da war es doch unwahrscheinlich, dass sich in so großer Zeit schon solch unglaublich große Gefühle gebildet hatten.
Marco verstand zwar nicht viel von der Liebe, aber das klang dann selbst für ihn zu unwahrscheinlich. Aber was wusste Marco schon?
Marco überlegt. Wahrheit oder Lüge? Lüge oder Wahrheit?
Er entschied sich für die Lüge.
"Nach... ich bin ein Spieler!", was besseres viel ihm so schnell nicht ein. "Ich hab ganz viel Geld an Wetten verzockt, gewinne nie, kann aber nicht aufhören!" Schuldbewusst, dass er nicht die Wahrheit sagte, biss er sich auf seine Lippe, erwiderte Max' Blick trotzdem stark.
Ob der Kleine ihm glauben würde?

Max seufzte und sah Marco vorwurfsvoll an. Vielleicht waren sie erst seit kurzem zusammen, aber sie waren schon davor gute Freunde gewesen, und Max erkannte, wann er log.
"Du lügst", stellte er sachlich fest.
Er sah Marco, der sich schuldbewusst auf die Lippe biss, schüttelte den Kopf.
"Ich... Marco, wir waren doch schon immer gut befreundet, kannst du mir nicht wenigstens als einem Freund vertrauen?"
Er könnte ihn doch gar nicht hängen lassen, immerhin war er nicht nur in ihn verliebt, sondern auch noch sein Freund, im romantischen, wie im platonischen Sinne.

Verdammt! Natürlich hatte Max ihn durchschaut. Der Kleine erkannte immer sofort, wenn Marco ihn anlog. Das passierte an sich nicht allzu häufig, aber wenn, dann war Max wie ein Lügendetektor.
"Schuldigung... ich, ich kann es einfach nicht sagen, okay! Ich hab schon..." Er stoppte kurz. Musste daran denken, was er den anderen gesagt hatte, wieso sein Vater keinen Kontakt zu ihm hatte... nämlich gar nichts. Sie dachten alle, alles wäre gut. "Ich hab deswegen schon meinen Vater verloren. Ich will dich nicht auch noch verlieren!" Konnte Max das nicht einfach einsehen und ihn zumindest vorerst damit in Ruhe lassen?
Sie konnte doch viel bessere Sache machen... sie küssen, berühren und streicheln.
Kurzerhand platzierte Marco seine Lippen auf die des Blonden und küsste ihn liebevoll, wenn auch ein wenig leidenschaftlich. Vielleicht war das ja ein Argument, was helfen würde.

Max seufzte und ließ sich von Marco küssen.
Jetzt würde er wohl wirklich nichts aus ihm herausquetschen können. Er konnte nur hoffen, dass Marco ihm glaubte, dass er ihm vertrauen konnte. Dass er sich ihm offenbarte.
Aber wenn er deswegen sogar seinen Vater verloren hatte, musste es ja wirklich etwas schlimmes sein.
Er schlang einfach seine Arme um Marco, kuschelte sich wieder an ihn.
"Du kannst mir vertrauen", versicherte er ihm.
Und das würde Marco hoffentlich noch lernen.
Und bis dahin musste Max eben Geduld haben. Vielleicht musste ihre Beziehung wirklich noch ein bisschen reifen.